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„Die heilige katholische Kirche hat sich sehr unheilig besudelt“

20. August 2018 in Spirituelles, 8 Lesermeinungen
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„Schockiert, entsetzt, traurig, ratlos war und bin ich, wie viele Katholiken, über die von Priestern begangenen Verbrechen in Pennsylvania und anderswo.“ Die monatliche Kolumne von Claudia Sperlich


Berlin (kath.net/cs) Schockiert, entsetzt, traurig, ratlos war und bin ich, wie viele Katholiken, über die von Priestern begangenen Verbrechen in Pennsylvania und anderswo. Ich verstehe sie aus vielen Gründen nicht. Ich kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, dass Menschen Sex erzwingen wollen – dass sie Lust empfinden bei einer dermaßen unlustigen Sache wie Angst, Ekel, Scham und Schmerz eines anderen. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie Priester selbst einvernehmliche Affären über lange Zeit hin haben können und dabei ihren priesterlichen Dienst weiter ausüben. Nachvollziehen könnte ich Ausrutscher, wenn Seminaristen oder Priester mit Willen der oder auch des Beteiligten gegen das sechste Gebot verstoßen, diese so schnell begangene und so klebrige Sünde, wenn sie dann in der Beichte Gottes Vergebung suchen und in weiteren Gesprächen mit ihrem Seelsorger klären, ob Seminar oder Pfarrhaus der richtige Ort für sie ist, und wie sie ihren Sexualtrieb unter Kontrolle bekommen können. Da könnte ich sagen: Nun ja, da wurde eine Sünde begangen, das ist schlecht – sie wurde bereut und gebeichtet, das ist sehr gut, und der Schuldige, nun Freigesprochene, sucht nach Wegen, die Sünde in Zukunft zu meiden, das ist wunderbar.

Aber die fortgesetzte, bewusste, willentliche Bosheit (ja: Vergewaltigung ist Bosheit, Betrug ist Bosheit, und Vertuschung ist Bosheit) in diesem Ausmaß kann und will ich nicht verstehen.


Die heilige katholische Kirche, mystische Braut Christi, hat sich sehr unheilig besudelt, und jedes ihrer Glieder leidet daran. Den größten Anteil am Leid tragen jene, die Nötigung, Zwang und Erpressung durch Priester – den höchsten Vertrauenspersonen – erfuhren. (Nur das Leid der verstorbenen Schuldigen ist vielleicht größer.)

Seit 34 Jahren ist die katholische Kirche mir Heimat, Mutter und Lehrerin, die ich liebe und ehre und dringend brauche. Ich bin getauft und gefirmt, empfange Absolution und Eucharistie, lebe seit 21 Monaten mit großer Freude unter einem feierlich abgelegten privaten Gelübde – und ich habe immer noch das feste Vertrauen, mehrere gute, ehrliche, treue Priester zu kennen. Und doch wird mir anders, wenn ich von üblen Priestern erfahre, die bei der Gemeinde so beliebt waren und so freundlich und herzlich – das wirkt dann wie eine garstige Einflüsterung über die beliebten, freundlichen, herzlichen Priester, von denen ich gern weiter sicher sein will, dass sie ihr Amt nicht schänden. Ich habe in den letzten Tagen eine Menge Tränen über diese Kirche vergossen, aus Ratlosigkeit, Trauer, Angst und Sorge.

In dieser Situation ging ich kürzlich in eine Kirche mit ewiger Anbetung. Vor der Messe hatte ich noch Zeit, mich dem Allerheiligsten auszusetzen. Da steht der Herr vor unseren Augen, viel schlichter als die Ihn tragende Monstranz, und lässt sich anschauen und anbeten von Sündern, die zur gleichen Kirche gehören wie jene bösen Priester. Die Messe wurde für einen überraschend früh Verstorbenen gelesen, der in dieser Gemeinde aktiv und beliebt gewesen war. Der Priester schilderte ihn als einen stillen, liebenswürdigen und sehr frommen Menschen. Besonders hob er mehrmals hervor, der Mann habe wenige Tage vor seinem Tod gebeichtet, sei also im Stand der Gnade gestorben.

