Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Synoden-Teilnehmer wollen direkt an Jugend gerichtete Botschaft

11. Oktober 2018 in Jugend, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nach Sprachen unterteilte "circuli minori" regen Änderungen im Arbeitsdokument an - Sämtliche 14 Texte, davon einer auf Deutsch, vom Vatikan im Wortlaut veröffentlicht


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die in Rom bei der Weltbischofssynode zum Jugend-Thema versammelten kirchlichen Leitungsverantwortlichen fordern eine Botschaft, die direkt an Jugendliche gerichtet ist. Die Bischofssynode solle eine "Botschaft an die Jugend der Welt" ausarbeiten. Mehrere Synodenkleingruppen - nach Sprachen unterteilte "circuli minori" - hatten dies am Dienstag in ihren Zwischenberichten angeregt. Bei den Texten handelt es sich um die ersten ausformulierten Synodenvorschlägen. Sämtliche 14 Texte, davon einer auf Deutsch, wurden vom Vatikan im Wortlaut veröffentlicht.

Am 6. und 8. Oktober waren die Teilnehmer der Synode "Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung" in 14 Sprachgruppen geteilt worden, um den ersten Teil des Arbeitsdokuments (Instrumentum laboris) zu reflektieren. Am 9. Oktober legte der Berichterstatter jeder Gruppe - für die Deutschprachigen ist es Bischof Stephan Oster aus Passau - eine Zusammenfassung der Anliegen jeder Gruppe vor. Für den ersten Teil des Arbeitsdokuments werden jetzt insgesamt 316 Änderungen ("modi") vorgenommen.

Eine der zentralen Forderungen der Synodenväter ist, dass die Versammlung einen gemeinsamen Nenner findet und in der Folge direkt die Jugendlichen anspricht. Die anglophone Gruppe B schlug vor, dass die Informations-Kommission wöchentlich ein Video von weniger als drei Minuten produzieren sollte, begleitet von einem Text von weniger als 400 Wörtern. Die gleiche Gruppe möchte, dass die Synode - zusätzlich zum Schlussdokument - eine "Botschaft an die Jugend der Welt" richtet, die sowohl "inspirierend als auch missionarisch" ist.


Nach Ansicht der italienischen Gruppe A soll es sich um "eine direkt an die jungen Menschen gerichtete, kurze und prägnante" Botschaft handeln. Eine andere Gruppe, und zwar die "Spanischsprachige B", ging in die gleiche Richtung und schlug vor, dass das Abschlussdokument "agiler, (...) attraktiver für junge Menschen und Jugendliche, sein sollte, mit einer dynamischeren und interaktiveren Sprache". "Das Abschlussdokument muss inspirierend sein", argumentierte die spanischsprachige Gruppe A.

"Viel zu eurozentrisch"

Im Blick auf den ersten Teil des Instrumentum laboris, der sich der Beschreibung der aktuellen Situation junger Menschen in den verschiedenen Regionen widmet, sahen die Mitglieder der Synodalversammlung vor allem die doch sehr starke Unterschiedlichkeit. E sei eine Vielfalt der Kontexte feststellbar, hieß es dazu. Es gebe "eine große Vielfalt an Lebensbedingungen, Bildungsvoraussetzungen, Arbeitswelten", so die Gruppe der "Französischsprachigen C". Die "Spanischsprachigen A" - ebenso wie die "Englischsprachigen D" - äußerten ihrerseits Unbehagen. Das Dokument sei "sehr eurozentrisch", monierten sie. Die spanischsprachige Gruppe B wiederum merkte an, dass die Realität totalitärer Regime vergessen werde. Darüber betonte viele Gruppen das zu wenig beachtete Schicksal der jungen Migranten.

Beklagt wird von vielen Gruppen eine in der Kirche beobachtbare "digitale Demenz", die von der Jugend trenne.

Verlust der Glaubwürdigkeit der Kirche

Gruppenübereinstimmung herrscht, was die "Krise der Glaubensvermittlung" betrifft. "Junge Menschen sehen die Kirche als ihnen gegenüber gleichgültig, inkompetent und unbeweglich", so die "Spanischsprachigen B". Für die englischsprachige Gruppe A wurde "Vertrauen gebrochen", insbesondere durch die "schrecklichen Verbrechen und Sünden" des sexuellen Missbrauchs. "Eine Kirche, die kein Vertrauen hervorruft, kann nicht fähig sein, junge Menschen zu erreichen", betonte die anglophone Gruppe C.

