Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  9. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  10. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  14. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

„Kirche wird angesichts dieser Abscheulichkeiten keine Mühen scheuen“

21. Dezember 2018 in Weltkirche, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Papst Franziskus in Weihnachtsansprache an die Kurie: „Die Sünden und Verbrechen gottgeweihter Personen erhalten eine noch dunklere Färbung von Untreue und Schande und entstellen das Antlitz der Kirche, indem sie ihrer Glaubwürdigkeit schaden.“


Vatikan (kath.net) kath.net dokumentiert die Weihnachtsansprache von Papst Franziskus an die Kurie in voller Länge:

»Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts« (Röm 13,12)

Umfangen von der Freude und der Hoffnung, die vom Antlitz des göttlichen Kindes ausstrahlen, kommen wir auch dieses Jahr wieder zusammen, um Weihnachtswünsche auszutauschen. Dabei tragen wir auch die Mühen und Freuden der Welt und der Kirche in unseren Herzen.

Aufrichtigen Herzens wünsche ich euch, euren Mitarbeitern und all denen, die in der Kurie Dienst tun, sowie den päpstlichen Repräsentanten und den Mitarbeitern der Nuntiaturen ein gnadenreiches Weihnachtsfest. Und ich möchte euch danken für eure tägliche Hingabe im Dienste des Heiligen Stuhls, der Kirche und des Nachfolgers Petri. Ich danke euch vielmals!

Gestattet mir auch, den neuen Substituten des Staatssekretariats, Seine Exzellenz Erzbischof Edgar Peña Parra, herzlich willkommen zu heißen, der seinen anspruchsvollen und wichtigen Dienst am 15. Oktober angetreten hat. Seine venezolanische Herkunft spiegelt die Katholizität der Kirche wider wie auch die Notwendigkeit, den Blick immer mehr zu weiten bis hin zu den Enden der Erde. Willkommen, liebe Exzellenz, und gutes Schaffen!

Das Weihnachtsfest erfüllt uns mit Freude und gibt uns die Gewissheit, dass keine Sünde jemals größer sein wird als die Barmherzigkeit Gottes und kein menschliches Tun je verhindern kann, dass die Morgenröte des göttlichen Lichts in den Herzen der Menschen anbricht und immer neu anbricht. Dieses Fest lädt uns ein, den Auftrag des Evangeliums aufs Neue anzunehmen, Christus, den Retter der Welt und das Licht des Universums, zu verkünden. Wenn Christus »heilig ist, frei vom Bösen, makellos« (Hebr 7,26) und keine Sünde kannte (vgl. 2Kor 5,21) und nur kam, um die Sünden des Volkes zu sühnen (vgl. Hebr 2,17), so schreitet die Kirche, die auch Sünder in ihrem Schoß trägt und die deshalb heilig ist und gleichzeitig immer der Reinigung bedarf, fortwährend auf dem Weg der Buße und Erneuerung voran. »Die Kirche schreitet zwischen den Verfolgungen der Welt und den Tröstungen Gottes auf ihrem Pilgerweg dahin und verkündet das Kreuz und den Tod des Herrn, bis er wiederkommt (vgl. 1Kor 11,26). Von der Kraft des auferstandenen Herrn aber wird sie gestärkt, um ihre Trübsale und Mühen, innere gleichermaßen wie äußere, durch Geduld und Liebe zu besiegen und sein Mysterium, wenn auch schattenhaft, so doch getreu in der Welt zu enthüllen, bis es am Ende im vollen Lichte offenbar werden wird« (Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 8).

Ausgehend von der festen Überzeugung, dass das Licht immer stärker ist als die Finsternis, möchte ich also mit euch über das Licht nachdenken, das Weihnachten – das erste demütige Kommen – mit der Parusie – dem zweiten Kommen in Herrlichkeit – verbindet und uns in der Hoffnung stärkt, die nie enttäuscht. In jener Hoffnung, von der das Leben eines jeden von uns sowie die ganze Geschichte der Kirche und der Welt abhängen.

Jesus wurde in der Tat in einer gesellschaftspolitischen und religiösen Situation voller Spannung, Aufruhr und Dunkelheit geboren. Seine Geburt, die einerseits erwartet wurde, andererseits auf Ablehnung stieß, steht unter dem Vorzeichen der göttlichen Logik, die nicht vor dem Bösen zurückweicht, sondern es zutiefst und stufenweise zum Guten wandelt, und ebenso unter dem Vorzeichen jener bösartigen Logik, die sogar Gutes in Böses verwandelt, um die Menschheit dazu zu bringen, in Verzweiflung und Finsternis zu verharren: »das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst« (Joh 1,5).

Jedes Jahr erinnert uns Weihnachten jedoch daran, dass Gottes Heil, das der ganzen Menschheit, der Kirche und insbesondere auch uns gottgeweihten Personen unentgeltlich zuteilwird, nicht ohne unseren Willen, ohne unser Zutun, ohne unsere Freiheit, ohne unser tägliches Mühen am Werk ist. Das Heil ist eine Gabe, die angenommen, gehütet und zum Fruchttragen gebracht werden muss (vgl. Mt 25,14-30). Christsein im Allgemeinen und, in unserem Fall, vom Herrn gesalbt und ihm geweiht zu sein, bedeutet nicht, dass wir uns wie ein privilegierter Kreis von Menschen verhalten sollen, die glauben, Gott „in der Tasche“ zu haben, sondern wie Menschen, die wissen, dass sie vom Herrn geliebt werden, obwohl wir unwürdige Sünder sind. Gottgeweihte sind nämlich nichts anderes als Diener im Weinberg des Herrn, die dem Herrn des Weinbergs zur rechten Zeit die Ernte und den Erlös übergeben müssen (vgl. Mt 20,1-16).

Die Bibel und die Geschichte der Kirche zeigen uns, dass oft selbst die von Gott Auserwählten irgendwann anfangen, zu denken und zu glauben und sich so zu verhalten, als seien sie Herren über das Heil und nicht dessen Empfänger, Kontrolleure der Geheimnisse Gottes und nicht ihre demütigen Ausspender, Zollbeamte Gottes und nicht Diener der ihnen anvertrauten Herde.

Oftmals – aus übermäßigem und fehlgeleitetem Eifer – stellt man sich Gott in den Weg, anstatt ihm zu folgen, so wie Petrus, der den Meister kritisierte und sich den heftigsten Tadel einhandelte, den Christus je einem Menschen erteilte: »Tritt hinter mich, du Satan! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen« (Mk 8,33).

Liebe Brüder und Schwestern,

in unserer turbulenten Welt hat das Boot der Kirche in diesem Jahr schwierige Zeiten erlebt und erlebt sie weiterhin und ist von Stürmen, ja Orkanen erfasst worden. Viele haben den scheinbar schlafenden Herrn gefragt: »Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?« (Mk 4,38). Andere begannen, verunsichert durch die Nachrichten, das Vertrauen in die Kirche zu verlieren und sie zu verlassen. Wieder andere haben aus Angst, aus Eigeninteresse oder mit irgendwelchen Hintergedanken versucht, auf den Leib der Kirche einzuprügeln, und haben so ihre Wunden noch vermehrt; andere freuen sich ganz offen, sie solchermaßen angegriffen zu sehen; sehr viele jedoch halten weiterhin treu an ihr fest in der Gewissheit, dass »die Pforten der Unterwelt sie nicht überwältigen werden« (vgl. Mt 16,18).

Währenddessen setzt die Braut Christi ihren Pilgerweg durch Freuden und Leiden, durch Erfolge und äußere wie innere Schwierigkeiten hindurch fort. Gewiss bleiben die inneren Schwierigkeiten immer die schmerzhaftesten und destruktivsten.

Die Betrübnisse

Es gibt viele Anlässe zur Betrübnis: Wie viele Einwanderer – die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen und ihr Leben zu riskieren – finden den Tod, oder stehen, wenn sie überleben, vor verschlossenen Türen und vor Mitmenschen, denen es nur um politische Erfolge und Macht geht. Wie viel Angst und wie viele Vorurteile! Wie viele Menschen und wie viele Kinder sterben täglich wegen Wasser- und Nahrungsmangel und aufgrund fehlender Medikamente! Wie viel Armut und Elend! Wie viel Gewalt gegen die Schwachen und gegen Frauen! Wie viele Situationen von erklärten und nicht erklärten Kriegen! Wie viel unschuldiges Blut wird jeden Tag vergossen! Wie viel Unmenschlichkeit und Brutalität umgeben uns von allen Seiten! Wie viele Menschen werden auch heute noch in Polizeiwachen, Gefängnissen und Flüchtlingslagern in verschiedenen Teilen der Welt systematisch gefoltert!


Wir erleben tatsächlich auch eine neue Epoche der Märtyrer. Es scheint, dass die grausame und schreckliche Verfolgung des Römischen Reiches kein Ende kennt. Ständig tauchen neue Neros auf, die Gläubige unterdrücken, nur wegen ihres Glaubens an Christus. Neue extremistische Gruppen vermehren sich und nehmen Kirchen, Andachtsstätten, Amtsträger und einfache Gläubige ins Visier. Neue und alte Zirkel und Gruppierungen leben vom Hass und der Feindseligkeit gegenüber Christus, der Kirche und den Gläubigen. Wie viele Christen leben heute noch unter der Bürde von Verfolgung, Ausgrenzung, Diskriminierung und Ungerechtigkeit in weiten Teilen der Welt. Um Christus nicht zu verleugnen, nehmen sie jedoch weiterhin mutig den Tod in Kauf. Wie schwierig ist es auch heute noch in vielen Teilen der Welt, den Glauben frei zu leben, wenn es an Religions- und Gewissensfreiheit fehlt.

Andererseits lässt uns das heroische Beispiel der Märtyrer und der vielen guten Samariter, d.h. der jungen Menschen, der Familien, der karitativ und ehrenamtlich tätigen Vereinigungen sowie der vielen Gläubigen und Gottgeweihten jedenfalls nicht die negativen Zeugnisse und die Skandale einiger Gläubiger und Amtsträger der Kirche vergessen.

Ich beschränke mich hier nur auf die Plagen des Missbrauchs und der Untreue.

Seit einigen Jahren bemüht sich die Kirche ernsthaft um die Beseitigung des Übels des Missbrauchs, das zum Herrn nach Vergeltung schreit, zu Gott, der nie das Leid vergessen wird, das viele Minderjährige durch Geistliche und Gottgeweihte erfahren haben: Missbrauch von Macht, Missbrauch des Gewissens und sexueller Missbrauch.

Als ich an dieses schmerzliche Thema dachte, kam mir die Gestalt des Königs David in den Sinn – der ein »Gesalbter des Herrn« war (vgl. 1Sam 16,13; 2Sam 11-12). Er, von dessen Nachkommenschaft das Göttliche Kind –auch „Sohn Davids“ genannt – abstammt, beging, obwohl er der Auserwählte, König und Gesalbte des Herrn war, eine dreifache Sünde, d.h. einen dreifachen schweren Missbrauch: sexuellen Missbrauch, Missbrauch von Macht und Missbrauch des Gewissens. Drei verschiedene Arten von Missbrauch, die jedoch gemeinsam auftreten und sich überschneiden.

Die Geschichte beginnt, wie wir wissen, als der König, ein erfahrener Kriegsherr, müßig zu Hause bleibt, anstatt mit dem Volk Gottes in die Schlacht zu ziehen. David nützt sein Königsein für seine Bequemlichkeit und seine Interessen aus (Machtmissbrauch). Für den Gesalbten, der sich der Trägheit hingibt, beginnt ein unaufhaltsamer Verfall der Moral und des Gewissens. Und nicht zufällig sieht er in dieser Situation von der Terrasse seines Palastes aus Batseba, die Frau des Hetiters Urija, wie sie badet, und er fühlt sich zu ihr hingezogen (vgl. 2Sam 11). Er schickt nach ihr und schläft mit ihr (ein weiterer Machtmissbrauch und dazu auch sexueller Missbrauch). So missbraucht er eine verheiratete Frau und, um seine Sünde zu vertuschen, ruft er Urija nach Hause zurück und versucht vergeblich, ihn zu überreden, die Nacht mit seiner Frau zu verbringen. Danach befiehlt er dem Heerführer, Urija in der Schlacht dem sicheren Tod auszuliefern (nochmals Machtmissbrauch und Missbrauch des Gewissens). Die Kette der Sünden breitet sich wie ein Ölfleck aus und wird schnell zu einem Netz des Verderbens.

Von den kleinen Funken der Trägheit und der Unzucht und vom „Nachlassen der Wachsamkeit“ nimmt die teuflische Kette der schweren Sünden ihren Ausgang: Ehebruch, Lüge und Mord. Sich anmaßend, dass er als König alles tun und alles haben könne, versucht David, den Mann Batsebas, das Volk, sich selbst und sogar Gott zu täuschen. Der König vernachlässigt seine Beziehung zu Gott, übertritt die göttlichen Gebote und verletzt seine eigene moralische Integrität, ohne sich überhaupt schuldig zu fühlen. Der Gesalbte übte seine Funktion weiter aus, als wäre nichts passiert. Es ging ihm nur darum, sein Image und den Schein zu wahren. »Denn wer meint, keine schweren Fehler gegen das Gesetz Gottes zu begehen, kann in einer Art Verblödung oder Schläfrigkeit nachlässig werden. Da er nichts Schlimmes findet, das er sich vorwerfen müsste, bemerkt er die Lauheit nicht, die sich allmählich in seinem geistlichen Leben breitmacht, und am Ende ist er aufgerieben und verdorben« (Apostolisches Schreiben Gaudete et exsultate, 164). Als Sünder endet er schließlich im Verderben.

Auch heute gibt es „Gesalbte des Herrn“, Gottgeweihte, die die Schwachen missbrauchen und ihre moralische Macht und Überredungskunst ausnutzen. Sie begehen abscheuliche Taten und üben weiter ihren Dienst aus, als ob nichts wäre; sie fürchten weder Gott noch sein Gericht, sondern haben einzig davor Angst, entdeckt und entlarvt zu werden. Amtsträger, die den Leib der Kirche verletzen, indem sie Skandale verursachen und den Heilsauftrag der Kirche und die aufopferungsvolle Hingabe vieler ihrer Mitbrüder und -schwestern in Misskredit bringen.

Auch heute begeben sich viele Davids ohne mit der Wimper zucken in das Netz des Verderbens und verraten Gott, seine Gebote, die eigene Berufung, die Kirche, das Volk Gottes und das Vertrauen der Kleinen und ihrer Familien. Oft verbirgt sich hinter ihrer übertriebenen Höflichkeit, ihrem tadellosen Eifer und ihrem Engelsgesicht schamlos ein grausamer Wolf, der darauf wartet, unschuldige Seelen zu verschlingen.

Die Sünden und Verbrechen gottgeweihter Personen erhalten eine noch dunklere Färbung von Untreue und Schande und entstellen das Antlitz der Kirche, indem sie ihrer Glaubwürdigkeit schaden. Tatsächlich ist die Kirche zusammen mit ihren treuen Söhnen und Töchtern auch ein Opfer dieser Untreue und dieser im wahrsten Sinne des Wortes „Verbrechen der Veruntreuung“.

Liebe Brüder und Schwestern,

es muss klar sein, dass angesichts dieser Abscheulichkeiten die Kirche keine Mühen scheuen wird, alles Notwendige zu tun, um jeden, der solche Verbrechen begangen hat, vor Gericht zu bringen. Die Kirche wird nie versuchen, einen Fall zu vertuschen oder unterzubewerten. Es ist unbestreitbar, dass einige Verantwortungsträger in der Vergangenheit aus Leichtfertigkeit, ungläubiger Fassungslosigkeit, mangelnder Qualifikation, Unerfahrenheit oder wegen geistlicher und menschlicher Oberflächlichkeit viele Fälle ohne die gebotene Ernsthaftigkeit und nicht schnell genug behandelt haben. Das darf nie wieder vorkommen. Das ist der Wille und die Entscheidung der ganzen Kirche.

Im kommenden Februar wird die Kirche ihren festen Willen bekräftigen, den Weg der Reinigung mit all ihrer Kraft fortzusetzen. Die Kirche wird sich, auch unter Hinzuziehung von Experten, darüber beraten, wie die Kinder zu schützen sind; wie solche Katastrophen vermieden werden können, auf welche Weise man sich der Opfer annehmen und sie reintegrieren kann; wie man die Ausbildung in den Seminaren verbessert. Man wird versuchen, die begangenen Fehler in Chancen zu verwandeln, um dieses Übel nicht nur aus dem Leib der Kirche, sondern auch aus dem der Gesellschaft zu beseitigen. In der Tat, wenn etliche geweihte Amtsträger von diesem schweren Unheil befallen sind, stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß unseren Gesellschaften und unsere Familien betroffen sein könnten. Die Kirche wird sich daher nicht darauf beschränken, um sich selbst zu kümmern, sondern versuchen, dieses Übel, das so viele Menschen langsam zugrunde gehen lässt, auf moralischer, psychologischer und menschlicher Ebene anzugehen.

Liebe Brüder und Schwestern,

wenn über diese Plage gesprochen wird, ereifern sich manche – auch innerhalb der Kirche – gegen gewisse Medienschaffende und beschuldigen sie, die überwältigende Mehrheit der Missbrauchsfälle zu ignorieren, die nicht von Geistlichen der Kirche begangen wurden, und absichtlich ein falsches Bild verbreiten zu wollen, als ob dieses Übel einzig die katholische Kirche getroffen hätte. Ich hingegen möchte jenen Medienschaffenden ausdrücklich danken, die sachlich und objektiv waren und versucht haben, die Wölfe zu entlarven und den Opfern eine Stimme zu verleihen. Auch wenn es sich um nur einen einzigen Missbrauchsfall handeln würde – dieser stellt an sich schon eine Ungeheuerlichkeit dar –, bittet die Kirche darum, nicht zu schweigen und ihn objektiv ans Licht zu bringen, denn der größere Skandal in dieser Angelegenheit besteht darin, die Wahrheit zu vertuschen.

Denken wir alle daran, dass David nur dank der Begegnung mit dem Propheten Natan die Schwere seiner Sünde begreift. Wir brauchen heute neue Natans, die den vielen Davids helfen, von einem heuchlerischen und perversen Leben aufgerüttelt zu werden. Bitte, helfen wir der heiligen Mutter Kirche bei ihrer schwierigen Aufgabe, nämlich die echten Fälle zu erkennen und sie von den falschen zu unterscheiden, die Anschuldigungen von den Verleumdungen, den Groll von den Unterstellungen, das Gerede von der üblen Nachrede. Es ist eine ziemlich schwierige Aufgabe, da sich die wahren Schuldigen sorgfältig zu verstecken wissen, sodass sogar viele Ehefrauen, Mütter und Schwestern es nicht vermögen, sie unter den ganz Nahestehenden auszumachen: Ehemänner, Paten, Großväter, Onkel, Nachbarn, Lehrer … Auch die Opfer, die von den Tätern genau ausgesucht werden, ziehen es oft vor zu schweigen; sie sind der Angst preisgegeben und sind gefügig aus Scham und aus Furcht, verlassen zu werden.

Denen, die Minderjährige missbrauchen, möchte ich sagen: Bekehrt euch, stellt euch der menschlichen Justiz und bereitet euch auf die göttliche Gerechtigkeit vor. Erinnert euch dabei an die Worte Christi: »Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er in der Tiefe des Meeres versenkt würde. Wehe der Welt wegen der Ärgernisse! Es muss zwar Ärgernisse geben; doch wehe dem Menschen, durch den das Ärgernis kommt!« (Mt 18,6-7).

Liebe Brüder und Schwestern,

lasst mich nun über eine andere Betrübnis sprechen, d.h. über die Untreue derer, die ihre Berufung verraten, ihren Eid, ihre Sendung, ihre Weihe an Gott und an die Kirche; die sich hinter guten Absichten verstecken, um ihren Brüdern und Schwestern in den Rücken zu fallen und Unkraut, Spaltung und Befremden zu säen; Menschen, die immer Rechtfertigungen finden, selbst logischer und spiritueller Art, um auf dem Weg des Verderbens ungestört weiterzugehen.

Es ist dies nichts Neues in der Geschichte der Kirche. Der heilige Augustinus sagt, als er vom guten Weizen und dem Unkraut spricht: »Meint ihr etwa, meine Brüder, dass das Unkraut nicht bis zu den Bischofssitzen gelangen könne? Meint ihr, es sei nur unten und nicht auch oben? O dass wir es doch nicht wären! […] Auch auf den Bischofssitzen gibt es Weizen und Unkraut; auch im Volk gibt es Weizen und Unkraut« (Sermo 73,4: PL 38,472).

Die Worte des heiligen Augustinus mahnen uns, an das Sprichwort zu denken: „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.“ Sie helfen uns zu verstehen, dass es nämlich der Versucher, der große Ankläger ist, der spaltet, Zwietracht sät, Feindschaft unterstellt, die Söhne und Töchter überredet und dazu bringt zu zweifeln.

In Wirklichkeit stehen hinter diesen Leuten, die Unkraut säen, fast immer die dreißig Silberlinge. Hier kommen wir also von der Gestalt des David zu der des Judas Iskariot, eines anderen vom Herrn Erwählten, der seinen Meister verkauft und dem Tod überliefert. Den Sünder David und Judas Iskariot wird es in der Kirche immer geben, da sie die Schwäche darstellen, die zu unserem Menschsein gehört. Sie stehen als Bilder für die Sünden und Verbrechen, die von erwählten und geweihten Personen begangen werden. Die Schwere der Sünde ist ihnen gemeinsam, sie unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Bekehrung. David bereute und vertraute sich der Barmherzigkeit Gottes an, Judas aber brachte sich um.

Wir alle haben also, um das Licht Christi erstrahlen zu lassen, die Pflicht, jede geistliche Korruption zu bekämpfen. Sie ist »schlimmer als der Fall eines Sünders, weil es sich um eine bequeme und selbstgefällige Blindheit handelt, wo schließlich alles zulässig erscheint: Unwahrheit, üble Nachrede, Egoismus und viele subtile Formen von Selbstbezogenheit – denn schon „der Satan tarnt sich als Engel des Lichts“ (2Kor 11,14). So passierte es seinerzeit Salomon, während der große Sünder David sein Elend zu überwinden wusste« (Apostolisches Schreiben Gaudete et exsultate, 165).

Die Freuden

Dieses Jahr gab es zahlreiche Freuden, zum Beispiel das gute Gelingen der Synode für die Jugend. Dann die bisherigen Schritte bei der Reform der Kurie: zum Beispiel die Schaffung von mehr Klarheit und Transparenz im Bereich der Finanzen; die lobenswerten Anstrengungen seitens des Amtes des Generalrevisors und des AIF [Finanzaufsichtsbehörde]; die guten Ergebnisse, die das IOR [Institut für die Werke der Religion] erzielt hat; das neue Gesetz des Staates der Vatikanstadt; das Dekret über die Arbeit im Vatikan und vieles andere, was verwirklicht wurde und weniger sichtbar ist. Denken wir an die neuen Seligen und Heiligen; sie sind die „Edelsteine“, die das Antlitz der Kirche schmücken und in der Welt Hoffnung, Glauben und Licht ausstrahlen. Hier müssen die neunzehn Märtyrer Algeriens erwähnt werden: »Neunzehn Leben hingegeben für Christus, für sein Evangelium und für das algerische Volk […] Beispiele der allgemeinen Heiligkeit, der Heiligkeit „von nebenan“« (Thomas Georgeon, „Im Zeichen der Brüderlichkeit“, L’Osservatore Romano, 8. Dezember 2018, S. 6); die hohe Zahl an Gläubigen, die jedes Jahr durch den Empfang der Taufe die Jugend der Kirche, der stets fruchtbaren Mutter, erneuern; die sehr zahlreichen Söhne und Töchter, die zurückkehren und sich wieder zum Glauben bekennen und ein christliches Leben führen; die Familien und Eltern, die den Glauben ernsthaft leben und ihn Tag für Tag den eigenen Kindern durch die Freude ihrer Liebe weitergeben (vgl. Apostolisches Schreiben Amoris laetitia, 259-290); das Zeugnis vieler junger Menschen, die den Mut haben und sich für das geweihte Leben oder das Priestertum entscheiden.

Ein echter Grund zur Freude ist auch die große Zahl an gottgeweihten Männern und Frauen, an Bischöfen und Priestern, die täglich ihre Berufung in Treue, Stille, Heiligkeit und Selbstverleugnung leben. Es sind Menschen, die das Dunkel der Menschheit mit ihrem Zeugnis des Glaubens, der Liebe und der Hingabe an den Nächsten erhellen. Menschen, die aus Liebe zu Christus und zu seinem Evangelium geduldig arbeiten zum Wohl der Armen, der Unterdrückten, der Geringsten, ohne danach zu trachten, auf den ersten Seiten der Zeitungen zu erscheinen oder die ersten Plätze einzunehmen. Menschen, die alles zurücklassen und ihr Leben aufopfern und so das Licht des Glaubens dorthin bringen, wo Christus verlassen, durstig, hungrig, im Gefängnis oder nackt ist (vgl. Mt 25,31-46). Ich denke besonders an die vielen Pfarrer, die jeden Tag dem Volk Gottes ein gutes Beispiel geben, Priester, die den Familien nahe sind, die Namen aller kennen und ihr Leben in Einfachheit, Glauben, Hingabe, Heiligkeit und Nächstenliebe führen. Es sind Menschen, die von den Massenmedien vergessen werden, aber ohne die Dunkelheit herrschen würde.

Liebe Brüder und Schwestern,

wenn ich vom Licht, vom Leid, von David und Judas gesprochen habe, so wollte ich die Bedeutung des Bewusstseins hervorheben, das zu einer Pflicht zur Wachsamkeit und Aufsicht werden muss auf Seiten derer, die innerhalb der Strukturen des kirchlichen und geweihten Lebens den Dienst der Leitung ausüben. Tatsächlich liegt die Stärke jeder Institution nicht darin, dass sie aus perfekten Menschen zusammengesetzt ist (was unmöglich ist), sondern dass sie den Willen dazu hat, sich beständig zu reinigen; dass sie die Fähigkeit besitzt, demütig Fehler einzugestehen und zu korrigieren; dass sie in der Lage ist, wieder aufzustehen, wenn sie gefallen ist; dass sie das Licht von Weihnachten sieht, das von der Krippe in Betlehem kommt, die Geschichte durchläuft und bis zur Parusie reicht.

Es ist also notwendig, dass wir unser Herz dem wahren Licht öffnen, Jesus Christus: Er ist das Licht, das unser Leben hell machen und unsere Finsternis in Licht verwandeln kann; das Licht des Guten, das das Böse besiegt; das Licht der Liebe, dass den Hass überwindet; das Licht des Lebens, dass den Tod bezwingt; das göttliche Licht, dass alles und alle in Licht verwandelt; das Licht unseres Gottes: arm und reich, barmherzig und gerecht, anwesend und verborgen, klein und groß.

Erinnern wir uns an die wunderbaren Worte eines ägyptischen Wüstenvaters aus dem vierten Jahrhundert, des heiligen Makarios des Großen, der über Weihnachten sagt: »Gott macht sich klein! Der unzugängliche und unerschaffene Gott hat aus grenzenloser und unbegreiflicher Huld einen Leib angenommen und sich klein gemacht. In seiner Huld ist er von seiner Herrlichkeit herabgestiegen. Niemand im Himmel und auf Erden vermag die Größe Gottes zu fassen, ebenso vermag niemand im Himmel und auf Erden zu begreifen, wie Gott sich arm und klein macht für die Armen und Kleinen. Denn wie seine Größe, so ist auch seine Erniedrigung unfassbar« (vgl. Homilien IV,9-10; XXXII,7).

Denken wir daran: Weihnachten ist das Fest des »große[n] Gott[es], der klein wird und in seiner Kleinheit nicht aufhört, groß zu sein. Und in dieser Dialektik ist der Kleine groß. Das ist die Zärtlichkeit Gottes: der Große, der klein wird, und der Kleine, der groß ist« (Homilie in S. Marta, 14. Dezember 2017; vgl. Homilie in S. Marta, 25. April 2013).

Weihnachten schenkt uns jedes Jahr die Gewissheit, dass das Licht Gottes weiter leuchten wird trotz unserer menschlichen Schwäche; die Gewissheit, dass die Kirche aus diesen Plagen herauskommen wird, noch schöner, reiner und strahlender. Denn alle Sünden, die Stürze und das von einigen Söhnen und Töchtern der Kirche begangene Böse werden die Schönheit ihres Antlitzes nie verdunkeln können, vielmehr werden sie sogar der sichere Beweis dafür sein, dass ihre Kraft nicht von uns kommt, sondern vor allem von Jesus Christus, dem Retter der Welt und Licht des Universums, der die Kirche liebt und sein Leben für sie hingegeben hat. Weihnachten gibt uns den Beweis, dass die schweren Übel, die von einigen begangenen wurden, all das Gute, das die Kirche unentgeltlich in der Welt wirkt, nie verdunkeln können. Weihnachten gibt uns die Gewissheit, dass die wahre Kraft der Kirche und unseres täglichen Arbeitens, das oft im Verborgenen geschieht, im Heiligen Geist liegt. Er leitet und beschützt die Kirche durch die Jahrhunderte und verwandelt dabei selbst die Sünden in Gelegenheiten zur Vergebung, die Stürze in Gelegenheiten zur Erneuerung, das Böse in Gelegenheit zur Reinigung und zum Sieg.

Vielen Dank und allen ein gesegnetes Weihnachtsfest!




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Bernhard Joseph 22. Dezember 2018 
 

Apropos Glaubwürdigkeit

"Es ist unbestreitbar, dass einige Verantwortungsträger in der Vergangenheit aus Leichtfertigkeit, ungläubiger Fassungslosigkeit, mangelnder Qualifikation, Unerfahrenheit oder wegen geistlicher und menschlicher Oberflächlichkeit viele Fälle ohne die gebotene Ernsthaftigkeit und nicht schnell genug behandelt haben."

Nein, Heiliger Vater, die Vertuschungen erfolgten in den meisten Fällen systematisch und zielstrebig und zwar von bestimmten Netzwerken innerhalb des Klerus!

"Wir alle haben also, um das Licht Christi erstrahlen zu lassen, die Pflicht, jede geistliche Korruption zu bekämpfen."

Ja, Heiliger Vater, dann fangen Sie einfach damit an, so z.B. beim Jesuitenpater James Martin!

"...Menschen, die immer Rechtfertigungen finden, selbst logischer und spiritueller Art, um auf dem Weg des Verderbens ungestört weiterzugehen."

