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Das Maß Gottes und das niedrige Maß des Menschen

11. November 2018 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus: ‚diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern’. Gedenken an den hundertsten Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus am 32. Sonntag im Jahreskreis. In seiner Ansprache vor dem Gebet des Angelus kommentierte Papst Franziskus das Tagesevangelium (Mk 12, 38-44), das die Reihe von Lehren abschließe, die Jesus im Tempel von Jerusalem gegeben habe. Es hebe zwei einander entgegengesetzte Figuren hervor: den Schriftgelehrten und die Witwe.

Der Schriftgelehrte repräsentiere die wichtigen, reichen, einflussreichen Menschen. Die Witwe repräsentiere die Letzten, die Armen, die Schwachen. In der Tat betreffe das entschiedene Urteil Jesu gegenüber den Schriftgelehrten nicht die gesamte Kategorie, sondern beziehe sich auf diejenigen, die ihre soziale Position zur Schau stellten, sich des Titels „Rabbi“ rühmten, also „Lehrer“, die es liebten, verehrt zu werden und die erste Plätze einzunehmen.

Schlimmer sei, dass ihre Zurschaustellung vor allem religiöser Natur sei: „Sie fressen die Häuser der Witwen auf und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet“. Sie benutzten Gott, um sich als Verteidiger seines Gesetzes anerkennen zu lassen. Diese Haltung der Überlegenheit und Eitelkeit führe dazu, dass diejenigen, die wenig zählten oder sich in einer nachteiligen wirtschaftlichen Lage befänden, wie Witwen, verachtet würden.


Jesus entlarve diesen „perversen Mechanismus“. Er klage die Unterdrückung der Schwachen an, die auf der Grundlage religiöser Motive instrumentalisiert würden, und sage klar, dass Gott auf der Seite der Letzten stehe. So biete er das Beispiel einer armen Witwe, deren soziale Stellung irrelevant gewesen sei, „weil sie keinen Ehemann hatte, der ihre Rechte verteidigen konnte“.

Diese Frau, die nur zwei Münzen im Opferstock des Tempels hinterlasse, opfere im Verborgenen und fast verschämt. Doch gerade in dieser Demut führe sie eine Tat aus, die von großer religiöser und spiritueller Bedeutung sei. Diese aufopferungsvolle Geste entgehe nicht dem aufmerksamen Blick Jesu, der in der Tat die totale Selbsthingabe sehe, zu der er seine Jünger erziehen wolle.

Die heutige Lehre Jesu, helfe uns, das Wesentliche in unserem Leben wiederherzustellen, und fördere eine konkrete und tägliche Beziehung zu Gott.

Bei Gott wiegten der Mensch und seine Handlungen anders. Gott messe nicht die Quantität, sondern die Qualität, er schaue in das Herz und achte auf die Reinheit der Absichten. Dies bedeute, dass unser Geben an Gott im Gebet und an andere in der Liebe immer vor Ritualismus und Formalismus sowie vor der Logik der Berechnung zurückschrecken müsse und ein Ausdruck der Unentgeltlichkeit sein sollte.

Deshalb weise Jesus darauf hin, dass die arme und großherzige Witwe als Vorbild des christlichen Lebens nachgeahmt werden solle. Vor Gott zähle: wenn wir vom Verlangen ergriffen seien, in Erscheinung zu treten und für unsere Gesten des Altruismus eine Rechnung auszustellen, wenn wir in der Versuchung stünden, uns zu sehr für den Blick der anderen zu interessieren, sollten wir an diese Frau denken: „Es wird uns gut tun: es wird uns helfen, das Überflüssige loszuwerden, um zu dem zu gehen, was wirklich zählt, und demütig zu bleiben“.

Nach dem Angelus erinnerte der Papst an den hundertsten Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges, „den mein Vorgänger Benedikt XV. ‚unnützes Blutbad’ genannt hat. Aus diesem Grund werden heute um 13.30 Uhr italienischer Zeit die Glocken in der ganzen Welt erklingen, auch die des Petersdoms“. Die Geschichte dieses Krieges warne alle, die Kriegskultur abzulehnen und jedes legitime Mittel zu suchen, um den Konflikten ein Ende zu setzen, die immer noch viele Regionen der Welt plagten:

„Während wir für alle Opfer dieser schrecklichen Tragödie beten, sagen wir mit Nachdruck: Investieren wir in den Frieden, nicht in den Krieg! Und als symbolisches Zeichen nehmen wir das des großen Heiligen Martin von Tours: er hat seinen Mantel in zwei Hälften geschnitten, um ihn mit einem armen Mann zu teilen. Diese Geste menschlicher Solidarität weise allen den Weg zum Aufbau des Friedens!“.


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Lesermeinungen

 Michael F. 12. November 2018 
 

Himmlicher Lohn/Schätze

"Dies bedeute, dass unser Geben an Gott im Gebet und an andere in der Liebe immer vor Ritualismus und Formalismus sowie vor der Logik der Berechnung zurückschrecken müsse und ein Ausdruck der Unentgeltlichkeit sein sollte."
Widerspreche PF nicht, aber Christus weiss auch, dass wir uns mit Altruismus leichter tun, wenn wir an unser Verzichts/Opfers auch als Investion in den Himmel verstehen und an die Rendite aus Gottes Hand denken (an die keine Motte, kein Dieb, nicht mal EZB und das Finanzamt herankommen, ja, die nicht mal kirchensteuerpflichtig ist!).
"Riutalismus und Formalismus" können i.Ü. auch wertvolle Stützen/Brücken auf dem Weg zu vollkommen(er)en Gebet/Liebe sein.


2
 
 Wunderer 12. November 2018 
 

Es gibt viele "Witwen"

Es ist gut, was der Papst hier gesagt hatte, stimmt alles.
Zu den Anmerkungen zum Ende des 1. Weltkrieges kann man vielleicht noch hinzufügen: heute und schon länger wird der Krieg gegen Ehe und Familie (Mann und Frau), gegen die ungeborenen Kinder und immergültigen Lehren und Dogmen der Kirche geführt. Papst Franziskus hat damit aber wohl Probleme; insofern ist diese Katechese mit Vorsicht zu genießen.
Die "Witwen" heute sind doch insbesondere die Ehe, die Familien und die Kinder in (und außerhalb) des Mutterleibs und die armen, gedemütigten Lehren und Gebote Gottes/Christi und der Kirche.


2
 
 Hadrianus Antonius 11. November 2018 
 

@Bernhard Joseph

Der letzte Absatz Ihres Postings erinnert mich an die knackige Aussage meines viel zu früh verstorbenen Lehrers für Latein und Altgriechisch im Kolleg:
"Geheuchelte (falsche) Bescheidenheit ist die raffinierteste Form von Hochmut".
Sehr wahr.


6
 
 Bernhard Joseph 11. November 2018 
 

Die Demut der deutschen saturierten Kirche

endet bei der Preisgabe des schnöden Mammons, von dem man partout nicht lassen kann, denn eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als dass die deutschen Bischöfe von der Kirchensteuer lassen würden.

Auf welcher Seite der Papst wirklich steht, weiß zumindest ich nicht mehr, seit er sich jedweder Erklärung zu den schwerwiegenden Vorwürfen von Erzbischof Viganò entzieht.

Es gibt, auf dies sei hier nebenbei hingewiesen, auch eine zur Schau gestellte Bescheidenheit, mittels derer man den ersten Platz einzunehmen sucht.


16
 

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