Ich empfand das als großen Trost:
Der Herr ist da, Er ist sich nicht zu gut, von Sündern angeschaut zu werden.
Es gibt Christen, die im Stand der Gnade sterben.
Es gibt Priester, die dies besonders erwähnen und die bei der Elevation Gott verliebt anlächeln.
Es gibt Hoffnung.

Zugleich gibt es einen klaren Auftrag der Nachfolge, und darin ist auch die Sühne enthalten. Beten wir an Stelle derer, die das nicht können oder wollen. Schweigen wir, wenn wir ungerecht als Mittäter beschimpft werden. Reden wir, wenn wir Täter kennen – und zwar erst mit der Polizei und dann mit dem Bischof, nicht anders. Stehen wir Opfern bei, wo wir können – und beten wir, immer wieder, für Opfer, für Täter, für zu Unrecht Verdächtigte, für die Kirche. Sie ist als mystische Braut Christi heilig, und ihre Diener sind wie alle Menschen zu absolut Unheiligem ebenso fähig wie zur Heiligkeit.

kath.net-Buchtipp
Die Befreier
13 Geschichten von Verwandten, Nachbarn und anderen Dämonen
Von Claudia Sperlich
Taschenbuch, 108 Seiten
2017 Tredition
9783743908666
Preis Österreich: 8.30 EUR

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Buchhandlung Provini Berthier GmbH, Chur:
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Symbolfoto: Kirchenglocke




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Lesermeinungen

 antonius25 20. August 2018 
 

Nicht die Kirche hat sich besudelt!!!

Die Kirche ist rein, die unbefleckte Braut Christi. Das ist Grundpfeiler unseres Glaubens.

Allerdings sind die Kirchenmitglieder, die Gläubigen, sündige Menschen. Auch die Priester und Bischöfe. Und insbesondere die Homomafia, die sich in unsere Kirche eingeschlichen hat und diese abscheulichen Vergewaltigungen heranwachsender schutzbedürftiger junger Männer begangen hat und sich gegenseitig deckt!


12
 
 Rob Albers 20. August 2018 
 

Gemeinschaft der Heiligen

Im Credo wird die heilige katholische Kirche als Gemeinschaft der Heiligen bezeichnet, verbunden im Heiligen Geist. Doch längst nicht alle Mitglieder der römisch katholischen Kirche sind "heilig", also von Gott geheilt und aus dem Dreck gezogen! Ich bin deshalb nicht wirklich erstaunt über die vielen Austritte...


1
 
 Zeitzeuge 20. August 2018 
 

"Die Kirche" und schlechte, unwürdige Amtsträger,

dazu habe ich schon an anderer Stelle hier meine Meinung gesagt.

Bei allem berechtigten Entsetzen über die
Täter, die natürlich, falls noch möglich, kirchlich und weltlich hart zu bestrafen sind, sollten wir nicht vergessen,

daß die hl. Kirche als mystischer Leib Christi mit dem Herrn als Haupt

aus der streitenden Kirche hier auf Erden,

der leidenden Kirche im Puragatoium

und

der triumphierenden Kirche im Himmel

als die gottgewollte, übernatürliche Heilsanstalt besteht!

DEO GRATIAS!

Bitte auch den letzten Satz in dem Artikel von Frau Sperling beachten, den ich als Interpretation der m.E. zu oberflächlich-kurzgreifenden Überschrift verstehe!


3
 
 theWinner 20. August 2018 
 

Freiwillig - mit mea culpa - vortreten und

das kirchliche Amt verlassen! Das ist, was von allen Priestern, Bischöfen und Kardinälen sowie - ggfls. Ordensleuten - zu verlangen ist, falls diese in Missbrauch und/oder Vertuschung von Missbrauch (Kinder, Jugendliche, Seminaristen) und/oder aktiv ausgelebter Homosexualität verwickelt sind oder waren!.

Das wäre ein ehrlicher Schritt zur Aufklärung und Aufarbeitung.

Es ist absolut abzulehnen, dass es jetzt noch mühsame Prozesse brauchen soll/muss, um Täter zu identifizieren.

Jeder -- wie oben beschrieben -- sollte schriftlich eine Erklärung abgeben müssen, ob er zum Täterkreis gehört oder wahrhaft persönlich keine Schuld auf sich geladen hat. Diese Erklärungen sind dem -- von Franziskus so beschworenen Volk Gottes -- öffentlich vorzulegen.
Dann kann jeder, der jetzt lebt, prüfen, ob er noch etwas zur Aufdeckung von Tätern (Benennung von Personen) beitragen kann.

Es ist doch eine Heuchelei, dass solche Aufklärungen Jahre mühsamer Rechercheprozesse brauchen....


6
 
 Adamo 20. August 2018 
 

Schockiert und entsetzt

bin ich auch. Unseren Hl. Vater Papst Franziskus halte ich für unfähig diese Skandale in unserer hl.katholischen Kirche wirklich aufzuarbeiten. Hier dürfen auch keine Kleriker mehr ran, sondern seriöse qualifizierte Laienrichter, ansonsten bleibt alles beim alten so wie bisher.


8
 
 SpatzInDerHand 20. August 2018 

@gebsy: ja.... ABER!

Sie haben zwar voll und ganz recht, aber das, was Sie sagen, ist erst Schritt Nummer Zwei. Zuvor muss Aufdeckung und Aufarbeitung des Missbrauchs geschehen sein, Täter müssen aus ihren Ämtern entfernt werden, Vertuschungsverantwortliche ebenso, Netzwerke (wahrscheinlich bis in den Vatikan hinein) müssen schonungslos zerstört werden.

Gebsy, es muss Ihnen klar werden: Auch Jesus hat angesichts der Händler im Tempel sich nicht zu Gebet und Buße ins stille Kämmerlein zurückgezogen, sondern er hat AUFGERÄUMT!


17
 
 gebsy 20. August 2018 

Opfer sein oder Frieden stiften

Wir haben die Wahl: Vergebung oder Verbitterung.
Was wir im Vaterunser versprechen und erbitten, wird von der Psychologie bestätigt:
Wenn ich jemandem nich vergeben kann (will), füge ich mir selbst Schaden zu und verbittere.
Wenn sich Menschen die Vergebung zusichern, ist die Versöhnung möglich und Unfrieden unterbunden.
Missbrauchsopfer sind damit menschlich überfordert; sie brauche Gottes Hilfe, um vergeben zu können.
Ist aber der Täter ein Diener Gottes, wird dem Opfer diese Zuflucht verstellt, ja unmöglich gemacht.
Dieser Umstand macht das Verbrechen sexuellen Missbrauchs oder Misshandlungen noch größer.
Erste Hilfe in diesen unmenschlichen Abgründen ist das Gebet ...
Zölibatär lebende Menschen brauchen das Gebet als Hilfe, um sexuelle Erregung abzubauen;
wenn aber der junge Mensch nicht erfährt, dass ihm Gott dabei helfen will, Selbstbefriedigung zu meiden,
nimmt das Unheil seinen Lauf und die Unzucht wird zur Selbstverständlichkeit.


7
 
 Fink 20. August 2018 
 

"Der Diktator Papst" von Marcantonio Colonna

Dieses vor 10 Tagen auf Deutsch erschienene Buch dürfte in die Geschichte eingehen.
Da erfährt man, was man über Papst Franziskus wissen muss.
Da steht auch drin, warum von Papst Franziskus eine Lösung der Missbrauchs-Krise nicht zu erwarten ist.


4
 

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