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"Die Schilderung war glaubhaft, auch wenn die Schuldfrage nicht mehr geklärt werden konnte"

10. Februar 2021 in Aktuelles, 65 Lesermeinungen
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"Kirche in Not" nimmt Stellung zu Vorwürfen gegen Pater Werenfried van Straaten


Königstein (kath.net)
Das Internationalen Hilfswerkes Aid to the Church in Need (ACN) hat heute zu einem Artikel „Gut und Böse“ in der ZEIT Stellung genommen und die dort angesprochenen Vorwürfe gegen Pater Werenfried van Straaten thematisiert. Thomas Heine-Geldern, der geschäftsführenden Präsident, erklärte dazu, dass man über die veröffentlichten schweren Vorwürfe in Zusammenhang mit dem Gründer des Hilfswerks, Pater Werenfried van Straaten, bestürzt sei. Die Organisation distanziere sich umfassend von jeder Form des Verhaltens, wie es in dem Artikel Pater van Straaten vorgeworfen wird."

KIRCHE IN NOT verpflichtet sich laut Heine-Geldern zu einer offenen und vollständigen Aufklärung und hält folgende Erkenntnisse aus den gegenwärtig zugänglichen Quellen fest:

Im Jahr 2010 erhob eine Person einen Vorwurf der sexuellen Nötigung gegen Pater van Straaten, der sich im Jahr 1973 ereignet haben soll. Pater van Straaten war bereits im Jahr 2003 verstorben. Die Schilderung war glaubhaft, auch wenn die Schuldfrage durch den Tod Pater van Straatens nicht mehr geklärt werden konnte. Die Verantwortlichen von KIRCHE IN NOT folgten der für den kirchlichen Bereich in Deutschland empfohlenen Praxis zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen. Deshalb wurde der Betroffenen eine finanzielle Hilfeleistung von 16.000 EUR in Anerkennung des Leids zuerkannt. Die Verantwortlichen von KIRCHE IN NOT informierten umgehend die zuständigen kirchlichen Autoritäten. Die zugleich in Erwägung gezogene Einleitung zivilrechtlicher Schritte erwies sich als nicht möglich, da der Beschuldigte bereits verstorben war.  Die Betroffene äußerte den Wunsch nach Vertraulichkeit. KIRCHE IN NOT respektierte diesen Wunsch.   Weitere Anschuldigungen sexualisierter Gewalt gegen Pater van Straaten sind bisher nicht bekannt.

 

KIRCHE in NOT hat auch ein Questions & Answers veröffentlicht:

 

1.Wie kommt die Zeitung in Besitz des Briefes?

Wir wissen es nicht. Der Brief stammt aus dem Jahr 2010. Adressaten des Briefes waren der Vatikan und mehrere deutsche Diözesen.

2. Kannte KIN den Brief?

Der Brief befand sich in den Archiven des Hilfswerkes.

3. In welchem Kontext entstand der Brief?

Weihbischof Manfred Grothe führte im Zeitraum 2009 bis 2011 eine Visitation von „Kirche in Not“ durch. Die Visitation hatte nicht die Person Pater Werenfrieds zum Gegenstand, der zudem im Jahr 2003 verstorben war, sondern allein die organisatorische Modernisierung des Werks. Diese erfolgte im Namen der für das Hilfswerk zuständigen Kongregation für den Klerus. In diesem Zeitraum gab es Bestrebungen einiger Personen, einen Seligsprechungsprozess für Pater van Staaten einzuleiten. Weihbischof Grothe erfuhr in diesem Kontext von den schwerwiegenden Vorwürfen gegen Pater van Straaten. Mit seinem Schreiben wollte er die Initiativen zu einer möglichen Seligsprechung umgehend unterbinden.

4.Was hält KIN von den Vorwürfen?

KIRCHE IN NOT bedauert die schweren geschilderten Vorwürfe zutiefst. Das Werk distanziert sich umfänglich von dem Verhalten, das Pater van Straaten vorgeworfen wird. Das Werk verpflichtet sich einer rückhaltlosen Aufklärung. Aus den gegenwärtig zugänglichen Quellen haben wir die Anschuldigungen geprüft und zu den jeweiligen Punkten im Folgenden Stellung genommen.

5. Pater Werenfried wird der Versuch eines sexuellen Übergriffes vorgeworfen, stimmt das?


Der Vorwurf stellt einen äußerst schwerwiegenden Sachverhalt dar. Es soll sich um einen schweren sexuellen Übergriff handeln, der sich im Jahr 1973 ereignet haben soll. Da Pater van Straaten sieben Jahre zuvor verstorben war, konnte eine Stellungnahme zu der 37 Jahre zurückliegenden vorgeworfenen Tat nicht mehr eingeholt werden. Zuvor waren nach den vorliegenden Unterlagen zu keinem Zeitpunkt Beschuldigungen gegenüber Pater van Straaten in Bezug auf sexuellen Missbrauch bekannt geworden.

6. Wie alt war die Betroffene zum damaligen Zeitpunkt der Vorfälle?

Die Betroffene war zu diesem Zeitpunkt [sic 20] 23 Jahre alt.

7. Woher kannte Pater van Straaten die Betroffene?


Sie arbeitete damals für das Hilfswerk.

8. Wann hat KIN davon erfahren?

Im Jahr 2010 – sieben Jahre nach dem Tod Pater von Straatens – hat das Werk davon erfahren, als die Betroffene erstmals über die Vorfälle berichtete.

9. Wie hat KIN auf den Vorwurf reagiert?

Die Leitung des Hilfswerks nahm den Vorwurf sehr ernst, suchte unmittelbar den Kontakt mit der Betroffenen und hörte sie in einem persönlichen Gespräch an. Ihre Schilderung erschien der Leitung des Werkes glaubhaft. Deshalb erklärte sich das Hilfswerk bereit, der Betroffenen eine finanzielle Entschädigung zu zahlen, um das Bemühen zu untermauern, das Leid der Betroffenen anzuerkennen, und den Versuch zu unternehmen, die Folgen für die Betroffene zu mildern.

10. Welche zivilen und kirchlichen Autoritäten wurden informiert?

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorwurfs hat KIRCHE IN NOT die Kongregation für den Klerus und den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz über die Anschuldigungen unterrichtet. Auch der zuständige Bischof der Heimatdiözese der Betroffenen und der Verantwortliche des Prämonstratenserordens wurden von den Vorwürfen informiert. Die zugleich in Erwägung gezogene Einleitung strafrechtlicher Schritte unterblieb, weil Pater van Straaten bereits im Jahr 2003 verstorben war.

11. Hat KIN der Betroffenen eine Entschädigung bezahlt?

Die Schilderung der Betroffenen erschien der Leitung des Werks glaubhaft.  Weitere Hinweise, Dokumente oder Zeugenaussagen lagen nicht vor. KIN hat der Betroffenen damals eine Entschädigung in Höhe von insgesamt 16.000 EUR gezahlt: 10.000 € als Versuch einer Anerkennung des widerfahrenen Leids und 6.000 € zur Erfüllung von Rentenansprüchen aus dem früheren Arbeitsverhältnis der Betroffenen bei Kirche in Not.

12. KIN hat der Betroffenen Geld bezahlt, ist das nicht eine Anerkennung der Schuld?

Möglichen Opfern wird zurecht eine finanzielle Hilfestellung gezahlt, wenn die Tathergänge nach einer Prüfung glaubhaft erscheinen, auch wenn keine weiteren eindeutigen Beweise vorliegen und die Beschuldigten nicht mehr befragt werden können. Die meisten Sexualstraftaten finden ohne Zeugen statt, so dass die Möglichkeiten juristischer Beweise oft fehlen.

13. Gab es nicht schon vorher eine Zahlung an die Familie der Betroffenen?

Nach Lage der Akten im Archiv ist davon auszugehen, dass Pater van Straaten in den Jahren 1996/1997 eine Zahlung an den Vater der Betroffenen leistete. Der Vater der Betroffenen hat 2011 schriftlich bestritten, dass diese Zahlung etwas mit einem sexuellen Übergriff an seiner Tochter zu tun habe. Es habe sich vielmehr um eine Zahlung als Entschädigung für seine unfaire Behandlung durch Pater van Straaten bei seinem Ausscheiden als Mitarbeiter von KIN gehandelt.

14. Warum ist KIN nicht unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorwurfs des sexuellen Übergriffs an die Öffentlichkeit gegangen?

Die Betroffene äußerte den eindeutigen Wunsch, dass der Vorwurf vertraulich behandelt wird. Es gab auch das Interesse, einen Reputationsschaden vom Werk abzuwenden und die Projektarbeit nicht zu beeinträchtigen.

15. Wurde der Vorwurf verschwiegen, um das Ansehen von Pater van Straaten nicht zu beschädigen?

Der Vorwurf wurde sieben Jahre nach dem Tod Pater van Straatens erhoben.

Als Kirche in Not im Herbst 2010 von dem Vorfall Kenntnis erhielt, suchte das Werk unverzüglich den Kontakt mit der betroffenen Familie, um den Vorwurf umgehend aufzuklären. Ein Vertreter des Werks und sodann Bischof Grothe hatten mit großem Respekt auf den Schmerz der Betroffenen reagiert, nachdem sie die Vorgänge glaubhaft geschildert. Der seinerzeit neu bestellte Exekutivpräsident besuchte im Jahr 2011 die Familie, nachdem er von dem Sachverhalt Kenntnis erhalten hatte. Er entschied, dass ein Betrag in Höhe von 16.000 EUR in Anerkennung des Leides der Betroffenen gezahlt wurde. Die Aufarbeitung ist noch nicht abgeschlossen. Im Übrigen sollen bei aller Aufklärung und Transparenz auch die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen gewahrt werden.

16. Sind weitere Vorwürfe von sexuellem Fehlverhalten gegenüber Pater van Straaten bekannt?

Weder aus den vorliegenden Unterlagen noch aus sonstigen Quellen haben sich bisher Hinweise auf weitere Vorwürfe von sexuellem Fehlverhalten durch Pater van Straaten ergeben. KIN veranlasste 2016 umfassende Recherchen im Archiv der Kongregation für den Klerus. Es wurden keine Indizien für den Verdacht weiterer sexueller Straftaten oder sexueller Übergriffe Pater van Straatens gefunden.

17. War Pater Werenfried ein Sympathisant des Faschismus?

In den Schriften seiner gesamten, 55-jährigen Leitung des Werkes (1947-2003) finden sich keine Hinweise auf rechtsextremes oder faschistisches Gedankengut. Im Gegenteil hat Pater van Straaten Diktaturen verurteilt und ist ihnen gegenüber entschieden aufgetreten.

18. Wie steht es um den Vorwurf der Maßlosigkeit in der persönlichen Lebensführung?

Der erhobene Vorwurf von Maßlosigkeiten in der Lebensführung beruht auf Einzelberichten über übermäßigen Genuss von Alkohol oder Essen. Aus den uns vorliegenden Informationen kann der Vorwurf nicht bestätigt werden.

19. Ist es wahr, dass Pater van Straaten Defizite in der Führung des Werkes gezeigt hat?

Pater van Straaten gründete das Hilfswerk im Jahr 1947 und leitete es 55 Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 2003. In diesem Zeitraum gab es diverse Konflikte und Auseinandersetzungen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der damalige Führungsstil entsprach sicher nicht dem heutigen Verständnis moderner Personalführung.

Die Einführung neuer Führungs- und Kontrollinstanzen, sowie die Betonung einer wertschätzenden Arbeitskultur waren wichtige Entwicklungen nach Abschluss der Visitation im Jahr 2011.

20. Weshalb wurde 2009 bis 2011 eine päpstliche Visitation bei KIN durchgeführt?

Die Päpstliche Visitation (2009-2011) hatte den Auftrag, die organisatorische Modernisierung der Organisation einzuleiten, um ihrer Mission der Unterstützung leidender und verfolgter Christen auch in Zukunft wirksam nachzugehen.

21. Hatte die Visitation mit der Person von Pater van Straaten zu tun?

Die Visitation war in keiner Weise auf die Person Pater van Straatens ausgerichtet. Dieser war zu Beginn der Visitation bereits sechs Jahre verstorben. Die Visitation hatte ausschließlich die Modernisierung der Organisation zum Ziel.

22. Warum hat Benedikt XVI. KIN im Jahr 2011 als Päpstliche Stiftung neu gegründet?

Ergebnis der Päpstlichen Visitation war eine Neuorganisation und die Restrukturierung der Zusammenarbeit der Nationalbüros und der Zentrale in Königstein. Aus dem ausführlichen Abschlussbericht der Visitation wurden zahlreiche Konsequenzen gezogen, vor allem die juristische Neugründung als päpstliche Stiftung, die Überarbeitung der Statuten, die Einführung neuer Führungs- und Kontrollinstanzen, und seit 2019 die Etablierung von Safeguarding zur Prävention von sexuellem Missbrauch als Priorität der Organisation sowohl nach innen als auch in der Projektförderung.

23. Hat KIN nach Bekanntwerden der Vorwürfe Konsequenzen hinsichtlich der Bedeutung Pater van Straatens innerhalb des Hilfswerkes gezogen?

KIN hat seit 2011 alle Organisationsbereiche überarbeitet. Pater van Straaten hat heute bei der Darstellung der Geschichte des Hilfswerks als Person des Gründers seinen Platz. Im Mittelpunkt der Arbeit steht heute ausschließlich die Situation der Christen in Not weltweit sowie deren Unterstützung durch das Hilfswerk.

24. Bedauert KIN die vorgeworfenen Vorfälle?

KIN bedauert die schweren Vorwürfe zutiefst und distanziert sich von jeglichem Verhalten, wie es Pater van Straaten vorgeworfen wird. Seit 2011 wurden Entscheidungs- und Kontrollstrukturen geschaffen, um Fehlverhalten zu vermeiden und eine kollegiale Arbeitskultur zu pflegen.

25. Gibt es noch weitere Vorwürfe sexualisierter Gewalt gegenüber Pater van Straaten?

Im Jahr 2016 veranlasste das Werk eine Untersuchung im Archiv der Kongregation für den Klerus, ob Indizien für ein sexuelles Fehlverhalten für Pater van Straaten vorlagen. Es wurden keine weiteren Indizien festgestellt.

26. Wie steht Kirche in Not heute einem möglichen Seligsprechungsprozess von Pater Werenfried van Straaten gegenüber?

„Kirche in Not“ als Päpstliche Stiftung hat einen solchen Prozess nie betrieben und hat auch keinerlei Interesse, ihn künftig anzustoßen.

27. Was tut KIN heute, damit sich ein solches Fehlverhalten nicht mehr wiederholt?

Die Päpstliche Visitation von 2009 bis 2011 hatte den Auftrag, die organisatorische Modernisierung des Hilfswerks einzuleiten. Ergebnis der Päpstlichen Visitation war die Überarbeitung aller Bereiche der Organisation, sowie die juristische Neugründung als päpstliche Stiftung, die Überarbeitung der Statuten, die Einführung neuer Führungs- und Kontrollinstanzen. Insbesondere die seit 2019 erfolgte Etablierung von „Safeguarding-Guidelines“ zur Prävention vor sexuellem Missbrauch als Priorität der Organisation sowohl nach innen als auch in der Projektförderung ist hervorzuheben.

In diesem Rahmen wurden Regelungen und Prozesse entwickelt und eingeführt, um dieses zu gewährleisten:  Safeguarding Guidelines

 


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Lesermeinungen

 grumpycath. 16. Februar 2021 
 

@lesa - Da haben Sie mich missverstanden

Meine Betroffenheit bzgl. Kinderverschickungsheimen besteht keineswegs "nur" aus Beobachtungen - ich habe in der betr. Zeit im Kinderkurheim vielmehr auch selbst sowohl körperliche als auch seelische Misshandlungen erfahren müssen.

Aktiven SEXUELLEN Missbrauch zwar nicht, wir müssten aber z. B. bei UV-Bestrahlungen oder vor dem untersuchenden Arzt und dem Aufsichtspersonal völlig nackt antreten, das war damals nicht nur für mich gänzlich ungewohnt und sehr peinlich.

Postzensur, erzwungene Mittagsruhe mit Toilettenverbot oder Einschüchterungen durch öffentliche Bloßstellung sind nur einige wenige der dort selbst erlebten Demütigungen.


1
 
 lesa 16. Februar 2021 

Bei der Realität bleiben. Phantasien sind gefährlich

@grumpycath: Sie formulierten wortwörtlich: "Als seinerzeit selbst Betroffener". Dass die Betroffenheit aus "Beobachtungen" bestanden hat, wusste ich nicht.
Auch wenn die Beobachtung realer Vergehen und deren Folgen eine traurige Tatsache darstellt, die betroffen macht, ist auf nachgewiesenen Fakten zu bestehen. Sonst ist dem Rufmord und dem Ruin unschuldiger Menschen und Gemeinschaften Tür und Tor geöffnet.


1
 
 grumpycath. 15. Februar 2021 
 

@lesa - Nein, keine getrübt Optik meinerseits

Sie unterstellen mir subjektive Voreingenommenheit in der aktuellen P. Werenfried betreffenden Angelegenheit.

Dem ist jedoch nicht so:

Ich bin zwar als Kind in eine Kinderkur "verschickt" worden, habe aber da keinen sexuellem Missbrauch erlebt.

Jedoch kann ich die ca. 2000 bislang unter dem von mir angegebenen Link angebenen Zeugnisse anderer ehemaliger Verschickungskinder als glaubhaft bestätigen, da ich vieles davon in ähnlicher Form damals selbst erlebt habe.

Es ist auch kein Wunder, dass das erst jetzt nach Jahrzehnten niedergeschrieben wird, da viele damalige Opfer die Ihnen physisch oder psychisch zugefügten Qualen ganz langecim Gedächtnis abgespalten, verdrängt oder für sich persönlich bagatellisiert hatten.


1
 
 lesa 14. Februar 2021 

Getrübte Optik

@grumpycath: Dass Sie selber betroffen waren macht Ihre Kommentare zwar verständlicher. Aber deswegen ist und bleibt auch Rufmord eine furchtbare Untat und sind Menschen auch DAVOR zu schützen-auch Verstorbene und jene, die, wie ihr Gründer, nichts anderes tun, als Menschen in größter Not, Todesnot, zu Hilfe eilen unter hohen eigenen Risiken.


2
 
 Lucilius 13. Februar 2021 
 

Fragen an Kirche in Not

1. Warum erhebt das angebliche Opfer erst nach 37 Jahren – 7 Jahre nach dem Tod des Beschuldigten diese Vorwürfe?

2. Wie kann KIN eine Anschuldigung für glaubwürdig halten, wenn der Beschuldigte sich nicht mehr verteidigen kann? Im säkularen Strafrecht ist eine Strafverfolgung von Toten nicht zulässig.

3. Wird durch die von KIN geleistete Entschädigungszahlung der Beschuldigte nicht für schuldig erklärt, obwohl man nichts beweisen kann?

www.kath.net/news/74307


4
 
 grumpycath. 13. Februar 2021 
 

@lesa

P. Werenfried 2



Sind Sie denn der Meinung, die 2010 die beschuldigenden  Vorwürfe gegen P. Werenfried erhebende Frau hätte damit unethisch und unfair bzw. unanständig gehandelt, weil der Beschuldigte schon seit 7 Jahren tot war?

Ich jedenfalls bin nicht dieser Ansicht.

Ich lese als seinerzeit selbst Betroffener seit geraumer Zeit die Zeugnisse sog. Verschickungskinder, die unter dem untenstehenden Link ihre Leiden während sog. Kuraufenthalte in Kinderkurheimen zwischen ca. 1950 bis etwa 1990 nun erst nach teilweise mehreren vergangenen Jahrzehnten schildern.

Die damaligen Täterinnen und Täter sind ebenfalls meist wohl schon verstorben und die Taten längst verjährt, wenn sie überhaupt justiziabel waren. Aber die Opfer haben noch jahrzehntelang z.T. bis jetzt darunter gelitten.

Sollten sie trotzdem schweigen, weil die Täter/innen tot sind?

verschickungsheime.de/zeugnis-ablegen/


1
 
 lesa 13. Februar 2021 

@grumpycath: Es ist aber doch ein Unterschied, ob ein Seligsprechungsverfahren als berechtigt geprüft wird oder ob ein Verstorbener wie Freiwild für Verdächtigungen behandelt wird von Personen, die sich auf keinen Anhaltspunkt berufen können.


6
 
 grumpycath. 13. Februar 2021 
 

Es ist darauf hinweisen, dass zu der Zeit, als die Anschuldigungen erhoben, geprüft und für glaubwürdig erachtet wurden, noch Bischof Tebartz-van Elst im Bistum Limburg im Amt war, ebenso während der damals

2jährigen Visitation der "Kirche in Not" durch Weihbischof Grothe, der ja auch besagten Brief zur Unterlassung eines damals ins Auge gefassten Seligsprechungverfahrens  des Paters verfasste.

Als unbedingt stichhaltig erachte ich in diesem den Hinweis des sehr geschätzten Foristen Zeitzeuge auf Erstellung eines forensischen Glaubhaftigkeitsgutachtens, dass auch nach meinem Dafürhalten Unsicherheiten bzgl. der gegen Pater Werenfried erhobenen Anklage beseitigen könnte.

Nicht zustimmen möchte ich dagegen dem von einigen Foristen erhobenem Vorwurf, es sei per se unethisch bzw. unfair/unanständig, gegen eine bereits verstorbene Person Anschuldigungen zu erheben.

Wäre es so, so wäre u.a. histor. und jurist. Nachforschung auch in Bezug auf kirchl. Kanonisierungsverfahren nicht ok.


3
 
 mphc 13. Februar 2021 

@Ehrmann

Was soll Kirche in Not machen?
Wenn KIN das abzuwimmeln versucht, vergrößert sich die Aufregung in den Medien erst recht. Wir müssen uns bewusst sein, dass irgendeine innerkirchliche Stelle großes Interesse hat, diese Geschichte zu befeuern. Aus diesem Grunde hat sie diese aus dem Archiv hervorgeholt.


6
 
 Ehrmann 13. Februar 2021 

Ist das hier ein Geschworenengericht?

Wenn der Beschuldigte -wer immer es ist- verstorben ist und keine Stellungnahme mehr abgeben kann, so ist doch ein Strafverfahren überhaupt nicht zu eröffnen - eine Urteilsfindung gerechtermaßen unmöglich, jede Stellungnahme, in welcher Richtung auch immer, Unrecht. De mortuis nihil nisi bene - das ist nicht einmal ein christlicher Spruch, sollte es aber auch sein!!
Und so kann ich bei dieser Verurteilungssiuation - denn so stellt sie sich von Seiten der KIN dar - nur mein maßloses Befremden dieser Organisation gegenüber ausdrücken, besonders, da ich sie bisher ausgesprochen geschätzt habe. Gott sei Dank gibt es noch andere Gemeinschaften, die ich schätze und unterstütze und die keine Toten ohne Prozeß verurteilen.


5
 
 stephanus2 13. Februar 2021 
 

Geehrter@Andrzej123,

ich glaube, ich verstehe was Sie meinen.Aus meiner Sicht halte ich jedoch Gespräche über Erfahrungen in der Kindheit für therapeutsch sinnvoll, nicht um in Familien Zwietracht zu säen, sondern damit Menschen angehört und gesehen werden, was schon sehr hilfreich ist, und damit sie sich und ihre Symptome,ihr Leben besser verstehen und annehmen können.-Ich meinte, dass, für mich ungerechterweise, solches Verständnis wirklichen und erfundenen Missbrauchsopfern per se mehr und umfassender entgegengebracht wird, als dem Leid, dass Personen durchlitten hatten, mit denen ich zu tun hatte.


2
 
 stephanus2 12. Februar 2021 
 

Danke,@lakota und @SalvatoreMio,

für Ihre freundlichen Reaktionen !


3
 
 lesa 12. Februar 2021 

Die Seligpreisungen sind allesamt aktuell

Lieber@Zeitzeuge: Danke für Ihre Überlegungen. Es ist in einer solchen Lage allerdings sehr schwer, die optimale Reaktion zu erkennen. Liebe@lakota: Danke für Ihre Worte!
Zu bedenken ist auch, dass die Palette groß ist, was jemand als "sexuelle Belästigung" empfinden kann - und was auch entsprechend benutzt wird.
Wir können nicht davon ausgehen, dass es sich um eine "Schwäche" des Paters gehandelt hat, während es sich vielleicht um eine herzliche Zuwendung gehandelt hat. Machen wir uns kein Bild, wenn wir die Fakten nicht kennen. Fakt ist aber, was @claude schreibt. Volle Zustimmung. Jeder kann heute hergehen und ein Gerücht in die Welt setzen, das nicht den geringsten Wahrheitsgehalt hat. Oft genug beobachtet in den letzten Jahrzehnten. Deswegen ist mit die Äußerung von @Konrad Georg sympathisch, womit ich aber niemandem nahetreten will. Beten wir zu den Heiligen Engeln. Alle brauchen Schutz - ganz besonders auch jene, die der Widersacher vernichten möchte.


8
 
 Konrad Georg 12. Februar 2021 
 

Ein neues Geschäftsmodell?

Treudoofe Zuhörer oder sachkundige Ermittler?


2
 
 SalvatoreMio 12. Februar 2021 
 

Kirche in Not - ein segensreiches Werk!

Dieses Hilfswerk mit vielen Mitarbeitern und vielen, vielen Unterstützern sowie Betern, bringt unglaublich viel Segen in alle Teile der Welt. Es ist furchtbar, dass durch menschliche Schwächen des Gründers dieses Werk jetzt so heruntergezogen wird. Vielleicht freuen sich manche sogar darüber. - Die Kirche weist viele Heilige auf, und dennoch hatten gewiss auch viele im Lebenslauf keine lupenreine Weste. Man denke an Paulus! Christus hat ihn angenommen, obwohl er zunächst nur den Tod der Christen im Kopf hatte. Er hat seine Sünde hundertfach bereut und wiedergutgemacht.


6
 
 SalvatoreMio 12. Februar 2021 
 

Verstorbene anklagen!

@lakota! Sie haben mich durchschaut! Genauso war es, vielleicht aber etwas unbewusst!


3
 
 Andrzej123 12. Februar 2021 
 

@stephanus 2: Ergänzung

Meine Replik auf Ihr Posting soll in erster Linie eine Ergänzung sein.
Selbstverständlich gibt es das, was Sie als Sozialpädagogin beobachtet haben.
Insbesondere stimmt auch Ihre Feststellung, dass Menschen ihre schlechten Erfahrungen kommunizieren und nicht Jahrzehnte für sich behalten mit der Lebenserfahrung überein.
Allerdings ist therapeutische (Fehl) Konstruktion oder Überzeichnung einer "schlechten Kindheit" schon lange ebenfalls präsent und richtet enormen Schaden an.


3
 
 claude 12. Februar 2021 
 

Was tatsächlich war oder nicht war wird man nicht herausfinden...

... Fakt ist, dass man heutzutage nur etwas behaupten muss in diesem Bereich, und schon ist der Beschuldigte angepatzt. Wie weit das gehen kann sieht man an S.E. Kardinal Pell.

Es rennen genug Irre herum, die entweder aus reiner Bösartigkeit aber auch aus psychisch/psychiatrischen Gründen sich zu solchen Anschuldigungen versteigen. Das sieht man auch im zivilen Bereich, wenn man mit dem Thema befasst ist. Was da teilweise behauptet wird, was hinterher widerlegt wird, Leuten ab uU Beruf und Existenz kosten kann...


8
 
 lakota 12. Februar 2021 
 

@Stephanus2

Liebe Stephanus2, ich möchte mich kurz zu Ihren Worten an @SalvatoreMio melden.
Sie hatten es unethisch genannt, Verstorbenen anzuklagen, das ist völlig richtig.
Ich habe etwas radikaler reagiert - und es unfair und unanständig genannt - vielleicht fiel das deshalb stärker auf.
Aber wir meinen dasselbe - jemanden mit Dreck zu bewerfen, der sich nicht mehr wehren kann, gehört sich einfach nicht.
Einen gesegneten Tag wünsche ich Ihnen und allen hier.


4
 
 Andrzej123 12. Februar 2021 
 

@stefanus 2

"Beispiele erspare ich. Kindheiten voller Angst, Qual,Verzweifelung Schmerz, Hass,und nochmal Angst, ohne Ausweg,mit Eltern, die dazu noch Liebe einfordern (gestörte Existenzen, die sie sind) das zerreißt die Seele und das Selbst und bewirkt schnell existenzielles Scheitern."
Ich würde es im Sinne von Watzlawick, Steve de Shazer uvam andersherum formulieren:
Das Erfinden von "Kindheiten voller Angst, Qual,Verzweifelung Schmerz" durch "Therapeuten" ("gestörte Existenzen, die sie sind") "zerreißt die Seele und das Selbst und bewirkt schnell existenzielles Scheitern."
Für die seelische Gesundheit jedes Menschen ist die Geborgenheit in Gott und in seiner Familie essentiell.
In der modernen Welt sehen viele Menschen keinen Sinn in ihrem Leben (Victor Frankl) .
Ein beachtlicher Teil sog. Therapien hilft nicht diesen zu finden, sondern produziert falschen Trost, sich als kindl. Opfer zu wähnen,womit d. Krise (wie bei einer Droge) chronifiziert wird. Unermessl. Leid folgt auch für d. Eltern.


4
 
 SalvatoreMio 12. Februar 2021 
 

Ein Gruß an stephanus2

Danke sehr für Ihre Worte! Stimmt, ich sehe jetzt, dass ich Ihre Meinung auch zustimmend gelesen hatte! - Warum reagiert man auf die Beiträge unterschiedlich? Meinerseits: sehr oft kommt einfach der grüne Daumen dran; manchmal wird man abgelenkt und unterlässt etwas, das man eigentlich wollte. Ist auch schon passiert, dass ich nicht eingeloggt war, geschrieben und geschrieben habe, und am Ende war durch eigenes Versagen alle Mühe umsonst. Es gibt gewiss bei uns allen noch diverse andere Gründe. Ich wünsche Ihnen einen segensreichen Freitag!


5
 
 stephanus2 11. Februar 2021 
 

Ich möchte mich noch allgemein...

..zum Thema Missbrauch äußern. Das ist ein Thema geworden, wo jeder ergriffen schweigt, als gäbe es nichts Schlimmeres. Ich war Diplomsozialpädagogin und sehe noch ruinierte Randexistenzen vor mir, Obdachlose, Süchtige, Menschen am Ende.Die brauchten keine 40 Jahre , um zu erzählen, was man ihnen als Kind angetan hat, z.B. durch misshandelnde Eltern. Beispiele erspare ich. Kindheiten voller Angst, Qual,Verzweifelung Schmerz, Hass,und nochmal Angst, ohne Ausweg,mit Eltern, die dazu noch Liebe einfordern (gestörte Existenzen, die sie sind) das zerreißt die Seele und das Selbst und bewirkt schnell existenzielles Scheitern. Von diesen Menschen wird aber erwartet, dass sie es irgendwie schaffen, Mitgefühl ist spärlich auch bei den Profis.Von Traumatisierung spricht hier keiner.-Ich las gerade , die Dame, die es 38 Jahre gar nicht schaffte, darüber zu sprechen, wurde auf einer Romfahrt vom Pater belästigt ????? Kein Kommentar.


6
 
 stephanus2 11. Februar 2021 
 

liebe@SalvatoreMio,

Sie stimmen @lakota voll zu, ob ihrer Aussage, es sei unanständig, jemandem nach seinem Tod zu beschuldigen. Ich darf bescheiden darauf aufmerksam machen, dass ich genau dieselbe Aussage etliche Kommentare davor bereits formuliert hatte, ohne dass Sie mich erwähnen oder ansprechen. Ich nehme doch an, dass Sie sämtliche Kommentare hier lesen . So darf ich mich in Ihre Zustimmung,mehr noch Ihr Lob, mit eingemeinden.


4
 
 stephanus2 11. Februar 2021 
 

@Labrador

Eben dass der Vater mit dem Pater ich glaube sogar gerichtlich im Clinch lag, spricht für meine Begriffe gegen die Dame. Wie gerne hätte er sie doch sicher tatkräftig und gerichtlich gegen den Pater Werenfried unterstützt und ihr alles geglaubt, sie hätte nichts allein durchfechten müssen,eine ideale und seltene Situation für ein Missbrauchsopfer. Wenn , ja wenn der Vater es nur gewußt hätte...


4
 
 antony 11. Februar 2021 

Ich verstehe ja, dass sich alles in einem gegen den Gedanken sträubt,...

... dass Pater Werenfried einen "schweren sexuellen Übergriff" begangen haben soll.

Nur muss man sich fragen, ob man deshalb die Frau, deren Vorwürfe sich bei KIN im Archiv fanden und 2010 durch den Visitator weiter gereicht wurden, als Lügnerin vorverurteilt.

Genau diese Vorverurteilung lese ich hier in zahlreichen Postings.


1
 
 mphc 11. Februar 2021 

Laut Pfarreifinder der Pfarreiensuche

im Mainzer Meldewesenverbund gehört Königstein im Taunus, der Sitz von Kirche in Not zum Bistum Limburg mit Bischof Bätzing an der Spitze.


3
 
 Zeitzeuge 11. Februar 2021 
 

Liebe lesa,

danke für Ihre Antwort!

Der Verdacht gegen mich wurde ja von der Frau,
die glaubte, mich wiedererkannt zu haben, selbst
ausgeräumt.

Wäre ich aber ein Prominenter und jemand würde
z.B. eine Aktennotiz von damals den Medien aktuell zuspielen, würden auch heute bestimmt viele denken:
"Vielleicht war doch etwas dran damals" und schon
wäre mein guter Ruf dahin.

Möglicherweise wollten die Verantwortlichen
von KIN einen größeren Medienspektakeln verhindern
durch eine Geldzahlung ohne Anerkennung einer
eigentl. Rechtspflicht, aber m.E. hätte ein
forensisches Glaubhaftigkeitsgutachten erstellt
werden müssen aus Gründen des Ehrenschutzes des
verstorbenen "Speckpaters", der ja über den Tod
hinaus gilt, vgl. z.B. deutsches StGB § 189,
ausserdem wird ja KIN weitgehend von Spendern
unterhalten, so daß auch in deren Interesse
zweifelsfreie Gewissheit bzgl. der Schuld des
Paters mit nachvollziehbaren Fakten hätte erwiesen
sein sollen.

Allein den Betern kann es noch gelingen!

OREMUS!


6
 
 Stefan Fleischer 11. Februar 2021 

@ SalvatoreMio

Herzlichen Dank
Ich meine nur, wir sollten nicht von "Vertröstung auf das Jenseits" sprechen. Der Begriff ist zu negativ belegt. Vielmehr sollten wir wieder mehr von Gottvertrauen, von Vorsehung und Ergebung in Gottes Willen sprechen, wie es z.B. meine Eltern noch sehr stark taten. Das Problem ist einfach, dass diese Begriffe in der modernen Theologie kaum noch vorkommen, dass sie verloren gingen, als man begann nicht mehr von Gottes ganzer Grösse und Herrlichkeit, von seiner Allmacht und Allwissenheit zu sprechen, kurz als man Gott zu verharmlosen begann.


10
 
 Labrador 11. Februar 2021 
 

Lieber Gandalf - volle Zustimmung, in welchem Archiv fehlt die Staubschicht?


4
 
 SalvatoreMio 11. Februar 2021 
 

Vertröstung auf das Jenseits ...

@Herrn Fleischer: Danke für den Bericht über ihren Vater! Gewiss ist die "Vertröstung auf das Jenseits" nicht überall angebracht, aber dieser Trost ist in allen Lebenslagen, in Freude und in Leid, ein überaus kostbarer Halt! Er hilft uns, in guten Tagen das rechte Maß zu behalten und er hält uns, wenn wir in Angst zu versinken drohen. Leider werden wir dieses Trostes heute weitgehend beraubt!


7
 
 Stefan Fleischer 11. Februar 2021 

@ Gloria Patri 5. Versuch eine Anwort an Sie abzusetzen

Vertröstung auf ein Jenseits (das es vielleicht gar nicht gibt) und das Vertrauen in Gottes väterliche Vorsehung und absolute Gerechtigkeit sind zwei Paar Stiefel. Leider ist die diesbezügliche Verkündigung heute sehr mangelhaft, sodass die Kirchengegner leichtes Spiel haben.
Als meinem Vater, dem der Begriff «Ergebung ins Gottes Willen» kein leeres Wort war, während der Verlobungszeit an einer Seifenpresse zwei Finger abgedrückt wurden, da war das eine harte Prüfung. Alsaber einige Jahre später, gegen Ende des Krieges – wir waren damals noch deutsche Staatsbürger – er sich zum Militärdienst stellen aber wegen der beiden Finger nicht einrücken musste, da war er überzeugt, dass alles Vorsehung war. Seither glaube auch ich fest daran und durfte auch schon entsprechende Erfahrungen machen. Aber solange das irdische Heil in der Verkündigung den Vorrang vor dem ewigen hat, werden viele Menschen auf solche Erfahrungen verzichten müssen.


11
 
 SalvatoreMio 11. Februar 2021 
 

Nach dem Tod beschuldigen!

@lakota: ich stimme Ihnen voll zu! Es ist unanständig. Zudem kommt mir noch die Frage: wie wäre ein sündhaftes Verhalten einer Person denn zu betrachten, die vor dem Tod evtl. die Beichte abgelegt hat? Dann müsste ihre Schuld vor Gott doch getilgt sein. Und hätten wir dann das Recht, im "verbrannten Müll" dieses + Mitchristen herumzuwühlen?


4
 
 antony 11. Februar 2021 

2010 hat WB Grothe den Vorfall schriftlich gemeldet, das Opfer offenbar früher.

Aus dem Artikel geht hervor, dass WB Grothe 2009-2011 eine Visitation von KIN durchführte, dabei von den Vorwürfen erfuhr und zur unterbindung einer Seligsprechung einen Brief an den Vatikan und mehrere Diözesen schrieb.

Die Frau hat demnach schon zuvor darüber gesprochen. Wann genau wissen wir nicht.


3
 
 lakota 11. Februar 2021 
 

Was mir noch so durch den Kopf geht:

ich weiß nicht, wer diese Frau ist; ich weiß nicht, ob sie gläubig oder ungläubig ist oder was sie überhaupt für einen Charakter hat.
Ich weiß auch nicht, ob die Beschuldigung stimmt.

Aber ich weiß eines: wenn mir so etwas passiert wäre und wenn ich über 30 Jahre nicht darüber gesprochen hätte, hätte ich erst recht geschwiegen, wenn der Beschuldigte gestorben ist. Nach meinem Empfinden ist es unfair und unanständig jemanden nach seinem Tod so zu beschuldigen, wenn er sich nicht mehr verteidigen kann.


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 mphc 11. Februar 2021 

@Wichtige Fragen

Ich gebe Gandalf 100%ig recht. Warum und von welchem Diözesan-Archiv wurde der Brief ausgegraben und an die Presse gegeben.
Es würde mich auch interessieren, zu welchem Bistum Königstein, der Sitz von Kirche in Not gehört.


8
 
 anjali 11. Februar 2021 
 

@Hape

Herzlichen Dank für die Information .In diesem Artikel in der Zeit steht dass diese Frau nicht vergewaltigt worden ist. Aber belästigt während einer gemeinsamen Romreise.Keine Vergewaltigung=keine Straftat.Deshalb meine ich dass das Alles ziemlich übertrieben ist,obwohl bestimmt nich gut für den Ruf des Paters....


6
 
 lesa 11. Februar 2021 

Was können wir selber tun?

