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Effizientes Sterben

12. Dezember 2018 in Prolife, 4 Lesermeinungen
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Präimplantationsdiagnostik, Abtreibung, Sterbehilfe. Wir Menschen behandeln uns zunehmend wie ein Social-Media-Profil. Die Existenz verliert ihr Geheimnis. Gastbeitrag von Giuseppe Gracia/Blick.CH


Chur (kath.net/Blick.CH) Meine Tante Angela-Maria hat Verwandte in Holland. Dort ist es üblich geworden, dass schwer kranke Menschen ihren Sterbeprozess nicht unnötig lange hinnehmen, sondern dass sie lieber zielbewusst abtreten, mit einer chemischen Selbsttötung. Das ist budgetfreundlich und familienschonend. Wer diesen Weg wählt, organisiert meist auch gleich sein eigenes Leichenmahl und verabschiedet sich von den Gästen, bevor der Mediziner mit dem Giftbecher kommt.

Das erinnert mich an den 40 Jahre alten Science-Fiction-Film «Logan's Run» («Flucht ins 23. Jahrhundert»). Dieser präsentiert eine utopische Gesellschaft, in der alle Menschen gesund sind. Es gibt keine klassische Familie und keine Babys aus Liebe, sondern arrangierte Paarungsangebote und Laborkinder. Keine materiellen Sorgen! Der Haken: Wer dreissig wird, muss aufs «Karussell». Das ist eine rituell betriebene Maschine, welche die Leute mit Laserstrahlen exekutiert. Die Propaganda des Regimes lügt den Menschen vor, dass man auf dem Karussell «erneuert» wird, eine Art Hightech-Reinkarnation.


Raffinierte Propaganda

Heute, im 21. Jahrhundert, ist die Familie als Ort der unverzweckten, freien Beziehungen noch nicht ganz zerstört. Auch die klare Trennung von Sexualität, Beziehung und Babys haben wir noch nicht ganz durchgeführt. Und die Propaganda ist raffinierter: «Ich verwirkliche mich selbst, indem ich mich optimiere. Und wenn es nicht mehr geht, bringe ich mich freiwillig um.»

Das unerwünschte Leben kommt schon vor der Geburt mittels Präimplantationsdiagnostik und Abtreibung aufs Karussell. Und im Sterben sehen wir im Grunde nur noch den Abschluss einer Verwertungskette.

Wegwischen wie auf Tinder

Die persönliche Existenz ist kein Geheimnis mehr, mit einer geistigen Dimension, sondern wir behandeln uns selber zunehmend wie ein Social-Media-Profil mit klaren Funktionen. Wenn diese nicht mehr erfüllt werden oder uns eine Person nicht passt, dann möchten wir sie wegwischen wie ein Foto auf der Dating-Plattform Tinder.

So droht unsere technische Zivilisation ihr menschliches Gesicht zu verlieren. Oder frei nach Friedrich Dürrenmatt (1921–1990): «Das menschliche Wissen ist dem menschlichen Tun davongelaufen. Das ist unsere Tragik.»

Giuseppe Gracia (51) ist Schriftsteller und Medienbeauftragter des Bistums Chur. Sein Buch «Das therapeutische Kalifat» ist erschienen im Fontis Verlag, Basel. In seiner BLICK-Kolumne äussert er persönliche Ansichten.

Symbolbild: Sterbehilfe



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Lesermeinungen

 Mariat 14. Dezember 2018 

Ich war gerade auf einer Beerdigung

Die Verstorbene unserer Gemeinde, war noch jung an Jahren. Sie trug ihre Krankheit tapfer, ganz dem Willen Gottes ergeben. Die Angehörigen pflegten sie, bis zum Schluß. Sie starb mit einem lächeln im Gesicht. Ich denke, sie durfte wunderbares schauen.
So vorbereitet, ist es ein Zeugnis für den Glauben - und ein Trost für die Angehörigen - die ihr eine so würdige Beerdigung, mit vielen Kerzen, geschmückter Kirche, mit Rosenblättern um ihren Sarg - mit ihren Lieblingsliedern - und Schlußendlich mit unzähligen weißen aufsteigenden Luftballons auf dem Friedhof - an denen Wünsche hingen - bereitet haben.
Leben - Liebe - und Lachen; - war die Überschrift.
Wen wundert es, dass das Schlußlied: "Großer Gott, wir loben dich", war?
So war ihre Seele, ihr Herz.
Ich bin dankbar - dass ich dabei sein durfte - unter all den vielen, die Abschied nehmen durften.
Unvergeßlich, ja, das war es.
So sollte unser aller Leben enden.
Nicht durch einen Giftcocktail!
Ruhe in Frieden, gute Seele.


1
 
 girsberg74 13. Dezember 2018 
 

Genau!

@Mariat:
„Jede Minute, die ein Sterbender im normalen Sterbeprozess erleben darf, ist wichtig, für die Seele.“

Das ist das entscheidende Argument, das die Bischöfe – gleich welcher Sorte – nicht in ihre Überlegung einbeziehen, wenn sie, nächstenliebend getränkt, die „Hirntod“-Definition, also „Organspende“, empfehlen.

An sich gäbe es da für Bischöfe überhaupt nichts zu überlegen, wenn sie daran glaubten, dass es ein Jenseits gibt und dass der Tod, - genauer: das Sterben – in einem Menschenleben das wichtigste Ereignis ist; abgesehen von der Zeugung mit nachfolgender Geburt.


1
 
 girsberg74 13. Dezember 2018 
 

Mal keine Komödie

Giuseppe Gracia:
„Oder frei nach Friedrich Dürrenmatt (1921–1990): ‚Das menschliche Wissen ist dem menschlichen Tun davongelaufen. Das ist unsere Tragik.‘“

Das Thema ist mit Unwohlsein besetzt, alles weit weg; wird selbst in katholischen Vereinigungen kaum wahrgenommen. Das Völkchen merkt nichts.

Mein hauptsächliches Aufmerken gilt dem Umstand, dass Friedrich Dürrenmatt zitiert wird. Darf man diesen den Schweizern wieder zumuten, wo die entscheidende, die bürgerliche Schicht schon so schlecht mit seinen Komödien zurechtkam?

Nebenbei: Das Zitat könnte auch umgekehrt Sinn machen, indem man „menschliches Wissen“ mit „menschlichem Tun“ vertauscht.


0
 
 Mariat 12. Dezember 2018 

Geht es nur noch um das Töten?

Wer sind wir? Unser Leben - ein Geschenk von Gott - und NUR ER kann es wieder nehmen - wenn es an der ZEIT ist.
Wer Sterbende begleitet, bis zum letzten Atemzug, handelt in Liebe und im Gehorsam, Gott und dem Nächsten gegenüber!
Jede Minute, die ein Sterbender im normalen Sterbeprozess erleben darf, ist wichtig, für die Seele.
Alles andere ist in meinen Augen - Selbstmord. Wie geht es dieser Seele nach dem irdischen Tod, wenn sie ihr Leben hier, selbstbestimmt, verkürzt hat?
Ich denke nicht gut.


2
 

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