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| 16. Juni 1999 Eine Sternstunde in Wadowice16. Juni 2019 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen Christoph Hurnaus begleitete den heiligen Papst Johannes Paul II. bei seinem letzten Besuch in seine Heimatstadt Wadowice und erlebte dabei unglaubliche Momente Linz (kath.net) Es ist schwer, die Begeisterung, die der Papst in diesen Tagen im ganzen Land entfachte wiederzugeben, da die Reise einem einzigen Triumphzug von Norden nach Süden glich. An jeder der 21 Stationen waren mindestens 300.000 Gläubige erschienen, um mit dem Papst zu beten und zu feiern: Waren es zu Beginn der Reise in Danzig 800.000 Menschen, die sich um den Papst versammelten, so fanden sich in Krakau gar eineinhalb Millionen Gläubige ein. Zählt man jene Polen dazu, die sich auf den Straßen versammelten, um auch nur einen kurzen Blick auf ihn im Papamobil zu erhaschen, so kommt man auf 20 Millionen Landsleute, die dem großen Sohn Polens auf dieser Reise zujubelten. Von unseren Fototribünen konnte ich täglich beobachten, wie Johannes Paul II. mit seinem Papamobil durch ein Meer von Menschen fuhr. Tausende streckten ihm ihre Hände entgegen oder versuchten auch nur einen kurzen Blick aus der Nähe auf ihn zu bekommen. Täglich stimmte die begeisterte Menge das Sto lat, Hundert Jahre sollst du leben für ihn an. Manche Gläubige weinten, andere jubelten, und einige freuten sich auch nur still, den Papst wiederzusehen.
Am nächsten Tag durfte ich Zeuge werden, wie Johannes Paul II. in seiner Heimatstadt Wadowice Auferstehung feierte. Die südpolnische Kleinstadt hieß ihren größten Sohn aufs Herzlichste willkommen. Während der Begegnung mit dem Papst wurde von den Einwohnern der Stadt immer wieder ein Lied angestimmt, das man speziell für diesen Besuch komponiert hatte. Mit einem Zitat aus dem Psalm 112 hielt Johannes Paul II., umgeben von einer jubelnden Menge, Einzug in seine Heimatstadt und fand dabei poetische Worte: Er möchte die gastfreundlichen Schwellen überschreiten und sich vor der heimatlichen Erde und ihren Bewohnern verneigen. Er dankte Gott für die Liebe, die er hier von seinen Eltern empfangen hatte, und krönte das Bild der Muttergottes von Wadowice, vor dem er als Kind so oft gebetet hatte. Tief bewegt sagte er zu seinen Freunden: Ich fühle so sehr euer Gebet! Die Kirche braucht es so dringend. Die ganze Welt hat es so nötig! Während dieses Besuchs in Wadowice ahnte Johannes Paul II. wohl schon, dass es sein letzter sein werde. Das ist vielleicht eine Erklärung dafür, dass er über eine Stunde lang außer Protokoll mit der versammelten Menge scherzte, und Erinnerungen aus seiner Jugendzeit wach werden ließ. Sein Körper war noch von dem Sturz und der fiebrigen Erkältung gezeichnet. Er saß müde auf seinen Stuhl gelehnt, doch sein Geist setzte zu immer neuen, ungeahnten Höhenflügen an. Wie in einem Film zogen dabei die schönsten Erinnerungen der Jugendzeit in seiner Heimatstadt an ihm vorüber. Man spürte förmlich den Kairos, der in dieser Stunde lag. Sein besonderes Sprachtalent, seine Spontaneität und sein Humor erwachten in dem alten Papst, den man tags zuvor noch totgesagt hatte. Johannes Paul II. begann eine lebhafte Konversation mit den Einheimischen, die sich auf dem Stadtplatz versammelt hatten: Es gibt viele Erinnerungen. Auf jeden Fall hat in dieser Stadt, in Wadowice, alles seinen Anfang genommen. Das Leben und die Schule, das Studium und das Theater, und das Priestertum. ( ) Hier, mir gegenüber, steht das Haus, in dem es eine Konditorei gab. Nach dem Abitur gingen wir hin und bestellten Kremówka (Cremetörtchen). ( ) Man sagt, überall ist es gut, aber am besten ist es zu Hause. Es ist so viel Zeit vergangen seit ich von hier weggegangen bin. Immer jedoch kehre ich hierher zurück mit dem Gefühl, dass ich hier erwartet werde wie in der Heimat. Ein Auszug aus dem Buch 33 Reisen mit dem Papst kath.net-Buchtipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: Link zum kathShop Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz: Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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