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Angebliches Super-Ministerium im Vatikan weckt Spekulationen

26. April 2019 in Weltkirche, 11 Lesermeinungen
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Kurienreform von Franziskus steht vor Abschluss - Erwartet werden interne Umgewichtung und Schlüsseldezernat für Evangelisierung - Ob die neue Behörde mehr für Macht oder für Dienst steht, ist offen - Von "Kathpress"-Korrespondent Burkhard Jürgens


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Mit Spannung wird in der katholischen Kirche der endgültige Gesetzestext für die von Papst Franziskus angestrebte Reform der vatikanischen Kurie erwartet. Vor diesem Hintergrund findet derzeit die Nachricht von einem künftigen "Super-Ministerium" im Vatikan ein großes Echo. Demnächst, so heißt es, soll eine neue Behörde für Evangelisierung als Mutter und Haupt aller Kurienbehörden walten und selbst der mächtigen Glaubenskongregation den Rang ablaufen. Das lässt an eine Strategiezentrale denken, die den Einfluss der katholischen Kirche in der volatilen Religionslandschaft weltweit sichern soll. Tatsächlich ist das Vorhaben nicht neu, das Ergebnis vielleicht nicht so spektakulär.

Aufgebracht hat das Thema die spanische Zeitschrift "Vida Nueva" in einem Beitrag, der erst am kommenden Samstag erscheint, aber vorab über das US-amerikanische Portal "Crux" vermeldet wurde. Demnach sieht die neue Kurienordnung, die für diesen Frühsommer erwartet wird, die Fusion der aktuellen Missionskongregation ("Propaganda Fide") und des Päpstlichen Rats für Neuevangelisierung zu einer neuen, übergeordneten Behörde vor.


"Vida Nueva" beruft sich auf zwei Kardinäle aus dem Beraterkreis des Papstes für die Kurienreform, Oscar Rodriguez Maradiaga und Oswald Gracias. In der Tat ist schon seit längerem aus dem Kardinalsrat zu hören, dass die Kurie sich stärker am Ziel der Evangelisierung - sprich: Glaubensverkündigung - ausrichten soll. Programmatisch der bereits bekannte Titel der neuen Kurien-Konstitution: "Praedicate Evangelium", "Verkündet das Evangelium".

Kurie als Dienstleisterin für Ortskirchen

Eine solche Akzentuierung entspräche auch dem Wunsch von Papst Franziskus, die Kurie in Rom weniger als zentrales Leitungs- und Kontrollorgan und mehr als Dienstleisterin für die katholischen Ortskirchen weltweit und deren Verbindung mit dem Papst einzusetzen.

Die Kirche antwortet damit auf veränderte gesellschaftliche Verhältnisse: Angesichts der Säkularisierung in der westlichen Welt, unter dem Konkurrenzdruck evangelikaler Gemeinschaften in Lateinamerika und Afrika und im Spannungsfeld mit anderen Religionen hat es mehr Sinn, die eigenen Überzeugungen verständlich darzulegen, als sich nur um die interne Glaubensdisziplin zu kümmern, wie die Glaubenskongregation es klassischerweise tat.

Dieser hing seit Pius X. (1903-1914) der Titel "Suprema" an, "die Oberste"; es war eine Zeit, als man den Kampf gegen den Modernismus noch meinte gewinnen zu können, wenn man nur die Reihen geschlossen hielte. Inzwischen hat sich das Tätigkeitsprofil der Glaubenskongregation verschoben. Wenn sie es in die Nachrichten schafft, dann mehr mit der kirchenrechtlichen Strafverfolgung von Missbrauchsfällen.

"Dikasterien" statt Kongregationen

Die reformierte Kurie wird ohnehin auf bestimmte Hierarchisierungen verzichten. So soll es statt Kongregationen und weniger befugten Päpstlichen Räten nur noch "Dikasterien" geben, wie auch "Vida Nueva" berichtet. Drei solcher Dezernate, die Ämter für Entwicklung, für Laien, Familie und Leben sowie für Kommunikation, sind bereits in Funktion.

Im künftigen "Dikasterium" für Evangelisierung wird dem Vernehmen nach die fast 400 Jahre alte "Kongregation für die Evangelisierung der Völker" aufgehen, traditionell für die Diözesen in den früheren Missionsgebieten zuständig und mit gehörigem finanziellen und personellem Einfluss gesegnet - ihren Präfekten, derzeit Kardinal Fernando Filoni, nennt man den "roten Papst".

Als kleinerer Partner soll der "Päpstliche Rat zur Förderung der Neuevangelisierung" hinzukommen. Die erst 2010 geschaffene Struktur hat den Fokus auf inhaltlichen Kampagnen.

Inwieweit das geplante Verkündigungsdezernat als Super-Ministerium gelten kann, steht dahin. Den gleichen Titel schrieb man schon dem 2014 gegründeten vatikanischen Wirtschaftssekretariat zu, das dann erst in Kompetenzkämpfen mit anderen Einrichtungen Federn ließ und 2017 ihren energischen Chef verlor, Kardinal George Pell. Seither ist es dort recht ruhig.

Ein Entwurf der Konstitution "Praedicate Evangelium" liegt laut "Crux" jetzt den Bischofskonferenzen zur Begutachtung vor. Letzte Änderungsvorschläge sollen vom Kardinalsrat bei seinem Treffen vom 25. bis 27. Juni eingearbeitet werden. Am 29. Juni, dem Patronatsfest Peter und Paul, könnte Franziskus die Kurienordnung unterzeichnen.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto (c) kath.net


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 27. April 2019 

@ Ihr werdet sein wie Gott

Ja, da kommt auch mir unwillkürlich Gen 3,5 in den Sinn:
"Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse."


5
 
 MSM 26. April 2019 
 

Karfreitag

Dem Datum nach befinden wir uns in der Osteroktav. Schaue ich auf den mystischen Leib unseres Herrn - Seine Kirche - sind wir im Karfreitag geblieben und tauchen jeden Tag tiefer ein in dieses furchtbare Geschehen.


7
 
 Montfort 26. April 2019 

Wohl ein "Schlüsselsatz":

"Angesichts der Säkularisierung in der westlichen Welt, unter dem Konkurrenzdruck evangelikaler Gemeinschaften in Lateinamerika und Afrika und im Spannungsfeld mit anderen Religionen hat es mehr Sinn, die eigenen Überzeugungen verständlich darzulegen, als sich nur um die interne Glaubensdisziplin zu kümmern, wie die Glaubenskongregation es klassischerweise tat."

Statt Sorge um die "interne Glaubensdisziplin" also "EIGENE ÜBERZEUGUNGEN", "verständlich dargelegt" für alle?!


12
 
  26. April 2019 
 

Wie eine Glaubensverkündigung a la Maradiaga aussieht, wissen wir ja bereits!

Deshalb bereitet mir das neue "Super-Ministerium" jetzt schon Bauchschmerzen!
Ich habe jedenfalls ein ganz ungutes Gefühl dabei, auch weil man die Befugnisse der in unserer Zeit so wichtigen Glaubenskongregation beschneiden will.


13
 
 Smaragdos 26. April 2019 
 

Wenn man nicht mehr weiss, was man verkünden soll, kann man auch nicht evangelisieren!

So sehr die Worte "Neuevangelisation" und "Evangelisierung" unter den Pontifikaten von JPII und BXVI mein Herz mit heiligem Feuer entflammten, so sehr macht es mir unter PF Angst! Denn man kann unmöglich das gesamte Glaubensgebäude relativieren, und dann aber zur Evangelisierung aufrufen. Das ist reinste Heuchelei! Es muss umgekehrt sein: erst den Glauben kristallklar definieren und darlegen - wie im Katechismus von 1992 geschehen -, und dann in die Welt hinaustragen.

Doch bei PF reimt sich "Evangelisierung" mit "Relativierung", und das ist eine teuflische Mischung.


17
 
 Wunderer 26. April 2019 
 

Das Salz muß weg- "Kurienreform"

Die Glaubenskongregation ist ein Stachel für Papst Franziskus, der es mit Dogmen und Lehren bekanntermaßen nicht so hat. Die ist aber unbedingt wichtig, gerade in einer Zeit großer Wirrnis und Dekadenz gerade auch in der Kirche.
Kardinal Müller und seine Getreuen wurden kurzerhand, unfreundlichst und ohne Begründung, vor die Tür gesetzt, weil sie dabei waren, Mißbrauchsfälle durch Geistliche begangen, aufzudecken.
Mit involviert in allerlei unappetitliche Sachen ist der hondurianische Kardinal Maradiaga, der hier (mit dem Papst) für diese "Reform" der Strippenzieher ist.
Und was Papst Franziskus unter Evangelisierung versteht, hat er schon zur Genüge deutlich gemacht. Mission ist etwas anderes.


18
 
 girsberg74 26. April 2019 
 

Weniger erwartungsvoll

Die Anmerkung, dass die Glaubenskongregation nicht mehr eine so große Rolle spielen soll, lässt mich denken: Hauptsache "Evangelisation", doch was für ein Evangelium?


14
 
 Chris2 26. April 2019 
 

@Eliah

Das war auch mein erster Gedanke. In der Kirche ist es ja mittlerweile oft schon wie in der Gesellschaft, wo man mit manipulativ veränderter Sprache neue, teils völlig der Realität entgegengesetzte, (Parallel-) Realitäten schafft. Z.B. bedeutet "Toleranz", von tolerare = ertragen, erdulden (!) inzwischen oft eine ultimative Forderung, also völlige "Akzeptanz"; oder die oft zutiefst unwissenschaftlichen 'Klassiker' aus der Zeit der Kämpfe gegen die Rechte ungeborener Kinder: "werdendes Leben", "Schwangerschaftsunterbrechung", "sogenannte / selbsternannte Lebensschützer", " Schwangerschaftsgewebe" usw.; oder Begriffe wie "Hass und Hetze", die sich praktisch nie gegen Linksextremismus, Islamismus, Terrorismus oder ein gewalttätiges Frauen- und Weltbild richtet, sondern gegen jene, die davor warnen, dass diese "viele[n] Verwerfungen" gerade in Deutschland ankommen (vgl. BKA-Lagebild).


15
 
 Stephaninus 26. April 2019 
 

Die Kurienreform war wohl bitter nötig

in diesem Bereich kann ich ganz hinter Papst Franziskus stehen. Allerdings bin ich bereits bei der Personalpolitik schon wieder nicht ganz eins mit dem Heiligen Vater (z.B. Kardinal Müller).


1
 
 Stefan Fleischer 26. April 2019 

Die ganze Kurienreform

erinnert mich irgendwie an all die Restaurierungen, welcher ich in all den Jahren als Mitarbeiter in verschiedenen Funktionen einer Grossbank miterleben "durfte". Ich will hier nicht auf Details eingehen.
"An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen!" Ich hoffe und bete, dass diese neue Behörde wieder Ordnung in den ganzen Wildwuchs der Lehrmeinungen bringen und nicht einfach dazu dienen wird, den akuten Glaubenszerfall zu managen.


14
 
 Eliah 26. April 2019 
 

?

Der Knackpunkt dürfte sein, was als "Evangelisierung" definiert wird. Mission wohl kaum, wo Franziskus doch immer wieder gegen "Proselytenmacherei" wettert.


22
 

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