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Bedecke ihn mit deinen Tränen

20. Dezember 2019 in Kommentar, 12 Lesermeinungen
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Stell den Truthahn warm, vertröste die Großfamilie und gib dir am Heiligen Abend ein paar einsame Momente mit Jesus. BeneDicta von Petra Knapp-Biermeier.


Linz (kath.net) Und ich erzähle schon wieder von meinem Gott. Beim Gespräch mit Schulfreunden war das, im Sommer. Unsere Abgründe haben wir nicht mal gestreift, zwischen Weizenbier und Chicken Wings, denn da sitzen wir, lachen, starren uns immer wieder verstohlen an, präsentieren uns, prosten einander zu, und lachen wieder.

Alle sind nach Jahrzehnten irgendwie und irgendwo angekommen. Wie genau, davon erzählen die Falten, die heimlich geweinten Tränen, die Blicke, die wie Irrlichter zwischen den geleerten Flaschen tanzen. Auf dem Heimweg, weit nach Mitternacht, sind wir dann zu zweit. Sie bleibt immer wieder stehen, als gäbe es da noch was.

Sie fragt und fragt nach, und erst zögere ich, dann erzähle ich ihr, von meinem Gott. Ich kann nicht anders. Sorry. Ich stehe jetzt da, und bekenne, dass ein Leben ohne Gott mir immer undenkbarer erscheint, je länger ich seine Nähe suche.

Ein paar Meter neben uns ist ein kleiner Sandstrand, und ein paar Jugendliche hüpfen in die Donau. Es ist wunderschön. Ich lasse die Handtasche sinken. Ich komme da jetzt nicht mehr so schnell weg, und so sage ich gerade heraus, dass ich es nicht mehr kann, dieses Strudeln, Eifern, Suchen, Gieren nach dem Idealen, Bestmöglichen, Perfekten, der selbstgemachten Utopie, alles mal in den Griff zu kriegen.


Es ist nur ein Taumeln von einer Möglichkeit zur nächsten, und die verblassen einfach zu schnell, verdunsten, halten mich hin, versprechen Aussichten und Lösungen. Ich habe es so satt, diese elende Sucherei, dieses fortwährende Aufwachen, nachdem wieder einmal eine vielversprechende Seifenblase geplatzt ist. Erzähle ich und erzähle ich.

Was habe ich da eigentlich gefunden? Einen Gott, der mich erlösen will von allen Utopien. Der mich lösen will von krank machenden Bindungen. Der mir Hoffnung schenkt. Der für mich sorgt. Der meine Gebete erhört. Der mich mag so wie ich bin, und der mich zu viel Größerem verändern will. Je länger ich mit ihm gehe, desto unmöglicher erscheint mir ein Leben ohne ihn. Das ist es schon. Mehr ist es nicht.

So verbleiben wir, um zwei Uhr morgens, in einer Juninacht an der Donau. Jetzt, zu Weihnachten, würde ich ihr sagen: Ich wünsche dir, dass du den Erlöser hautnah spürst. Dass du den neugeborenen Jesus berührst, ihn anschaust und in deinem Herzen aufnimmst. Du suchst Veränderung? Bist unruhig, fühlst dich gefangen durch Verpflichtungen, eigene Verhaltensmuster, geheime Laster?

Der zärtliche Gott wartet auf dich, und er will dich erst einmal lieb haben, bevor er an dir herum nörgelt, über dich urteilt oder dir vorhält, dass du selber schuld bist an deiner Misere. Er will dich einfach nur lieben. Und er bittet dich, ihm zu vertrauen. Ihm Zeit zu schenken, sich auf ihn einzulassen, die Bibel zu lesen und ihn kennen zu lernen.

Du wirst dich ändern, aber nicht aus irgendeinem schrägen Motiv heraus, sondern weil du dich selber nicht mehr erträgst. Gott ist so gut und hat unendlich viel Geduld mit dir. Darum stelle den Truthahn warm, lass die Päckchen noch eine halbe Stunde liegen und sag der Großfamilie, dass du kurz mal weg bist.

Geh hinaus. Dort wo du definitiv nicht hinwillst, wo du einsam bist, wo dein größter Schmerz und deine stärkste Verzweiflung sind. Bringe ihm das, dem neugeborenen Jesus. Lass das Weihnachtsfest nicht an dir vorüberrauschen zwischen Glühweinstand und Christmette, sondern klinke dich aus und schenke Jesus eine einsame Minute oder fünf oder zehn, wo du dein Herz ausschüttest.

Lass ihn Weihnachten nicht in der Krippe frieren, den Erlöser der Welt, deinen Erlöser. Bedecke ihn mit deinen Tränen, deiner Biographie, deinen Fragen. Er hält es aus. Er hält dich aus. Er wird dich anstrahlen und dir ohne Worte sagen: Endlich bist du gekommen! Immer schon warte ich auf dich.


