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Wer klopfet an - Eine (Mess)-Herbergssuche im Jahr 2020

25. November 2020 in Spirituelles, 10 Lesermeinungen
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Eine Bericht von einem Sonntagsgottesdienstbesuch, an dem man – geht es nach dem Willen der österreichischen Bischöfe - eigentlich nicht teilnehmen durfte oder vielleicht doch? – Von Roland Noé


Linz (kath.net/rn)
Es ist Nacht und inzwischen sehr kalt geworden. Kurz nach Sonnenuntergang machen wir uns am vergangenen Samstag auf den Weg. Unser Ziel: eine Pfarre in einer österreichischen Diözese, in der auch in der lockdown-Zeit Heilige Messen angeboten werden. Wir müssen deutlich länger als sonst zum Sonntagsgottesdienst fahren. Dabei erinnere ich mich an die Erzählungen meiner Großmutter vor Jahren darüber, dass sie früher eine Stunde zur Hl. Messe zu Fuß gegangen ist und danach wieder zurück. Das hat mich immer schon schwer beeindruckt und bewirkt noch heute, dass ich wenig Verständnis dafür habe, wenn Menschen an einem Sonntag nicht bereit sind, einige Minuten zu einer Kirche zu gehen oder zu fahren.

Zurück zur Jetzt-Zeit: Wir sind sozusagen auf Mess-Herbergssuche im Jahr 2020. Vor wenigen Tagen hatten unsere Bischöfe öffentliche Gottesdienste untersagt. Haben sie das wirklich? Denn zehn Personen dürfen ja teilnehmen, der Pfarrer soll die Kirchentür zusperren, sobald die Messe beginnt (davor dürften sich mit obligatem Mindestabstand und Maske auch zufällig 30,40 oder mehr Gläubige in der Kirche aufhalten zum persönlichen Gebet.) Wir erreichen also die Kirche, auch unsere Kinder sind dabei – wir wollten als Familie an einer Heilige Messe teilnehmen, von Online-Gottesdiensten haben wir inzwischen genug. In der Kirche selbst war es hell, man nickt sich freundlich zu, nur wenige Menschen nahmen daran teil, alle mit Abstand und Maske, was für ein Riesenunterschied zum Menschenansturm auf unseren Supermarkt am Vormittag beim Einkauf. Interessanterweise waren ohne Absprache genau zehn Personen anwesend. Wir waren daher keine "illegalen Messbesucher". Der Pfarrer selbst erzählte uns danach aber, dass seine Kirchentür mit Sicherheit nicht zugesperrt werden wird, und auch mehr Menschen kommen dürfen, die sich gut in der großen Kirche verteilen können. Und sollte der Bischof ihn fragen, würde er ihm nur die Frage stellen: Würdest Du die Menschen denn wieder wegschicken? Man darf doch davon ausgehen, dass das kein österreichischer Bischof tatsächlich vor Ort tun würde – aber von den Priestern wird es verlangt?


Später erfuhren wir, dass auch andere Pfarrer und Priester, die wir kennen, bekanntgegeben haben, dass sie bei der Heiligen Messe nicht die Tür zusperren werden. Wieder ein anderer Priester kündigte an, am Sonntagnachmittag gerne die Eucharistie an Gläubige in der Kirche zu spenden, die zuvor einen Stream von Zuhause aus mitverfolgt haben. Besonders beeindruckend: Priester eines Jung- und Familienzentrums in einer österreichischen Diözesen bieten seit vergangenen Sonntag sogar zehn Heilige Messen an. Zurück zur Hl. Messe am vergangenen Christkönigssonntag: Es war ein ganz besonderes Erlebnis, vielleicht einer der schönsten Messen die ich je erlebt habe. Auch die Kinder spürten, dass der Herr besonders nah war, das war durch ihre bemerkenswerte Aufmerksamkeit deutlich. Nur Mut, sage ich deshalb: besucht am kommenden Sonntag die Kirchen, besucht auch die Heiligen Messen, verweist auf die Herbergssuche und bittet euren Pfarrer, am Sonntag nicht die Türen zuzusperren!


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Lesermeinungen

 SalvatoreMio 28. November 2020 
 

Bergmesse

@Tochter Gottes! Gerade noch finde ich Ihren Bericht: ein richtig schönes Geschenk zum Eingang in den Advent. Herzlichen Dank!


2
 
 Tochter Gottes 26. November 2020 
 

Bergmesse

@SalvatoreMio
mir ist vor einigen Jahren etwas ähnliches "passiert". Mein Mann wünschte sich an einem schönen Sonntag morgen, dass ich mit ihm zu einer Alm wandere. Ich konnte ihm die Bitte nicht abschlagen, aber war auch traurig und hatte ein schlechtes Gewissen wegen der Sonntagsmesse. Wie staunte ich, als ich sah, dass in der Nähe der Hütte auf der Alm gerade eine Bergmesse begonnen hatte. Ich war so dankbar und überwältigt von Gottes Liebe!


2
 
 lakota 26. November 2020 
 

@SalvatoreMio

Liebe SalvatoreMio, danke für Ihre "Beichte", es ergreift einen immer wieder, wenn man solche Erlebnisse hat.

Über Ihren Bericht zum Gottesdienst musste ich schmunzeln, bei uns ist es ähnlich, allerdings darf nur die Organistin singen, wir gar nicht.
Was die Kälte und die Frischluft in der Kirche angeht, musste ich an einen Kühlschrank denken - da drin hält sich alles besser!
Deshalb kommt hier auch immer die "Risikogruppe" - von 60 aufwärts, aber die bisher immer verläßlich da, im Gegensatz zu Jüngeren.

Aber trotz allem (besonders die Maske ist eine Prüfung) bin ich sehr dankbar, daß in Deutschland die Kirchen noch offen sind und unser Pfarrer alles was irgendwie geht möglich macht!


4
 
 Simon Tolon 26. November 2020 
 

Eine Herberge

Mein Lieblingssong meiner Jugend war ein altes Lied von Paul Young, der davon sang, seinen Kopf niederzulegen. Und da, wo immer er dies könne, da sei sein Zuhause. Ein früher Franziskus 1.2 also.
Doch es kommt wirklich darauf an: Wo kann eine Schwangere, wo kann eine Familie derart Nachhause kommen, dass sie Ruhe hat?
Wir Christen, vielmehr noch wir Katholiken, sind aufgefordert, Herbergsväter zu sein. Und schon rempelt mich ein älterer Freund an: Da gab es auch ein Lied: von Joachim Witt.
Die Welt ist klein. Irgendwie musikalisch. Dies mag allerdings nur meine kleine Empirie sein, meine Umgebung, meine Umwelt. Gott behüte sie. Und Er lasse sie wachsen. Gottbefohlen.


2
 
 SalvatoreMio 25. November 2020 
 

Es tut mir leid für Österreich, Frankreich und andere ...

Bei uns in Deutschland ist es einfacher, die hl. Messe zu besuchen (mit den üblichen Einschränkungen). Aber warum nur kommen so wenige?! Da gibt es diverse Gründe: Die Fernsehmessen sind bequem und ungefährlich und manchmal mit Highlights versehen; in den wirklichen Messen vor Ort ist es trostloser als sonst. 3 Lieder sind erlaubt; manchmal gar keine; Gesangbücher weggeschlossen, weil sie ansteckend sind. Alles ist gefährlich: Wir werden seit Monaten so vollgedröhnt mit Schreckensnachrichten, so dass viele Leute das Haus kaum noch verlassen. In der Kirche ist es am Ungefährlichsten, aber da wird es immer kälter; hier und da ist ein Oberlicht auf Kipp, dann zieht die Kälte so schön über den Kopf. Zu Beginn der Messe wird das Portal erst geschlossen. Frischluft soll gesund sein. - Auf Heu und Stroh in einem Stall, mit Esel und Rind, ist es gewiss gemütlicher als derzeit in unseren Gotteshäusern.


3
 
 Veritatis Splendor 25. November 2020 

Sehr schönes, mutmachendes Zeugnis - DANKE dafür!


3
 
 Chris2 25. November 2020 
 

Die Gegenwart im Nebel

Ich stelle immer wieder fest, wie schwer es ist, das "Jetzt" zu analysieren. Über ganze Generationen in der Vergangenheit fällt man harte Urteile. "Alle hätten müssen". Da fragt niemand: Was wusste der Kleine Mann überhaupt? Hatte er Angst um Leib und Leben, auch seiner Familie? Nein, jeder hätte sein Leben opfern müssen. Sagen Gratishelden
Und heute? Wir knicken schon ein, wenn uns Kollegen schief ansehen, obwohl die die deutsche Gesellschaft gerade über Backbord kentert. Und Corona? Der 1. Lockdown verlängerte nahtlos diese Repressionen. Sogar das Undenkbare geschah: Der ehemals "Freie Westen" verbot reihenweise und ausnahmslos alle Gottesdienste, sogar über Ostern. Wann gab es das zuletzt? Unter Hadrian? Aber Corona ist doch ein weltweites Phänomen? Inzwischen ist die Aufhebung der Grundrechte sogar Gesetz und jederzeit mit Berufung auf irgendwelche Viren abrufbar. Notwendige Schutzmaßnahmoder der Anfang vom Ende der Demokratie? Medizin oder Mercchiavellismus?


3
 
 SalvatoreMio 25. November 2020 
 

Meine " Beichte"

@Rolando: lang' ist's her: ich wollte in den Lechtaler Alpen wandern, von Hütte zu Hütte. Um das Erwünschte hinzukriegen, sah ich keine Möglichkeit für eine Sonntagsmesse und versprach mit schlechtem Gewissen: "Verzeih, Herr, ich hole das nach!" Am Dienstag, im Regen, kam ich abends auf eine Hütte. Voll von Leuten! Plötzlich stürzte noch eine Jugendgruppe herein mit älterem Herrn. Ein Tischerücken ging los im großen Raum: "Was ist das?" - fragte ich mich. Mit einem Mal: auf einem Tisch wurde eine Decke platziert, 2 Kerzen usw., und eine hl. Messe begann: es war ein Priester mit belgischer Gruppe. Ich war zu Tränen gerührt und schwor mir: "Das war das erste und letzte Mal, dass Dir irgendetwas wichtiger war als Christus, der Dich ruft am Tag des Herrn. Nun bist Du, Herr, hinter mir hergelaufen!"


10
 
 elisabetta 25. November 2020 
 

Insel der Seligen

kann man ruhigen Gewissens solche Pfarren nennen, in denen Priester sind, die Gott mehr gehorchen als den Bischöfen. Ich bin in der glücklichen Lage, in so einer Pfarre zu wohnen. Halleluja!


9
 
 Rolando 25. November 2020 
 

Kenn ich

Der Herr schenkt den Treuen, sich abmühenden, wirklich suchenden Gläubigen besondere Gnaden. Ich war damals, als die Kirchen bei uns zugemacht wurden, im Frühjahr, in Nürnberg, suchte eine Abendmesse, fand eine, kam zum Kreuzzeichen rein, was ganz Besonderes.


8
 

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