Die Synodalen brachten bereits einige Ideen für Reformen ein. Für die spanischsprachige Gruppe A ist es wichtig, "Zeichen der Glaubwürdigkeit" zu geben. Die Synode müsse sich offen mit der Missbrauchsfrage auseinandersetzen, beharrt die englischsprachige Gruppe A. Es sei dringend, dass "die ganze Kirche eine Haltung der Bekehrung einnimmt", plädierte die italienische Gruppe A.

In Bezug auf junge Menschen müsse die Kirche "empathischer" sein, ein Wort, das in den Zusammenfassungen mehrerer Gruppen auftaucht. Die Kirche müsse "trotz ihrer Fehler" junge Menschen begleiten, betonte die spanischsprachige Gruppe A. Die italienischsprachige Gruppe B will beim Ansprechen der Jugend "Klarheit, tiefe Menschlichkeit und Empathie".

Jugendliche unter ungeheurem Druck
Auf den ungeheuren Druck, unter dem die Jugendlichen stehen, wies die deutschsprachige Gruppe - mit Kardinal Christoph Schönborn und Jugendbischof Stephan Turnovszky - hin. Es solle dazu ins Arbeitsdokument "ein eigener Abschnitt eingefügt werden: z.B. zum Druck durch Schule und Ausbildung, durch die Kirche, durch die Erwartung der Eltern, der Familien, der Gesellschaft, Druck durch die Selbstinszenierung in sozialen Medien, durch die Moden der Gesellschaft, durch die Peer-Group oder auch Druck, der entsteht, wenn sich ein Jugendlicher als Katholik bekennt.
"Uns scheint, dass es Jugendlichen heute schwerer fällt, sie selbst zu werden - und nicht so zu werden, wie sie meinen unter dem Druck von außen sein zu müssen. (...) Wir glauben, dass die digitale Wirklichkeit in ihren positiven Möglichkeiten aber auch in ihren destruktiven Gefahren noch konkreter beschrieben werden soll (z.B. Einstiegsalter in das Betrachten harter Pornografie und Gewalt bei Jungen ist durchschnittlich 11 Jahre). Wir sind dankbar, dass viele Jugendliche Pluralismus und Multikulturalität positiv verstehen, wir glauben aber, dass es auch nicht wenige Jugendliche gibt, die sich dem verschließen aus Angst vor dem Verlust von Identität", heißt es wörtlich.
Die Kirche müsse akzeptieren, dass die Pfarre nicht mehr der Ort für Suchende sei. Sie sei "kein Ort mehr für das Glaubensleben junger Menschen", was "als Herausforderung für die Suche nach anderen oder neuen Orten und Gemeinschaftsformen in und außerhalb von Pfarreien" zu sehen sei, so die Zwölfergruppe mit Bischöfen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und der Tschechischen Republik.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 doda 11. Oktober 2018 

Druck durch die Kirche in Deutschland sehe ich nirgendwo

Jeder kann in Deutschland ohne persönlichen Kontakt zur katholischen Kirche leben.
Wer sich in ihren Einflussbereich begibt, kann mit ideologisierenden Gruppen in Kontakt kommen.
Aber Druck durch die Kirche?
Wo? Wann? Wie?
Was haben deutsche Synodenteilnehmer für ein Kopfkino?


2
 
 Smaragdos 11. Oktober 2018 
 

Druck durch die Kirche?

Wovon sprechen die genau???


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bischofssynode

  1. Bischof Barron in ‚offenem Widerspruch’ zum Abschlussbericht der Synode über die Synodalität
  2. Erzbischof Fisher/Sydney: Nicht alles dem Heiligen Geist zuschreiben
  3. ‚Verwirrt und verwirrend’ – Kardinal Zen äußert Bedenken zur laufenden Bischofssynode
  4. Mexikanischer ‚Dubia’-Kardinal: Synode hat keine lehramtliche Autorität
  5. Kardinal Zen befürchtet Manipulation der Synode über die Synodalität
  6. Bischof Bonnemain: Sexualmoral ‚kann und muss ... vertieft und weiterentwickelt werden’
  7. Bischof Bonnemain lässt die 'Schweizer Katze' aus dem Sack
  8. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  9. Bischof Barron: Synode wird Strategien zur Evangelisierung diskutieren
  10. Synode über die Synodalität wird ‚Moment der Krise’ für die katholische Kirche







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz