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Nuntiatur in Berlin: Die Vorwürfe gegen Pius XII. „tragen schon lange Züge einer Kampagne“

17. September 2020 in Deutschland, 9 Lesermeinungen
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Im Weltkrieg hat Pius XII./Eugenio Pacelli „alles, was ihm möglich war, getan, um Leid und Not von Menschen zu lindern, ohne Ansehen von Person, Herkunft oder Religion, und um zum Frieden zu bewegen“ – Dies „gehört zum Stand der Geschichtsforschung“


Berlin (kath.net/pl) kath.net veröffentlicht die Antwort der Apostolischen Nuntiatur in Berlin auf die kath.net-Presseanfrage in voller Länge:
 

 

Der Apostolische Nuntius, S.E. Erzbischof Dr. Nicola Eterović, hat von den Äußerungen des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Herrn Dr. Felix Klein, Kenntnis genommen.

 

Mit Eugenio Pacelli, der von 1920 bis 1929 Apostolischer Nuntius im Deutschen Reich war und ab 1925 in Berlin die erste Apostolische Nuntiatur bezogen hatte, wurde ein herausragender Diplomat und ein unbedingter Freund Deutschlands und Berlins durch die Namensgebung der „Pacelliallee“ geehrt. Auch als Papst Pius XII. blieb er Deutschland verbunden. Im Zweiten Weltkrieg hat er alles, was ihm möglich war, getan, um Leid und Not von Menschen zu lindern, ohne Ansehen von Person, Herkunft oder Religion, und um zum Frieden zu bewegen. Dies ist übrigens zu belegen und gehört zum Stand der Geschichtsforschung. Als Berlin in Trümmern lag, hat der Papst seine Verbundenheit mit dieser Stadt und ihren Menschen zum Ausdruck gebracht, als er am 18. Februar 1946 den Bischof von Berlin, Konrad Graf von Preysing, zum Kardinal erhob und damit nicht zuletzt dessen Wirken im Widerstand gegen die nationalsozialistische Ideologie ehrte. Es ist daher recht und billig, wenn gerade in Berlin eine Straße den Namen von Eugenio Pacelli trägt.


 

Über Person, Wirken und Werk von Papst Pius XII., Eugenio Pacelli, ist man in der Öffentlichkeit geteilter Meinung. Gerade erst wurden die noch unter Verschluss stehenden Akten aus dem Pontifikat Pius XII. im Apostolischen Archiv des Vatikan geöffnet und der Wissenschaft zur Erforschung zugänglich gemacht. Eine gründliche Aufarbeitung des Bestandes steht noch aus und wird angesichts der Corona-Pandemie verzögert. Die Seriosität gebietet, die Ergebnisse abzuwarten.

 

Den vorgebrachten Vorwürfen, die hinlänglich bekannt sind und lange schon Züge einer Kampagne tragen, muss widersprochen werden. Vieles wurde in der Forschung bereits bearbeitet. Die Ergebnisse liegen überdies auch in deutscher Sprache vor. Wenn die Forderung erhoben wird, in Berlin keine Straße mehr nach Eugenio Pacelli zu benennen, weil er nicht „vernehmlich genug“ war, so ist das schlicht unseriös. Muss man wirklich neuerlich die New York Times zitieren, welche die Weihnachtsansprachen des Papstes 1941 und auch 1942 als „eine einsame Stimme im Schweigen und in der Dunkelheit Europas“ kommentierten? Man muss sogar auf Golda Meir zu sprechen kommen, deren Name als Alternative zur „Pacelliallee“ genannt wird. Sie äußerte sich zum Tod des Papstes: Es war „die einsame Stimme von Papst Pius XII., der in der Stunde der Not und der Verfolgung, für unser Volk die Stimme erhoben hat“. Diese Äußerungen sind durch ihre Nähe zu den grausamen Geschehen von größerer Bedeutung als es die mittelbaren Auffassungen sind, die Geschichte unter Maßgabe des heute Wünschenswerten betrachten. Darüber ins Gespräch zu kommen, ist eine bleibende Verantwortung.

 


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Lesermeinungen

 Andrzej123 18. September 2020 
 

Der entscheidende Gesichtspunkt

Das von @Zeitzeuge verlinkte sehr gute Interview mit dem jüdischen Rabbiner zeigt den entscheidenden Gesichtspunkt:
Die katholische Kirche mit ihren mehr oder weniger autonomen Einrichtungen, darunter den Klöstern Nuntiaturen usw war ein wichtiges Refugium zahlreicher Menschen, darunter vielen Juden in der NS Zeit.
Pacelli bzw Pius XII hat die Kirche in dieser Zeit entsprechend geleitet und wurde dafür anerkannt.
Diese Leistung kann auch nicht durch evtl Fehlleistungen an anderer Stelle geschmälert werden.
Hochhuth hat diesen zentralen Gesichtspunkt ausgeblendet.
Wäre der Papst so verfahren, wie Hochhuth im Nachhinein forderte, wäre es um die Autonomie der Kirche geschehen gewesen.
Die Hochhuth'sche Frage ist viel mehr an die alliierten Mächte zu stellen, die bereits sehr früh durch die Entschlüsselung der Enigma weitgehende Kenntnisse hatten und kaum medial darüber berichteten,obwohl hier nicht das Risiko der Zerstörung von helfenden Einrichtungen bestand.


2
 
 Diasporakatholik 17. September 2020 
 

Lieber myschkin,

eine offizielle Umbenennung einer Straße oder eines Platzes etc. stellt einen erheblichen und schwerwiegenden Eingriff dar - insbesondere für die Betroffenen Anwohner, die ja z. B. ihre Adressen aufwendig und zum Selbstkostenpreis ändern müssen.

Auch für Stadtpläne, Grundbucheinträge, Navigationssysteme etc. sind solche Änderungen mit einigem Aufwand verbunden, weshalb sie bislang nur zurückhaltend und nur aus wirklich schwerwiegenden Gründen erfolgen.

Oftmals lässt man seitens der Verantwortlichen vorher auch die betr. Anwohner abstimmen.

Ich denke, Ihr hier gemachter Vorschlag, so gut er von Ihnen auch gemeint sein mag, hätte vor diesem Hintergrund wenig bis keine Aussicht auf Umsetzung.


5
 
 myschkin 17. September 2020 
 

Ich bin für eine Umbenennung der Straße

Mich stört, dass diese Straße "Pacelliallee" heißt. Sie sollte zügig in "Papst-Pius-XII-Allee" umbenannt werden, da der Papst gerade in seinem hohen Amt sich um die Rettung von Juden verdient gemacht hat.


3
 
 Zeitzeuge 17. September 2020 
 

Im Link ein wichtiges Interview zum Thema mit Rabbi David Dalin,

einem bedeutenden Veeteidiger Papst Pius XII.,

der das Buch

The Myth of Hitlers Pope

geschrieben hat!

catholicexchange.com/the-myth-of-hitlers-pope-an-interview-with-rabbi-david-g-dalin


3
 
 girsberg74 17. September 2020 
 

"@Zeitzeuge"

Danke für Ihren gegebenen Link!


3
 
 Chris2 17. September 2020 
 

Michel Hesemanns Analyse unbedingt lesen!

Dieser unscheinbare Mann ist einer der bedeutendsten und mutigsten Historiker dieser Zeit, in der man in Deutschland fast nur noch von feigen Opportunisten umgeben zu sein scheint. Es ist leicht, tapfer Widerstand gegen eine Diktatur zu leisten, die vor 75 Jahren unterging und den Stab über die Menachen damals zu brechen. Sich den Mobs und Sch...stürmen der eigenen Gegenwart entgegenzustellen, das braucht Mut! Und das, obwohl wir nicht in einer Diktatur leben. Noch nicht ganz jedenfalls...

kath.net/news/72830


6
 
 Zeitzeuge 17. September 2020 
 

Im Link ein größeres Interview mit Rabbi Dalin aus den USA,

einem bedeutenden Verteidiger Papst Pius XII.,

der Verfasser des Buches:

The Myth of Hitlers Pope

ist, hochinteressant und aufschlussreich!

catholicexchange.com/the-myth-of-hitlers-pope-an-interview-with-rabbi-david-g-dalin


5
 
 Diasporakatholik 17. September 2020 
 

Auch hier gilt:

"Eine gründliche Aufarbeitung des Bestandes (der Akten) steht noch aus und wird angesichts der Corona-Pandemie verzögert. Die Seriosität gebietet, die Ergebnisse abzuwarten."

Dem schließe ich mich an.


4
 
 laudeturJC 17. September 2020 

Dank an den Nuntius

für diese Worte!
Wird es eine einsame Stimme bleiben?


6
 

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