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Ein friedlicher Marsch für das Leben mit unfriedlicher Begleitung

23. September 2018 in Prolife, 8 Lesermeinungen
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"Wie immer war der Marsch gesäumt von grölenden Gegnern, und wie immer brüllten sie Parolen, die ich schon doof fand, als ich dreizehn Jahre alt war und glaubte, die Möglichkeit der Abtreibung müsse es halt geben." Von Claudia Sperlich


Berlin (kath.net/Blog „Katholisch? Logisch!“/cs) Ich hatte heuer wieder Ordnerdienst beim Marsch für das Leben. Vorher war ich bei einem Engelamt in St. Marien Behnitz, wo wir für die getöteten Kinder beteten und auch für alle, die abgetrieben haben oder Abtreibungen unterstützen.

Es war eine schöne, feierliche Messe – wobei in die Kirche durchaus noch mehr Menschen gepasst hätten. Gesungen wurde unter anderem mein im vergangenen Jahr genau hierfür geschriebener

Choral für die Ungeborenen
Melodie: Aus tiefer Not

Die Kinder, die vom Mutterschoß
Aus dieser Welt genommen,
Betrogen um ihr Menschenlos –
Herr, lass sie zu Dir kommen!
Neig ihnen zu Dein Angesicht,
Lass leben sie in Deinem Licht,
Gib ihren Seelen Frieden.

Die Menschenknospen, wehrlos klein,
Zerrissen, ungeboren,
Sie lebten durch Dein Wort allein –
Herr, gib sie nicht verloren!
Wo Menschenschuld den Tod gebracht,
Erweise Deine Lebensmacht,
Führ sie zur ewgen Freude.

Führ auch an Deiner Vaterhand
Auf Deine guten Wege,
Die diesen Kleinen aberkannt
Die Liebe und die Pflege.
Geh nicht an ihrer Not vorbei,
Lass sie bekennen und verzeih,
Gib ihren Seelen Frieden.


© Claudia Sperlich

Wie immer war der Marsch gesäumt von grölenden Gegnern, und wie immer brüllten sie Parolen, die ich schon doof fand, als ich dreizehn Jahre alt war und glaubte, die Möglichkeit der Abtreibung müsse es halt geben. Daß man mit dreizehn bis siebzehn Jahren erheblich gescheiter sein kann als ich damals und die Gegendemonstranten jetzt, bewiesen die vielen jugendlichen Teilnehmer des Marsches.

Am Hauptbahnhof (wo es diesmal losging) standen schon einige Gegendemonstranten. Eines der Transparente trug die Aufschrift „Der Kampf geht weiter – RAF Berlin“. Keiner der Gegendemonstranten fühlte sich dadurch gestört.

Es wurden wie in jedem Jahr bewegende Zeugnisse abgelegt, auch von einem Mann, dessen Jugendfreundin abgetrieben hatte, ohne ihm etwas zu sagen – und der um das Kind trauerte.

Marsch für das Leben 2018

Entgegen meiner pessimistischen Schätzung waren 5000, nach anderen Angaben 7000 Menschen für das Leben auf der Straße – und auf der Gegenseite ein paar hundert. Vom Marsch für das Leben ging wie immer keine Gewalt aus; bei dem Versuch, die Route zu blockieren, schubsten Gegendemonstranten einen älteren Mann zu Boden. (Übrigens ließ die einzige Sitzblockade die Bürgersteige auf beiden Seiten brav frei. Ich bemerkte sie überhaupt erst rückblickend.)

Eine besonders schöne Reaktion auf die Gegendemonstranten sah ich bei einer alten Frau. Sie hatte einen Rosenkranz in der Hand und zeichnete vor einer ganzen Reihe Krakeeler beständig das Kreuz in die Luft, küsste dann jedesmal das Kruzifix, dies alles in einer fast sachlich wirkenden Art, ohne irgendwie frömmlerisch zu wirken. Sie segnete die, die ihr fluchten – ganz wörtlich, ganz unbeirrt von allem Geschrei.

Ein Gegendemonstrant schwang eine Rede, von der ich nur einige Sätze mitbekam. Er war gegen Unterdrückung von Frauen, gegen Krieg und gegen Ungerechtigkeit. Also eigentlich vernünftig genug, um auf unserer Seite mitzugehen – sollte man meinen. Wenn er nicht leider auch dafür wäre, eine ganze Menge Frauen in einem frühen Entwicklungsstadium zum Abschuß freizugeben.

Was die in der Gegendemonstration immer auftauchende Obszönität mit dem Recht auf irgendwas zu tun hat, weiß ich nicht. Diesmal: Zwei Frauen (ich bin ziemlich sicher, daß es Frauen waren) in Clownskostümen, mit vorgeschnallten Gummipenissen, so tuend, als befriedigten sie sich selbst. Was will man uns damit sagen? „Wichsende Clowns fordern ein Recht auf Abtreibung“? Da ist was dran, irgendwie. Liebe Abtreibungsbefürworter, ich werde Euch künftig (um ein böses Wort nicht auszusprechen) kurz als WC bezeichnen.

Wie immer gab es einen ökumenischen Abschlussgottesdienst – dem ich leider kaum folgen konnte, ich war schlichtweg zu ausgelaugt. Aber einige mehr oder minder weitgereiste Freunde (Tegel, Düsseldorf und andere Orte) überzeugten mich, danach noch in einen Biergarten zu gehen. Das war ein schöner Ausklang eines für mich teilweise ziemlich anstrengenden, aber wichtigen Tages.

Und was bringt das Ganze jetzt? Wird nicht weiter abgetrieben, egal was wir tun?

In dem ein oder anderen Menschen (mir, zum Beispiel) gibt es durchaus eine Besinnung und Wandlung. Aber auch wenn immer weiter getötet wird, selbst wenn sich herausstellen sollte, daß der Marsch für das Leben gar nichts „nützt“, werde ich weiter auf die Straße gehen, um zu sagen: Ich will nicht, daß ein Unrecht als Recht deklariert wird.

Gedenkort für abgetriebene Kinder beim Marsch für das Leben Berlin 2018



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Lesermeinungen

 pk_kommentar 26. September 2018 
 

Zum ersten Mal dabei

Meine Frau und ich waren zum ersten Mal dabei. Wir kamen aus NRW angereist. Wir haben im Vorfeld des Marsches für die Teilnehmer, die Gegner, die Medien usw. gebetet. Darüberhinaus beteten wir auch während des Marsches. Gott und Jesus erhören Gebet! Das kann ungeahnte Folgen haben, vielleicht ähnlich wie am Bus der Meinungsfreiheit, wo eine Gegnerin sagte: Ich wusste gar nicht, dass ihr so freundlich seid! Oder dass einer der Gegner sich Jesus gegenüber öffnet und seine Sicht dem ungeborenen Leben ändert.


2
 
 Konrad Georg 25. September 2018 
 

Die geringen Teilnehmerzahlen

sind für mich die Schande des ZdK, der mit seinen Pfarrgemeinderäten über ein riesiges Potenzierungsinstrument verfügen könnte.


3
 
 PerryR 25. September 2018 

Kann gut nachvollziehen...

...wie man sich auf diesem Marsch gefühlt haben muss. Kenne selbiges Kontra-"Programm" aus dem Engagement für das klassisch-biblische Eheverständnis und habe es mit einer Breitseite des Hasses seitens der verblendeten Gegner bekommen. Nur der Herr kann uns in diesen Zeiten noch Kraft schenken, wir müssen uns gegenseitig bestärken und durchhalten.


2
 
 doda 24. September 2018 

Segne die, die dich verfluchen

Ein heilsamer Rat für Marschteilnehmer und Störer..
Frau Sperling schildert dieses von einer alten Dame.
Ich sah einen Priester, der die Störergruppen segnete.
Für die Störer Gottes Gnade der Bekehrung und seinen Segen zu erbitten, halte ich für die beste Haltung, um selbst beim Marsch den inneren Frieden zu bewahren.
Den Auftraggebern im Hintergrund ist es auch dieses Jahr nicht gelungen, 'Leute wie du und ich' zu rekrutieren.
Sicher möchte keiner von uns mit ihnen tauschen, denn wir sind glücklicher.
Beten wir für sie und für die, die sie missbrauchen (und mit unseren Steuern finanzieren).


5
 
 girsberg74 24. September 2018 
 

Einer Teilnahme wert – II

Vor fünf Jahren nahm ich zum ersten Mal teil. Die Argumente waren es nicht. Es war eine Teilnehmerin der ersten Jahre, die von Übergriffen und Hass berichtete, denen sie sich nicht mehr aussetzten wollte.

Mir ging es um Präsenz für das Leben, gegen die Unkultur des Todes, die nicht nur Ungeborene, sondern bald auch Schwache und Alte treffen wird.

Hat der Marsch Auswirkung auf den Lebensschutz? Ganz bestimmt! Es wird Bewusstsein gebildet und verstärkt; weitere Information erlangt. Man lernt Mitmarschierer kennen, keiner ist allein. Das stärkt den Zusammenhalt, schenkt Mut und Vertrauen gegen die Angriffe des Bösen.

Das Böse zeigt sich offen bei den Störern. Oft scheinen sie dem Kindergarten entlaufen, nur Jahre zu spät. Vielleicht ungeliebt, brauchen sie Anteilnahme; wirklich schlimm dürften die Nutznießer im Hintergrund sein. Wer Lärm und Obszönitäten halbwegs überstehen kann, sollte am Marsch teilnehmen. - Eine kostenlose, nicht langweilige „Aufführung“.


6
 
 girsberg74 24. September 2018 
 

Einer Teilnahme wert – I

Auch ich wünschte mir, wie @wedlerg, eine umfänglichere Berichterstattung; dies müsste aber in der Bistumspresse beginnen. Möge jeder, der hier postet und in Berlin dabei war, bei sich nachsehen, eventuell mit der Redaktion der Kirchenzeitung sprechen. Es braucht nur etwas Zeit; einfach standfest und höflich bleiben!

Von Kardinal Marx kam ein „kräftiges“ Grußwort. Ob es kräftigte, wenn der Grußgeber nicht auch mal selbst erscheint? Kann sein, dass er an wichtigerer Stelle seine Adresse abgeben musste.

Den Veranstaltungsort, „Londonplatz“ direkt am Hauptbahnhof, fand ich persönlich besser als frühere Orte. Die Störer waren bei der Lautsprecheranlage des Veranstalters und der Musikband gut auszuhalten. Die Polizei hatte die Lage im Griff, wie auch später während des Marsches. Schön zu erleben, wie eine gut organisierte Sitzblockade ausgetrickst worden war.

Dem Programm und der Organisation des Veranstalters möchte ich ein Lob aussprechen.


6
 
 wedlerg 23. September 2018 
 

Bitte mehr vom Marsch des Lebens berichten!

Er braucht die öffentliche Aufmerksamkeit!


15
 
 Diasporakatholik 23. September 2018 
 

Zitat: "Und was bringt das Ganze jetzt?" 

Nun, u.a. wird die konsequent zum Leben beratende und keine Beratungsscheine ausstellende überkonfessionelle Schwangerenberatungsorganisation 1000plus noch in Kürze eine Schwangerschaftskonflikt-Beratung gerade in der Bundeshauptstadt Berlin eröffnen.

AUCH ein Erfolg des jährlichen Marsch für das Leben...


22
 

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