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"Ich brauche wirklich seine Hilfe!"

10. April 2019 in Jugend, 9 Lesermeinungen
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"Ich brauche wirklich Umkehr! Ich will nicht länger entgegen dem handeln, was Gott für mich vorbereitet hat!" Die Jugendkolumne von kath.net - Ein Beitrag von Lucia Kirchgasser


Linz (kath.net)
Ich hatte vor kurzem im Gebet das Gefühl, als würde ich mich selbst auf einem riesigen Weizenfeld sehen. Übervoll von reifen Ähren und überall haben Leute fröhlich gearbeitet, geerntet und gesammelt. Es gab schon gar kein Platz mehr für die geschnittenen Garben, so viel war da. Und ich habe mich selbst gesehen, in der zweiten Reihe. Ich habe Stroh in eine Schubkarre sortiert..
Ja.. Richtig gelesen. Ich habe Stroh sortiert… tatsächlich Stroh. Einen Halm sorgfältig neben den anderen geschlichtet. Komplett sinnlos. Und schwer nachzuvollziehen, wenn man bedenkt, wie viel gutes Zeug da um mich herum stand.

Das Interessante war, ich hatte dabei auch noch einen herrlichen Frieden im Gesicht. Nein, keine gespielte Demut, sondern echte Überzeugung. Echte Überzeugung, dass ich ja gar nicht mehr brauche und es ja auch schön ist, sich mit Stroh zu beschäftigen.

Es war ein so dermaßen lächerlicher Anblick, dass ich in einem völlig unpassenden Moment vor einer Gruppe von Leuten einen Lachkrampf bekommen habe. Mich hat es richtig geschüttelt. Sehr peinlich. Aber ich lerne daraus. Gott hat mir eindrücklich die Augen geöffnet.
Bescheidenheit ist sicherlich eine Tugend, aber wenn es um die Fülle des Lebens geht, darf sie gern in den Hintergrund treten. Ich habe keinen Gott, der Mangel für mich will, sondern Überfluss!


Wie oft habe ich den Satz „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10) schon gehört?! Unzählige Male. Ich lese in der Bibel, wo Gott sein Volk einfach mal 40 Jahre in der Wüste umherziehen lässt.. Das klingt nicht gerade nach Überfluss. Das klingt „bescheiden“.

Aber tatsächlich nur auf den ersten Blick. Ich bin durch ein Buch zum Nachdenken gekommen, wie viel nötig war, um dieses große Volk 40 Jahre lang in der Wüste zu versorgen. In 4. Mose 1,46 steht, dass die Anzahl der gemusterten, wehrfähigen Männer von 20 Jahren aufwärts 603.550 Mann betrug. Da fehlen ja dann noch alle Frauen und Kinder, die Alten etc. Wenn alle diese Zahlen stimmen, kommt man auf eine unglaubliche Anzahl von Leuten, die es zu verpflegen galt. Das müssen tonnenweise Nahrungsmittel und Millionen Liter Wasser gewesen sein, die es gebraucht hat, um sie 40 Jahre in der Wüste auch nur überleben zu lassen. Wenn ich mir das so überlege, frag ich mich, wieso ich eigentlich so kleingläubig bin und Gott so wenig zutraue! Er wählt die schwierigsten Umstände und macht ALLES möglich!

Ich begreife immer mehr, wie wenig ich ihn kenne und wie sehr ich ihn unterschätze. Ich finde mich selbst in den Israeliten wieder und stelle beschämt fest, wie oft ich seinen guten Plan für mich in Frage stelle.

Ich bin erfüllt von diesem massiven Drang, alles im Griff haben zu müssen, mich selbst versorgen zu können und die Kontrolle über alles zu haben. Ich will auf alles vorbereitet sein, mit allem zurechtkommen. Ich will, dass es läuft. Ich will, dass es nach meinen Regeln läuft. Ich will, dass es nach meinem Plan läuft, vor allem nach meinem Zeitplan. Dabei sehe ich ja, wie es den Israeliten ergangen ist. Je mehr sie an Gottes Führung gezweifelt haben und ihren eignen Wegen gefolgt sind, desto länger waren sie unterwegs und umso beschwerlicher ist es geworden.
Das würde ich mir sehr gerne ersparen.

Aber nach diesem Bild vom Weizenfeld wird mir klar, wie verzerrt mein Blick auf Gott, auf mich selbst und auf meine Umstände ist. Ich brauche wirklich seine Hilfe! Ich brauche wirklich Umkehr!
Ich will nicht länger entgegen dem handeln, was Gott für mich vorbereitet hat! Ich will mich nicht länger in den Mangel stellen, während bei ihm die Fülle wartet! Ich will aufhören nichts zu erwarten, wo er ALLES für mich will!

Mein Gebet in diesen Tagen ist durchdrungen von der innigen Bitte um die Gnade, tatsächlich SEINEN Spuren zu folgen, auf SEINEN Wegen zu gehen und mit meinem ganzen Sein mit SEINEM Willen übereinzustimmen. Ich lege das Stroh beiseite und wende mich dem Leben zu. Ich weiß, Jesus nimmt mich an der Hand und führt mich. Er führt mich Schritt für Schritt.


