Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Gott behüte uns davor! Die Deutsche Bischofskonferenz will (wieder einmal) die 'Demokratie' retten.
  6. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  7. Gender-Verbot in Bayern - "Linkskatholiken"-Verbände attackieren Söder und 'Freie Wähler'
  8. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  12. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  13. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  14. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

Junger Iraker berichtet bei Jugendsynode über Christenverfolgung

16. Oktober 2018 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Papst Franziskus empfing 26-jährige Safa al-Abbia nach mit großem Applaus bedachter Rede bei der Jugendsynode und gab ihm eine Botschaft der Hoffnung für die Jugend an Euphrat und Tigris mit


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat einen jungen irakischen Gasthörer bei der im Vatikan tagenden Jugendsynode überraschend in der Casa Santa Marta empfangen und ihm eine Botschaft für die jungen Christen im Irak mitgegeben. Der 26-jährige Zahnarzt Safa al-Abbia musste vorzeitig nach Hause zurückkehren, um seine krebskranke Mutter zu betreuen. Der junge Iraker, der Mitglied der chaldäisch-katholischen Kirche ist, hatte den Wunsch geäußert, vor seiner Abreise noch den Papst grüßen zu dürfen, Papst Franziskus stimmte sofort zu.

Fotos von der herzlichen Begegnung, die bereits am Samstag stattfand, wurden auf dem offiziellen Twitter-Account der Synode (@Synod2018) verbreitet. Franziskus überreichte dem jungen Iraker laut Medienberichten einen Rosenkranz für die Mutter und gab ihm eine Botschaft für die jungen Christen des Zweistromlandes mit: Er trage die jungen Christen an Euphrat und Tigris ständig im Herzen und sei sich ihres großen Leids bewusst. Zugleich ermutigte der Papst die jungen Christen im Irak, Vertrauen in die Zukunft zu haben und sich durch die schmerzliche Vergangenheit und die harte Gegenwart nicht entmutigen zu lassen. Christus gehe mit ihnen.


Safa al-Abbia war am vergangenen Donnerstag in der Synodenaula mit seinem Bericht über die vielen Märtyrer aufgefallen, die in den letzten 15 Jahren im Irak wegen ihres Glaubenszeugnisses für Christus den Tod erlitten haben. Für die irakische Jugend seien heute "der Frieden, die Stabilität und das Recht auf ein Leben in Würde" die größten Herausforderungen. Abschließend rief der junge Iraker zum Gebet für alle Christen auf, die unter Verfolgung leiden, nicht nur im Irak. Und er brachte den Herzenswunsch vieler junger Christen an Euphrat und Tigris zum Ausdruck, "dass wir eines Tages den Papst bei uns, in unserer Heimat, sehen". Nach Angaben von Synodenmitarbeitern war der Beitrag von Safa al-Abbia die bisher am meisten mit Applaus bedachte Rede bei der Synode.
Im Gespräch mit "Vatican News" sagte der 26-Jährige, es sei ihm darum gegangen, darauf aufmerksam zu machen, dass es im Irak viele großartige junge Christen gibt, die trotz der "traurigen und oft erbärmlichen Lebensbedingungen" einen "starken Glauben leben und bezeugen". Was die jungen Christen im Irak wollten, sei einfach "unter würdevollen Bedingungen" in ihrem Land leben zu können. "Betet für uns, wir beten auch für euch", appellierte er an die jungen Christen in den Ländern, in denen es keine Verfolgung gibt.
Flucht vor dem IS

Auch ein weiterer junger Christ aus dem Irak, von dem die Nachrichtenagentur "Aleteia" nur den Vornamen Aziz angab, berichtete den versammelten Synodenteilnehmern von seiner Flucht vor Angehörigen der Terrormiliz IS. Aziz lebt heute in Frankreich, studiert und sagt, dass es ihm gelungen sei, den IS-Leuten zu vergeben. "Ich bin nicht hier, um euch schreckliche Geschehnisse zu erzählen, sondern um euch zu sagen, dass mich Jesus Christus gerettet hat", stellte er fest.

Aziz hatte in einer Kleinstadt der Ninive-Ebene das Leben eines normalen 18-jährigen geführt, die Familie hatte ein Haus, er ging zur Schule und war ein guter Sportler. Dann kamen die IS-Terroristen, Militär und Polizei flüchteten. Aziz und seine Angehörigen wurden wie alle Christen vor die Alternative gestellt: Bekehrung zum Islam, Zahlung der Dschizya (Sondersteuer für Christen im klassischen Islam) oder Tod. Die Familie flüchtete nach Erbil, in die Hauptstadt der autonomen kurdischen Region.
In der Synodenaula herrschte laut "Aleteia" Schweigen und tiefe Betroffenheit, als der junge Christ berichtete, wie er die Angst der Leute miterlebte, die nicht nur alle Besitztümer, sondern auch alle Sicherheiten verloren hatten, das Weinen und die Verzweiflung der Vertriebenen und Flüchtlinge, die im Freien übernachten mussten. In berührender Weise schilderte Aziz, wie er zu verstehen begann, dass er sich nicht in das Leid vergraben dürfe. Er begann an Jesus am Kreuz zu denken, wie es ihm ergangen ist: "Und dann habe ich mich ganz ihm anvertraut und beschlossen, dass ich diesen gegenwärtigen Augenblick für ihn leben werde." Aziz kümmerte sich in der Folge um jesidische Jugendliche, die traumatisiert waren, weil sie mitansehen mussten, wie die IS-Terroristen in ihrem Heimatdorf die Männer töteten und die Frauen vergewaltigten.
Nach zwei Monaten beschlossen die Eltern von Aziz, dass die Familie nach Frankreich emigrieren sollte: "Die Franzosen haben uns aufgenommen und uns geholfen. Wir haben gespürt, dass es Gott selbst ist, der durch diese freundlichen Menschen wirkt".

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 17. Oktober 2018 

Lassen wir uns alle

und auch alle Synodenteilnehmer durch solche Zeugnisse bewegen und wieder lernen, dass die christliche Botschaft weit mehr verspricht einerseits aber auch mehr verlangt andererseits, als wir es uns in unserer Lauheit und Ichbezogenheit denken können.


6
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christenverfolgung

  1. Tragisches Schicksal der verfolgten Christen
  2. Pakistan: Mehr Blasphemievorwürfe gegen Christen
  3. Indien: Junge Ordensfrau nach Konversionsvorwürfen in Haft
  4. Vatikan-Vertreter bei der UNO: Jeder siebte Christ wird verfolgt
  5. Nicaraguas Diktator Ortega verbietet öffentliche Kreuzwegprozessionen
  6. Indien: Kritik an Behörden wegen anhaltender Gewalt gegen Christen
  7. "Wenn die Demokraten die Macht haben, schauen sie bei der Ermordung der Christen in Nigeria weg"
  8. Iran: Für eine Verhaftung reicht es ein Christ zu sein
  9. "Kirche in Not": Mord an Priestern auch in "katholischen Ländern"
  10. 100 Tote bei Islamisten-Angriff auf katholische Kirche im Süden Nigerias






Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  3. Roma locuta - causa (non) finita?
  4. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  5. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  6. Gott behüte uns davor! Die Deutsche Bischofskonferenz will (wieder einmal) die 'Demokratie' retten.
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  12. Gender-Verbot in Bayern - "Linkskatholiken"-Verbände attackieren Söder und 'Freie Wähler'
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz