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| Im eigenen Namen, in eigener Verantwortung - Leseprobe 316. Dezember 2018 in Buchtipp, keine Lesermeinung Eine katholische Antwort auf den Pluralismus. Ein neues Buch von Martin Grichting. Leseprobe 3 Linz (kath.net) Es herrscht immer noch ein Denken vor, das die Kirche mit der Hierarchie, der Kirche als Institution also, faktisch gleichsetzt. Dies ist eine Engführung, denn alle sind Kirche: die Hierarchie Papst, Bischöfe, Priester, Diakone − und die Laien. Wenn man Kirche nur als Hierarchie versteht, dann scheint sie das einzige gesellschaftspolitische «Sprachrohr» zu sein, um sich vom christlichen Standpunkt aus bemerkbar zu machen. Und folgerichtig erwartet man dann von der Hierarchie, dass sie in allen gesellschaftlichen und politischen Fragen vorgibt, wie ein wahrer Christ denken und handeln soll. Hinzu kommt, dass immer wieder auch Laien die kirchliche Hierarchie instrumentalisieren, um politischen Einfluss zu nehmen. Sowohl eine politisch agierende Hierarchie wie auch politisch von Laien instrumentalisierte kirchliche Institutionen übersehen, dass auch und vor allem die im Herzen der Gesellschaft lebenden Laien die Aufgabe haben, sich politisch zu betätigen. Sie sollen dies jedoch nicht im Namen kirchlicher oder parakirchlicher Organisationen tun, mit der Aufschrift «katholisch» am Revers, sondern im eigenen Namen, aufgrund ihres christlich geformten Gewissens, als gesellschaftliche Akteure, allein oder im Verbund mit auch andersgläubigen Gleichgesinnten. Die Laien sollen die Gesellschaft von innen her verwandeln, nicht indem sie ihr als Institution sozusagen von außen her gegenübertreten. Laien sind durch ihre Existenz als Bewohner eines Landes bis in die feinsten Verästelungen in das Gewebe der Gesellschaft eingebunden in Familie, Beruf, Politik und Zivilgesellschaft. Dort, sozusagen vor Ort, sollen sie das Reich Gottes ausbreiten, im Nahbereich, der ihnen persönlich anvertraut ist. Sie wirken von innen her auf die Gesellschaft, wie der Sauerteig im Brot. So gesehen hat sich die Kirche mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil der Gesellschaft, dem Staat und der Zivilgesellschaft neu zugewandt. Wenn sich die Hierarchie weniger politisch äußern soll, heißt das nicht, dass die Kirche als ganze apolitisch sein soll. Im Gegenteil: Die Kirche hat die Laien ermutigt, vermehrt mitten in der Welt an deren Gestaltung im christlichen Geist mitzuwirken. kath.net Buchtipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuGlaube
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