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Schönborn: Gebet für Politiker ist christlicher Grundbestand

20. Juni 2019 in Österreich, 2 Lesermeinungen
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Vorsitzender der Bischofskonferenz: Parteien bestimmen Nähe und Distanz zur Kirche - Für einen Wahlkampf "ohne Fouls und Fake-News und hoffentlich in einer behutsamen Sprache" - Zur Situation in der Diözese Gurk: "Heilung braucht Zeit und Geduld"


Mariazell (kath.net/KAP) Kardinal Christoph Schönborn hat zum Abschluss der Sommervollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell zum "Awakening Austria"-Event am vergangenen Wochenende Stellung genommen, an dem er selbst teilgenommen hatte. Im Interview mit "Kathpress" und anderen Medien betonte der Kardinal, dass das Gebet für die politisch Verantwortlichen zum Grundbestand der christlichen Lehre gehöre, "und das machen wir jeden Sonntag", so Schönborn: "Was sollen wir denn auch sonst machen, als dass wir für Politiker um Weisheit, Klugheit, Augenmaß und Gottes Segen beten?" Das habe er etwa auch bei der neuen Regierung so gehandhabt, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

Die Veranstaltung in der Wiener Stadthalle sei von evangelikalen Christen organisiert worden, es hätten aber auch viele Katholiken daran teilgenommen. Er sei ebenfalls einer Einladung gefolgt. Natürlich gebe es Unterschiede zwischen katholischen und evangelikalen Positionen, "und wenn wir keine unterschiedlichen Positionen hätten, dann bräuchten wir keine Ökumene, also auch nicht das Gespräch miteinander".

Gemeinsam sei Katholiken und Evangelikalen aber natürlich die Botschaft Jesu Christi und "dass wir natürlich für die Politiker beten; wenn auch nicht in jener Art wie es der evangelikale Prediger bei Kanzler Sebastian Kurz gemacht hat. Und das war dem Ex-Kanzler ja auch irgendwie sichtlich peinlich." Auch ihm, Schönborn, wäre es unangenehm, wenn man in dieser Weise ungefragt für ihn beten würde. In Amerika sei dies gang und gäbe, "es ist halt nicht unser Stil".


Dass Kurz aber als Politiker bei dieser Veranstaltung aufgetreten ist, sei völlig in Ordnung, unterstrich Schönborn. Auch andere Politiker seien - "so höre ich" - eingeladen worden, dass nur Kurz gekommen sei, könne man ihm nicht zum Vorwurf machen. Auf die Frage, ob er wieder auf Einladung zu dieser freikirchlichen Veranstaltung kommen würde, sagte der Kardinal: "Natürlich."

Parteien bestimmen Nähe zur Kirche

Auf das "Ibiza-Video" angesprochen, das die Bischöfe auch in ihrer Erklärung zum Abschluss der Sommervollversammlung erwähnen, sprach Schönborn von einem "erschütternde Bild, von dem, was im politischen Umfeld möglich ist". Nachsatz: "Dass solche Gedanken überhaupt ausgesprochen werden können, macht Sorge."

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz bekräftigte im Interview einmal mehr die Position der katholischen Kirche zu den politischen Parteien. Entgegen einer weit verbreiteten Fehlmeinung gäbe es keine Äquidistanz der katholischen Kirche zu den politischen Parteien, betonte Schönborn unter Verweis auf seinen Amtsvorgänger Kardinal König. Die Parteien würden vielmehr selbst durch ihre Programme, Praxis und Personen ihre Nähe und Distanz zur katholischen Kirche bestimmen. Es gebe immer wieder Vertreter in allen Parteien, die ein Naheverhältnis zur katholischen Kirche haben und sich auch als Katholiken bekennen. Es gebe aber auch politische Positionen, "die die Kirche kritisch oder anders sieht".
Gegen Fouls und Fake-News

Schönborn bekräftigte einmal mehr, dass die Bischöfe auf einen fairen Wahlkampf drängen, "ohne Fouls und Fake-News und hoffentlich in einer behutsamen Sprache". Als wichtige politische Themen nannte er u.a. die Bekämpfung der Armut im Land und mehr Solidarität auf europäischer wie internationaler Ebene.
Und auch die Bekämpfung des Hungers weltweit sei eine vorrangige Agenda. Aktuell würden weltweit 821 Millionen Menschen an Hunger leiden und diese Zahl sei im Steigen. Aus diesem Grund werden am Freitag, 26. Juli, bundesweit in den Pfarrgemeinden die Kirchenglocken läuten, damit auf das tägliche Sterben von Menschen an Hunger aufmerksam gemacht und zum Engagement dagegen aufrufen wird.

