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Vatikan: Ökumene ist für Bischöfe keine Kür, sondern Pflicht

4. Dezember 2020 in Weltkirche, 11 Lesermeinungen
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Neue Ökumene-Handreichung für katholische Bischöfe veröffentlicht


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Für katholische Bischöfe ist ökumenisches Engagement keine Kür, sondern eine Pflicht ihres Amtes. Das betont eine am Freitag veröffentlichte Handreichung des Vatikan. "Das ökumenische Engagement eines Bischofs ist keine bloß mögliche Dimension seines Dienstes, sondern ein Auftrag und eine Pflicht", heißt es im Vorwort. Dies sei auch kirchenrechtlich festgelegt.

Für die Kirche in Stammländern der Reformation wie Deutschland und die Schweiz, aber auch Österreich mit seiner seit Jahrzehnten gelebten Tradition des Miteinanders der Kirchen, bietet das 50-seitige sogenannte Vademecum nicht wesentlich Neues. Vielmehr will es Bischöfe weltweit ermutigen, ihrer ökumenischen Verantwortung gerecht zu werden. Vor allem jenen, die wenig Erfahrung damit haben, soll es als Leitlinie dienen.

"Ziel des Dokuments ist es, die katholischen Bischöfe in ihrem ökumenischen Dienst zu unterstützen und anzuleiten sowie alle Katholiken auf dem Weg zur Einheit, für die unser Herr gebetet hat, zu inspirieren und zu ermutigen", sagte der vatikanische "Ökumene-Minister" Kardinal Kurt Koch in seinem Amt als Leiter des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen am Freitag bei einem Online-Pressegespräch in Rom.


Ökumene in Ausbildung vorsehen

Im ersten Kapitel beschreibt der neue Text, was innerhalb der katholischen Kirche selbst gegeben sein sollte. Dazu zählen konkrete Ansprechpartner und Beauftragte; zudem soll Ökumene in der Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter eine wichtige Rolle spielen. Eigens vermerkt das Vademecum ökumenische Perspektiven und Fairness in katholischer Medienarbeit.

Das zweite, längere Kapitel nennt Felder gemeinsamen Engagements mit anderen Kirchen. Ein eigener Abschnitt ist konfessionsverschiedenen Ehen gewidmet. Diese sollten "nicht als Problem gesehen werden, da sie oft bevorzugte Orte seien, an denen kirchliche Einheit gefördert werden kann". Solche Familien am jeweiligen Gemeindeleben zu beteiligen, biete besondere Chancen.

Dabei bespricht der Leitfaden auch die Sakramentenspendung. Generell sind katholische Eucharistie, Beichte und Krankensalbung nur Katholiken vorbehalten. "In Ausnahmefällen und unter bestimmten Bedingungen" sei jedoch für einzelne Christen anderer Konfession der Zugang zu diesen Sakramenten nach sorgfältiger Abwägung "wünschenswert und empfehlenswert".

Die Entscheidung darüber obliegt dem Bischof; Voraussetzung sind entweder Lebensgefahr oder eine andere "schwere Notlage". Was eine solche ausmacht, muss der Bischof entscheiden. Reine Höflichkeit ist kein Grund, Nicht-Katholiken zur Eucharistie zuzulassen.

Insgesamt, so das Papier, haben ökumenische Beziehungen vier Dimensionen: Gebet, freundliche Kontakte, theologischer Dialog und praktisches Engagement. Genannt werden ökumenische Gebete und Wortgottesdienste - auch mit Predigeraustausch, Gastfreundschaft in Kirchen, theologischer Dialog, gegenseitige Einladungen.

Soziales als Feld für Gemeinsamkeit

Besonders wichtige Felder ökumenischen Engagements sind gemeinsame Einsätze von Christen in sozialen Notlagen, gegen Unrecht und Gewalt, für die Bewahrung der Schöpfung. Wichtig fürs Kennenlernen seien auch gemeinsame Konzerte, Ausstellungen oder Symposien.