Lieber@Zeitzeuge: „Wer auf den Verleumder achtet, findet keine Ruhe.“ (Jes Sir 28, 16)Was man Ihnen da anhängen wollte, hätte mich genau so wenig irritiert, wie diese Anschuldigung von P. Werenfried. So schnell lassen wir uns nicht vom Vertrauen in die Integrität einer verehrten Person abbringen. Aber wie viele lassen sich in unserer Zeit im Handumdrehen manipulieren! Schutz von Opfern ja! Aber da wir keine Richter sind, widmen wir uns besser dem Gebet und der ungekürzten Glaubensverkündigung - als "Opferschutz". Lamentation kommt zu spät, ist unter Umständen etwas scheinheilig.
Der Sel. Carl Lampert schrieb vom KZ aus: „Tragt auch ihr die Not der Zeit, Gott zuliebe.“ P.Werenfried u. KIN haben so viel Not dieser Zeit gelindert. Nun trägt es auch DIESE moralische Not mit: Die Not der Folgen der Unmoral, die allzu oft auch auf Unschuldige abgewälzt wird.
Werter@wedlerg: Danke für den Hinweis auf den Fall aus jüngster Vergangenheit!


6
 
 Gandalf 11. Februar 2021 

Wichtige Fragen

Ob der Pater hier schuldig war oder nicht, werden wir nicht klären können, ABER man muss sich immer die Frage stellen: Wer sind die Hintermänner? Dh. welcher Bischof, welche Diözese hat den Brief bzw. die Infos hier an die Zeitung weitergeleitet und WARUM JETZT?


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 Labrador 11. Februar 2021 
 

Lieber Andrzej - setzen sie nicht etwas Zuviel voraus? Wissen Sie,

wie das mit dem Vater des Opfers war? Wann es zum Streit kam?

Zu Ihrem anderen Posting
Vor Jahrzehnten trat mein verheirateter Chef mit Kindern immer wieder mal von hinten an mich ran, wenn ich am Schreibtisch saß und presste sich an mich.
Ich hab das unter Macht/mobbing abgelegt, nicht unter sexuellen Advancen.
Wie weit mir das geschadet hat werde ich erst in der Ewigkeit wissen, hier denke ich, dass es mir ziemlich egal und etwas unangenehm war.
Mir ist auch mal ein Opfer begegnet, das als Kind von einer Tante befummelt wurde, auch dieses Opfer scheint es relativ unbeschadet überstanden zu haben. Aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass das bei allen Menschen so ist, so sein MUSS!
Es gibt so viele Faktoren, die Einfluss darauf haben, wie äußere Ereignisse aufgenommen und abgearbeitet werden. Der eigene Glaube ist einer davon, ein sehr, sehr wichtiger, aber eben nur einer, neben natürlichen Veranlagungen, der in der eigenen Familie erworbenen Selbstgewissheit ...


4
 
 Labrador 11. Februar 2021 
 

Liebe Lakota - natürlich wird da Kirchenpolitik betrieben

Wie sonst soll ein verstaubter Brief aus einem (Diözesan)Archiv 10 Jahre nach Empfang an die Öffentlichkeit gelangen?
Das ist die eine Sache.

Die Andere.
Ja, dass es nur einen Vorwurf gibt, läßt des im “Ungewissen” schweben, da stimme ich ihnen zu. Es gab aber im Pennsylvania Grand Jury Report eben auch solche Fälle. Auch die Stellungnahme von KIN vermeidet ein endgültiges Urteil.

Aber noch einmal: Wir kennen die Aussage des Opfers nicht, daher können wir nicht beurteilen ob es wahrscheinlich scheint oder nicht. Die Aussage könnte zB Angaben enthalten haben, die die junge Dame anders nicht wissen konnte.

Was dem Ganzen mindestens eine zusätzliche Dimension verleiht, ist, dass auch der Vater des Opfers dort gearbeitet hat, dass der Vater mit dem Pater im Streit lag (davor oder danach?), dass der Pater vermutlich ein “Sturschaedel” gewesen sein wird (als “Butter in der Sonne” beginnt man nicht einmal das, was er erfolgreich geschafft hat), der “Macht in Anspruch nahm”...


5
 
 SalvatoreMio 11. Februar 2021 
 

"Auf dem Teppich bleiben" ...

Es geht seit geraumer Zeit fast nur um die Verfehlungen von Priestern. Das muss auch sein, zumal sie als "Mittler zwischen Himmel und Erde enorme Verantwortung tragen. Aber Menschen bleiben sie auch nach der Weihe, und Verführungen bleiben sie ausgesetzt, die es zuhauf gibt, auch in Zeitschriften und anderen Medien.- Es gab Zeiten, wo ich aufgrund der Erziehung meinte: "Vorsicht, Männer sind Schürzenjäger". Aber später merkte ich, dass das ein einseitiges Bild ist. Wir Frauen sind nicht immer die Unschuldslämmer. Manch einem Mann wird der Kopf verdreht, bis er den Verstand verliert. Das sollte man zumindest mit bedenken!


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 stephanus2 11. Februar 2021 
 

Gerade lese ich..

..dass auch @Zeitzeuge die Notwendigkeit eines Glaubwürdigkeitsgutachtens hervorhebt.Man denke, auch im Falle Pell war alles einfach erfunden!Ich bin der Meinung, dass KIN etwas im Panikmodus war und zu schnell Ruhe wollte.Das Gegenteil ist passiert. Da sind offensichtlich Gegner des Katholischen am Werk.-Van Straaten war ein attraktiver Mann, vllt hat e r die Dame sogar mal abgewiesen, und in ihrer Phantasie war es umgekehrt.Und ihr Vater kam auch nicht mit ihm klar....Klar ist das nur Spekulation von mir ! Ganz allgemein, fehlt aber mal ein Forschungsprojekt: Warum erheben Frauen (in nachgewiesenen Fällen !) erlogene Vergewaltigungs vorwürfe ?Das ist s e h r ernst, denn es hat tragische Folgen bis zum absoluten Ruin/Selbstmord der Männer.Man könnte vllt ein Muster erkennen. - Fazit : Ich für mich jedenfalls, in meinem Herzen, glaube nicht eine Sekunde an Pater van Straatens Schuld.


8
 
 stephanus2 11. Februar 2021 
 

Ich finde,

es hätte eines Glaubwürdigkeitsgutachtens unbedingt bedurft,um auch dem verstorbenen Pater gerecht zu werden, und nicht nur zweier "Gespräche". Es hat schon zu viele erfundene Vorwürfe gegeben. Für mich ist die Kirche da jetzt z u willfährig geworden, ich nehme an aus Angst vor der Öffentlichkeit. Die Frau hat im Werk gearbeitet und konnte sich leicht ein einigermaßen genaues Szenario von vor 38 Jahren ausdenken. Ich w e i ß es selbstredend nicht, aber ich finde es an sich unethisch, dass man einen Verstorbenen , der sich nicht mehr äußern kann, wegen irgendwas überhaupt anklagen darf.-Pater von Straaten war tief-,tiefgläubig und hat ein heiligmäßiges Werk geschaffen.Mißbrauchspriester ruhen nicht im Glauben und in Gottes Willen,darum sind sie anfällig. Pater van Straaten eben nicht.Und hätte er diese Sünde getan, hätte er sie nicht kurz vor dem Hinübergang um Verzeihung gebeten ?


13
 
 Zeitzeuge 11. Februar 2021 
 

Der Zeitzeuge stand unter Missbrauchsverdacht!

Vor Jahrzehnten wurde ich einmal unschuldigerweise
unter den Verdacht sexuellen Missbrauchs gestellt.
Eine Frau glaubte mich im Wartezimmer eines Arztes
als Täter wiedererkannt zu haben!
Ich wurde von einem Kripobeamten zur Gegenüberstellung gebracht, die Frau zog dann ihren Verdacht gegen mich zurück.
Wenn sie umgekehrt geurteilt hätte, wäre mein
guter Ruf trotz Unschuld ruiniert gewesen, nach
dem Motto "das hätten wir aber dem nie zugetraut."
Wäre ich gar ein Promi gewesen, wäre ich medial
"hingerichtet" worden nach dem Motto "die erste
Meldung zählt."
Auch daher plädiere ich bei solchen Anschuldigungen für ein forensisches
Glaubhaftigkeitsgutachten, erst recht, wenn eine
Gegenüberstellung nicht mehr mögl. ist oder
verweigert wird, denn Fachunkundige kennen i.d.R.
nicht die Glaubwürdigkeitskriterien und deren
Anwendung, auch KIN hätte ein solches Gutachten
verlangen sollen.
Ich spende weiter an KIN, auch
weil ein eigentl. Beweis f.d. fragwürdigen
Anschuldigungen nicht vorliegt!!


14
 
 wedlerg 11. Februar 2021 
 

Klingt sehr seltsam

Bei aller Liebe: nach 37 Jahren unter Wahrung der Anonymität und 7 Jahre nach dem Tod des angeblichen Täters auftreten, ist nicht die glaubwürdigste Art und Weise. Zumal die Familie offenbar im Klinsch mit dem vermeintlichen Täter lag. Wenn solche Fälle heute von der Zeit ausgegraben werden, dann kann man ja nicht sehr viel gegen die Kirche in petto haben (klar: den massenhaften Homsxuellen Missbrauch progressiver Kirchenmitglieder darf man nicht in die Presse bringen).

Der Fall erinnert an den Fall Doris Reisinger (später Wagner): auch hier wurde mit aller Empathie die Glaubwürdigkeit des Opfers bestätigt - und heute hat Frau Wagner alle Prozesse verloren. Sie steht als Frau da, die offensichtlich ihr sexuellen Fehltritte (oder was sie als das empfindet) der Kirche anlasten will und mit dem Mann lebt, der sie angeblich früher missbraucht hat.

Durch die Zahlung an jeden, der behauptet, Leid erlitten zu haben, geht die Kirche keinen guten Weg.


11
 
 Stephaninus 11. Februar 2021 
 

@Labrador @Antony

vielen Dank. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Zumindest müssen die Anschuldigung als solche sehr glaubwürdig sein, sonst hätte KIN nicht bezahlt (ich denke nicht, dass sich KIN erpressbar machen wollte). Aber letztlich bleibt die Wahrheit ein Geheimnis, ich möchte Pater Werenfried keinesfalls schuldig sprechen. Ich stelle mir einfach vor, mich hätte eine von mir hochverehrte Person sexuell bedränget. Ich glaube, ich bräuchte auch Jahre, bis ich darüber sprechen könnte.
Die KIN hat wirklich professionell kommuniziert. Meine Hochachtung. Ich frage mich einfach, warum es immer so lange geht, bis in der Kirche das geschieht. Dass da der Vertuschungsvorwurf auftaucht, ist nicht ganz unverständlich.


2
 
 Arnulf 11. Februar 2021 
 

2/2

Leider muß man sagen, dass sich die Kirche gerade wegen des Fehlverhaltens von Kirchengliedern sehr angreifbar gemacht hat. Das rechtfertigt natürlich in keiner Weise Mißbräuche des Mißbrauchs, wie sie Hape hier – wohl nicht ganz abwegig – im Zusammenhang der jetzigen medialen Besprechung in den Raum gestellt hat.

Möge die Kirche bald wieder zu einem leuchtenden Zeichen vor der Welt werden!


9
 
 Arnulf 11. Februar 2021 
 

schwierig 1/2

Gewiß ist es nicht unmöglich, daß selbst jemand wie P. Werenfried sich einmal schwer vergangen habe. So wie die Dinge jetzt stehen gilt jedoch sowohl für ihn als auch für die ihn anklagende Frau die Unschuldsvermutung. Diese ist jedoch schwer aufrechtzuerhalten, wenn solche Meldungen medial kursieren. Leider läßt sich dieser Schwierigkeit eigentlich nicht wirklich begegnen.

KIN scheint in ihrer Stellungnahme sich darum zu bemühen, die Frau nicht schlecht dastehen zu lassen. Auch das ist verständlich, denn falls ihr tatsächlich unrecht geschehen wäre, würde sie sich jetzt schon durch Aussagen wie: "Dem Pater konnte nichts nachgewiesen werden und wir können uns das schwer vorstellen!" angegriffen und als Verleumderin fühlen.

Letztlich kann jedoch im gegenwärtigen Klima praktisch jeder verstorbenen Persönlichkeit des öffentlichen Lebens etwas angehängt werden, ohne daß sie verteidigt werden könnte. Das halte ich insgesamt für dramatisch. Selbst lebende Personen können ruiniert werden.


11
 
 Andrzej123 11. Februar 2021 
 

Opfer einer Sexualstraftat ("Bedrängung")

Bin ich einmal "Opfer einer Sexualstraftat" gewesen?
Als ich Anfang 20 war ließ ich mich von einem Professor der Philosophie nach Hause zu einem Kaffee einladen. Als mich an seinem Bücherregal umsah (er war in der Küche) trat er auf einmal hinter mich und fing an mich zitternd von hinten (sehr kraftvoll!) zu umgreifen und zu begrabschen. Es gelang mir, ihn zu beruhigen und in die Küche zurück zu schicken.
Dann stürzte ich aus der Wohnung und mehrere Stockwerke das Treppenhaus hinunter.
Der Schock saß mir noch längere Zeit in den Knochen.
War ich damals ein "Opfer einer Sexualstraftat"?
Eventuell.
Hatte ich den Mann angezeigt?
Nein, der Mühe war es mir denn doch nicht wert.
Sehe ich mich heute noch als Opfer einer Sexualstraftat?
Nein.
Würde ich gerne eine Entschädigung erhalten?
Nein.
Hat dieser Vorfall mein Leben beschädigt?
Nein.
Musste ich "Therapie" in Anspruch nehmen?
Nein.
Wünsche ich mir eine Bestrafung dieses Mannes beim jüngsten Gericht?
Nein.


13
 
 anjali 11. Februar 2021 
 

Kirche in Not

Ist diese Frau wirklich vergewaltigt worden? Das wäre sehr schlimm. Das ist eine Straftat und soll man gleich bei der Polizei melden! Oder ist etwas viel weniger Ernstes passiert?Dann meine ich doch das andere Interessen jetzt mitspielen um die Kirche zu schädigen.


11
 
 Chris2 11. Februar 2021 
 

Ich bin strikt gegen hohe Geldzahlungen

in ungeklärten Fällen, da man so Begehrlichkeiten wecken kann, die durch falsche Anschuldigungen der Kirche weiter schaden (zumal das Thema sogar innerkirchlich dazu missbraucht wird, eine "andere Kirche" zu erzwingen). Man sollte stattdessen Therapien u.ä. finanzieren, die Opfern helfen, wieder ein möglichst normales Leben zu führen.


10
 
 Andrzej123 11. Februar 2021 
 

So wie es hier dargestellt wird, kann es kaum gewesen sein

Dass ein 1913 geborener Mann 1973 im Alter von 60 Jahren, der kein entsprechendes Muster aufweist, eine 20 oder 23 Jährige "sexuell bedrängt" und diesen einzigen Fall in seinem Leben ausgerechnet an der Tochter eines Mannes vollbringt, dem man wegen Ausscheidens im Unfrieden bereits im Nachhinein (statt wie üblich bei Ausscheiden) eine Abfindung gezahlt hatte, macht keinen nachvollziehbaren Sinn.
Wenn ich nach 37 Jahren einen entsprechenden Vorfall beim IOC und mehreren Unterorganisationen melde, zugleich um Diskretion bitte, werde ich jedenfalls nicht zu einem Gespräch eingeladen und erhalte ("auch") zur Vermeidung eines "Reputationsschadens" Geld überwiesen.
Entweder es fehlen hier noch Informationen oder es wird einem verdienstvollen Mann im Nachhinein Unrecht getan.


14
 
 antony 11. Februar 2021 

@ Diejenigen, die der Frau hier Lügen aus Geldgier unterstellen:

Bitte zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass man dadurch das Opfer beschuldigt und ihm schweres Unrecht antut.


