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Mahl des Aufbruchs

25. Mai 2018 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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„Vielleicht steht uns als Kirche ja auch ein belastender Wüstenzug bevor, wenn sich überkommene Formen und Strukturen spürbar auflösen und neue so leicht nicht zu finden sind.“ Von Bischof Heinz Josef Algermissen


In der Eucharistie, das müssen wir uns angesichts des Hochfestes Fronleichnam vergegenwärtigen, erkennt die Kirche ihren eigenen Grund, ihr eigentliches Wesen. Sie soll in der wiederholten Feier dieses Geheimnisses immer mehr Leib Christi werden, der sie aus Gnade schon ist. Kirche ist ihrem Wesen nach „Teilhabe“ am Leib Christi, wie Paulus es im 1. Korintherbrief (10,16f) sagt: „Der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, ist Teilhabe am Blut Christi; das Brot, das wir brechen, ist Teilhabe am Leib Christi.“

Die Gemeinschaft, die sich da „im Heiligen Geist“ bildet, ist Verwandlung, denn wenn der Hl. Geist berührt, werden die Dinge neu. Darum kann auch Christsein nicht eine kleine Sonntagswelt, zu unserer Werktagswelt hinzugefügt, sein, etwas, was wir in einem Andachtswinkel unseres Lebens noch hinzubauen, sondern ist neue Perspektive, ist Verwandlung, die uns grundlegend verändert. Folglich ist bürgerliche Selbstzufriedenheit das genaue Gegenteil von kirchlichem Aufbruch.


Ein Priesterdichter hat es vor Jahren einmal so zur Sprache gebracht: Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste für ihren Glauben ist. Sie werden antworten: „die hl. Messe“. Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste in der hl. Messe ist. Sie werden antworten: „die Wandlung“. Sag hundert Katholiken, das Wichtigste ihres Glaubens sei die Wandlung. Und sie werden antworten: „Um Gottes Willen, alles soll so bleiben, wie es ist.“

Diese innere Haltung ist indes für gläubige Menschen ein Widerspruch in sich selbst.

Den Lebenszusammenhang von Eucharistie und Kirche hat der heilige Augustinus auf die einprägsame Kurzformel gebracht: „Wenn ihr selbst also Leib Christi und seine Glieder seid, dann liegt auf dem eucharistischen Tisch euer eigenes Geheimnis … Ihr sollt sein, was ihr seht, und sollt empfangen, was ihr seid.“

Die Feier der Hl. Eucharistie ist, liebe Leserinnen und Leser, immer zugleich neben Verwandlung auch Sammlung und Sendung. Kommunion muss, richtig verstanden, zur Mission werden. Wir nennen sie daher auch „Messe“, „Missa“, d. h. „Sendung“. Der alte Zuruf „Ite Missa est“ heißt nicht: „Nun habt ihr eure Pflicht getan“, sondern: „Jetzt sollt ihr zeigen, wes Geistes Kinder ihr seid! Bringt Christi Licht in eine Welt voller Zwielicht und Schatten!“

Jede Eucharistiefeier will uns in Bewegung bringen, ist Aufbruch, ähnlich dem jüdischen Pascha: „Die Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand …“:

Vielleicht steht uns als Kirche ja auch ein belastender Wüstenzug bevor, wenn sich überkommene Formen und Strukturen spürbar auflösen und neue so leicht nicht zu finden sind. Durststrecken können da erwartet und eingeplant werden.

Wenn wir uns aber dem Herrn der Kirche und der Führung seines Geistes anvertrauen, wird ER uns eine neue Perspektive öffnen. Da bin ich ganz sicher. Nur: Wir müssen uns aufmachen dorthin, wohin Gott uns führen will.

Jesus Christus selbst schenkt uns im Abendmahlssaal eine beispielhafte Bewegung: Er steht vom Mahl auf, umgürtet sich (Jo 13,4), wie das jüdische Volk vor dem Auszug. Umgürtet diesmal für den Dienst der Fußwaschung und des gebeugten Rückens. Das ist eine Bewegung, die uns als Kirche seither fordert, herausfordert und nicht in Ruhe lässt.

So lasst uns Eucharistie mit aller Konsequenz feiern und uns auf den Weg machen! Es ist ein Pascha-Weg in das Land der Verheißung, darauf dürfen wir vertrauen.

Foto Bischof Algermissen (c) Bistum Fulda


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Lesermeinungen

 js.maria 26. Mai 2018 
 

kaum mehr Strukturen

Die Kirche kurz vor dem Ende, also vor der Offenbarwerdung Gottes, so wie er wirklich ist, ist eine Kirche mit nur noch wenigen Strukturen. Denn die Heiligen und ihre Stätte wird von den Heiden umzingelt sein, bevor das verzehrende Feuer der Wahrheit aus dem Himmel von Gott her allem ein Ende bereitet. Mystik? Ja genau, am Ende ist die Mystik, weil Johannes bleibt, bis er wieder kommt. Was geht das die strukturelle Kirche an!


1
 
 Msgr.Westenfeld 25. Mai 2018 

Msgr.Westenfeld

Gutes bewahren und Jüngeren erklären, das halte ich für dringend nötig. Wir haben in den verg. Jahren so viel aufgegeben, vergessen und verlassen, dass wir in Kürze -geistlich gesehen- vor dem "AUS" stehen, da wir nichts mehr haben, was wir weitergeben können. Traditionen gilt es zu bewahren und zu aktualisieren.Junge Menschen haben heute oft so viele gute Ideen,die es in den Glaubensvollzug einzubauen gilt (ohne Angst der Älteren). Wir dürfen uns nicht selbst unserer Wurzeln entledigen. Es gilt , sie zu pflegen, damit sie neue Glaubenswurzeln hervorbringen.Ich wundere mich oft, wie sehr sich Jüngere über "alte Überlieferungen"positiv wundern und oft viel Interesse zeigen. Nicht aufgeben der Traditionen, sondern sie weitergeben. Gerade etwa Wallfahrten sprechen Jugendliche an. Hier erfahren sie Gemeinschaft - Gebetsgemeinschaft.Also: Nicht jammern, sondern einander ermutigen und fröhlich und gelassen, weiterbauen an Altem.


4
 
 girsberg74 25. Mai 2018 
 

Passt alles?

Warum hat sich Bischof Algermissen nicht den "Sieben Glorreichen" angeschlossen?


6
 
 Aloe 25. Mai 2018 

Aus Gnade ist die Kirche Leib Christi – und sie soll es immer mehr werden, betont Bischof Algermissen. Würde dazu eine Aussage von Papst Benedikt XVI. passen, die ich von einem Kalenderblatt lese: “Liebe ist niemals „fertig“ und vollendet. Sie wandelt sich im Lauf des Lebens, reift und bleibt sich gerade dadurch treu.“ (die Quelle ist leider nicht angegeben)
Zu @wedlerg: die Kritik in dem genannten Zitat habe ich immer noch etwas anders verstanden, nämlich als Kritik, dass die Eucharistische Wandlung keine erkennbare Wandlung der einzelnen Gläubigen (oder Messbesucher) bewirken würde. Ja, selbstkritisch betrachtet kann es so aussehen, wobei das Eigentliche, die Gnade, den leiblichen Augen wohl immer verborgen bleibt.


2
 
 Stefan Fleischer 25. Mai 2018 

Was ich schon als Covertext

für das Büchlein "Gottesbeziehung heute" geschrieben habe, das gilt auch heute noch, vielleicht sogar mehr denn je:
"Was unsere Kirche heute braucht, ist ein neuer Aufbruch, einen neuen Aufbruch zu Gott, zu einer neuen, tiefen Gottesbeziehung, zu einer Rückbesinnung auf das erste und wichtigste Gebot: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.“


9
 
 wedlerg 25. Mai 2018 
 

Sehe das Zitat ganz anders

"Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste für ihren Glauben ist. Sie werden antworten: „die hl. Messe“. Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste in der hl. Messe ist. Sie werden antworten: „die Wandlung“. Sag hundert Katholiken, das Wichtigste ihres Glaubens sei die Wandlung. Und sie werden antworten: „Um Gottes Willen, alles soll so bleiben, wie es ist.“

Ich sehe dieses Zitat, das al Kritik an Katholiken gedacht ist, eher als Lob. Ich sehe daran, ein klares Verständnis der Katholiken für das wesentliche (Gabe der Unterscheidung) und gleichzeitig ein klares Bekenntnis dazu, dass die Tradition trägt. Die Tradition ist viel besser als ihr Ruf. Sie hat den großen Vorteil, dass sie negatives aussondert und das wesentliche bewahrt.

Diese Fähigkeit auf unterschiedlichen Ebenen unterschiedlich zu denken und zu handeln, ist typisch katholisch und typisch für den Hl. Geist.

Es braucht keine neuen Strukturen, es braucht das Verständnis für da Wesentliche und ebensolche Priester.


12
 
 Stanie 25. Mai 2018 
 

Man kann auch die Kirche totreformieren; woran liegts?

Heute reden Bischöfe und Priester sehr oft von "Aufbrüchen", aber wenig oder gar nicht vom Bewahren des Richtigen und Guten. Sowohl das hl. Evangelium, als auch die Dogmen und Lehren der Kirche u.a.m. bleiben immer wahr, aber müssen verkündet werden, immer wieder von Neuem. Da gibts keine Langeweile. Das wird aber nicht oder kaum beachtet.
Es gibt die "Aufbrüche" und "Reformen" seit 50 Jahren, aber die Zahl der Gläubigen hat spiegelbildlich dazu immer weiter abgenommen. Merkt man nicht, daß es damit sehr wohl zusammenhängt? Allein die Wortwahl macht schon stutzig.
Die Schafe folgen dem/den wahren Hirten.


10
 

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