Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  6. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben
  14. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
  15. ,Wir dienen immer irgendeinem Herrn!‘

Ein Himmelreich für ein Eis: Sieben-Eisdielen-Wallfahrt durch Rom

28. Juli 2018 in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pilger begeben sich in der Ewigen Stadt in der Regel auf eine "Sieben-Kirchen-Wallfahrt" - Daneben empfehlen sich in den Sommermonaten auch Abstecher zu den lokalen Eisdielen-Geheimtipps - Die Top Sieben vorgestellt von Burkhard Jürgens.


Rom (kath.net/ KAP)
Zum traditionellen Pilgerprogramm in Rom gehört die Sieben-Kirchen-Wallfahrt - ein Parcours von rund 23 Kilometern zu den wichtigsten katholischen Heiligtümern. Wer bei den aktuellen Sommertemperaturen dann erst richtig in Wanderlaune kommt, kann eine Sieben-Eisdielen-Wallfahrt anschließen. Sattsam bekannte Reiseführerempfehlungen wie "Giolitti" oder "Gelateria della Palma" dürfen links liegenbleiben. Hier die Top 7 für den frommen Genießer:

1) Il Pellicano

Der alte Pilgerweg vom Norden erreicht Rom an der Milvischen Brücke. Die Schicksalsschlacht, die Kaiser Konstantin im Jahr 312 an dieser Stätte schlug, markierte den Wendpunkt zum Aufstieg des Christentums. Heute liegt hier zwischen schattigen Platanen Il Pellicano: Holländischer Kakao, Pistazien aus Bronte auf Sizilien und piemontesische Haselnüsse zählen zu den Zutaten des klassischen Sortiments. Auf Wunsch wird das Eis in flüssige Schokolade und gehackte Haselnüsse getunkt. Gehaltvolle Sorten wie Variegato alla Nutella und Pistacchio geben Kraft für den Einzug in die Ewige Stadt.

(Info: Il Pellicano, Piazzale Ponte Milvio 19; Montag bis Donnerstag 11.00 bis 24.00 Uhr, Wochenenden bis 02.00 Uhr. Ab 2 Euro)

2) Al Settimo Gelo

Ein Wortspiel mit "il settimo cielo" - dem "siebten Himmel" - gab den Namen für die Eisbar in dieser wenig touristischen Ecke des Viertels Prati. Inhaberin Mirella Fiumano wechselte 1997 nach ihrem Medizinstudium kurzerhand die Laufbahn: "Es war sowas wie eine Mutprobe." Ohne jede Ausbildung gestartet, ist sie heute mit internationalen Preisen dekoriert. Fiumano setzt auf naturbelassene Ausgangsprodukte und Kreativität; unvergleichlich ihr Ricotta-Eis mit karamelisierten Feigen.

Der Hit bei Hitze aber ist das "Gelato Persiano": Rosen-Sorbet mit iranischem Safran und Splittern ungerösteter Pistazien - eine unbeabsichtigte Reminiszenz an die größte Niederlage der Kreuzfahrerheere 1187 in der Sommerglut Galiläas. Damals reichte Sultan Saladin dem besiegten Guido von Jerusalem huldvoll einen Becher Rosenwasser mit Schnee vom Hermon.


(Info: Al Settimo Gelo, Via Vodice 21. Dienstag bis Samstag 10.00 bis 23.30 Uhr, Sonntag 16.00 bis 23.30 Uhr. Ab 2,50 Euro)

3) Il Gelato di San Crispino

Der frühchristliche Märtyrer Crispinus steht Pate für den Betrieb von Pasquale Alongi. Mitnichten ein Eisheiliger: Crispinus war Schuhmacher von Beruf, aber Alongi sieht ihn damit als Patron der guten alten Handwerkskunst par excellence. Außerdem, so der Chef des 1993 gegründeten Unternehmens, sollen Crispin und sein Bruder Crispinianus nach Frankreich ausgewandert sein, weil sie Probleme mit dem römischen Fiskus hatten - "und wer hätte die nicht".

Als Spezialitäten empfiehlt Anlongi seine Sorbets aus täglich frisch verarbeiteten Früchten. Aushängeschild ist aber die Crema di San Crispino mit dem herben Honig des sardischen Erdbeerbaums und nicht mehr Zucker als nötig. Garantiert Handarbeit.

(Info: Il Gelato di San Crispino, Via della Panetteria 42 (Nähe Trevibrunnen) und Piazza della Maddalena 3 (Nähe Pantheon). Sonntag bis Donnerstag 11.00 bis 0.30 Uhr, Freitag und Samstag 11.00 bis 01.30 Uhr. Ab 1,90 Euro, Aufpreis für Spezialitäten)

4) Gelateria Fassi - Palazzo del Freddo

Eisdiele wäre das falsche Wort: Der Palazzo del Freddo unweit der Piazza Vittorio ähnelt einer Schalterhalle des frühen vergangenen Jahrhunderts, ein hoher, nüchterner, von Effizienz und Amtlichkeit durchwalteter Raum. 1928 baute Giovanni Fassi den von seinen Eltern ererbten Eismacherbetrieb zur ersten regelrechten Speiseeisfabrik auf europäischem Boden um, eine Kathedrale der Lebensmittelindustrie.

Ein Plakat warb stolz für die "Elektrische sizilianische Gelateria", die Firma Arthur Krupp fertigte das unverwüstliche Stahlgeschirr, und 1934 ging die erste Lieferung trockeneisgekühlt nach Afrika. Die Spezialität des Hauses blieb indessen ganz ortsverbunden: "Sanpietrini", mit Schokoladenglasur versehenes Eiskonfekt, geformt wie die typisch römischen Pflastersteine, die ihren Namen von der Piazza San Pietro haben.

(Info: Gelateria Fassi, Via Principe Eugenio 95. Montag bis Donnerstag 12.00 bis 24.00 Uhr, Freitag und Samstag 12.00 bis 0.30 Uhr, Sonntag 10.00 bis 24.00 Uhr. Ab 1,60 Euro, Sanpietrini pro Stück 0,80 Euro)

5) La Romana

Ein unscheinbarer Ort an der Via Ostiense erinnert an die letzte Begegnung der Apostel Petrus und Paulus vor ihrem Martyrium. Auf der Höhe der Hausnummer 106 - neben dem Eingang zur sehenswerten Centrale Montemartini, einem alten Dieselkraftwerk, das heute als Antikensammlung dient - stand einst eine Kapelle, die dem Abschied der Apostelfürsten gewidmet war. Das Kirchlein fiel dem Straßenbau zum Opfer, nur die Kopie eines alten Reliefs blieb: Ein stärkendes Wort, eine Umarmung zwischen Männern, die es miteinander nicht immer leicht hatten.

Was hebt nach so einem ernsten Moment die Stimmung besser als ein Eis? Tröstendes Biscotto della nonna oder sommerlich-fruchtige Blaubeere mit Holunder und Limone - bei La Romana, 500 Meter stadteinwärts auf halbem Weg zur Cestius-Pyramide, drängt sich meist eine Menschentraube auf dem Gehsteig. Viele Römer schätzen diese Adresse, auch wenn das Franchise-Unternehmen aus Rimini längst jeden familiären Charakter verloren hat.

(Info: La Romana, Via Ostiense 48, Montag bis Donnerstag 12.00 bis 24.00 Uhr, Freitag und Samstag 12.00 bis 01.00 Uhr, Sonntag 11.00 bis 24.00 Uhr. Ab 2,40 Euro)

6) Cremeria Romana - Gelato Kosher

In der Vergangenheit waren die Beziehungen zwischen Juden und Katholiken in Rom weiß Gott nicht nur harmonisch. Aber die Zeiten, als die jüdische Gemeinschaft ausschließlich die heruntergekommenen Gassen zwischen Kapitol und Tiber-Insel bewohnen durfte und Zwangspredigten anzuhören hatte, sind vorbei. Das Ghetto - der Name wird unbefangen weiterbenutzt - ist heute ein beliebtes Ausgehviertel, und dazu gehört natürlich eine Eisbar mit Zertifikat des Rabbiners, dass die Produkte den jüdischen Speisevorschriften entsprechen.

Die Syngogengemeinde Roms gilt als älteste Europas und die einzige, die seit der Antike ununterbrochen in der Diaspora besteht; mag auch das koschere Eis keinen Superlativ verdient haben, es steckt ein Hauch von Geschichte drin.

(Info: Cremeria Romana - Gelato Kosher, Via del Portico d'Ottavia 1B. Sonntag bis Donnerstag 08.00 bis 23.00 Uhr, Freitag 08.00 bis 16.00 Uhr, Samstag 18.00 bis 24.00 Uhr. Ab 2,50 Euro)

7) Hedera

Die beiden heißen Francesco und erfuhren 2013 ihre Berufung. Der eine war Manager und wurde Gelatiere, der andere war Erzbischof von Buenos Aires und wurde Papst. Ihre Biografien kreuzten sich im gleichen Jahr. Francesco Ceravolo schickte eine Torte mit dem Papstwappen "Miserando atque eligendo" (Aus Barmherzigkeit erwählt) an die Casa Santa Marta, und der Papst erbarmte sich, indem er Ceravolo zum Eislieferanten erwählte.

In seinem früheren Leben in der Finanzbranche lernte Ceravolo das Organisieren, als studierter Jurist weiß er sich Ärger vom Leib zu halten; das macht ihm den Rücken frei für die Eisproduktion, die er gemeinsam mit seinem Vater, einem liebenswürdigen Senior, leitet. Die mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Qualität verlangt Beschränkung: eine Handvoll Fruchtsorten, sieben Cremes, basta. Und was isst der Papst? Da legt Ceravolo eine Diskretion an den Tag, die nicht nur mit den Geflogenheiten der Branche, sondern auch mit seiner berüchtigt-verschwiegenen kalabrischen Heimat zu tun hat.

(Info: Hedera, Borgo Pio 179 und Via dei Coronari 141. Täglich 10.00 bis 23.00 Uhr. Ab 2,50 Euro)

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Bge 30. Juli 2018 
 

Eisdielen am Sieben Kirchen Pilgerweg

Auf der Via delle Sette Chiese, dem Fußweg zwischen St. Paul und den Katakomben, gibt es zwei sehr gute Eisdielen. Weitere Infos gibt es hier: https://www.tourist-in-rom.com/de/drei-tage-in-rom/nachmittag-papstbasiliken-katakomben/


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Rom

  1. Römische Politiker sprechen mit Papst über Hilfe für Bedürftige
  2. Die „Spina di Borgo“, Palazzo Cesi – von der Renaissance zum Zufluchtsort für die Juden
  3. Die „Spina di Borgo“, der Passetto, der als „Corridore“ (Fluchtweg) fungierte
  4. Die „Spina di Borgo“, die Kirche der „Madonna delle Grazie“ und die Marienikone
  5. Rom sagt Veranstaltungen zum Stadtfest Peter und Paul ab
  6. Um 5.03 Uhr schreckte ein Erdbeben die Bewohner Roms auf
  7. Kirchensperre missachtet: ‚Zuhause muss für Kinder immer offen sein’
  8. Papstsekretär: Menschen werden Kirche verlassen, die sie allein lässt
  9. Römische Begegnungen
  10. Vor 75 Jahren machte die SS Razzia auf die Juden Roms






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Roma locuta - causa (non) finita?
  7. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz