Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  12. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  13. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  14. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  15. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas

Hoffnung ist kühn!

6. Oktober 2020 in Österreich, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erzbischof Lackner über Sozialenzyklika "Fratelli tutti": Zukunft ist nicht einfarbig und es gilt das moralisch Gute zu fördern. Jede Gesellschaft muss auch besorgt sein um Weitergabe der Werte."


Salzburg/Wien (kath.net/KAP-ÖBK) Mit seiner neuen Sozialenzyklika "Fratelli tutti" unterstreicht Papst Franziskus, dass er "Anwalt der Schwachen, Armen, Alten, Flüchtlinge, wie auch Anwalt des Lebens und der Schöpfung ist und bleibt": Das betont der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, zum neuen päpstlichen Lehrschreiben. "Ohne den Einzelnen in seiner unverbrüchlichen Würde zu verlieren, schafft der Papst einen universalen Ausblick auf das Ganze der Gesellschaft mit ihren religiösen und öffentlichen Organisationsformen: Mutig im Aufzeigen von Schwächen und brüchig gewordenen Wegen - zugleich aber auch getragen von einer tief verwurzelten Gläubigkeit des Evangeliums", hielt der Salzburger Erzbischof in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress fest.

Franziskus richte mit seinem Schreiben einen dringenden Aufruf zu einer universalen Geschwisterlichkeit und sozialen Freundschaft an alle Menschen. Der Papst mahne dazu, "groß und tief zu denken, dabei Grenzen zu überschreiten und dennoch nicht den Blick für das Kleine und Hilfsbedürftige zu verlieren". Genau das meine "soziale Freundschaft", erklärte der Bischofskonferenz-Vorsitzende.

Der Papst hatte die neue Sozialenzyklika am Wochenende in Assisi unterzeichnet und danach veröffentlicht. Im dritten großen Lehrschreiben seines Pontifikats wendet sich Franziskus mit einem eindringlichen Plädoyer für Solidarität über alle Grenzen hinweg an die Menschheit und mahnt zu einer Abkehr von Egoismus auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Nur so ließen sich die Folgen der Corona-Pandemie und globale Herausforderungen wie soziale Ungleichheit und Migration bewältigen.


Die namensgebenden Worte "Fratelli tutti" der Enzyklika sind ein Zitat des päpstlichen Namenspatrons, des Heiligen Franz von Assisi (1181/1182-1228). Auch die Veröffentlichung des Rundschreibens fiel auf den 4. Oktober, den Festtag des oft auch Poverello genannten Heiligen.

Für Papst Franziskus sei "der arme Kleine aus Assisi der Prophet, der niemanden von seiner universalen Liebe ausschloss und zugleich eine radikale Option für die Schwachen und Arme lebte", betonte Erzbischof Lackner, der selbst dem Franziskanerorden angehört: "Das scheint auch das große Anliegen dieses Papstes in seiner Enzyklika zu sein."

Der Bischofskonferenz-Vorsitzende verwies auf das Anfangskapitel der Enzyklika. Darin widme sich der Papst "einer Welt, die sich mehr und mehr abgeschottet hat" und gehe auf unzeitmäßige Konflikte, Nationalismus, Ideologien, neue Formen des Egoismus, Verlust des Sozialempfindens und Dekonstruktivismus ein.

Das Gute, Liebe, Gerechtigkeit und  Solidarität als Gegenmodell erlange man nicht ein für alle Mal, "sie müssen jeden Tag neu errungen werden", erinnerte Erzbischof Lackner unter Rückgriff auf eine entsprechende Forderung in der Papst-Enzyklika. Es sei schwer verfehlt, wenn man sich in unseren Breitengraden mit  Wohlstand zufrieden gibt, während viele Brüder und Schwestern unter Situationen der Ungerechtigkeit schwer leiden würden. Laut dem Papst sei eine neue Offenheit auf die Welt als ganzes nötig, "und das mahnt er auch für die Wirtschaft ein", fügte Lackner hinzu: "Der Papst sieht sich als der Anwalt der Armen, all jener die in der von Vermassung gekennzeichneten Welt einsam sind."

Der Salzburger Erzbischof hob auch jene Passagen im Papstschreiben hervor, in denen Franziskus kritisiert, dass Teile der Menschheit nicht nur vergessen, sondern auch geopfert werden. "Nicht nur Produkte, sondern der nicht leistungsfähige und alte Mensch verkommt in dieser Gesellschaft zu - wie der Papst es nennt - Abfall. Menschenrechte sind in diesem Kontext nicht universal gültig. Außerdem werden Millionen von Menschen ihrer Freiheit beraubt und befinden sich in Situation der Sklaverei vergleichbar", fasste Lackner zusammen.