Die Handreichung "Der Bischof und die Einheit der Christen. Ein ökumenisches Vademecum" liegt vorerst offiziell in englischer, französischer sowie italienischer Sprache vor und steht auf der Website des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen unter www.christianunity.va zum Download bereit.

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


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Lesermeinungen

 Zsupan 5. Dezember 2020 
 

@Schlegl

Wie so oft, vielen Dank und Zustimmung für Ihre Beiträge und Ihre fundierten Kenntnisse aus der Praxis. Derzeit beschäftige ich mich in einem wissenschaftlichen Projekt mit der Frühgeschichte der syrisch-orthodoxen und der koptischen Kirche; seit ich damit begonnen habe, ist mir klar geworden, wie sehr es insbesondere in D einen ziemlich verengten Begriff von der Ökumene gibt, wo man zuallererst an die Protestanten denkt, aber die griechisch-, slawisch- und orientalisch orthodoxen Kirchen einfach vergisst – um den Preis, dass durch jede 'ökumenische' Annäherung der Graben zum Osten vertieft wird.

Wenn es in D die Gefahr einer "Protestantisierung" der katholischen Kirche gibt, dann hat das sehr wenig mit "Ökumenismus" zu tun, sondern ist der Religionsgeschichte der deutschsprachigen Länder seit vielen Jahrhunderten inhärent.

Die katholische Welt geht mit dieser Verlautbarung des Vatikans, in der nichts wesentlich neues steht, nicht unter.


3
 
 lesa 4. Dezember 2020 

Vorbildlich

@MariaMutter der Kirche: wenn Sie so treu Ihrem Gewissen folgend die Heilige Messe besuchen, dienen Sie der Einheit am besten. Das kommt seinem ganzem Leib Christi zugute!


5
 
 Chris2 4. Dezember 2020 
 

Der Unterschied zwischen wahrer Ökumene,

die letztlich von Gott kommt, und dem Ökumenismus ist ungefähr so gravierend wie der zwischen beide Seiten konstruktiv befruchtender Integration und der auf Dauer selbstzerstörerischen Ideologie Multikulti.


4
 
 Zeitzeuge 4. Dezember 2020 
 

Lt. dem II. Vaticanum ist Ziel der Ökumene die volle Einverleibung der

getr. Christen i.d. kath. Kirche (UR I/3).

Der Ökumenismus führt i.d. glaubensfeindl.
Relativismus und wenn Rom jetzt wichtige Entschei-
dungen auf die Bischöfe delegiert, wird dieser
theol. Relativismus noch weiter fortschreiten,

Hl. Kommunion an nichtkath. Christen:
Eine Mischehe ist keine "Notlage", das Wohlwollen,
das der Mischehe entgegengebracht wird, berück-
sichtigt u.a. überhaupt nicht die Kinder, wie
sollen diese die kath. Wahrheit kennenlernen?
Die Spendung der hl. Kommunion setzt den vollen
kath. Glauben an alle Dogmen voraus, so bereits der hl. Märtyrer Justin i. 2. Jh.!
Wer aber den vollen kath. Glauben hat, konvertiert!
Predigt durch nichtkath. Pastoren etc. ist
ebenfalls abzulehnen, das hat bereits das
Konzil v. Trient definiert, daher ist hierfür
die kirchl. Sendung erforderlich.

Wenn z.B. i.d. USA ca. 40% der kath. Kirchgänger
nicht mehr a.d. Wesensverwandlung glauben, sollte
vor aller Ökumene zuerst einmal i.d. eig. Reihen
Re-Katholisierung betrieben werden!