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Lesermeinungen

 Tochter Gottes 21. Dezember 2019 
 

Vergelt´s Gott

Herzliches Vergelt´s Gott für diesen Beitrag. Ich freue mich jedes Mal, wenn es einen neuen von Frau Knapp-Biermeier gibt. Weil sie oft genau das in Worte fasst, was ich empfinde. Ja auch ich bekenne, dass ich mir ein Leben ohne Gott nicht mehr vorstellen kann. Die Oberflächlichkeiten wie moderne Kleidung, tolle Frisur, neues Auto können mich nicht verlocken. Ich mach da nicht mit. Meine Freude, mein Trost, ist der Herr. Ich habe mein Glück gefunden, auch wenn äußerlich rund um mich Stürme toben. Mir erbarmen die Menschen, die sich in ihrem Leben abkämpfen und Gottes Hilfe nicht annehmen wollen.


5
 
 lesa 21. Dezember 2019 

Weihnachtsrealismus für jeden Menschen

Danke für diesen Text. Er kann wirklich Menschen unserer Tage eine Ahnung vermitteln, wie aktuell und erlösend die Tatsache der geweihten Nacht für sie persönlich ist - jenseits bzw. trotz von Advents-und Weihnachtsmärkten und anderem illusorischen "Weihnachtsaktivismus".


4
 
 Diadochus 21. Dezember 2019 
 

Kostbare Perle

Der Text ist eine kostbare Perle, der das Weihnachtsgeheimnis in wenigen Worten schön zum Ausdruck bringt. Der letzte Absatz hat es in sich. Den habe ich schon öfters durchgelesen und darüber nachgedacht. Er stimmt mich nachdenklich. Jesus möchte unsere Tränen, damit Er sie in Freude verwandeln kann. Wir müssen nur zu Ihm kommen. Er wartet. Er beschenkt uns mit Seinem strahlenden Lächeln, Seinem Dasein. Wer den Text gelesen hat, schaut anders in die Krippe hinein als vorher.


4
 
 griasdigott 21. Dezember 2019 

Weihnachten mitten im Jahr

Teil 2

Wo Gott mir uns ist, da ist Frieden und Freude.

Ich freu mich auf Weihnachten und niemand kann diese Freude mir nehmen! Die Alten haben das so tief verstanden, dass sogar der Kalender neu justiert wurde: NACH Christi Geburt! Bis Er wiederkommt in Herrlichkeit!

Ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest wünscht Ihnen allen

Ihre griasdigott


5
 
 Rosenzweig 21. Dezember 2019 

„Endlich bist Du gekommen! ...

-
Immer schon warte ICH auf Dich!“.
--
Gerade eben, schon nach Mitternacht habe ich, liebe Frau Knapp-Biermeier Ihren wirklich zu Herzen gehenden- Trost schenkenden Beitrag gelesen,
und gleich eine kurze Kopie Ihres letzten Abschnittes an einen, mir ganz nahestehenden lieben Menschen noch weitergeleitet..!
Wohl sicher in Ihrem Einvernehmen..?

So Ihnen ein herzliches Vergelt`s GOTT u. mit lieben Segenswünschen dankb. verbunden..


5
 
 jabberwocky 20. Dezember 2019 

@Gandalf

Vielleicht bringt Ihr ja irgendwann einmal einen Sammelband heraus mit Texten aus der Kolumne BeneDicta? Das hat wirkliche geistliche Qualität.


9
 
  20. Dezember 2019 
 

Gesegnete Weihnachten euch allen hier!


8
 
 winthir 20. Dezember 2019 

danke.

ach so ja,

Euch Allen ein gesegnetes und fröhliches Weihnachtsfest!


8
 
 Mariat 20. Dezember 2019 

Besonders der letzte Satz: " Immer schon warte ich auf dich"

diese Wahrheit, dürfen wir nie vergessen.
Danke für diese Öffnung Ihres Herzens, liebe Frau Petra Knapp-Biermeier. Man lebt direkt mit! Ich war zu Tränen gerührt.
Und es ist bitter, wenn man allein am Hl. Abend zu Jesus an die Krippe geht, der Rest der Familie zu Hause bleibt.

Weihnachten, bereits die ganze Zeit während des Advents, geht es in der Werbung nur um Geschenke, um Essen, um die weltlichen Dinge. Man feiert, trinkt, isst - aber worum es an Weihnachten wirklich geht - weis so manche/r nicht.
Konsumdenken - statt Jesus das ganze Leben hinzulegen, allen Dank, Freuden, Leiden, Tränen - auch die ungeweinten. Derer gibt es viele.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben, wie auch allen bei kath.net, dass dieses Weihnachten - ein gemeinsames wird. Ein gemeinsames zur Krippe gehen.
Gottes reichen Segen
Mariat


9
 
 Gandalf 20. Dezember 2019 

DANKE!

Wieder einmal. Unsere wunderbaren Kolumnisten schreiben die besten Texte der Welt - ok, kleine Übertreibung - und freuen sich über euer Feedback :-)


9
 
 jabberwocky 20. Dezember 2019 

WOW! Was für ein starker Text!


11
 
 marguerite 20. Dezember 2019 

ja, tränen beim lesen...

- danke!


10
 

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