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Schönborn sieht bei "Ehe für alle" Regierung gefordert

4. Oktober 2018 in Österreich, 11 Lesermeinungen
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Vorsitzender der Bischofskonferenz für Beibehaltung des klassischen Ehebegriffs und Beseitigung von Diskriminierungen - "Ehe als Bund von Mann und Frau, offen für Nachwuchs, ist unersetzlich"


Wien (kath.net/KAP) In der Diskussion um die "Ehe für alle" plädiert Kardinal Christoph Schönborn für die Beseitigung von Diskriminierungen bei gleichzeitigem Erhalt des klassischen Ehebegriffs und sieht darin die Regierung gefordert. Erkenntnisse des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) seien zu respektieren und umzusetzen, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung. "Ich erwarte mir aber von den Regierungsparteien eine gewissenhafte Prüfung: ob es Wege gibt, das Erkenntnis so umzusetzen, dass es keine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung mehr gibt und trotzdem die Unverwechselbarkeit der Ehe bleibt - in ihrer Doppelfunktion des öffentlichen Gelöbnisses und der Sicherung der Generationenfolge durch Mann und Frau", sagte der Kardinal im Interview mit dem "Sonntag".

In der Diskussion über dieses Thema falle ihm auf, dass die Ehe "offensichtlich anziehend" sei und als "die Höchstform des menschlichen Zusammenlebens" gelte, so der Kardinal. Trotz der Zerbrechlichkeit von Beziehungen könne "die Sehnsucht nach der Ehe auch als eine Sehnsucht nach Beständigkeit" gedeutet werden. "Du bist es mir wert, einen Bund fürs Leben zu schließen": Diese Haltung und das Feierliche mache die Ehe zudem anziehend, sagte Schönborn und fügte hinzu: "Insofern kann ich gut verstehen, dass Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft die Eingetragene Partnerschaft zu wenig ist. Dieser Wunsch nach der Ehe ist eigentlich ein schönes Zeugnis für ihre Unvergleichlichkeit. Das ist grundsätzlich etwas sehr Tiefes."


So sehr dieser Wunsch verständlich sei, müsse dennoch immer beachtet werden, dass Ehe entscheidend mit der "Weitergabe des Lebens" zu tun habe, gab der Wiener Erzbischof zu bedenken. Bei der Ehe gehe es auch um die "Generationenfolge der Menschheit, in der wir selber stehen. Die ist ausschließlich möglich in der Verbindung von Mann und Frau." Nicht nur die Kirche, sondern auch die Vernunft sage daher, dass die Ehe auch in ihrer rechtlichen Form aus zwei Elementen bestehen solle, und zwar "der gegenseitigen Liebe mit ihrem öffentlichen Bekenntnis und der Ausrichtung auf die Generationenfolge". In diesem Zusammenhang erneuerte der Kardinal seine inhaltliche Kritik am VfGH-Erkenntnis über die Ehe. Das Höchstgericht habe "den Bezug auf Mann und Frau gestrichen, aber stehen gelassen, dass das Paar gemeinsam Kinder zeugen will. Da bleibt ein Widerspruch", so Schönborn wörtlich.

Deutlich warnte der Kardinal in diesem Zusammenhang vor der Leihmutterschaft als Alternative für gleichgeschlechtliche Paare im Blick auf den Kinderwunsch. Damit verbunden seien "ernste ethische Frage", nicht nur der Kirche, sondern vieler Menschen. Es sei "eine Entwürdigung der Frau, die verzweckt wird, um den Kinderwunsch anderer zu erfüllen". Auch bei der Samenspende würden sich ähnliche Fragen stellen, verbunden mit der oft dramatische Suche nach der eigenen Herkunft im Blick auf den genetischen Vater. Schönborn: "Das ist ein wirkliches ethisches Problem."

In der Debatte um Ehe und Beziehung plädierte der Kardinal insgesamt für große Behutsamkeit. Es bestehe nach wie vor eine große Sehnsucht in der Gesellschaft nach dem Leitbild "Vater Mutter Kinder" und die Kirche müsse daran festhalten. Gleichzeitig gebe es bei vielen Menschen eine sehr große Sensibilität gegenüber jeder Form von Geringschätzung von Situationen, die nicht dem Leitmodell "Vater Mutter Kinder" entsprechen. Die Gleichsetzung aller Formen von Partnerschaft mit dem Begriff Ehe könne jedoch die vielen Wunden, die da sind, nicht heilen, so Schönborn. Es tue der Gesellschaft gut, sich auf das Leitmodell "Vater Mutter Kinder" zu einigen und gleichzeitig behutsamer umzugehen mit den vielen Situationen, die nicht so sind. "Schließlich haben wir alle dieselbe Würde, und niemand ist ohne Wunden."

Wie immer die Mehrheiten zu dieser Thematik auch seien, zeigte sich der Kardinal dennoch davon "überzeugt, dass die unverwechselbare Ehe als Bund von Mann und Frau, offen für Nachwuchs, unersetzlich ist. Auch weil so vieles davon abhängt, ob es genug Kinder gibt. Die Ehe von Mann und Frau ist für alle da."