7
 
 antony 11. Februar 2021 

@ Labrador: Danke!

1 Dass Menschen erst nach Jahrzehnten über sexuele Übergriffe berichten (können), ist nicht ungewöhnlich.

2. Die Frau war zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt zwar bereits 20 Jahre, aber in einem Abhängigkeitsverhältnis zu jemandem, der durch seinen Ruf fast grenzenlose Autorität genoss. Das macht das "Nein" Sagen deutlich schwerer.

3. KIN hat mit der Frau gesprochen und hält sie für glaubwürdig. Sonst hätten sie keine 16.000 € gezahlt.

4. Was die moralische Verurteilung von P. Werenfried betrifft, gilt: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein."

5. Mich wird das sicher nicht davon abhalten, weiterhin für KIN und deren segensreiche Arbeit zu spenden.


11
 
 Gloria Patri 11. Februar 2021 
 

@ Stefan Fleischer

Die von Ihnen hier propagierte Jenseitsvertröstung ist sicher nicht das, was Opfer von Sexualstraftaten verdient haben.


6
 
 lesa 11. Februar 2021 

Wer wird denn daran zweifeln?

Seligsprechung im Gang? Da muss doch der schwarze Patzer drauf! Was sind wir denn anderes gewohnt?
Unterscheidung der Geister ...!


7
 
 Stefan Fleischer 11. Februar 2021 

@ Gloria Patri

Apopos Trauma
Was ich mich immer wieder frage ist, ob in unserer Welt von heute nicht so viele an Traumata leiden, weil sie nicht an Gottes Gerechtigkeit glauben. Wie sollen sie auch glauben, wenn ihnen diese nicht mehr verkündet wird? In unserer Jugend wurde uns noch erklärt, dass wir zu Gott rufen dürfen: «Verschaff mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Herr, mein Gott! / Sie sollen sich über mich nicht freuen.» (Ps 35,24) Und das im vollen Vertrauen, dass er allein allwissend und allmächtig ist, dass er allein mir Recht verschaffen kann und wird, auch ohne es an der Barmherzigkeit gegenüber dem Schuldigen fehlen zu lassen (und naürlich auch umgekehrt). Das gehörte damals zur «Ergebung in Gottes Willen», zum Glauben, dass «was Gott tut, das is wohl getan», wie im Kirchelied oft sangen.


13
 
 Stefan Fleischer 11. Februar 2021 

Mein Blitzgedanke dazu:

Dieser Fall kann wohl nur noch Gott, der Allwissende, gerecht beurteilen. Und er wird es auch tun. Schade, dass die Klägerin vermutlich nicht Latein kann. Sonst hätte sie die Weisheit der alten Römer gekannt: «De mortuis nihil nisi bene.» (Über die Toten sagt man nichts, ausser Gutes) Diese Römer waren Heiden. Für uns Christen, welche auf Gottes Barmherzigkeit vertrauen, gilt dies doch umso mehr, besonders wenn wir dann noch an Mt 7,1-2 denken: «Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Mass, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden.»


9
 
 antonius25 11. Februar 2021 
 

In dubio pro reo?

Wir wissen ja nicht, ob es irgendwelche Beweise gab. Nach Darstellung im Artikel eher nicht. Damit hat Pater van Straaten als unschuldig zu gelten.

Das heißt aber nicht, dass man dem (angeblichen oder tatsächlichen Opfer mit Spott oder Ablehnung entgegnen sollte. Man kann auch sowohl dem Opfer Verständnis entgegenbringen als auch die Unschuldsvermutung gegenüber dem Beschuldigten aufrecht erhalten. So lange Zweifel bestehen, ist beides angebracht.


13
 
 Gloria Patri 10. Februar 2021 
 

Die schon wieder erkennbaren Vernebelungsstrategien ("es kann nicht sein, was nicht sein darf", "ich kann mir das nicht vorstellen") führen hier nicht weiter. Es sollte inzwischen hinreichend deutlich sein (wie z.B. bei Marciel Marcial bei den Legionären Christi), dass auch angeblich heiligmäßige Personen dunkle Schatten in ihrem Leben haben können - aber nicht müssen.

Und pauschal jedem mutmaßlichen Opfer Geldgier vorzuwerfen, nur weil die Tat erst nach Jahrzehnten angezeigt wird, ist beschämend. Die allermeißten Opfer sexueller Übeergriffe brauchen Jahrzehnte, um über ihre traumatischen Erfahrungen sprechen zu können. Denn wohl niemand wäre stolz, Opfer einer Vergewaltigung zu sein.

Wäre die mutmaßliche Geschädigte tatsächlich aufs Geld aus, dann hätte sie ein Seligsprechungsverfahren abgewartet, um dann richtig "abzukassieren".

Und offenbar hält man bei KIN den Missbrach für überwiegend wahrscheinlich, denn sonst macht in der Auflistung Frage Nr. 27 keinen Sinn...


7
 
 Labrador 10. Februar 2021 
 

Die Kirche im Dorf lassen

1) auch wenn es manchen Postern hier nicht gefällt, das Faktum, dass sich das Opfer erst Jahrzehnte (37 Jahre) nach dem Vorfall meldet, ist der Normalfall
2) keiner von uns kennt den genauen Vorwurf
3) Auch der Vater des Opfers hat nach 13. für KIN gearbeitet und lag mit dem Pater im Clinch, fühlte sich oder wurde ungerecht behandelt.
4) Ein mehr an Wissen könnte bei der Einschätzung helfen, ich sehe aber derzeit keinen Grund, der Darstellung der Verantwortlichen von KNI zu misstrauen. Die Antworten, die sie in den Q&A geben sind das Beste was in in so einem Zusammenhang gelesen habe.
5) zwischen den Zeilen der Q&A lese ich, dass der Pater ein tatkräftiger Gründer, aber gegenüber Mitarbeitern eben auch mit den entsprechenden Nachteilen ausgestatteter Mensch war (19.) So ist er vermutlich auch mit dem Vater des Opfers in Zwietracht gekommen. Ob das in irgend einem Zusammenhang und wenn ja, in welchem, mit der Tat steht, wäre von Interesse.


8
 
 lakota 10. Februar 2021 
 

Das erinnert mich an Kardinal Pell.

"Zuvor waren nach den vorliegenden Unterlagen zu keinem Zeitpunkt Beschuldigungen gegenüber Pater van Straaten in Bezug auf sexuellen Missbrauch bekannt geworden."

Und dann kommt da jemand daher, beschuldigt Pater Werenfried, der sich nicht mal mehr verteidigen kann, weil er inzwischen gestorben ist.
Was ist mit Beweisen? Oder kann man heute einfach so etwas behaupten?
"Kirche in Not" ist eines der wenigen Hilfswerke dem man vertrauen kann. - Wer hat wohl ein Interesse daran, dieses Vetrauen zu zerstören?



da kommt jemand nach zig Jahren daher und behauptet


13
 
 Aschermittwoch 10. Februar 2021 
 

Die Kirche und ihre Institutionen als Milchkuh

37 Jahre nach dem Geschehnis zu klagen und verlangen es dürfe nichts an die Öffentlichkeit, klingt fragwürdig. So kommt man leicht zu Geld.
Diese Dame sollte zuerst auf den Geisteszustand und ihre finanzielle Situation untersucht werden, bevor über Entschädigung diskutiert wird.


18
 
 edih 10. Februar 2021 
 

wieder eine....

auf den fahrenden Zug aufgesprungen. Der Vorfall war angeblich 1973 und 2010 meldet sie sich. Der Pater war längst verstorben. Wie glaubwürdig ist das denn? 16.000,00 Flocken wegen einer Beschuldigung. Diese Person brauchte wohl dringend Geld. Für mich gilt: Solange man dem Pater nichts eindeutig nachweisen kann, ist er für mich unschuldig!!


18
 
 Stephaninus 10. Februar 2021 
 

Schwerstens irritiert

Diese Nachricht irritiert mich schwer. Ich bin seit Jahrzehnten KIN verbunden. Das schädigt nicht nur ein globales Hilfswerk sondern die Kirche insgesamt sehr! Ich bin einfach nur noch traurig.


9
 

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