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Papst will auch gegen Missbrauch von Ordensfrauen vorgehen

6. Februar 2019 in Weltkirche, 11 Lesermeinungen
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Franziskus bei "Fliegender Pressekonferenz": "Es gab einige Priester und auch Bischöfe, die so etwas gemacht haben. Und ich glaube, dass das noch geschieht" - Katholisch-muslimisches Dokument in einjähriger Arbeit entstanden


Abu Dhabi-Rom (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat eingeräumt, dass es in der katholischen Kirche auch Missbrauch von Ordensfrauen durch Kleriker gibt. "Es gibt das in der Kirche auch durch Kleriker, in einigen Regionen etwas mehr als in anderen", sagte er zu Journalisten am Dienstag auf dem Rückflug von Abu Dhabi nach Rom. Dieses Problem bestehe nicht überall, aber doch hier und dort. "Es gab einige Priester und auch Bischöfe, die so etwas gemacht haben. Und ich glaube, dass das noch geschieht", sagte Franziskus.

Er reagierte damit auf die Frage einer Journalistin nach der jüngsten Monatsbeilage der Vatikanzeitung "Osservatore Romano". Diese greift das Thema in mehreren Beiträgen auf. Im Vatikan arbeite man an diesem Thema, so der Papst. Es sei jedoch kein Problem, dass sich von heute auf morgen abstellen lasse.

In der Vergangenheit seien bereits Kleriker suspendiert und fortgeschickt worden. Unter anderem sei eine religiöse Frauengemeinschaft aufgelöst worden, in der Missbrauch von Frauen durch Priester "einen gewissen Umfang" erreicht habe, sagte Franziskus. Es habe dort regelrechte "Sklaverei gegeben bis hin zu sexueller Sklaverei durch Kleriker". Auch der Gründer habe sich dieser Vergehen schuldig gemacht, den Ordensschwestern ihre Freiheit genommen.


In seiner Antwort erinnerte Franziskus auch an seinen Vorgänger Benedikt XVI. "Es heißt mitunter, Papst Benedikt sei ein schwacher Papst gewesen", so Franziskus, "das stimmt nicht, er ist ein starker Mann." Er habe in seiner Kongregation mit dem Kampf gegen Missbrauch begonnen - wenn auch mit Rückschlägen. "Wir müssen weitermachen, und ich will weitermachen", so der Papst. Konkrete Maßnahmen nannte er nicht.

Einjährige Arbeit an katholisch-muslimischem Dokument

Zum jüngsten katholisch-muslimischen Dokument über "Menschliche Brüderlichkeit" führte Franziskus aus, dass dies in gut einjähriger vertraulicher Zusammenarbeit zwischen dem Vatikan und der Al-Azhar-Universität in Kairo entstanden sei. Ein Team im Vatikan sowie eines um Großimam Ahmad Mohammad al-Tayyeb habe wechselseitig daran gearbeitet.

Bevor er und al-Tayyeb es am Montagabend in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate unterschrieben, habe er es von mehreren Theologen prüfen lassen, so Franziskus, unter anderem vom offiziellen Theologen des Päpstlichen Hauses. Erst nachdem diese es gutgeheißen hätten, sei für ihn der Text unterschriftsreif gewesen. Was mögliche innerkatholische Bedenken angehe, wolle er klar feststellen: "Aus katholischer Sicht weicht dieses Dokument keinen Millimeter vom Zweiten Vatikanischen Konzil ab. Ich habe es in dem Dokument sogar einige Male zitiert."

Die historische Erklärung von Abu Dhabi sei ein wichtiger Schritt nach vorne zur weiteren Umsetzung des Konzils, so der Papst. Zur islamischen Rezeption könne er noch nicht viel sagen. Er wisse aber, dass das Dokument an der Al-Azhar-Universität und einigen anderen Schulen in Kairo in die Lehrpläne integriert werde.

Willen zur Vermittlung in Venezuela

Schließlich äußerte sich Papst Franziskus im Rahmen der "Fliegenden Pressekonferenz" auch zur jüngsten Vermittlungsbitte von Venezuelas Machthaber Nicolas Maduro: Der Vatikan sei weiterhin bereit, in Venezuela zu vermitteln. Den Brief Maduros habe er noch nicht lesen können, sagte Franziskus. Er habe erst kurz vor dem Hinflug am Sonntag davon erfahren, daher könne er derzeit noch nicht viel dazu sagen.

