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Belarus: Nun bahnt sich auch kirchenpolitische Konfrontation an

21. August 2020 in Weltkirche, 23 Lesermeinungen
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Präsident Lukaschenko und russisch-orthodoxe Stimmen gegen Forderungen nach einer unabhängigen weißrussischen orthodoxen Kirche


Minsk (kyath.net/KAP) Im Windschatten der politischen Auseinandersetzung in Weißrussland bahnt sich auch eine kirchenpolitische Konfrontation an. Wie der "Pro Oriente"-Informationsdienst am Donnerstag berichtete, hat der umstrittene Präsident Aleksandr Lukaschenko in einer Rede vor dem Nationalen Sicherheitsrat (Dienstag) darauf verwiesen, dass es der Opposition darum gehe, die russische Präsenz im "wirtschaftlichen, militärischen, linguistischen und kirchlichen Bereich" zurückzudrängen. Im kirchlichen Bereich wolle die Opposition eine "autokephale" orthodoxe Kirche als Gegengewicht zum russisch-orthodoxen Exarchat schaffen.

Lukaschenko betonte, dass man in Weißrussland immer auf den "interreligiösen Frieden" stolz gewesen sei, "weder Orthodoxe noch Katholiken haben einander gestört, Muslime und Juden leben hier glücklich miteinander". Es bestehe die Gefahr, dass Weißrussland jetzt in eine interkonfessionelle Auseinandersetzung hineingezogen werde, deren Ziel es sei, "die Dinge auszuradieren, auf die wir stolz sind".

Die düstere Perspektive Lukaschenkos wurde vom Pressesprecher des (vom Moskauer Patriarch Kyrill I. geleiteten) "Weltrates des Russischen Volkes", Jurij Kot, vertieft. Er stellte im Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur "Interfax" fest: "Das prowestliche Projekt für Weißrussland braucht die weißrussische Wirtschaft nicht, dieses Projekt braucht das Volk von Belarus nicht, und vor allem nicht die weißrussischen orthodoxen Gläubigen". Wer noch Zweifel habe, solle auf das noch andauernde prowestliche ukrainische Projekt schauen und werde verstehen, dass es "in Belarus noch schlimmer kommen wird, viel schlimmer".
Stimmen aus der Ukraine


Die scharfen Formulierungen aus Minsk und Moskau sind auf eine Erklärung des Oberhaupts der neuen "Orthodoxen Kirche der Ukraine", Metropolit Epifanij (Dumenko), zurückzuführen, in der es u.a. hieß, die "orthodoxe Kirche von Belarus" habe die gleiche Situation wie die orthodoxe Kirche der Ukraine und das gleiche Recht, von der "Mutterkirche von Konstantinopel" einen "Tomos" zu erbitten, der ihre Autokephalie bestätige. Metropolit Epifanij publizierte seine Erklärung - in ukrainischer und weißrussischer Transskription - am 13. August auf Facebook.
Im Hinblick auf die ukrainische Erfahrung meinte der Metropolit, seine Kirche könne nicht gleichgültig bleiben, wenn es um die "Zukunft des Volkes von Belarus" gehe, die "Unabhängigkeit des Staates, Freiheit und Sicherheit der Bürger, deren Leben in Gefahr ist". Abschließend schloss sich Metropolit Epifanij den vielfältigen Forderungen nach dem Ende der Gewalt in Belarus, nach Freilassung der Gefangenen und einem "konstruktiven Dialog zwischen der Staatsführung und der Zivilgesellschaft mit dem Ziel eines friedlichen Weges aus der Krise" an.

Der Kanzler der ukrainischen orthodoxen Kirche (des Moskauer Patriarchats), Metropolit Antonij (Pakanitsch) von Boryspol, äußerte sich dieser Tage hingegen überaus zurückhaltend. Angesichts der politischen Krise im brüderlichen Nachbarland gebe es in der Ukraine unterschiedliche Stimmen, die "die eine oder andere Gruppierung unterstützen" und ihre "mitunter herrischen Bewertungen" und ihre "unpassenden Ratschläge" abgeben.
Wörtlich sagte der Metropolit: "Mir scheint, dass wir am besten schweigen sollten. Nicht nur deshalb, weil auch bei uns die Situation fern von Harmonie und Frieden ist, sondern auch deshalb, weil sich gläubige Christen nicht in die Konflikte von anderen einmischen sollen, um sie - trotz bester Absichten - zu verschlimmern". Das einzige und wichtigste, was die ukrainischen Christen für die weißrussischen Geschwister tun können, sei es, von Christus zu erflehen, dass es nicht zur Zunahme von Hass und Zorn, zur Verschlimmerung des Konflikts oder gar zu Blutvergießen kommt.

Enge Beziehungen Minsk-Moskau

Die autonome orthodoxe Kirche in Weißrussland gehört zum Patriarchat von Moskau, regelt ihre internen Angelegenheiten aber weitgehend selbstständig, darunter etwa die Wahl der Bischöfe, die dann von Moskau noch bestätigt werden. Nur der Metropolit von Minsk, also der ranghöchste Geistliche im Land, wird von Moskau aus entsandt.

Die Beziehungen zwischen der orthodoxen Kirche in Weißrussland und der russischen Mutterkirche gelten als eng und gut. Im Oktober 2018 hatte der Heilige Synod der russisch-orthodoxen Kirche sogar demonstrativ in Minsk getagt und dabei wegen des Ukraine-Konflikts den Abbruch der Beziehungen mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel beschlossen.


Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten

Foto: Symbolbild


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Lesermeinungen

 SCHLEGL 24. August 2020 
 

cooperator veritatis

Zu Ihrer Information: die österreichischen Nachrichten haben heute berichtet, dass die Fachärzte in Berlin sehr wohl von einer Vergiftung des Regimekritikers Navalny ausgehen. Wenn etwas "Watschelt wie eine Ente,quakt wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente, fliegt wie eine Ente"-dann ist es wohl........................ kein Flusspferd :)! Oder mit Wallenstein zu sprechen: "Ich kenne meine Pappenheimer". Das gilt auch für die Russen unter Putin.


2
 
 Joh v Kreuz 24. August 2020 
 

Fortsetzung 2

Unbestritten ist Propaganda va aber Verfolgung Andersdenkender in Diktaturen, wie eben im ehem Ostblock, zZ in China, wohl auch Belarus noch deutlich größer in Qualität und Ausmaß.
Übrigens war die Freiheit der Kirchen in der DDR wohl am größten im Ostblock; nach meinem bescheidenen Wissen nach dem Aufstand 1953 dann wohl auch Verfolgung Andersdenkender am geringsten- vielleicht weil die Situation eines demokrat, kapitalist Nachbarn gleicher Sprache, Geschichte und Verwandten (wie nur Korea) einzig war. Zudem besaß die DDR auch die stärkste Wirtschaftskraft des Ostblocks, war also gewissermaßen Sonderfall.

Kurz und gut, die Bürger Weißrußlands wie auch der Ukraine sind m.E. gar nicht zu beneiden - Gott stehe ihnen im Kampf um ihre Rechte bei und möge ihnen Frieden und Blüte gewähren - denn auch eine Zukunft angelehnt an Westeuropa ist zwar wohl weniger blutig, aber auch nicht das gelbe vom Ei. M.E. benutzen EU&Co Ukraine usw va für ganz eigene Interessen wie Putin auch.


1
 
 SCHLEGL 24. August 2020 
 

@Joh v Kreuz

Zu Ihrem Statement möchte ich darauf hinweisen, dass ich cooperatorveritatis NICHTS unterstellt habe, ich habe geschrieben, ich KÖNNE und WOLLE das nicht beurteilen.
Ich weiß aber wie tief die Indoktrination in kommunistischen Ländern sitzt,die zumeist in der Kinderkrippe mit 1-2 Jahren beginnt.
Mein ukr. Mitbruder hat mich nach der Wende 1989 aufgefordert SEHR VORSICHTIG zu sein, wenn mir Leute aus der Ukraine etwas erzählen. "Sie werden alles mögliche erzählen,um die gewünschte Hilfe zu bekommen" sagte der Mitbruder und nannte diese verbreitete Art "HOMO SOWJETICUS".Bei den Jungen ist das jetzt besser!
Nachdem ich, wie berichtet,mit 3 ukr.Großerzbischöfen,Bischöfen und Priestern geredet habe, weiß ich um die ständigen Versuche Russlands seine Einflusssphäre in der Ukraine und Weißrussland zu erhalten.
Der militärische Überfall auf die Krim, gegen jedes Völkerrecht, und die russischen Aggressionshandlungen in Donezk und Luhansk sollten eigentlich eine Mahnung an den Westen sein.


3
 
 Andrzej123 23. August 2020 
 

@Schlegl: "die kath.Kirche,die immer die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht

aller Völker fordert."

So ist es nicht, vgl. die Ablehnung dieses Grundsatzes seitens der kath. Kirche in Spanien anlässlich des Versuchs der Katalanen von ihrem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch zu machen.

Manch andere Statements in Ihren Postings wären auch auf westliche Staaten anzuwendbar, wo sie dann die entsprechenden Parteigänger entweder wieder besseren Wissens abstreiten oder sich an ihnen sowenig stören, wie in Russland die "Putinisten".

Die perfekteste Herrschaft ist jedenfalls diejenige, die eine große Mehrheit der Bevölkerung hinter sich hat, die sie für Demokratie hält.


3
 
 Joh v Kreuz 23. August 2020 
 

Skepsis gegen alle Seiten ist angebracht

@Schlegl

Sehr geehrter Mons Schlegl,
so sehr ich ihre Kenntnisse bzgl des Ostens anerkenne- gerade die über viele ungefilterte persönliche Kontakte-, wundere ich mich aber über ihre m.E. recht einseitige Sicht auf die politischen Ziele der Mächtigen in Westeuropa.
Nicht weniger wundere ich mich über ihren Ton gegenüber "cooperatorveritatis". Ich finde es arrogant, wenn Sie jenem in ihrem letzten Kommentar ohne jegliche Kenntnis unterstellen, er (als wirklich gläubiger Katholik) sei im tiefsten noch immer kommunistisch indoktriniert!

Ich bin selbst in der DDR aufgewachsen und war '89 10 Jahre alt; so habe ich selbst und im Nachgang über meine Eltern usw, sehr viel über das wahre Leben in der DDR erfahren. Ja, es gab natürlich Indoktrination, va in der Schule, und ich habe diese - aber eben auch die linksliberale der westlichen Schulbücher danach - erfahren. Meine Eltern, ua, daß ich erst unwissender Heranwachsender war, sowie Interesse an der Wahrheit waren aber Grund...


3
 
 SCHLEGL 23. August 2020 
 

cooperatorveritatis

Nun, inwieweit Sie in Ihrer Jugend kommunistisch indoktriniert worden sind,kann und möchte ich nicht beurteilen!ich weiß aber, wie subtil diese Gehirnwäsche gewesen ist.Vielleicht war es in der DDR etwas besser,als in den anderen Satellitenstaaten,ob das die an der Mauer/Stacheldraht Erschossenen auch so sehen?
Heute erklärt ein Wiener Facharzt,der den mit 5 mg DIOXIN vergifteten Ukr.Präsidenten Juschtschenko gerettet hat,dass Gifte heute so konstruiert sind, dass sie kurz danach nicht mehr nachweisbar sind!
Die ukr. Präsidenten Janukowitsch und Poroschenko wurden vom Volk/Parlament wegen Betruges und persönlicher Bereicherung verjagt. Österreich,Schweiz haben die Konten von Janukowitsch wegen Geldwäsche gesperrt.
Mit Ihrer Verteidigung der Regierung Lukaschenko u.Putin beziehen Sie Stellung GEGEN die kath.Kirche,die immer die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht aller Völker fordert.
Auch wenn gesellschaftliche Entwicklungen bei uns bedenklich sind,können wir frei entscheiden!


4
 
 SalvatoreMio 23. August 2020 
 

Blick Richtung Osten und gegen Westen

@cooperatorveritatis: ich möchte nicht Stellung nehmen zur jetzigen Politik im Osten (Russland, Weißrussland usw.) - aber Politik, Gesellschaft, Kirche, Glaube - sind ja nie zu trennen und haben gegenseitige Auswirkung. Längst vor dem Mauerfall war ich öfter in der DDR. Die dortigen wirtschaftl. Einschränkungen (manches erschreckend für mich) hatten aber zur Folge, dass die Menschen oft besser zusammenhielten. Das ist mir sogar kürzlich noch aufgefallen im Urlaub in Mecklenburg. Und unser "Goldener Westen"? Ich bin dankbar für die Freiheit hier, aber sie ist zum GOTT mutiert und zieht uns moralisch immer tiefer in den Abgrund - auch die Christen. Viele merken es gar nicht.


4
 
 cooperatorveritatis 23. August 2020 
 

@Schlegl (Teil 4)

...der sehr aufschlussreich Nawalnys Hintergründe und Verbindungen in den Westen beleuchtet. Jedenfalls Nawalny und unab-hängige russische Opposition, das scheint mir auch so ein westliches Narrativ-Märchen zu sein. Und bezüglich einer eventuellen Vergiftung sollten Sie das Geraune aus Gründen der Redlichkeit so lange einstellen, bis Klarheit hergestellt ist.

Zusammenfassung: den Demonstrierenden in Weißrussland geht es nur darum Lukaschenko nach 26 Jahren loszuwerden, sie haben einfach die Nase voll von ihm und sie werden sicher auch auf etwas mehr materiellen Wohlstand hoffen. In der Konsequenz aber werden die Leute hinter Tichonowska, sollten sie an die Macht kommen, enger an den Westen heranrücken, ähnlich wie in der Ukraine. Auf das ganze Volk gesehen, auch auf seine Moral und bezüglich der Kirchen und vor allem den Glauben kann ich darin aber keine gute Perspektive erkennen.

www.anti-spiegel.ru/2020/navalny-wird-nach-deutschland-geflogen-die-deutschen-medien-klammern-die-wichtigsten-fragen-aus/


1
 
 cooperatorveritatis 23. August 2020 
 

@Schlegl (Teil 3)

...Und es ist moralisch vertretbar, wenn sich Lukaschenko gegen eine vom Ausland massiv aufgebaute ja gesteuerte Opposition wehrt. Analoges gilt für Russland und die Putin-Regierung.

Und hinsichtlich der Jarmisch-Worte zitieren Sie nur die eine Partei in den aktuellen Geschehnissen um Nawalny. Bitte nehmen Sie doch aber zumindest zur Kenntnis, dass die per Flugzeug angereisten deutschen Ärzte auch sehr früh zu Nawalny vorgelassen wurden. Und erstaunt Sie gar nicht, was für ein auch finanziell gut ausgestattetes Netzwerk im Westen hinter Nawalny stehen muss, wenn dieses keine 24h nach dessen akuter Gesundheitsverschlechte-rung mit einem gechartertem Spezialflugzeug mit Ärzten an Bord (das ZDF sprach lediglich von privat finanziert und nannte sonst nur die Stiftung „Cinema for Peace“ und dessen Chef Jaka Bizilj) in Omsk landet, um ihn nach Deutschland zu holen? Ich verlinke unten einen Artikel von Thomas Röper (antispiegel.ru)(unter Teil 4),...


1
 
 cooperatorveritatis 23. August 2020 
 

@Schlegl (Teil 2)

...Und wenn ich mir jetzt im deutschsprachigen Raum das teilweise bis zum Erbrechen verbürgerlichte und vom Feminismus und linksgrüner Ideologie zersetzte Christentum anschaue, dann muss ich sagen, das war unter den per se glaubensskeptischen Bedingungen eines sozialistischen Landes noch signifikant anders.

Von daher habe ich in der Tat große Zweifel, ob es für das weißrussische Volk insgesamt und speziell für die weißrussischen Christen besser ist, sich eine dem Westen zugeneigte Regierung zu zu legen, sich voll und ganz der markwirtschaftlichen Privatisierung zu übereignen und sich mit voller Wucht der westlichen hedonistisch geprägten Propaganda und Lebensweise auszusetzen.

Damit will ich keinesfalls Wahlfälschung zum Machterhalt das Wort reden. Genauso sollte aber auch ausländische Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Landes tabu sein, was schon das Völkerrecht gebietet. Und diese Einmischung aus Polen, aus Litauen, aus Brüssel etc. ist evident. ...


1
 
 cooperatorveritatis 23. August 2020 
 

@Schlegl (Teil 1)

"Es nützt nichts auf die Putinisten hereinzufallen" (@Schlegl)
Genauso schlecht, wahrscheinlich sogar schlechter, ist es aber auf die west-liche und zunehmend auch glaubensschädliche Propaganda hereinzufallen.

Wissen Sie, ich bin in der DDR aufgewachsen. Als ich fast 27 Jahre alt war, kam 1989 die Wende. Ich bin also nicht ganz kenntnislos bzgl. des Lebens unter sozialistischem Vorzeichen aber natürlich (nach der Wende) auch hinsichtlich der westlichen Lebens- u. Wirtschaftsweise.

Das war in der DDR sicherlich materiell nicht so üppig wie das jetzige Leben in einer westlich geprägten und mittlerweile globalisierten Marktwirtschaft. Es war aber auch keine Armut und kein Elend. Politisch war sicher die sozialistische Partei bestimmend, es war aber auch absolut nicht so, dass jeder Widerspruch und jede Diskussion verboten waren oder sogar bestraft wurden.


1
 
 SCHLEGL 22. August 2020 
 

@SalvatoreMio

Da haben Sie leider recht!So war es auch schon in der Zeit der Zaren, als es sogar eine Zusammenarbeit mit der Geheimpolizei (Ochrana) gegeben hat. Um nicht völlig unterzugehen, nachdem schon viele orthodoxe Bischöfe und Priester in den Arbeitslagern Sibiriens umgekommen waren, ließ sich die Führung der russisch orthodoxen Kirche von Josef Stalin in Dienst nehmen. Stalin braucht seinerseits die Hilfe der Kirche, als Hitler (entgegen dem Hitler-Stalinpakt) die Sowjetunion überfallen hat. Damals gab es in der ganzen Sowjetunion nur mehr 2 Klöster und 2000 Kirchen. Stalin erlaubte mehr Kirchen zu öffnen, Nikita Chruschtschows ließ dann 40.000 Kirchengebäude wieder schließen. Ohne Blanco- Unterschrift beim KGB konnte niemand orthodoxer Bischof in Russland werden. Nach der Wende wurden die Decknamen ALLER russisch orthodoxen Bischöfe in der Zeitung veröffentlicht.Natürlich macht sich Putin bis heute dieses Wissen zu Nutze.


4
 
 SalvatoreMio 22. August 2020 
 

"Russische Regierungen" und Kirche in Russland

Wenn ich nicht irre und solange ich denken kann, ist es nie ein ein Geheimnis gewesen, dass die orthodoxe Kirche Russlands dem Staat immer recht nahe stand - oder?


4
 
 Ulrich Motte 22. August 2020 
 

Schlegl

Ganz in Ihrem Sinne und ähnlich dem katholischen Erzbischof von Minsk haben auch 32 Pastoren der sehr kleinen evangelischen Minderheit Weißrußlands
auf Facebook (meldet Idea) an die mit der Macht betrauten Personen. die Gewalt gegen Zivilisten zu stoppen, die Verhafteten und Gefolterten freizulassen, unabhängige Beobachter und Medienvertreter zu Stimmabgabe und Auszählung zuzulassen. Die Geistlichen wenden sich gegen Hass, Gewalt und Rache. fordern Bestrafung für Wahlfälschung. Erster Unterzeichner ist der Minsker baptistische Pastor Dmitry Lazuta.


3
 
 SCHLEGL 22. August 2020 
 

@cooperator veritatis-Information

Information bezüglich Navalny.
Кира Ярмыш
@Kira_Yarmysh
При этом до нынешнего момента врачи говорили, что готовы санкционировать транспортировку. Именно поэтому мы в кратчайшие сроки ее организовали. Теперь, в последний момент, врачи не дают разрешение. Это решение, конечно, принимали не они, а Кремль.
Es geht um den Transport des Regimekritikers Navalny nach Berlin: Übersetzung:
"Bis vor kurzem hätten die Ärzte im Spital von Omsk dem Transport nach Berlin zugestimmt.Erst im letzten Moment zogen sie diese Zustimmung zurück: «Diese Entscheidung trafen nicht sie (die Ärzte), sondern traf der Kreml.»
Alles klar? Manche Gifte brauchen eine gewisse Zeit, um nicht mehr nachweisbar zu sein! Der KGB und seinem Nachfolger sind Weltmeister der DESINFORMATION!
Danken wir, dass wir, trotz aller Probleme, hier im Westen leben dürfen!


5
 
 SCHLEGL 22. August 2020 
 

@cooperator veritatis

Ich kann nichts dafür,wenn Sie schlecht gelaunt sind,weil ich Ihnen widerspreche.
In Wien hatte ich die Ehre mit Kardinal Miroslav Lubatschiwskyj zu sprechen, ebenso mit Kardinal Ljubomyr Husar und mit dem jetzigen Patriarchen Svjatoslav,sowie mit zahlreichen griech. kath. Bischöfen, Priestern und Gläubigen aus der Ukraine.
Es nützt nichts auf die Putinisten hereinzufallen.
Ebenso habe ich mit einem ukr.-orth.Priester der zum Moskauer Patriarchat gehört,gesprochen.
Er sagte mir schon vor Jahren, dass seine Gläubigen nicht wünschen, dass er in der Liturgie der Namen des Moskauer Patriarchen Kyrill(wegen Putin) erwähnt,sie alle wünschten sich unter dem Patriarchat von Konstantinopel zu stehen,wie es mittlerweile eingetroffen ist.
Die Proteste auf dem Majdan in Lemberg und vor allem in Kiew, waren gegen die moskauhörigen, korrupten Präsidenten der Ukraine gerichtet.Ich konnte die Vorgänge auf einem Livestream direkt am PC anschauen. Da traten orth. u.griech.kath. Priester einträchtig auf!


4
 
 cooperatorveritatis 22. August 2020 
 

@Schlegl

Zum einen: nicht bloß cooperator, sondern cooperatorveritatis! So viel Zeit muss sein.

Sie nennen nach wie vor bestenfalls Indizien, können aber nichts
belegen. Was Sie vorlegen, das finde ich auch in den einseitigen
westlichen Medien, dazu brauche ich nun wirklich keine russisch/
ukrainischen Internetseiten. U. ehrlich gesagt: auch Prozession
u. Beten des r.k. Bischofs von Minsk, von dem ich sonst nichts weiß, hilft mir bei der Wahrheitssuche nicht weiter. Ich bin in
den letzten Jahren so oft von Bischöfen enttäuscht wurden, aus
verschiedensten Gründen, dass mir dieser Fakt über den Minsker
Bischof weder im Sinne Lukaschenkos noch im Sinne seiner Gegner
wirklich weiterhilft. Ich sehe in Weißrussland aber ein sehr be-
kanntes Muster aus anderen Ländern, wo vom Westen aus Regimechanges durchgeführt o. versucht wurden (Ukraine, Venezuela): Wahlen...diese Anfechten...Sanktionen und Provokationen aus dem Westen...Regierung stürzen. Das ist scheinbar an Ihnen ziemlich vor-
beigegangen.


2
 
 SCHLEGL 22. August 2020 
 

cooperator

Wissen Sie,was mich ärgert? Wenn Leute Informationen nur aus unseren Medien beziehen und glauben alles zu wissen. Was den Navalny betrifft, brauchen Sie nur die Zahl der unter mysteriösen Umständen schwer geschädigten und gestorbenen Dissidenten Russlands,-Todesursache niemals aufgeklärt -, anzuschauen.Litwinow, Achmatowa,der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter, der mitsamt seiner Tochter in England vergiftet wurde u.v.a. andere! Putin und Genossen haben offiziell das Kleid des KGB ausgezogen,die Methoden sind gleich geblieben. Allein die Reaktion des r.k.Bischofs von Minsk sollte Ihnen zu denken geben.
Wenn Sie entsprechende russische/ukrainische Seiten im Internet lesen,werden Sie Dinge erfahren,die bei uns selten berichtet werden. Allein der Zirkus um die Ausreise Navalnys zur Behandlung nach Berlin,und die Nachricht, dass im Sinne der Chefarztes ein Geheimdienstbeamter sitzt,ebenso im ganzen Spital,sagt doch alles! Danken wir hier leben zu können! Schönen Sonntag!


5
 
 cooperatorveritatis 21. August 2020 
 

Wer ist hier naiv? (Teil 2)

...immer noch von einer vermuteten Vergiftung und Sie raunen was herum von einem durch Lukaschenko in Auftrag gegebenen Mordanschlag. Da kommt bei mir die Frage auf: wer ist hier naiv und wer ist ideologisch verblendet?


2
 
 cooperatorveritatis 21. August 2020 
 

Wer ist hier naiv? (Teil 1)

Werter Monsignore Schlegl,
warum so aggresiv? Ich habe doch wohl berechtigte Fragen gestellt.
Ich spreche weder Russisch noch Ukrainisch, bin auch kein Priester u. kein
Theologe, dennoch interessiere ich mich durchaus für die aktuelle Situation
in Weißrussland u. habe in den letzten Tagen auch versucht an Informationen über das Angebot der sog. Mainstreammedien hinaus zu kommen, was in der
Tat nicht so einfach ist. Die Internetseite antispiegel.ru von Thomas Röper
scheint mir eine brauchbare Alternative o. besser Ergänzung zu den "Qualitätsmedien" zu sein. Ich werde jedenfalls immer sehr skeptisch, wenn ich die geframte westliche "Berichtersattung" über Massenproteste in Osteuropa mir anschaue, mit solchen Vokabeln wie "Letzter Diktator Europas" usw. Und mit Verlaub: aber Ihre Aussage, "viele hätten erklärt, die Opposition gewählt zu haben", ist nun wirklich kein Beweis für eine sehr schwere An-
schuldigung. Was sind denn viele? Und bei Nawalny sprechen selbst die
Mainstreammedien...


2
 
 SCHLEGL 21. August 2020 
 

@cooperatorveritatis

Offensichtlich ist an Ihnen völlig vorbeigegangen, was die meisten Osteuropäer schon lange wissen! Ich weiß nicht, ob Sie, Russisch und Ukrainisch können, wie ich? Und ob Sie dieselben Möglichkeiten haben, wie ich als Priester des lateinischen und des byzantinischen Ritus an Informationen heranzukommen. Mittlerweile haben viele Personen aus Weißrussland erklärt, sie hätten die Kandidaten der Opposition gewählt, während Lukaschenko behauptet, mit 80 % gewonnen zu haben! Wer das glaubt ist entweder blind, ideologisch verblendet, oder einfach naiv!
Wenn der katholische Bischof von Minsk öffentlich für die eingekerkerten Bürgerrechtler beten lässt, beeindruckt Sie das gar nicht? Lukaschenkos öffentliche Drohungen gegen die Bürgerrechtsbewegung, Inhaftierung von Dissidenten,Folter in Gefängnissen usw.
Und jetzt der Mordversuch am russischen Oppositionspolitiker Navalny, der gerade Lukaschenko kritisiert hat? War das Corona,oder die 7 Zwerge?!Ich glaube,ich weiß da ein bisschen mehr als Sie!


6
 
 cooperatorveritatis 21. August 2020 
 

Verehrter Monsignore Schlegl

Bitte bringen Sie Beweise für den behaupteten Wahlbetrug vor. Und wie
untermauern Sie die Betitelung Präsident Lukaschenkos als "blutrünstigen
Diktator"?


1
 
 SCHLEGL 21. August 2020 
 

Unfassbar!

Das Oberhaupt der russisch orthodoxen Kirche, Kyrill, hat dem blutrünstigen Diktator Lukaschenko auch noch zum Sieg durch Wahlbetrug größten Ausmaßes gratuliert!
Das Oberhaupt der autokephalen, mit Konstantinopel verbundenen, Kirche der Ukraine, Epifaniji,hat in Bezug auf Weißrussland völlig Recht.
Die moskauhörige orthodoxe Kirche von Weißrussland steht an der Seite des Diktators!
Der römisch-katholischen Erzbischof von Minsk hingegen,hat bei einer öffentlichen Prozession für die vom Regime eingekerkerten Bürgerrechtler gebetet!
Es wäre interessant, was Putinisten, die in diesem Forum gelegentlich "den Einsatz Putins für Familie und sittliche Ordnung" rühmen, dazu sagen?


10
 

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