Aufgrund des VfGH-Erkenntnisses aus dem Dezember vergangenen Jahres hat der Gesetzgeber noch bis zum Jahresende Zeit für eine Neuregelung des Eherechts. Sollte bis dahin nichts geschehen, werden ab 1. Jänner 2019 die Ehe und die Eingetragene Partnerschaft geöffnet. Beide Rechtsinstitute würden dann sowohl Paaren verschiedenen als auch gleichen Geschlechts zur Verfügung stehen.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Kardinal Schönborn (c) Erzdiözese Wien


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Lesermeinungen

 Kurti 6. Oktober 2018 
 

Der schöne Herr ist doch wie der Papst auch bereits

FÜR eingetragene Lebenspartnerschaften, die er nur nicht gerade als Ehe bezeichnen will. Wehret den Anfängen, aber das kapieren diese Herrschaften ja nicht, daß man schon die Anfänge bekämpfen muß und nicht erst dann etwas sagen muß, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. So aber fördert man doch diese Irrwege noch. Der schöne Herr ließ doch auch jenen praktizierenden Homosexuellen in seinem Kirchenamt gewähren, nur weil dieser nett war und ihm ein gutes Essen vorgesetzt hatte. Das waren ja aus seiner Sicht offenbar sehr hochgeistliche Argumente. Mit dem Besen gehört hier mal ausgekehrt.


6
 
 Einsiedlerin 5. Oktober 2018 
 

Weitergabe von Leben

Bei der ganzen Diskussion ist mir kürzlich ein Gedanke gekommen: Wenn ältere Paare heiraten, z.B. Verwitwete, ist die Weitergabe von Leben ja eher ausgeschlossen. Auch gibt es viele Paare, die keine Kinder bekommen können.


2
 
 cn 4. Oktober 2018 
 

@garmiscj

In Deutschland hat es, soweit ich weiß im letzten Jahr etwa 10000 gleichgeschlechtliche Eheschließungen gegeben. Auch wenn viele davon Umwandlungen von schon bestehenden Lebenspartnerschaften waren, finde ich das jetzt nicht so wenig.

Nach meiner Beobachtung sind viele dieser Eheschließungen mit Familienfesten verbunden, in denen sich auch verheiratete Eltern und Geschwister der Paare engagieren. Mit anderen Worten: es gibt mit Sicherheit eine Tendenz auch in traditionellen Familien, homosexuelle Paare in die eigene Tradition einzubinden. Man kann sich darüber streiten, wie oft das geschieht, aber um Einzelfälle, die man so einfach ignorieren könnte, handelt es sich sicher nicht.


4
 
 garmiscj 4. Oktober 2018 

Ehe nur als Mittel zum Zweck

"....die Sehnsucht nach der Ehe auch als eine Sehnsucht nach Beständigkeit...Insofern kann ich gut verstehen, dass Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft die Eingetragene Partnerschaft zu wenig ist...". Wie naiv ist der Kardinal? Mittlerweile weiß doch jeder (ich nehme an auch er), dass die Ehe aus oben genannten Gründen Homosexuelle überhaupt nicht interessiert. Sie wollen damit nur die völlige Gleichheit von Hetero - und Homosexualität in die Köpfe der Menschen pressen. Ich kann mich an einen Userbeitrag eines homosexuellen Menschen in kath.net vor Einführung - ich glaube der standesamtlichen Verpartnerung - erinnern. Dieser hat gleich "beruhigt" und ehrlich bekundet, dass das Angebot der Ehe nicht viele in Anspruch nehmen werden. Er hat Recht behalten.


13
 
 JuM+ 4. Oktober 2018 
 

Ehe von Mann und Frau = Sakrament...

und darüber verliert der Herr Kardinal kein Wort, weil er nicht anecken will.
Lieber die Lehre der Kirche verstecken oder hat er gar eine andere Lehre im Sinn?


19
 
 elisabetta 4. Oktober 2018 
 

Was will der Kardinal eigentlich?

Ich kann aus dieser Stellungnahme nur heraus lesen, dass eigentlich Gott daran Schuld ist, dass bei gleichgeschlechtlichen Partnern die Weitergabe des Lebens nicht funktioniert, sonst ist bei solchen Beziehungen alles im grünen Bereich...


18
 
 Guenter Foit 4. Oktober 2018 
 

Kann das der richtige Weg sein ???: Niemandem auf die Füße treten und Gottes Wille verschweigen.


17
 
 Montfort 4. Oktober 2018 

Katastrophe! Glaubt der Kardinal wirklich, die "künstliche Erzeugung" zwecks "Lebensweitergabe"

durch Homo-Partner verhindern zu können?

"Insofern kann ich gut verstehen, dass Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft die Eingetragene Partnerschaft zu wenig ist. Dieser Wunsch nach der Ehe ist eigentlich ein schönes Zeugnis für ihre Unvergleichlichkeit. Das ist grundsätzlich etwas sehr Tiefes."

Das Problem ist, dass der Kardinal die gleichgeschlechtlich empfindenden und praktizierenden Menschen ZU "gut versteht" - und nicht mehr verkündet, was Wort Gottes und Glaube der Kirche ist!

O Gott, steh Deiner Kirche bei!


26
 
 priska 4. Oktober 2018 
 

In einem Satz wäre dies geklärt ! Es gibt keine Ehe für gleichgeschlechtliche Paare .


21
 
 Alpinyeti 4. Oktober 2018 

Windelweiches, schwammiges Geseiere

Wie sehr würde ich mir ein kurzes, klares Bekenntnis voller Kraft und Eindeutigkeit wünschen. Leider auch diesmal wieder nur der (selbstverständlich vergebliche) Versuch, es allen Recht zu machen, niemanden zu diskriminieren und keine Angriffsfläche für mediale Empörungen zu bieten. "Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein, alles andere ist von Übel."


28
 
 Bernhard Joseph 4. Oktober 2018 
 

Der Apostel Paulus wird mittlerweile in Teilen der Kirche ad acta gelegt

Röm 1,26 Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen;

Röm 1,27 ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.

Röm 1,28 Und da sie sich weigerten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, sodass sie tun, was sich nicht gehört:

Wie Beständigkeit im Zusammenleben von einer bestimmten Gruppe in der Gesellschaft gesehen wird, zeigt sich an solchen Events wie den "Christopher Street Day" Umzügen.


25
 

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