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Die Causa Manoppello – Eine Zeugenbefragung

20. September 2019 in Buchtipp, 1 Lesermeinung
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Im „spannenden Buch in die Hände“ des Richters Markus van den Hövel kommt auch „der größte lebende Zeuge der Causa Manoppello“, Paul Badde, ausführlich zu Wort. Rezension von Hans Jakob Bürger


Manoppello (kath.net) „Die Causa Manoppello“ verhandelt gewissermaßen wie in einem Gerichtsverfahren den geheimnisvollen Bildschleier, der sich in der italienischen Gemeinde Manoppello in den Abruzzen befindet, wo er nur als Volto Santo bezeichnet wird, als „heiliges Gesicht“. Der Autor des Buches ist „Vorsitzender Richter des Landgerichts von Bochum“ und hat dafür eine professionelle „Zeugenbefragung“ durchgeführt, um sich der Antwort zu nähern , ob diese „wahre Ikone“, die die Menschen in dem Städtchen im Hinterland der Adria seit Jahrhunderten verehren, und das seit einigen Jahren das Interesse vieler Menschen weltweit gefunden hat, tatsächlich den auferstandenen Christus abbildet oder nicht.

Das in einem, einer Monstranz ähnlichen, Reliquiar befindliche „göttliche Antlitz“ sieht jeden Betrachter anders an. Sein Aussehen ist immer auf verschiedene Weise sichtbar, je nach den Lichtverhältnissen und dem Seelenzustand der Betrachter. Ist dieses „Volto Santo von Manoppello“ das Urbild der Christenheit, jenes, welches als „Heiliges Schweißtuch“ und „Vera Ikon“ Jahrhunderte lang im Petersdom in Rom gezeigt wurde? Es ranken sich viele Legenden um dieses Bild.

Markus van den Hövel ist ein deutscher Richter, der sich nun in einer Zeugenbefragung der Causa Manoppello angenommen hat. In akribischer Juristenmanier geht er voran, nachdem er sich genau überlegt hatte, was er seine Zeugen fragen will. Dafür hat er einen Fragenkatalog entwickelt, den er allen seinen Zeugen vorlegt. 33 (!) Zeugen werden danach dem Richter den Fragebogen wieder zurücksenden. Andere, die den Fragebogen auch bekommen haben, antworteten nicht. Zu jenen, die die Fragen beantwortet haben, gehören Befürworteter und Kritiker der These, das Volto Santo sei das authentische Abbild Christi im Augenblick seiner Auferstehung.


Unabhängig von den einzelnen Antworten ist das Buch aber auch ein leiser Geniestreich, für den sich ein Vergleich nur schwer finden lässt. Indem der Richter die Aussagen der Zeugen ohne jeden Kommentar und unverbunden nebeneinander stehen lässt, schiebt er die Leser leise und zurückhaltend jeweils selbst in die Rolle eines Richters vor der Herausforderung, hier nach Glaubwürdigkeit und Plausibilität selbst zu entscheiden. Er macht die Leser zu Richtern. Es ist faszinierend.

Wohl wissend, dass seine Zeugen keine Zeugen der Entstehung des Bildes von Manoppello oder gar vom Ereignis der Auferstehung Christi sein können, unterscheidet er deshalb in Wissensfragen und Glaubensfragen. Wissensfragen können nur solche Personen beantworten, die sich z. B. wissenschaftlich mit dem Schleierbild aus Muschelseide befasst haben. Die meisten befragten Zeugen sind zunächst sehende und glaubende, die „aus eigener Anschauung einen Beitrag zur Aufklärung“ dieser Causa leisten. Diese Dokumentation der Zeugenaussagen, die Richter Van den Hövel als „Gehilfen des Lesers“ bezeichnet, nimmt den größten Teil des Buches ein.

Doch vor diesen Zeugenaussagen führt der Autor ein ausführliches Interview mit Paul Badde, der das Volto Santo seit rund 20 Jahren kennt. Er ist sicher auch als derjenige zu bezeichnen, der das göttliche Antlitz Christi in der weiten, sowohl katholischen wie säkularen, Welt bekannt gemacht hat. Ihm vor allem ist durch seine Artikel und Bücher zum Volto Santo zu verdanken, aber auch durch seine Film-Dokumentationen und zahllose Vorträge, dass im deutschen wie im weltweiten Sprachraum von Amerika bis zu den philippinischen Inseln immer mehr Menschen im Volto Santo von Manoppello das wahre Christusbild anerkennen und verehren.

Vor allem ist es ihm gelungen, aufgrund seiner langjährigen beruflichen Tätigkeit als Vatikan-Korrespondent, die ihm vielfältige Kontakte hinein in Kreise der katholischen Weltkirche ermöglichte, auch Bischöfe und Kardinäle zu bewegen, nach Manoppello zu kommen, um das Volto Santo persönlich in Augenschein zu nehmen. Vor allem war es Joseph Ratzinger, der, kaum, dass er Papst Benedikt XVI. geworden war, seine erste selbstbestimmte Reise in Italien zum „nicht von Menschenhand“ geschaffenen Volto Santo nach Manoppelo machte.

Was Badde auf Van den Hövels Fragen hin zu berichten hat, ist hochinteressant. Denn erstmals kann man, quasi wie in einem Zug, seine ganze Geschichte, seine Erfahrungen mit dem Volto Santo und vor allem von dem tatsächlich bis zum heutigen Tag geführten Kampf in dem Ringen um die Anerkennung der Authentizität des „nicht von Menschenhand geschaffenen Bildes“ mitverfolgen.

Paul Badde, der größte lebende Zeuge der Causa Manoppello, sieht sich selbst noch immer „mit ungläubigem Staunen“ vor dem Volto Santo stehen. Und er sagt: „es kann nicht sein, aber ich weiß, es muss so sein, dass der Schleier aus dem leeren Grab Christi in Jerusalem stammt und das Antlitz des Herrn im Moment seiner Auferstehung abbildet“. Dieses „Wunder“ sei jedoch von „einem dichten und fast erstickenden Gespinst von Eifersucht und Neid umwuchert, das viele edle Seelen und fromme Beter auf geheimnisvolle Weise fast hilflos vor der übermächtigen Versuchung der Missgunst werden lässt“.

Badde beeilt sich noch, am Ende seiner Befragung mitzuteilen, dass er ein georgisches „Marienapokryphon“ „aus dem 6. Jahrhundert“ erhalten habe „mit dem wundervollen Wort ‚vom schönen Gesicht ihres Sohnes‘“. Es wurde von dem Informationswissenschaftler Dirk Weisbrod entziffert und beschreibt, „dass derselbe Schleier, vor dem die Muttergottes bis zu ihrem Tod noch jeden Abend gebetet haben soll, auch ihr selbst nach ihrem Entschlafen von den Aposteln auf das Gesicht gelegt worden sei“. Für Badde ist das unglaublich. Doch auch hier gelte die Annahme, „dass es wohl selbstverständlich so war, will es einfach am allerplausibelsten so ist“.

Nehmen Sie das spannende Buch in die Hände. Lesen Sie und staunen Sie!

kath.net-Buchtipp
Eine Zeugenbefragung
Von Markus van den Hövel
Taschenbuch, 192 Seiten
2019 Christiana-verlag
ISBN 978-3-7171-1315-7
Preis Österreich: 10.30 EUR

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Lesermeinungen

 1Pace 20. September 2019 

Paul Badde - auf den Schultern von anderen

In Bezug auf das „Volto Santo“ ist zunächst Schwester Blandina Paschalis Schlömer zu nennen, eine deutsche Trappistin, Pharmazeutin und Ikonenmalerin. Sie ist die eigentliche „Entdeckerin“ des Schleiers von Manoppello. Sie war es, die einen Zusammenhang zum Turiner Grabtuch erkannte. - Nach Jahren akribischer Untersuchungen informierte sie Prof. Dr. Heinrich Pfeiffer von der Universität Gergoriana, Rom. Prof. Pfeiffer ist einer der weltweit renommiertesten Turiner Grabtuchexperten. Er hat die Tuchreliquie von Manoppello unter den verschiedensten Gesichtspunkten untersucht und gemeinsam mit Werner Bulst über das "Volto Santo" das Buch publiziert: Das Turiner Grabtuch und das Christusbild, Bd. 2: Das Grabtuch, der Schleier von Manoppello und ihre Wirkungsgeschichte in der Kunst, Frankfurt/Main 1991. - Paul Badde hat mit seinem späteren Buch dann dem "Volto Santo" breite Öffentlichkeitswirkung verliehen.


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