Link

www.glaubenswahrheit.org/predigten/reihen/200101/20010311/


9
 
 Herbstlicht 4. Dezember 2020 
 

Gewiss können Katholiken und Protestanten sich gelegentlich zu einem gemeinsamen Gebet treffen, dagegen ist ja nichts einzuwenden, denn Jesus Christus ist ja unser aller Herr.
Doch ich sehe tatsächlich die Gefahr, dass diese gelegentlichen Gebets-Treffen zur gewünschten und gezielt herbeigeführten Normalität werden könnte - auf Kosten einer hl. Messe.
Und ich möchte nicht irgendwie gleichermaßen katholisch und evangelisch werden, sondern authentisch katholisch bleiben.


4
 
 SCHLEGL 4. Dezember 2020 
 

@Smaragdos

Eine mögliche Sakramentenspendung gibt es nur mit dem WIRKLICHEN Kirchen in Apostolischer Sukzession! Das sind die orthodoxen Teilkirchen verschiedener Nationalitäten, sofern der zuständige Bischof Katholiken Sakramente spenden lässt. Orthodoxen, wenn sie ihren Priester physisch nicht erreichen können (Diaspora).Mit 2 Kirchen der Altorientalen hat Papst Johannes Paul II/Kardinal Ratzinger als Glaubenspräfekt, eine eigene Lösung auf höchster Ebene abgeschlossen.Nämlich mit der syrisch orthodoxen Kirche, hier können der Gläubige an allen Orten, wo sie keinen Priester haben, von katholischen Priestern jedes beliebigen Ritus Sakramente erbitten. Umgekehrt können Katholiken von syrisch orthodoxen Priestern Sakramente empfangen, wenn sie keine katholische Priester erreichen können.
Und auch mit der Assyrischen (ehemals falsch nestorianischen) Kirche, wo genau dasselbe gilt. De facto aber geht es mit den Armeniern und mit den Kopten genau so.


4
 
 MariaMutterDerKirche 4. Dezember 2020 
 

Ich kann meine Zeit bei Ehrenamtlichem Engagement nur 1 Mal ausgeben!

...deshalb habe ich, im Pietkong lebend, alle ökumenischen Umtriebe gestrichen.
Weil das treu Katholische so Not leidet, gehe ich lieber in die Eucharistische Anbetung oder Heilige Messe als z.B. zum ökumenischen Frauengebetstag.

Ich sehe wohl, das Christus ob der Gespaltenheit seines Leibes leidet.
Aber ich kann meeine Zeit nur 1x ausgeben, muß Prioritäten setzen...


8
 
 Montfort 4. Dezember 2020 

Das Dokument online in 4 Sprachen: Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch

Deutsch scheint eine Sprache zu sein, die immer mehr an Bedeutung verliert...

www.christianunity.va/content/unitacristiani/en/news/2020/2020-12-04-vademecum-online.html


4
 
 Chris2 4. Dezember 2020 
 

Richtig. Also auf:

Lassen wir uns vom Mysterium der großartigen Liturgie der Ostkirchen und von Mut und Engagement im Glauben vieler Evangelikaler inspirieren. Die meisten Landeskirchen kann man dagegen getrost (und buchstäblich) links liegenlassen...


4
 
 Smaragdos 4. Dezember 2020 
 

Was gilt nun?

"In Ausnahmefällen und unter bestimmten Bedingungen" sei jedoch für einzelne Christen anderer Konfession der Zugang zu diesen Sakramenten nach sorgfältiger Abwägung "wünschenswert und empfehlenswert".

oder:

"Voraussetzung sind entweder Lebensgefahr oder eine andere "schwere Notlage".

Das klingt nach zwei ziemlich verschiedenen Massstäben, die jeder (Bischof) wieder so interpretieren kann, wie er will...


6
 
 Herbstlicht 4. Dezember 2020 
 

Wird es noch eine katholische Identität geben bzw. ist sie überhaupt erwünscht?

Unter anderem: ... ökumenische Gebete und Wortgottesdienste, Predigeraustausch ...,

Das katholische Profil wird geschliffen.
Katholisch oder evangelisch? - Unerheblich, beides ist dann austauschbar!
Beliebigkeit wird die Folge sein.


10
 

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