Kein Klimaschutz ohne Opfer

Zur Bemerkung, dass nun im Vorfeld der Nationalratswahl scheinbar alle Parteien den Klimaschutz für sich entdeckt haben, meinte Schönborn, das sei grundsätzlich ja sehr erfreulich. Aber: Den Worten müssten Taten folgen, "und das fordert Opfer". Ein Beispiel sei, dass es wohl eine Steuer auf Kerosin für Flugzeuge brauche, schließlich sei der Flugverkehr ein "Klimakiller Nummer Eins". Doch: "Wer ist bereit, das politisch gegen vielfältige wirtschaftliche Interessen durchzusetzen?" Schönborn fügte hinzu, dass er auch selbst relativ oft fliege. - "Ich will kein Heuchler sein."

Die im kommenden Oktober im Vatikan stattfindende Amazonassynode sei ein ganz starkes weltweites Signal von Papst Franziskus, "dass die grüne Lunge der Welt nicht zerstört werden darf". Dies hätte dramatische Auswirkungen auf die ganze Welt. Der Papst räume einer ganzheitlichen Ökologie höchste Priorität ein, so der Kardinal: "Diese Synode betrifft die ganze Welt. Hier ist Papst Franziskus prophetisch."

Auf Nachfrage zeigte sich Schönborn überzeugt, dass bei der Synode auch neue Zugänge zum Priesteramt zur Sprache kommen werden, weil der Priestermangel in Amazonien so dramatisch sei. Er könne freilich nicht voraussagen, was dabei herauskommen wird.

Neuer Nuntius

Auf den neuen Apostolischen Nuntius Erzbischof Pedro Lopez Quintana angesprochen, der am Mittwoch in Mariazell mit den heimischen Bischöfen zusammengetroffen ist, sprach Schönborn von einem "sehr erfahrenen Kirchendiplomaten". Dieser habe "in sehr kurzer Zeit sehr genau erfasst, wo uns der Schuh drückt". Erzbischof Lopez sei ein "Brückenbauer zwischen den Anliegen Roms und der Kirche in Österreich".

Hinsichtlich der Situation in der Diözese Gurk bzw. der Apostolischen Visitation Anfang des Jahres durch Erzbischof Franz Lackner, sagte Schönborn, dass Rom bis jetzt noch keine Konsequenzen aus dem Bericht gezogen habe. Man sei aber intensiv an der Arbeit. Schönborn wörtlich: "Ich erwarte, dass es hier zu Entscheidungen kommt. Ich haben aber auch den Eindruck, dass es ein längerer Prozess werden wird, denn Heilung braucht Zeit und Geduld." Alle offenen Fragen müssten ehrlich und ohne Scheuklappen angegangen werden. Er hoffe auch sehr, dass es bald einen Bischof in Kärnten geben wird. Das werde vermutlich aber noch einige Monate dauern.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Jesusfan 21. Juni 2019 

zur Situation Diözese Gurk..

Heilung braucht Zeit und Geduld? Zeit des Aussitzens und unter den Teppich kehren meinen Sie Herr Kardinal? Denken Sie nur an Ihre eigene Krebserkrankung; auch für Ihre Heilung war es notwendig, das Krebsgeschwür zu entfernen. Ganz genau so ist es in der Diözese Gurk/Kärnten. Heilung und Glaubwürdigkeit der Kirche kann nur dann geschehen, wenn der Verursacher als Bischof entfernt wird. Darauf warten noch immer viele Kärntner Katholiken. Hätten Sie und Rom, wo immer auch Rom ist, bereits schneller gehandelt, hätten tausende Kirchenaustritte in Kärnten verhindert werden können. Das ist leider die traurige Tatsache. Bischof Schwarz steht weiterhin in der gerichtlichen Anklage der Veruntreuung. Dass künftig nichts Weiteres mehr in den Medien bekanntgegeben werden soll, sagt ohnehin schon alles aus. Ganz zu schweigen von seinem unmoralischen und feudalen Lebensstil.


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 zeitblick 21. Juni 2019 

Amazonsynode prophetisches Signal für die Welt

Bzgl. Awaking Austria und Kurz-Gebet: -Auch ihm, Schönborn, wäre es unangenehm, wenn man in dieser Weise ungefragt für ihn beten würde.-

Ich empfinde sowas auch übergriffig. Und ich staunte nicht schlecht, als ich im Video verfolgte, wie Kurz überwältigt wurde. Ich finde diese Gebetshaltung auch unweise.

Punkto Amazonsynode: Entweder ist der Kardinal so naiv, oder er ist verblendet? Ich kann nicht verstehen, wie er das Geplante gut heißen kann?
Oder kenne ich mich nicht mehr aus und mangelt es mir an Unterscheidung der Geister?


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