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Lesermeinungen

 lesa 11. April 2019 

Ihr werdet in Frieden geleitet werden (Jes 55, 12)

Danke, Lucia Kirchgasser!
@Diadochus: Ja, da leuchtet was auf! Glaube, ehrliche, (de)mutige Nachfolge und Suche, die sich nicht mit "Mode" begnügt. Hoffnung und Freude, dass der Hl. Geist so offenkundig in allen diesen Kolumnisten hier wirkt und Kirche neu aufleben kann - auch in unseren Breiten.
"Neigt euer Ohr mir zu und kommt zu mir! Sucht den Herrn,solange er sich finden lässt, ruft ihn an, solange er nahe ist. Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe Gottes Wege sind nicht unsere Wege und seine Gedanken nicht unsere Gedanken. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch sind seine Gedanken über unseren Gedanken.(aus Jes 55)


2
 
 mirjamvonabelin 10. April 2019 
 

Mir geht es genauso

Ich beschäftige mich auch mit Stroh, warum sehe ich das Gute nicht?
Oder ist es zu mühsam das Gute zu tun?

Stroh ist an sich nichts Schlechtes, Jesus lag auf dem Stroh, Schlecht ist wenn wir uns ausschließlich mit dem Stroh beschäftigen und dabei noch einen herrlichen Frieden im Gesicht haben.

Tja, was ist Stroh und was ist das Bessere?

Herr, bekehre uns, wir sind blind und kraftlos.
Wir haben so wenig Liebe für Dich und unseren Nächsten.


2
 
 Diadochus 10. April 2019 
 

Farbtupfer

Die Jugendkolumnen atmen eine schöne Katholizität. Es sind Farbtupfer im Graugrau. Da leuchtet was auf. Es sind schöne Zeugnisse. Ich kann mich Lucia Kirchgasser nur anschließen. Öffnen wir Jesus unser Herz, und "ALLES" ist möglich. Unser Leben ist mehr, als nur "Stroh".


2
 
 gebsy 10. April 2019 

Das Bessere zu wählen

lohnt sich wirklich.
Leider schrecken wir oft davor zurück, Gottes Willen an unserem Leben geschehen zu lassen.
Gottes Langmut ist im Rückblick auf mein Leben unvorstellbar groß ...


6
 
 siebenschlaefer 10. April 2019 
 

@Gandalf: Ihr habt aber auch durchweg wunderbare Kolumnisten :-))

Ich finde, den Wert kann man gar nicht hoch genug ansiedeln. Fast alle der Kolumnen haben ja den Wert eines hervorragenden Exerzitienimpulses für einen ganzen Vormittag. Schon die Mühe, der Aufwand, die Tage der Überlegung, denen sich die Kolumnisten unterziehen, sind höchsten Dankes wert.
Und diese Kurzmeditationen sind sooooo wichtig, wir können hier nicht nur aus der Empörung über PF und die anderen dramtischen Glaubensverluste in unserer RKK leben, so wichtig es auch ist, dass kath.net alles ans Licht der Öffentlichkeit bringt.

Die vielen großartigen Kolumnen sind dann der Balsam für die Seele und ein Stück Apostolat der Kolumnisten. Es ist für mich wie eine kleine Andacht, ein Innehalten, sehr oft mit einem persönlichen Gebet verbunden. Viele Anregungen nehme ich mit in mein Leben.

Allen, wirklich allen Kolumnisten, möchte ich ein herzliches Vergelt's Gott sagen und auch darum bitten, dass die Redaktion das so weitergibt.


10
 
 Gandalf 10. April 2019 

DANKE an alle!

Für unsere Kolumnen gibt es immer wieder so schöne Rückmeldungen . DANKE einmal dafür und die Kolumnisten freuen sich auch sehr :-)


7
 
 siebenschlaefer 10. April 2019 
 

Danke, liebe Lucia. Wenn Sie schreiben, gibt es immer Garantie

auf tiefe spirituelle Einblicke in gelingendes christliches Leben.
Als ich Ihre Zeilen las, musste ich an Georges Bernanos denken und das "Tagebuch eines Landpfarrers". Wenn ich mich nicht irre, sind die letzten Worte: "Alles ist Gnade". In diesem Sinne segne Sie der HERR und führe Sie auf SEINEN Wegen.


8
 
 Kraftquelle 10. April 2019 
 

Lesung heute aus dem Buch Daniel

Den Schluss von der Lesung heute: Diese Stelle bewegt mich immer wieder.
Er erwiderte: Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen. Sie sind unversehrt und der vierte sieht aus wie ein Göttersohn.
Da rief Nebukadnezzar aus: Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos. Denn er hat seinen Engel gesandt und seine Diener gerettet. Im Vertrauen auf ihn haben sie lieber den Befehl des Königs missachtet und ihr Leben dahingegeben, als dass sie irgendeinen anderen als ihren eigenen Gott verehrten und anbeteten.


5
 
 Diadochus 10. April 2019 
 

Kreuzesschule

Wir Menschen sehen nur das riesige Weizenfeld, die Fülle und den Überfluss. Bevor das Weizenkorn aber reiche Frucht bringen kann, muss es erst auf die Erde fallen und absterben. Erst dann kann es reiche Frucht bringen, teils 30-fache, teils 60-fache und teils 100-fache Frucht. Was heißt nun absterben? Das heißt, in die Kreuzesschule Jesu zu gehen, ohne Murren, ohne Jammern, ohne Klagen. Das ist das, was Gott will. Das sind Seine Spuren. Das ist das Leben. Machen wir uns nichts vor. Der Weg ist steinig. Dafür führt er ins gelobte Land, zum Weizenfeld.


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