Diplomatie bestehe aus vielen kleinen Schritten - vor und zurück -, so Franziskus. Schon mehrere Politiker hätten versucht, die Krise in Venezuela beenden zu helfen. Für eine Vermittlung, die nur einer der letzten Schritte sei, brauche es aber guten Willen auf beiden Seiten. Das müsse man prüfen. Wenn ein Vermittler in Venezuela gebraucht werde, stehe der Heilige Stuhl bereit.

Am Dienstagnachmittag war die Maschine der Ethiad Airways mit dem Papst und seinen Begleitern an Bord planmäßig auf dem römischen Flughafen Ciampino gelandet. Franziskus' 27 Auslandsreise war die erste eines Papstes überhaupt auf die Arabische Halbinsel. Der Besuch in der Hauptstadt der Emirate, Abu Dhabi, stand im Zeichen des interreligiösen Dialogs mit dem Islam.

Time - Papst Franziskus räumt sexuellen Missbrauch von Ordensfrauen durch ´Priester und Bischöfe´ ein (engl. Untertitel)


Papst Franziskus - Fliegende Pressekonferenz auf dem Rückflug von Abu Dhabi in voller Länge (ohne Übersetzung)


Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Hadrianus Antonius 6. Februar 2019 
 

@Stanley: richtig

PFranziskus und der Osservatore Romano greifen hier sehr spät und wenig robust ein sehr wichtiges Problem auf: der Mißbrauch und Drangsalierung von Religiösen (z.B. in Indien (Kerala)) ist inzwischen international sehr gut bekannt und ausführlich dokumentiert.
Die Vertuschung und Unterschlagung durch männlich dominierte Netzwerke im höheren Klerus ebenfalls.
Und dasstümpernde Management des Oberkommandos auch.
(Fand Anfang des 21. Jhdt in Argentinien des öfteren statt)(siehe "Sobre el cielo..." 2013).
Abscheulich.
Und dabei wird vergessen, daß das Sakramentale des Priester/Bischofsamts hiermit unter die Räder kommt.
Colligite primum zizania


1
 
 jaeger 6. Februar 2019 
 

@wedlerg

Sie haben völlig recht.


0
 
 Kirchental 6. Februar 2019 

Missbrauch von Seminaristen

So deutlich hat der Papst den Missbrauch von Klerikern durch höherrangige Kleriker bisher nicht benannt.

Oder habe ich das überlesen?

Natürlich muss auch dieser Missbrauch aufgeklärt werden - aber es wirkt wie ein großes Ablenkungsmanöver in meinen Augen.


6
 
 wedlerg 6. Februar 2019 
 

Durchschaubare Ablenkung

Man versucht jetzt den sexuellen Missbrauch wieder als Problem der Unterdrückung von Frauen durch Kleriker darzustellen - die Empirie sagt aber im wesentlichen etwas anderes. Das passt in die Richtung, die der Observatore und andere zu gehen versuchen (der Fall "das Werk" wurde ja in D von katholisch.de gehypt - vermutlich geht der Schuss nach hinten los).

Der Papst bestätigt natürlich gerne das hier vorgelegte Vorurteil. damit wir uns richtig verstehen: solche Fälle gibt es. Aber das sind keine systemischen Probleme, sondern Probleme bestimmter Gesellschaften bzw. Milieus und nicht Fälle des Kunstwortes "Klerikalismus". Viel mehr Fälle gibt es des homosexuellen Missbrauchs, der sich systemisch durch Netzwerke in die Strukturen eingenistet hat. Diese werden protegiert und nicht beseitigt - von ganz oben.