Nun, Heiliger Vater, war es nicht der uneherenhafte verbrecherische McCarrick, den Sie wieder zu Ehren kommen ließen?


14
 
 JohannBaptist 22. Dezember 2018 
 

Der ganze Text

den Bergoglio von sich gibt ist eine Heuchelei und Augenwischerei.

Mir scheint dieses Pontifikat ist für uns Gläubige eine Herausforderung die Unterscheidung der Geister wahrzunehmen.


9
 
 phillip 21. Dezember 2018 
 

Glaubwürdigkeit des PF

All jenen, die diesen Mann noch für glaubwürdig halten, sei die Lektüre des Buches "Diktatorpapst" ans Herz gelegt. Das einzige, was sich gesichert von ihm zu erwarten ist, ist - abgesehen von der Begünstigung und Verbreitung häretischen Gedankengutes - die Begünstigung, Beförderung und Vertuschung homosexueller, pädophiler und freimaurerischer Personen innerhalb und außerhalb der Kirche.


12
 
 Geroni 21. Dezember 2018 
 

ad Kirchental

Bin leider Ihrer Meinung.
Ich hätte es gut gefunden, wenn der Papst stattdessen mal auf die Themen, die Vigano angesprochen hatte, eingegangen wäre in Form einer persönlichen Stellungnahme.
Dazu wäre doch jetzt der ideale Zeitpunkt gewesen!


13
 
 Montfort 21. Dezember 2018 

Mein vorhergehender Post

ist irrtümlich beim falschen Artikel gelandet. Aber natürlich gilt er auch hier.


2
 
 Montfort 21. Dezember 2018 

Übrigens, Herr Bischof Genn, alle anderen Bischöfe inklusive dem von Rom:

Bei Sünden gibt schon bisher es KEINE Verjährungsfrist - allerdings: NACH Reue und Umkehr, beim Vorgandensein des Willens zu Besserung, Wiedergutmachung und Buße wird echte Vergebung geschenkt.


12
 
 donjbosco 21. Dezember 2018 

O-Ton in den Medien: Papst lobt die Medien für die Aufklärung im Missbrauchsskandal. Journalistische Leistungen in allen Ehren, doch was sich der Papst da leistet geht auf keine Kuhhaut. Anbiederung an das Zeitgeistige auf breiter Front ohne Rücksicht auf Verluste. Die innerkirchlichen Mahner, Kritiker und werden mundtot gemacht und müssen sich verstecken. Das Handeln diese Papstes hat ungeheure Zerstörungskraft. Es bestätigt die Glaubens- und kirchenfernen und vertreibt die Glaubens- und kirchentreuen. Werke des Teufels, genau wie die Taten der Missbraucher.


13
 
 chriseeb74 21. Dezember 2018 
 

Wenn der Papst es ernst meint...

dann müsste er auch innerhalb der Kurie einen Großteil seiner Berater ersetzen bzw. versetzen...er müsste auf seine Kritiker zugehen, er müsste die Vorwürfe des EB Vigano untersuchen lassen, er müsste endlich auch seine "Nibelungentreue" zu diversen engen Mitarbeitern modifizieren...müsste, müsste, müsste...eine Änderung wird erst dann eintreten, wenn der Papst sich mehr durch die Fügung des Hl. Geistes "inspirieren" lassen würde. Dies geschieht durch Gebet, Fasten und Almosen unsererseits und die Gnade Gottes...vielleicht jetzt zu Weihnachten...vielleicht...


12
 
 Montfort 21. Dezember 2018 

Die Kirche...?

"Die Kirche wird nie versuchen, einen Fall zu vertuschen oder unterzubewerten. Es ist unbestreitbar, dass einige Verantwortungsträger in der Vergangenheit aus Leichtfertigkeit, ungläubiger Fassungslosigkeit, mangelnder Qualifikation, Unerfahrenheit oder wegen geistlicher und menschlicher Oberflächlichkeit viele Fälle ohne die gebotene Ernsthaftigkeit und nicht schnell genug behandelt haben. Das darf nie wieder vorkommen. Das ist der Wille und die Entscheidung der ganzen Kirche."

Ja, ja, Heiliger Vater, die Kirche tut ja nie etwas... Und wenn die Amtsträger sündigen, so haben sie anscheinend - entschuldbar und "barherzigkeitspflichtig" nur Fehler gemacht???

Kyrie, eleison!


17
 
 Bernhard Joseph 21. Dezember 2018 
 

Dominiert von Unbestimmtheit und Floskeln

Leider vermisse ich bei dieser Rede jegliche Konkretion. Da wird nebulös von Übeln gesprochen, von Konsequenzen, die gezogen werden müssen und so fort, nur bleibt das alles sehr vage, um dann in eine indirekte Tirade gegen Erzbischof Viganò zu enden.

Was soll das?

Wo wird endlich mal Ross und Reiter genannt, was den sexuellen Missbrauch in der Kirche anbelangt; die Homo-Lobby!

Dass hier auf übelste Art durch Bischöfe, die dieser Lobby nahestehen oder ihr angehören, vertuscht wurde, wird zu bloßer Naivität umgedeutet.

Nein, dieser Mann will nicht aufklären, will nicht das Übel bei der Wurzel fassen, weil dann seine Illusionen zerplatzen. Hier versucht einer Tatkraft vorzugaukeln ohne diese wirklich ins Werk setzen zu wollen.

Nur traurig.


26
 
 lakota 21. Dezember 2018 
 

Diese Ansprache von Papst Franziskus

finde ich gut! Ja, auch ich habe die Widersprüche darin bemerkt und zweifle daran, ob seinen Worten - z.Bsp.:"es muss klar sein, dass angesichts dieser Abscheulichkeiten die Kirche keine Mühen scheuen wird, alles Notwendige zu tun, um jeden, der solche Verbrechen begangen hat, vor Gericht zu bringen" -
auch Taten folgen werden.
Aber zum ersten mal habe ich das Gefühl, er meint es ehrlich und ich wünsche mir sehr, daß ich mich nicht irre.


7
 
 Cosmas 21. Dezember 2018 
 

Das wahre Übel wird wieder einmal nicht benannt!

PF versucht auch hier, alles auf das zu schieben, was er unter Klerikalismus versteht. Ein weiteres Ablenkungsmanöver. Von PF erwarte ich keinerlei Einsicht. Einzig größter äußerer Druck kann geringe Wirkung auf seine Starrheit haben.


18
 
 Cosmas 21. Dezember 2018 
 

NUR die Taten zählen, VOR ALLEM bei Bischöfen.

Das ist meine langjährige Erfahrung.
Und da fehlt es wieder einmal bei Fransiksus: Amerikanische Bischöfe zurückgepfiffen, Treffen im Vatikan organisiert durch Vertuscher bischöfe aus Mc Carrick Clan. Erst im Februar 19, d.h. es wird hinausgeschoben und dann wieder ein völlig unnötiges Papier in obigem Stil produziert und veröffentlicht.
Diese schwülstigen frommen Reden dienen nur zum Einschläfern der Gläubigen. Ich kann es nicht mehr lesen, sonst muß ich mich übergeben.


18
 
 Diadochus 21. Dezember 2018 
 

Leere Worte

Wenn Papst Franziskus es wirklich ernst meinte, könnte die Missbrauchsgeschichte längst vom Tisch sein und auch die anderen vielen Baustellen. Es sind nur leere Worte. Er hat in der Vergangenheit viele Personen geprellt und enttäuscht, die ein Lied von seinen schönen Worten singen können. Aber lassen wir das. Jetzt ist Weihnachtsfriede. Da wollen wir nicht jeden einzelnen Satz zerpflücken.


18
 
 JohannBaptist 21. Dezember 2018 
 

Das Antlitz der Kirche und ihre Glaubwürdigkeit

hat noch nie so gelitten wie unter diesem Pontifikat.


17
 
 Philipp Neri 21. Dezember 2018 

Korrektur!

Der letzte Satz sollte heißen:
"Und es muss auch deutlich benannt werden!"


9
 
 Philipp Neri 21. Dezember 2018 

Papst spricht schon vieles an! Aber reicht das?

Alle Sünden in unserer Kirche müssen klar benannt und angesprochen werden!
Alles muss auf den Tisch! Und es muss ohne auch deutlich benannt werden!


15
 
 Eliah 21. Dezember 2018 
 

Ein Mann seines Wortes

@ Kirchenthal: Wenn hier jemand prügelt, sind es nicht seine Kritiker - auch wenn er sich von jedem, der nicht seiner Meinung ist, geprügelt fühlt. Scheint mir jedenfalls aufgrund mancher Reaktionen so zu sein. Genau die Widersprüche, die sie anführen, fallen mir auch auf. Und das bei einem Menschen, über den ein Propagandafilm mit dem Titel "Ein Mann seines Wortes" in Auftrag gegeben wurde. Ich kenne einen "katholischen" Kirchenfeind, für den der Streifen geradezu das fünfte Evangelium ist - von der Begeisterung über den Titelhelden, den er wohl am liebsten heiligsprechen lassen würde, ganz zu schweigen.


12
 
 Kirchental 21. Dezember 2018 

Die Worte hör ich wohl..

Auf die Gefahr, dass jetzt wieder einige klagen, man prügle immer auf den Papst ein - mir fehlt der Glaube.

Er geißelt wieder öffentlich EB Vigano - wie soll ich ihm da die Bereitschaft zur Aufklärung abnehmen.

Er bezieht den Missbrauch wieder ausdrücklich nur auf Minderjährige - McCarrick ist damit fein raus.

Er klagt die Christenverfolgung an - und Asia Bibi ist eine innerpakistanische Angelegenheit.

Die Worte und Taten stimmen nicht überein. So traurig


33
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Kardinal Fernández – eine Fehlkalkulation von Papst Franziskus?
  2. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  3. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  4. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
  5. Theologe Kwasniewski: Franziskus hat sich als ‚Diktator Papst’ gezeigt
  6. US-Pfarrer schreibt an Papst Franziskus: ‚Sie machen meinen Dienst schwierig’
  7. Keine Generalaudienz mit dem Papst in dieser Woche
  8. «Das ist eine der schlimmsten Plagen, die man je gesehen hat»
  9. Papst Franziskus verbringt die heißen Sommertage im Vatikan
  10. Begegnung mit Künstlern – Papst begrüßt umstrittenen Fotographen herzlich







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  8. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  9. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  10. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Der Teufel sitzt im Detail
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz