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Die schwere Sünde des ideologisierten Klerikalismus

13. März 2020 in Aktuelles, 30 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: das Geschenk Gottes darf nicht in den Käfig einer moralistischen Lehre gesteckt werden. Dies verdeckt die Erwählung, die Verheißung und den Bund. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) In seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am siebten Jahrestag seiner Wahl auf den Stuhl Petri kommentierte Papst Franziskus die Lesungen vom Freitag der zweiten Woche der Fastenzeit und dabei insbesondere das Gleichnis von den mörderischen Winzern. Er ging auf die Untreue derer ein, die Gottes Geschenk, das Reichtum, Offenheit und Segen sei, in Besitz nähmen und in den Käfig einer Lehre setzten (Mt 21,33-43,45):

„Beide Lesungen sind eine Prophezeiung der Passion des Herrn. Joseph wurde als Sklave für zwanzig Silberstücke verkauft und an die Heiden ausgeliefert. Und das Gleichnis Jesu, das deutlich symbolisch von der Tötung des Sohnes spricht. Diese Geschichte: ‚Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an – die Sorgfalt, mit der er das getan hatte –, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm – er hatte es gut gemacht. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.

Das ist das Volk Gottes. Der Herr hat jenes Volk auserwählt, es ist da eine Erwählung dieser Menschen. Sie sind das auserwählte Volk. Es gibt auch eine Verheißung: ‚Geht weiter. Ihr seid mein Volk’, eine Verheißung an Abraham. Und mit dem Volk wird auch auf dem Sinai ein Bund geschlossen. Das Volk muss die Wahl, dass es ein erwähltes Volk ist, stets in der Erinnerung bewahren, die Verheißung, mit Hoffnung nach vorn zu blicken, und den Bund, um jeden Tag die Treue zu leben.


Aber in diesem Gleichnis kommt es dazu, dass diese Leute, als die Zeit kam, die Früchte zu ernten, vergessen hatten, dass sie nicht die Herren waren: ‚Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, wieder einen anderen steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso’. Sicherlich zeigt Jesus hier – er spricht zu den Gesetzeslehrern – wie die Gesetzeslehrer die Propheten behandelten. ‚Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen’; denn er dachte: ‚Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben’. ‚Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn umbringen, damit wir sein Erbe in Besitz nehmen.

Sie haben das Erbe gestohlen, das ein anderes war. Eine Geschichte der Untreue, der Untreue gegenüber der Erwählung, der Untreue gegenüber der Verheißung, der Untreue gegenüber dem Bund, der ein Geschenk ist. Die Erwählung, die Verheißung und der Bund sind ein Geschenk Gottes. Treulosigkeit gegenüber Gottes Geschenk. Nicht verstehen, dass es ein Geschenk war, und es als Eigentum nehmen. Diese Leute eigneten sich das Geschenk an und nahmen es weg, um es in ‚mein’ Eigentum zu verwandeln.

Und das Geschenk, das Reichtum ist, Offenheit, Segen wurde verschlossen, in den Käfig einer Lehre von vielen Gesetzen gesteckt. Es ist ideologisiert worden. Und so hat das Geschenk sein Wesen als Geschenk verloren, es ist in einer Ideologie gelandet. Vor allem in ein moralistischen Ideologie voller Vorschriften, die sogar lächerlich ist, weil sie für alles auf die Kasuistik zurückgreift. Sie eigneten sich das Geschenk an.

Das ist die große Sünde. Es ist die Sünde des Vergessens, dass Gott sich selbst für uns geschenkt hat, dass Gott uns dies als Geschenk gegeben hat und, indem man dies vergisst, zu Herren zu werden. Und die Verheißung ist nicht schon Verheißung, die Erwählung ist nicht schon Erwählung: ‚Der Bund muss nach meiner Meinung interpretiert, ideologisiert werden’. Hier, in dieser Haltung, sehe ich vielleicht im Evangelium den Anfang des Klerikalismus, der eine Perversion ist, der immer die unentgeltliche Erwählung durch Gott, den freien Bund Gottes, die freie Verheißung Gottes leugnet. Er vergisst die Unentgeltlichkeit der Offenbarung, er vergisst, dass Gott sich als Geschenk offenbart hat, er hat sich für uns zum Geschenk gemacht, und wir müssen es geben, es die anderen als Geschenk, nicht als unseren Besitz sehen lassen.

Der Klerikalismus ist keine Sache dieser Tage, die Rigidität ist keine Sache dieser Tage, das war schon zu Jesu Zeiten da. Und dann wird Jesus die Gleichnisse weiter erklären – dies ist Kapitel 21 –, er wird im Kapitel 23 zur Verurteilung übergehen, wo wir Gottes Zorn gegen diejenigen sehen, die das Geschenk als Eigentum nehmen und seinen Reichtum auf die ideologischen Launen ihres Geistes reduzieren.

Bitten wir den Herrn heute um die Gnade, die Gabe als Geschenk zu empfangen und sie als Geschenk weiterzugeben, nicht als Eigentum, nicht auf sektiererische Weise, nicht auf rigide Weise, nicht auf ‚klerikalistische’ Weise“.

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Lesermeinungen

 Eselchen 16. März 2020 
 

Woran denkt seine Heiligkeit bei Klerikern?

Ist es das Los, dass auf einen Auserwählten gefallen ist durch das Wirken des Heiligen Geistes? Ein verantwortungsvoller und treusorgender Diener Gottes, dem seine Schafe am Herzen liegen, als wären es seine Kinder und der im täglichen Gespräch mit Jesus steht, in Gebet und Eucharistie? Oder, denkt er an einen Heuchler, der nur nach Macht strebt und seine niederen Bedürfnisse befriedigt? Warum denkt seine Heiligkeit offenbar immer nur an Letztere? Hat er denn nur solche kennengelernt? Und was macht dann den Laien dem Kleriker so überlegen? Gibt es denn da nicht auch machtgierige Heuchler? Also, da würden mir ganze Organisationen einfallen.


2
 
 Norbert Sch?necker 15. März 2020 

S.g. Labrador!

Es gab und gibt ganz ausgezeichnete Bußprediger, von denen einige viel strenger sind als ich. Dennoch verehre ich z.B. den Hl. Pfarrer von Ars - weil er nämlich seine eigene Person nie in den Vordergrund gestellt hat. Er war das Gegenteil von klerikalistisch (so wie ich diesen Begriff verstehe).
Der nicht minder sittenstrenge und persönlich ebenfalls überaus asketische Johannes Calvin hingegen dürfte, so scheint mir, teilweise sich selbst statt des Evangeliums verkündet haben. Ein Klerikalist!

Umgekehrt: Der zu seinen Mitmenschen etwas großzügigere Hl. Klemens Maria (passt heute!) rückte immer der Heiland in den Mittelpunkt, nie sich selbst. Der noch viel weniger asketische Luther wiederum nahm sich selbst ziemlich wichtig und war so gesehen viel klerikalistischer als Klemens Maria Hofbauer.

Ich gebe Ihnen völlig recht darin, dass diese Predigt v.a. Kleriker etwas angeht. Für Laien wäre eine Ermahnung angebracht, auf Geistliche zu hören, die sowohl klug als auch demütig sind.


1
 
 phillip 15. März 2020 
 

Sind moralische und religiöse Grundwerte tatsächlich als ein moralistischer Käfig zu sehen?

Kann irgend jemand Papst Franziskus die Bedeutung der Zehn Gebote darlegen?! Sie bringen nämlich „die Grundpflichten des Menschen gegenüber Gott und dem Nächsten zum Ausdruck“ (Katechismus der Katholischen Kirche (KKK), § 2072) und sind daher „ihrem Wesen nach schwerwiegende Verpflichtungen. Sie sind unveränderlich, sie gelten immer und überall. Niemand kann von ihnen dispensieren.“ (KKK, § 2072) Diese Verpflichtung gegenüber den Geboten Gottes kommt auch sehr deutlich im Buch Deuteronomium des Alten Testaments zum Ausdruck, in dem es heißt: „Wenn du auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, auf die ich dich heute verpflichte, hörst, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst, auf seinen Wegen gehst und auf seine Gebote, Gesetze und Rechtsvorschriften achtest, dann wirst du leben.“ (Dtn 30,16). Auf einen Hirten, der das anders sieht, kann ich verzichten; ihm zu folgen, führt weg von und nicht zu Gott.


4
 
 Labrador 14. März 2020 
 

Lieber Norbert Sch?necker - nun zu Rigide, den Teil, den Sie außen vor lassen

Ich habe schon etliche Jahre am Buckel und habe einige Pfarren in Österreich erlebt. Ich war beruflich im Ausland tätig und auf Urlaub und habe so Deutsche und Englische (USA, Asien, England, Irland, Belgien) Predigten gehört.

Wenn ich einige Predigten von JPII weglasse, dann habe ich EINMAL eine Predigt gehört, die “Moral/Gebote” gestreift hat. Das war an einer Uni in den USA, die damals “katholischer” war als Steubenville und das geschah mit einem Übermaß and Liebe und Demut. Ansonsten war Umweltschutz, Sozial(Romantik) und sonst gar nichts (jetzt hätte ich beinahe “keine Spielzeugpistolen” bei der Jungscharfuehrerschulung vergessen)

Im Vergleich dazu ein vom Atheisten zum Agnostiker konvertierter Philosoph im Gespräch mit einem jungen, christlichen Mann
https://www.youtube.com/watch?v=9Nku82jvdNo
- Stefan fordert den Jungen, aber ich sehe das nicht als lieblos ... wenn ich PF richtig verstehe, wäre Stefan rigide

Projiziert PF Jugenderlebnisse in die Gegenwart?


2
 
 Labrador 14. März 2020 
 

Lieber Norbert Sch?necker - zuerst zu der Hälfte, die Sie “beackern”

Da ich selbst kein Kleriker bin, fehlt mir da ein wenig Einblick.

Die Versuchung, die Sie beschreiben, erklärt mir das Verhalten speziell eines Priesters, der ab und an mit Vergleichen aus Sport und Technik zu punkten versucht und dabei irgendwie komisch rüber kommt. Manche “mögen” ihn, andere “mochten” ihn. Bisher kam es mir vor allem aufgesetzt vor, weil er von Technik, wenn man selbst vom Fach ist, zu wenig Ahnung hatte. Abraham a Santa Clara war da sicher authentischer. Sie weisen jedoch zurecht darauf hin, dass das nur der erste Schritt ist, der noch nicht reicht, weil der Prediger Gott verkünden soll.

Ihren Deutung von Klerikalismus und ein Teil der Predigt von PF decken sich. Wie bereits andere angemerkt haben, richtet sich PF aber mit seiner Predigt nicht nur an Priester.


4
 
 Hadrianus Antonius 14. März 2020 
 

@Diasporakatholik

(Antwort zu Iher letztgestellten Frage):
Ja.
Das wurde schon vor 40 Jahren von Patergeneral Hans-Peter Kolvenbach SI schon so gesehen.
Das Gedächtnis der pstkonziliären Kirche ist wirklich sehr schlecht und sehr lückenhaft.


3
 
 Fatima 1713 14. März 2020 
 

Ich verstehe einfach nicht

warum er jetzt über solche Dinge predigt. Hat die Welt zurzeit nicht ganz andere Probleme oder sehe ich das falsch?


5
 
 Diasporakatholik 14. März 2020 
 

@hape

Sie haben es sehr treffend dargestellt, wie durch die immer wiederholte Verwendung unklarer Begriffe insbesondere in seinen Santa-Marta-Predigten der amtierende Papst selbst für Verwirrung und Chaos in der Kirche verantwortlich ist.

Ist er so unbelehrbar?


5
 
 Hadrianus Antonius 14. März 2020 
 

Selbstreferenz

PFranziskus referiert hier durch die Blume nach der 1.Synode für die Familie (Oktober 2014) und nach der Amazonas-Synode mit der Pachamama-Anbetung (einem in neuesten Zeiten erfundenen Pseudokult), wo er mit allen möglichen Tricks versuchte en ihm genehmes Resultat zu erreichen.
Es ist übrigens eine Schande, daß Papst Benedikt XVI sehr hochbetagt so wenig Unterstützung auf dem Schlachtfeld des Katholischen Glaubens erfuhr.
Praemia pro validis


7
 
 Hadrianus Antonius 14. März 2020 
 

@Norbert Sch?necker

Sie sind intelligent und haben Mut- und @Gandalf hat Sie nicht gesperrt ;-)
Sie haben nur den wichtigen Kontext bzw. den Ort vegessen:
PF predigt im domus Sta Mart nicht für ein Klerikerpublikum, sondern es besteht zum größten Teil aus Laien,ganz normalen Menschen; und seit der Ausstrahlung per Video bei der COVID-19-Infektion dürfte dieser relativer Laienanteil noch gesteigert worden sein.
Insoweit kann sich PF diese Predigt selbst "unter der Nase reiben", aber das ist natürlich fast die Regel ;-)
Aber "Satan" ist gut: die peronistische Ideologie wurde vom argentinischen seriöskatholischen Episkopat bekämpft, was von den jungen Peronisten nie vergessen wurde.
Das "Ipse" bei "Ipse harmonia est" hat natürlich mit dem Satan, mit dem "Non serviam" zu tun- es ist die Antwort auf die Frage "Mikha'il?" und die "Guarda do Hierro" versuchte sie mit "magia bianca" bei den Jesuiten durchzusetzen.
"Water is short on AF".


4
 
 vk 14. März 2020 

Kann nicht so weitergehen

Gott hat andere Interessen als die Menschen zu strafen, will er nicht dass alle gerettet werden. Wenn manche meinen die Menschen von seinen Gesetzen wegführen zu müssen (Bsp Ehebruch siehe in den Diözesen angrenzend Italien) spielt eben die natürlichste Sache der Welt Kontakt Mensch Virus verrückt.
Wenn Gott lächerlich gemacht wird, wird er nicht erntsgenommen.


3
 
 Diasporakatholik 14. März 2020 
 

@ Norbert Sch?necker

Danke für Ihre Deutung des Begriffs "Klerikalismus".

Wie wär's aber, wenn endlich mal der amtierende Papst selbst so deutlich und klar verständlich für alle redete und predigte?

Ich reg mich jedesmal über seine so verschwommenen und geradezu verschwurbelten Predigten aus Santa Martha auf, wenn ich sie denn überhaupt noch lese.


3
 
 Diadochus 13. März 2020 
 

Verständnis

Wenn es nicht der Papst wäre, würde so einen Text niemand lesen. Was soll ich damit anfangen? Das Wort Ideologie hat im Glauben nichts zu suchen. Der einfache Gläubige versteht das nicht. Wie soll er es auch verstehen? Wie gesagt, wenn es nicht der Papst wäre würde das niemand beachten. Das ist in einer Viertelstunde schon vergessen.


3
 
 ThomasR 13. März 2020 
 

Übergang von den Regelungen von Vaticanum II in Konziltexten

zu fälschen eigenen Interprätationen der Konziltexte im Sinne des Döpfnerischen (R.I.P) Gedankengutes ist Ausdruck von einem postmodernen Klerikalismus. Konzil hat z.B. in keinem Konziltext die kniende Mundkommunion abgeschafft (auch das Kirchenvolk nicht). In keinem der Konziltexte werden die schwangeren Frauen in Not im Stich gelassen
Eine Rückkehr zu den Konziltexten und Abgang von den falschen Interpretationen hat in Seiner Rede an die römische Kurie Papst Benedikt gefordert


2
 
 Dschungelbuch 13. März 2020 
 

Papst Franziskus

hat eine, wie ich finde sehr klare und hellsichtige Predigt gehalten.
Der rigide Klerikalismus verschließt sich dem Auftrag des Herrn (den Weinberg zu pflegen), beansprucht die Kirche als Eigentum und handelt gottvergessen, korrumpiert von Machtansprüchen, die ihn der Gemeinschaft der Gläubigen entfremdet und zu all den Verwüstungen im Weinberg des Herrn geführt haben.
Ein großes Missverständnis.


2
 
 lesa 13. März 2020 

Vermutlich war es aus aktuellem Anlass eine Anspielung auf die Forderungen des synodalen Weges, an denen diese Leute bislang und immer neu rigide festhalten.


5
 
 Labrador 13. März 2020 
 

Lieber Norbert Sch?necker - das Wort Klerikalismus verstehe ich ähnlich

aber wie hängt das mit dem Rest von PF’s Predigt zusammen?

Ein Versuch: Wenn jemand Berge von Fleisch Kartoffel, Kuchen verschlingt und reichlich Alkohol trinkt und gleichzeitig abnehmen will, wird man ihm zu FDH, also zu einer Reduktion der Nahrungsmangel raten.
Solange da nichts geschieht, wird sich auch sein Gewicht nicht verringern, seine Beschwerden nicht weniger werden und wenn er lange genug sein Übergewicht behält, wird er sich auch chronische Beschwerden einhandeln.

Wenn ich dieser Person die Konsequenzen ihres Verhaltens schildere und sie einlade abzunehmen, würde mich PF als rigide bezeichnen.

So zumindest verstehe ich seinen Gebrauch des Wortes “Rigidität”.

Klar, Moral ist kein Selbstzweck, aber da ich davon ausgehe, dass in Psyche und Seele ähnliche Zusammenhänge oder “Naturgesetze” bestehen wie beim Gewicht, verstehe ich dieses ewige Herumhacken nicht. Wir verdammen ja auch nicht Ernährungslehre ...


5
 
 Labrador 13. März 2020 
 

Warum diese Unklarheit - Versuch einer Erklärung

Eine Hypothese:
- Wenn PF klar sagen würde, was Lehre der Kirche ist, dann könnten Andere nicht das tun was sie tun.
- Wenn PF klar das sagen würde, was er tut wäre es nahe an Häresie (ich sage jetzt nicht auf welcher Seite)
- Wenn PF sich so ausdrückt wie er es eben gewöhnlich tut, dann kann man das schwer Häresie nennen und die unter Ihm können das tun, was sie wollen. Manche nennen das “weaponised ambiguity”, Tim Gordon nennt es in seinen neuen Video “codified heteropraxie”


4
 
 Hadrianus Antonius 13. März 2020 
 

@Triceratops

"Was Ihr nicht versteht, ist ein Mysterium" : so wurde vor 75 Jahren in Belgien in dem katholischen Religionsunterricht kurz und knackig der Begriff "Mysterium" inhaltlich erklärt.
Der Schleier wird gelupft durch das PFranziskus so wichtige Zitat "Ipse harmonia est".
Die Frage ist natürlich, wer dann "Ipse" ist.


5
 
 Norbert Sch?necker 13. März 2020 

@triceratops

Was mit Klerikalismus gemeint ist?
Ich bin nicht der Papst, aber ich versuche einmal eine Deutung:

Im Idealfall ist der Kleriker, der arm, keusch und gehorsam lebt, ein ungemein freier Mensch, befreit von vielen Alltagssorgen, die den Laien belasten. Das kann - ich weiß es aus Erfahrung - dazu führen, dass der Kleriker sich künstliche Sorgen macht, z.B.: Wie viele Schritte darf der Mensch am Sabbat gehen (jüdisch)? Ist ein Rosenkranz gültig, wenn man sich verzählt hat (katholisch)? Diese künstlichen Sorgen vor lauter Egozentrik den Menschen zusätzlich zu deren normalen aufzubürden, statt die eigene Freiheit zu nützen, um die Seelen der Menschen zu pflegen - das verstehe ich unter Klerikalismus. Und das lese ich auch in der Predigt des Papstes.

Eine andere Erklärung wäre: Klerikalismus heißt Herrschsucht. Das wäre auch übel. Andererseits sollen wir ja durchaus Hirten sein, was auch heißen kann, Anweisungen zu geben. Aber nicht, ohne auf die Bedürfnisse der Herde zu achten.


4
 
 agora 13. März 2020 
 

Warum

ist der Papst immer so zweideutig?


11
 
 arialdus 13. März 2020 
 

"The wounded shepherd"

heißt der Buchtitel eines Buches über Franziskus.
Mir scheint, F. spricht über seine Wunde.
Da wird draussen das öffentliche Leben wegen einer Pandemie runtergefahren, und er spricht in St. Martha über "Klerikalismus".
Nahe bei den Menschen?


13
 
 Triceratops 13. März 2020 
 

Könnte mir bitte endlich einmal jemand

verständlich erklären, was mit "Klerikalismus" gemeint ist? Der Papst redet zwar schon seit Jahren darüber, aber sorry - ich hab's noch immer nicht kapiert.


11
 
 Winrod 13. März 2020 
 

"Moralistisch" und "Klerikalismus"

sind doch Begriffe aus dem Kampfarsenal derer, die die Kirche angreifen wollen.
Mit diesen Begriffen sollte man vorsichtiger umgehen. Gegner der Kirche werden sie aus dem Munde des Papstes gerne entgegennehmen und als Munition weitertransportieren.


6
 
 Fatima 1713 13. März 2020 
 

Ehrlich gesagt

verstehe ich nicht, warum der Heilige Vater jetzt solche Probleme hat.


11
 
 Chris2 13. März 2020 
 

"Klerikalismus"? "Rigidität"?

@Fides Mariae 1: So geht es mir auch jedes Mal. Meint der Papst mit "Klerikalismus" Laien, die sich in den Mittelpunkt drängen und aufspielen, selbst in der Liturgie, oder möglicherweise spezifische Probleme im Klerus seiner Heimat? Und was meint er mit "Rigidität"? Die, die sich an die 10 Gebote, an die Worte Jesu und die Lehren seiner Kirche halten oder die, die heute diese Lehren selbst innerhalb der Kirche verbissen attackieren und sogar Ersatzreligionen aufstellen, die sämtliche Merkmale "mittelalterlicher" Religionen haben (von eigenen Heiligen wie der Hl. Greta von Schweden oder dem Messias Obama - wo ist die Welt durch ihn besser geworden? - über Dogmen bis zu Inquisitionstribunalen und Hexenverbrennungen?)?


18
 
 Eichendorff 13. März 2020 
 

Klerikalismus

ist das Bevormunden anderer wie es der synodale Weg und Maria 2.0 betreiben.


20
 
 Fides Mariae 1 13. März 2020 
 

Verstörend

Ich weiß nicht, was der Papst uns hier sagen will. Das Jonglieren mit Fachbegriffen (Klerikalismus, Rigidität) bringt mir gar nichts und lässt mich verstört zurück. Geht es nicht um die Sünde von Dir, von mir, von jedem einzelnen? Sind wir nicht persönlich angesprochen? Ignorieren wir nicht Gott in unserem alltäglichem Verhalten in vielerlei Weise? Geht es da nicht um alltägliche Verhaltensweisen, die man auch benennen könnte? Theoretische und anscheinend vorurteilsbeladene Begriffe wie Klerikalismus und Rigidität bringen das für mich nicht auf den Punkt.


22
 
 Hadrianus Antonius 13. März 2020 
 

Interessant

Der Bund,den Gott mit uns, den Jüngern Christi, geschlossen hat, wurde tatsächlich vom Oberklerus verlassen in Oktober 2019, und wohl an erster Stelle durch die "Pachamama"anbetung in den vatikanischen Gärten und die Verteidigung derselben und die stärkung durch PF, besonders wenn er in de Messe hinterher noch eine Schal erde/Kompost mit konsakrierte.
Was PFranziskus über "Klerikalismus" sagt, wissen wir schon längst- zum Langweilen seit langen wiederholt im dmus Sta Marta.
Viel interessanter jedoch die Studien über den "Peronismo clerical", die sehr viel Interessantes über dieses Phänomen in für J.Bergoglio prägende Zeiten (1940-1955) mitteilen.
Das Vergessen ist tatsächlich eine Sünde- das gilt natürlich auch für den Prediger dieser Worte.
"The solence of the sheperds" ...


11
 
 Stefan Fleischer 13. März 2020 

moralistisch

Mit diesem Begriff müssen wir sehr aufpassen. Es gibt ja heute schon eine "Kirche des MTD" (moralistisch-therapeutischen Deismus), wo das "moralistisch" für den zweiten "Glaubenssatz" steht: «2. Gott will, dass die Leute gut sind und nett und fair miteinander umgehen, wie es in der Bibel und in den meisten Weltreligionen gelehrt wird.» Diese Pseudoreligion verbreitet sich rasant in unserer Gesellschaft, vielleicht weniger offen, denn als eine christlich getarnte Lebenshaltung, in welcher gilt: «4. Gott muss nicht besonders ins Leben einbezogen werden, es sei denn, wenn Gott gebraucht wird, um ein Problem zu lösen.» Bei uns z.B. liegt derzeit der Text zu einem «Versöhnungsweg» auf, welcher – wahrscheinlich ganz unbewusst – die Gläubigen auf diese Spur führt. Ich habe diesen unserem Bischof gesandt und bin nun gespannt, ob und wie er reagiert.


5
 

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