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Keine Folgen zu erwarten

26. Februar 2019 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
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"Auch wenn das Urteil hart klingen mag: Es war die ganze Konferenz und auch die Abschlussrede ein populistisches Event des Synodalismus dieses Pontifikats." Kommentar zum vatikanischen Antimissbrauchsgipfel. Von Peter Winnemöller


Vatikan (kath.net/Blog „Katholon“/pw) Jetzt habe ich die heiß diskutierte Papstrede zum Abschluss des Missbrauchsgipfels doch noch gelesen. So richtig gerne habe ich es nicht getan, denn eigentlich ist es vertane Zeit. Es leuchtet durchaus ein, warum vom Konservativen bis zum Kirchenrevoluzzer alle irgendwie enttäuscht sind. Doch man muss einwenden, der Papst hat kein Wort gesagt, dass man als unwahr ansehen kann. Dass der Kirchenrechtsprofessor Schüller gleich das Ende des Pontifikats verkündet, weil Franziskus nun definitiv nicht als Reformpapst in die Geschichte eingehen wird, hat zumindest für ein Schmunzeln gesorgt. Es gibt aus dem Kreis prominenter Linkskatholiken auf Facebook sogar Austrittsdrohungen, die allerdings wohl erst nach Eintritt in den Ruhestand zu erwarten sind. Sein wohldotiertes kirchliches Pöstchen mag man denn doch nicht aufgeben.

Von Links bis Rechts im ganzen Spektrum ist große Unzufriedenheit festzustellen. Was steckt nun hinter dieser umstrittenen Papstrede? An der Quelle findet man das klarste Wasser, darum hier der Originaltext.


Kein Reformpapst

Der Papst hat weder den Zölibat abgeschafft noch die Frauenweihe postuliert und er hat schon mal gar nicht das Hohelied der Homosexualität gesungen. So ein Mist aber auch. Die Kirchenveränderungsagenda der WisiKis und Co muss immer noch warten. Der Skandal um klerikalen Päderasmus taucht eben nicht dazu, die Kirche zu dekonstruieren.

Der Papst hat allerdings auch nicht erwähnt, dass nach Informationen der Glaubenskongregation 80% der Opfer männliche Kinder und Jugendliche sind. Erst jüngst hat Kardinal Müller noch darauf hingewiesen, dass der Glaubenskongregation diese Zahlen vorliegen. Der reine Zahlenwert an sich ist zu erdrückend für Zufall. Diese Tatsache genauer zu untersuchen, wäre sicher kein Fehler. Bedenklich ist, dass dies auf dem Gipfel wie auch in der Papstrede nicht einmal als Frage eine Rolle spielte.

Den größeren Rahmen aufzuzeigen, das weltweite Problem des sexuellen Missbrauchs in Familien, Vereinen, Sport und vielen anderen Umfeldern zu umreißen, die Pornografie deutlich zu nennen, das alles finde ich richtig. Das Postulat an die Staaten, den Zugang zu Pornografie vor allem für Kinder und Jugendliche einzuschränken, ist ganz klar und richtig. Es macht ja die Einordnung in den weltlichen Kontext im Grunde noch einmal viel deutlicher, welch eine Katastrophe der sexuelle Missbrauch durch Seelsorger an ihnen anvertrauten jungen Menschen ist. Das ist der Gipfel und das kann zu Recht, bei aller notwendigen nicht laut genug betont werden. Es wird dem Papst zu Unrecht als Ablenkung angekreidet, diese Einordnung vorgenommen zu haben.

Auch die geistliche Analyse, dass der sexuelle Missbrauch böse ist und im Bösen seine Wurzel hat, ist valide und nachvollziehbar. Es wäre dem Grunde nach nicht denkbar, diesen Schritt der Analyse auszulassen.

Keine Konsequenzen

Was fehlt sind in der Tat konkrete Maßnahmen. Ein Strafenkatalog, die Ankündigung das Kirchenrecht und die Rechtspraxis auf bestehendes Recht zu prüfen, Anwendungsrichtlinien zu erarbeiten. Wo nötig, wäre gegebenenfalls das eine wie das andere einschlägig zu überarbeiten, wenn Rechtsunsicherheiten oder Schlupflöcher bestehen. Weltweite Standards für Personalakten für Kleriker. Standardisierte, transparente Dokumentation von Ermittlungsverfahren, um sowohl für Opfer als auch für Verdächtige Rechtssicherheit zu schaffen. Das und einiges mehr fehlt.

Es hätte konkreter und praktischer werden dürfen. Natürlich ist solch ein synodaler Gipfel kein gesetzgebendes Organ. Doch klar umrissene Arbeitsaufträge an die Kurie hätten – als Destillat aus der Beratung – vom Papst in der Abschlussrede klar und deutlich formuliert werden müssen. Dass dies fehlt, lässt ernste Zweifel an der Relevanz des Gipfels aufkommen.

Auch wenn das Urteil hart klingen mag, es war die ganze Konferenz und auch die Abschlussrede ein populistisches Event des Synodalismus dieses Pontifikats. Das Event bleibt voraussichtlich ohne jegliche positive Wirkung für die Kirche. Es sind, wie nach jeder der Franziskussynoden, fast alle enttäuscht von den Ergebnissen.

Ein großer Wurf sieht anders aus. Eine große Katastrophe allerdings auch.


Foto Winnemöller (c) Michael Hesemann


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Lesermeinungen

 Wunderer 28. Februar 2019 
 

Eine Selbstreinigung

der Kirche hat nicht stattgefunden. Das kann nur heißen, daß es doch starke klerikalistische Interessengruppen gibt, die das Thema Homosexualität ausklammern möchten. Dieser Schuß kann und sollte aber nach hinten losgehen. Gerade das laute Schweigen darüber, macht die Angelegenheit umso dringlicher und kann nicht mehr verdrängt werden.


0
 
 JBE 27. Februar 2019 
 

Erwartungen?

Hat irgend jemand aus dem Kreis Gläubiger Katholiken ernsthaft etwas anderes als Resultat erwartet als fast nichts.


3
 
 mirjamvonabelin 26. Februar 2019 
 

Jesus, wir vertrauen auf Dich!

Wir verlassen uns immer wieder auf Menschen.
In einem Psalm heißt es:
"Verflucht der Mann der sich auf Menschen verläßt".

Der Papst ist auch "nur ein Mensch".
Vertrauen wir , wie kleine Kinder, auf Jesus!
Er allein kann aus allem unserem Tun, Gutes machen.
Das ist unser Trost unsere Hoffnung...

Du allein bist der Heilige, Du allein der Höchste, Jesus Christus, zu Ehre Gottes des Vaters....

Für uns alle war der "Antimissbrauchsgipfel" enttäuschend.
Gott hat es zugelassen damit wir uns Ihm zuwenden und das Heil nicht von Menschen erwarten.

Jesus Christus, Du allein bist der Höchste, Du allein der Heilige, zu Ehre Gottes des Vaters....


7
 
 elisabetta 26. Februar 2019 
 

Zum Missbrauchsgipfel...

...kann man nur sagen: Außer Spesen nichts gewesen! Solange z.B. Bischöfe wie Zanchette im päpstlichen Gästehaus Santa Marta Unterschlupf finden, ist jede Ankündigung, diese Seuche zu bekämpfen, völlig unglaubwürdig. Für wie dumm werden wir Katholiken eigentlich gehallten?


9
 
 lesa 26. Februar 2019 

Der verwüstete Weinberg muss Tag um Tag neu besät werden

Michael F.: Zustimmung. Aber vielleicht hätte der Hinweis auf Humanae Vitae und "Theologie des Leibes", über Haupt auf das 6.Gebot in diesem Rahmen, d.h. in diesem Moment der Weltöffentlichkeit nur zu einem hysterischen, medialen Fiasko geführt.
Aber schon die bloße Tatsache, dass so ein schrecklicher "Gipfel" überhaupt stattfinden muss, wird hoffentlich alle Seelsorger zu entsprechender Verkündigung veranlassen. Sonst müssten sie entweder restlos vom Relativismus verblendet, im Denken geschwächt oder feige sein.
Die Veränderung muss vor allem vor Ort vor sich gehen. Es muss anderes in diesem Weinberg gesät werden, damit die rechte Frucht aufgehen kann.


5
 
 Michael F. 26. Februar 2019 
 

Treffende Analyse

Stimme Hr. Winnemöller zu.
Dafür, dass der Bogen zu Kindesmissbrauch aller Art geschlagen wurde, bin ich PF dankbar.
Aber schon auch auffällig, dass trotz Fokus auf Minderjährigen Frauen (als Opfer) im Text genannt werden - aber nicht Männer sprich nix Homosexualität!
Und warum wird nur Klerikalismus als Nährboden für diese Sünde genannt, nicht aber das generell pervertierte, verkümmerte Verständnis von Sexualität als reiner Lustbringer? Hätte man nicht auch mal auf die Theologie des Leibes verweisen können als Weg zur Heil(ig)ung der Sexualität?


11
 
 Uwe Lay 26. Februar 2019 
 

Eine Erfolgsynode!

Sicher, die ganz großen Hoffnungen der modernstischen Reformer erfüllte diese Synode nicht (etwa die Abschaffung des Zölibates oder die Einührung des "Frauenpriestertumes"), aber das wichtigste Ziel ist doch erreicht worden, daß der Zusammenhang von Homosexualität und den Mißbräuchsfällen im Sinne des Täterschutzes vollständig ausgeblendet werden konnte für den weiteren Diskurs. Die Kaprizierung auf Kinder als Opfer spielte dabei eine wesentliche Rolle, daß eben Pädophilen der schwarze Peter zugespielt wurde. Auch daß nun die Pornographie ins Gespräch gebracht wurde als Mitschuldige, gehört zu dieser Desinformationskampagne, denn es ist davon auszugehen, daß die meisten Konsumenten solcher Filme heterosexuelle Männer sind, die nun mal nicht den größten Teil der Täter stellen. Also:
Der Täterschutz hat auf dieser Synode gesiegt und das ist ihr Erfolg aus Sicht der Veranstalter.
Uwe C. Lay


12
 

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