10
 
 Andrzej123 6. Februar 2019 
 

Viel schrecklicher als McCarrick

"Es habe dort regelrechte "Sklaverei gegeben bis hin zu sexueller Sklaverei durch Kleriker"."
Ich nehme an, es wurde die Polizei benachrichtigt, die Sklavinnen wurden befreit und die Verantwortlichen wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt.
Dürfte man kurz noch anfragen, wo dies geschah? Ich kann mich an keinen entsprechenden Presse Artikel erinnern.
Eigentlich steht die Beantwortung bzgl. McCarrick u.ä. aus, doch wir lernen nun, dass heterosexuelle Kleriker noch viel schrecklicher sein können.
Es scheint so schrecklich zu sein, dass es dem Papst und den Medien bzgl. weiterer Einzelheiten die Sprache verschlagen hat.


11
 
 nazareth 6. Februar 2019 
 

Wir sehen alles nicht so einfach...

@hape: Ich glaube nicht dass Papst Franziskus irgendwo Homosexualitätsausübung,Missbrauch oder Sünde/Schändung...gutheißt. Was Kardinal Parolin macht und sagt z. B. widerspricht dem Papst und seiner Rede oft. Auch andere rund um ihn. Wäre es so einfach hätte Papst Benedikt XVI. einfach alle Sünder entfernt und die Kirche wäre sauber..auch Papst Johannes II.. Einfach austauschen...das wäre so wie der Laie sagen:ich wüsste genau wie man das Land regiert...das habe ich gleich.JA die Personalwahl..das ist schon ein Thema. Ich habe mit Bischof Eleganti darüber gesprochen. Er sagte,man weiß das eh und dennoch sieht es von uns aus anders aus als vor Ort. Urteilen umd schimpfen macht selten Sinn. Gutes unterstützen ist gut. Gute Initiativen und Leute stärken. Zusammenschließen und schreiben. Und viel dafür beten! Dass das Gute und Wahre leuchtend aufersteht. Der Keim sprießt schon!!


3
 
 Phil2 6. Februar 2019 
 

Homophilie?

@hape: Ich glaube ja eher nicht, dass diese Ordensfrauen von Homophilen missbraucht wurden...

@JBE: Der Missbrauch von Ordensschwestern ist also ein geringfügigeres Problem als homosexuelle Übergriffe?

Oder ist es vielleicht doch so, dass die Homophilie (eines Teils) der Täter nicht die alleinige Ursache jeden Missbrauchs ist?


1
 
 JBE 6. Februar 2019 
 

Ablenkung

Er lenkt wieder einmal vom absoluten Hauptproblem ab.McCarrick lässt grüssen


11
 
 Stephaninus 6. Februar 2019 
 

@Stanley

Das hat nicht nur mit sogenanntem Glaubensabfall zu tun. Der Missbrauch von Frauen durch Kleriker ist ein Problem, dass z.B. auch schon im Mittelalter vorkam.


3
 
 nazareth 6. Februar 2019 
 

Danke!

Ich möchte Gott danken für viel Segen und Gnade aus der Reise des Hl. Vaters und bitten,dass eine weiterführende Annäherung und Zusammenarbeit ein Schritt in eine geeintere Menschheitsfamilie Gottes wird. Dank auch für ehrliche,wenn auch schmerzhafte, Worte zu weiteren Abgründen in der Kirche was das Kapitel Missbrauch betrifft. Die einheitliche Linie zu Papst Benedikt wurde unterstrichen und auch eine Entschiedenheit signalisiert. Unterstützen wir den Papst von unten indem wir diese Nulltoleranzlinie gegen alle Vergehen gegen Gottes Reinheit und Schöpfungsordnung mutig und klar in Liebe vertreten. Auch bei allen Menschen im Klerus, damit sie spüren was das Volk Gottes will. Jeder von uns kennt wahrscheinlich Fälle wo viele Kompromisse gemacht werden...selber leben und z. B. jene Priester und Bischöfe zu Vorträgen,Exerzitien,Wallfahrten...etc. einladen oder bekanntmachen,die das Wort Gottes getreu leben und verkünden. So signalisieren wir,wo unsere Leuchttürme sind.


2
 
 Stanley 6. Februar 2019 
 

Keine zügige Lösung des Problems möglich?

Es sei jedoch kein Problem, dass sich von heute auf morgen abstellen lasse. (Zitat aus dem Artikel)

Warum wohl nicht? Ist der Glaubensabfall schon so tief im Klerus verwurzelt, dass sexueller Missbrauch - hier von Ordensfrauen - nicht als schwere Sünde erkannt wird?


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