Dagegen werde der Papst nicht müde, auf die Würde des Menschen, unabhängig von Herkunft und Kultur, egal ob höchst leistungsfähig oder nicht, hinzuweisen. Franziskus maßregle auch einen ungesunden Populismus und Individualismus. Ebenso spreche er das Problem der Migration an. "Der Papst kann nachvollziehen, dass es Furcht geben kann, lädt aber dazu ein über diese primären Reaktionen hinauszugehen", so Erzbischof Lackner. Ausdrücklich betonte Franziskus in seiner Enzyklika dazu erneut die vier für ihn zentralen Worte "aufnehmen, schützen, fördern und integrieren".

Wichtig ist für Lackner gleichzeitig, wie ausdrücklich Franziskus in seiner Enzyklika von der Hoffnung spricht. Diese liege im Glauben an einen Gott, der sich in Jesus Christus als die universale Liebe gezeigt hat, Mensch geworden ist, sich den Menschen zugewendet hat: "Der Papst lädt zur Hoffnung ein, denn - wie er sagt - Hoffnung ist kühn!", unterstrich der Salzburger Erzbischof.

Mit seinen vom biblischen Beispiel des barmherzigen Samariters ausgehenden Gedanken, ermutige der Papst zum Wiederaufbau einer verwundeten Gesellschaft und "zu einer universaler Liebe ohne alle Grenzen, jedoch gegen eine Gleichmacherei, wie sie durch die Globalisierung teils gefördert wird", so Lackner: "Zukunft ist nicht einfarbig und es gilt das moralisch Gute zu fördern. Jede Gesellschaft muss auch besorgt sein um Weitergabe der Werte."

Wesentlich ist für den Vorsitzenden der Bischofskonferenz auch, dass sich der Papst in seiner Enzyklika ausdrücklich und mehrfach auf die Begegnung mit dem Großimam Ahmad Al-Tayyeb bezieht, dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität, mit dem er 2019 in Abu Dhabi ein "Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen" unterzeichnete. Lackner: "Worin beide übereinstimmen ist, dass Religionen niemals zum Krieg aufwühlen. Wenn das geschieht und geschehen ist, dann wurden sie instrumentalisiert. Der Terrorismus ist zu verdammen. Religionen im innersten sind von der Heiligkeit des menschlichen Lebens überzeugt. Sie rechtfertigen keine Gewalt."

 

 

(c) Erzdiözese Salzburg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 galil?a! 8. Oktober 2020 
 

Unser Herr hat ja auch Knechtsgestalt und hat sein Leben für alle hingegeben!

Gott ist Menschen geworden und damit natürlich auch unser Nächster geworden. Daher sollen wir im Nächsten der unsere Hilfe braucht ZB ihm Armen im Fremden im Kranken auch Christus sehen der unsere Hilfe braucht.

Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; 36 ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? 38 Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? 39 Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan


0
 
 Stefan Fleischer 6. Oktober 2020 

liberté, égalité, fraternité

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. So lautete schon die Devise der Französischen Revolution. Diese hat vieles gebracht, aber ihr hehres Ziel nicht erreicht. Der Grund dafür war, dass sie glaubte, auf Gott verzichten zu können. Im Sozialismus und Kommunismus tönt ähnlich. Der Misserfolg war und ist der Gleiche. Denn auch sie glauben, dass der Mensch so etwas allein schaffen kann. Viele Theologen und andere Weltverbesserer heute tönen ebenfalls so, als sei Gott in diesem Prozess nicht besonders wichtig. Das Resultat wird m.E. das Gleiche sein. Denn für eine bessere Welt braucht es bessere Menschen. Für bessere Menschen aber braucht es Gott, braucht es das Kreuz, die Erlösung aus der Sünde. Das ist - so wie ich die Schrift verstehe - die Botschaft unseres Herrn. Darum mahnt Paulus so eindringlich: «Lasst euch mit Gott versöhnen!» (2.Kor 5,20) Dies zu verkünden ist der Auftrag der Kirche. Dann wird alles andere dazu gegeben werden. (vgl Mt 6,33)


4
 
 laudeturJC 6. Oktober 2020 

Brüderlich

gezirkelt und gemauert...
Sancte Francisce - ora pro nobis.


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  8. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  9. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  10. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  13. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  14. Der Teufel sitzt im Detail
  15. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz