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'Ich bin es! Habt keine Angst'

2. November 2018 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
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Wie geht es dir? Hältst du dich panisch an der Reling fest oder bleibst du gelassen, jederzeit bereit auf dem Wasser zu gehen, weil Jesus dich ruft? - BeneDicta am Freitag von Inka Hammond


Linz (kath.net)
Der Wind tost und braust. Das Klatschen und Rauschen der Wellen übertönt jedes Schreien der Männer in dem kleinen Holzboot. Panisch halten sie sich an der Reling, an Tauen und an dem Mast fest, denn der Sturm droht das Boot umzukippen und die Männer alle in den sicheren Tod zu stürzen. Die Nacht ist schwarz, kein Stern ist zu sehen, kein Mondlicht erhellt die dramatische Szene. Seit Stunden schon tobt das Unwetter, jeder der Männer ist bis auf die Haut durchnässt.

Plötzlich entdeckt einer von ihnen ein eigenartiges Licht durch das dunkle Wasser hindurch schimmern. Erst ist es nur ein kleiner, heller Punkt – dann wird es schnell größer und nimmt die Formen einer Person an. In Panik macht ein Mann den nächsten auf diese Erscheinung aufmerksam, bis sie alle entsetzt auf die immer näher kommende Person starren. Da hören sie eine, ihnen bekannte, Stimme: ‚Ich bin es! Habt keine Angst.‘

Einer der Männer mit dem Namen Petrus ruft zurück: ‚Herr, wenn du es wirklich bist, befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen.‘ Wie durch einen Nebel hören sie die Gestalt auf dem Wasser zurückrufen: ‚Dann komm‘.

Sprachlos beobachten die restlichen Männer, wie Petrus sich fest an die Reling klammert und aus dem Boot klettert. Der Sturm scheint an Stärke zuzunehmen, immer wieder verliert Petrus fast den Halt. Das helle Gewand der Person auf dem Wasser wird immer wieder durch eine peitschende Windböe und dem aufbäumenden Wasser verdeckt. Nach wenigen Minuten, die endlos erscheinen, steht Petrus tatsächlich auf dem Wasser.


Langsam, Schritt für Schritt entfernt sich Petrus von dem Boot, das wie eine Nussschale hin und her geworfen wird und geht auf seinen Herrn zu. Da schwappt eine Welle über ihn und er verliert das helle Gewand für eine Sekunde aus den Augen. Da rollt schon die nächste Welle heran und mit einem Mal wird das Wasser, das unter seinen Füßen ein festes Fundament bildete, zu einer schwarzen Grube und Petrus geht unter wie ein Stein. Er verschluckt sich, prustet, schlägt wild um sich. Gurgelnd schreit er: ‚Herr, rette mich!‘. Er kann nicht mehr erkennen, wo oben und wo unten ist, die Strömung zieht ihn tiefer und wirbelt ihn umher. Unfähig gegen die Naturgewalten anzukommen, erfüllt Petrus eine Todesangst und mit letzter Kraft versucht er an die Oberfläche zu gelangen. Da packt ihn eine Hand und hält ihn fest. Petrus sieht zwei Füße, die auf der Wasseroberfläche stehen und da wo sie stehen, ist das Wasser still. Als würde er aus einer eingebrochenen Eisschicht gezogen werden, stützt er sich mit seinen Armen auf dieses stille, merkwürdig stabile Wasser ab. Schließlich steht er neben seinem Herrn auf dem Wasser, nass und nach Luft schnappend. Der Rabbi legt Petrus die Hand auf den Rücken und kommt nah an sein Ohr und ruft ihm durch den Lärm der Wellen zu: ‚Du hast nicht viel Glauben! Warum hast du gezweifelt?‘ Petrus schüttelt den Kopf, unfähig zu antworten, unfähig zu begreifen, was hier vor sich geht. Er lässt sich von seinem Meister an die Hand nehmen und zum Boot zurückführen. Die Wellen klatschen und der See rumort weiter. Schritt für Schritt nähern sie sich dem Boot, wo die anderen Männer noch immer in Panik um ihr Leben fürchten. Petrus bekommt schließlich die Reling zu fassen und lässt sich von anderen ins Boot ziehen. Erschöpft fällt er auf die harten Planken und bekommt ein Tau zu fassen, an dem er sich krampfhaft festhält. Der Rabbi klettert nach ihm ins Boot. Mit einem Mal beruhigt sich der Sturm.

Wie geht es dir dabei, diese biblische Begebenheit aus Matthäus 14 so mitzuerleben? Mich fordert die Geschichte zu folgenden Gedanken heraus:

1. Wenn ich in einem Lebenssturm vor Angst und Panik nicht mehr ein noch aus weiß, dann bin ich immer gut beraten nach Jesus Ausschau zu halten. Denn er kommt mit Sicherheit in meine Situation hinein.

2. Jesus bereitet mich auf bestimmte herausfordernde Situationen vor. Genauso wie er mit den Jüngern in Matthäus Kapitel 8 bereits in einen Sturm geriet und sich nicht aus der Ruhe bringen ließ und ihnen schließlich seine Macht über den Sturm demonstrierte, genauso lehrt er uns, dass er bei uns ist und dass wir uns nicht zu fürchten brauchen. Leider reagieren wir oft, wie die Jünger, mit gravierendem Gedächtnisverlust, sobald wir in unangenehme Situationen kommen. Wir vergessen, dass Jesus im vorhergehenden Sturm uns gerettet hat und uns seine Macht und Treue schon so viele Male demonstriert hat.

3. Jesus rettet Petrus sofort. Er wartet nicht ab, dreht nicht Däumchen, lässt ihn nicht erstmal ordentlich in Atemnot kommen. Jesus ist sofort zur Stelle, als er den Hilfeschrei hört und zieht Petrus aus dem Wasser. Dieses ‚sofort‘ tröstet mich ungemein. Jesus wartet nicht unnötig lange ab, bevor er auf meine Gebete reagiert und zu meiner Rettung eilt. Es mag mir vielleicht so vorkommen, so wie es Petrus sicherlich auch endlos vorkam, bevor er die Hand seines Herrn spürte – aber die Reaktion von Jesus auf meinen Hilferuf ist eine sofortige.

4. Nachdem Petrus von Jesus gerettet wurde, hielt der Sturm weiter an. Die Art und Weise wie Jesus uns rettet, gleicht sich nicht unbedingt an dem an, was wir uns vorstellen. Petrus musste erst durch den Sturm zurück zum Boot gehen, bevor das Unwetter nachließ.

Er musste sich seiner Angst stellen, an der Stelle vorbeigehen, wo er unterging, er musste ganz neu Vertrauen lernen. Jesus mutet uns das zu! Er mutet uns zu, dass wir den Sturm noch ein wenig länger aushalten können, um wichtige Lektionen zu lernen.

Ich gehe von dieser biblischen Geschichte mit folgenden Fragen weg: wie reagiere ich heute inmitten meines Sturmes, der mir Angst einjagen will? Erinnere ich mich an die Güte des Herrn, die er mir schon so oft erwiesen hat? Lasse ich mich von den Wellen ablenken oder warte ich gelassen ab, bis Jesus auf der Bildfläche erscheint? Denke ich daran, dass er jetzt schon unterwegs ist zu mir? Glaube ich felsenfest daran, dass er mir schnell und sofort hilft, auch wenn es sich für mich endlos anfühlt? Wie geht es dir? Hältst du dich panisch an der Reling fest oder bleibst du gelassen, jederzeit bereit auf dem Wasser zu gehen, weil Jesus dich ruft?


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Lesermeinungen

 Diadochus 3. November 2018 
 

Vertrauen

Jeder muss sich der Angst stellen. Jeder muss sich den Stürmen und Versuchungen stellen. Keiner bleibt davor bewahrt. Jesus hat gezeigt, wie wir diese bestehen können. Wir sollen wie Petrus auf Jesus schauen und Vertrauen. Vertrauen auf Jesus überwindet Angst. Noch besser ist es, wenn wir uns von der Muttergottes Maria an der Hand führen lassen. Sie führt uns zu Jesus, ihrem Sohn. Mit Maria, der Schlangenzertreterin, brauchen wir keine Angst mehr zu haben. Das ist besser gesagt als getan. Auch ich bin schon wie Petrus klitschnass geworden.


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 lesa 2. November 2018 

DAmit zeigst du, dass du imstande bist, aus jeder Lage zu retten. (Weish 14, 4)

Danke, Frau Halbmond, für diesen sehr, sehr schönen, gehaltvollen, ausdrucksstarken Beitrag!
Auch für das "Schiff Petri" diesser Tage gilt: "Deine Vorsehung steuert es; denn du hast auch im Meer einen Weg gebahnt und in den Wogen einen sicheren Pfad. Damit zeigst du, dass du imstande bist, aus jeder Lage zu retten …" (Weish. 14, 3f)


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