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Reichtum verführt und macht zum Sklaven

24. Mai 2018 in Aktuelles, 49 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: der Herr schenkt die Reichtümer, um sie den anderen zu geben. Die Ungerechtigkeit, die Arbeit auszubeuten und keinen Lohn zu zahlen, ist Todsünde. Der Mittelpunkt des Evangeliums: die Armut. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Abstand nehmen von den Reichtümern, denn sie sind dem Menschen von Gott gegeben worden, damit er sie den Anderen schenkt. Dies war der Kern der Betrachtungen von Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“ am Donnerstag der siebten Woche im Jahreskreis, Gedenktag Unserer Lieben Frau Maria Hilf, Gottesmutter von Sheshan. Der Papst widmete die Messe dem „edlen chinesischen Volk“.

Franziskus ging von der ersten Lesung aus dem Brief des Apostels Jakobus aus (5,-6), in der hervorgehoben wird: „Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, sind bis zu den Ohren des Herrn Zebaoth gedrungen“ (V. 4). Der Papst wiederholte, was der Apostel gesagt hatte, „kraftvoll“ und „eindeutig“, indem er auf die „faulen Reichtümer“ aufmerksam machte. Auch Jesus habe so gesprochen:

„‚Wehe euch Reichen!’, so im ersten Weheruf der Seligpreisungen in der Version des Lukasevangeliums. ‚Wehe euch Reichen’. Wenn jemand heute eine derartige Predigt hielte, dann würde am Tag darauf in den Zeitungen stehen: ‚Dieser Priester ist ein Kommunist!’. Doch die Armut steht im Mittelpunkt des Evangeliums. Die Predigt über die Armut steht im Mittelpunkt der Verkündigung Jesu: ‚Selig die Armen’ ist die erste Seligpreisung. Es ist dies der Personalausweis, die Identitätskarte, mit der sich Jesus vorstellt, als er in sein Dorf zurückkehrt, nach Nazareth, in die Synagoge, und: ‚Der Geist ist über mir, ich bin gesandt worden, um das Evangelium, die Frohe Botschaft, den Armen zu verkünden, die frohe Nachricht den Armen’. Doch immer haben wir in der Geschichte diese Schwäche gehabt, zu versuchen, diese Predigt über die Armut wegzunehmen, in dem Glauben, dass es sich um etwas Soziales, Politisches handelt. Nein! Das ist reines Evangelium, das ist reines Evangelium“.


Franziskus drängte dazu, über das Warum einer „so harten Predigt“ nachzudenken. Der Grund bestehe in der Tatsache, dass „die Reichtümer Götzendienst sind“, sie seien fähig, zu verführen. Jesus selbst sage, dass man nicht zwei Herren dienen könne, Gott und dem Mammon, „entweder dienst du Gott oder du dienst den Reichtümern“. Jesus stelle also vor die „Kategorie des Reichtums als Herrn“. Dies bedeute: der Reichtum „nimmt dich ein und lässt dich nicht los und richtet sich gegen das erste Gebot“, Gott von ganzem Herzen zu lieben.

Der Papst stellte dann fest, dass die Reichtümer auch „gegen das zweite Gebot gehen, da sie die harmonische Beziehung unter uns Menschen zerstören“, „sie ruinieren das Leben, sie ruinieren die Seele“. Franziskus rief das Gleichnis vom reichen Prasser in Erinnerung, der gemeint habe, sein Leben sei ein gutes Leben inmitten aller Feste in luxuriösen Kleidern, und von Lazarus, „der nichts hatte“. Die Reichtümer „nehmen uns die Harmonie mit den Brüdern und Schwestern weg, sie bringen uns von der Nächstenliebe ab, sie machen uns zu Egoisten“.

Jakobus erwähne den Lohn der Arbeiter, die die Felder der Reichen abgemäht hätten und denen der Lohn vorenthalten worden sei. Es sei gut möglich, so der Papst, dass einer den Apostel Jakobus mit einem „Gewerkschaftler“ verwechseln könnte. Und dennoch sei es der Apostel, der vom Heiligen Geist inspiriert spreche. Es ist, als spreche er in unserer Zeit:

„Auch hier, in Italien, werden die Leute ohne Arbeit gelassen, um die großen Kapitale zu retten. Das ist gegen das zweite Gebot, und wer das tut: ‚Wehe euch!’. Nicht ich sage das, sondern Jesus. Wehe euch, die ihr die Leute ausbeutet, die ihr die Arbeit ausbeutet, die ihr Schwarzgeld bezahlt, die ihr keine Rentenbeiträge bezahlt, die ihr keinen Urlaub gebt. Wehe euch! Abstriche machen, Betrügereien mit dem anstellen, was zu bezahlen ist, mit dem Gehalt, ist Sünde, ist Sünde. ‚Nein, Pater, ich gehe jeden Sonntag zur Messe und ich gehe zu jenem katholischen Verein und ich bin sehr katholisch und ich bete die Novene zu dem Anlass...’. Aber du zahlst nicht? Diese Ungerechtigkeit ist eine Todsünde. Du bist nicht in der Gnade Gottes. Das sage nicht ich, das sagt Jesus, das sagt der Apostel Jakobus. Aus diesem Grund entfernen die Reichtümer vom zweiten Gebot, von der Liebe zum Nächsten“.

Die Reichtümer also hätten die Fähigkeit, uns zu Sklaven zu machen. So mahnte Franziskus abschließend dazu, „ein wenig mehr zu beten und ein wenig mehr Buße zu tun“, nicht für die Armen, sondern für die Reichen:

„Vor den Reichtümern bist du nicht frei. Um vor den Reichtümern frei zu sein, musst du Abstand nehmen und zum Herrn beten. Wenn der Herr dir Reichtümer gegeben hat, dann deshalb, um sie den Anderen zu geben, um in seinem Namen viel Gutes für die Anderen zu tun. Doch die Reichtümer haben dieses Vermögen, uns zu verführen, und wenn wir dieser Verführung verfallen, sind wir Sklaven der Reichtümer“.

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Lesermeinungen

 Tonika 31. Mai 2018 
 

Geld ist ein guter Diener aber ein schlechter Meister.


1
 
 Tonika 31. Mai 2018 
 

Viele Armen sind auch von Geld besessen und gehen über Leichen um reich zu werden.


1
 
 Hadrianus Antonius 28. Mai 2018 
 

@lenitas @lakota

@lenitas: Sie irren sich: tatsächlich hat es noch nie zuvor in der Geschichte soviele Menschen (besonders prozentual) gegeben, die NICHT in Not und Armut gelebt haben.
Der Mittelstans war noch nie so groß.
In Argentinien sieht die Sache anders aus: durch über einem Jahrhundert autarkische Wirtschafts- und Industriepolitik und über 70 Jahren Peronismus (schreiben wir ruhig argentinischer Faschismus) ist dieses Land tatsächlich wirtschaftlich gewaltig nach unten gerutscht.
Übrigens nicht die Schuld der Reichen, sondern des Justicialismo.
@Lakota: die Predigtproduktion in Sta. Marta ist enorm-ich habe das Meiste gesammelt; und nicht selten total verwirrt und abstrus.
P. F. Lombardi SJ hat dadurch das Handtuch geworfen; deshalb gibt es nicht selten mehrere Bearbeitungen der "Urmodelle".
PFranz.: "Ich bin kein großer Theologe".
Selbst "hält er sich" leider "nicht mit den Worten zurück" ;-)


3
 
 Ad Verbum Tuum 28. Mai 2018 

Nachtrag

@Diasporakatholik, falls Sie es zufällig noch lesen:

Das 3-fache Liebesgebot hatte ich nicht als generellen Leitgedanken gemeint, jedoch ist er m.E. inhaltlich nicht von der Hand zu weisen:
a) wer sich selbst nicht lieben kann, wird auch gegenüber anderen meist nur eine defizitäre Art der Liebe zum Ausdruck bringen können - wie z.B. Helfersyndrom. D.h. ein gesundes Verhältnis zu sich selbst ist Voraussetzung zu echter Nächstenliebe.

b) Dass mit Selbstliebe kein Narzissmus gemeint sein kann, erschließt sich aus der ganzen Bibel. D.h. gerade das rechte Maß - die Selbstachtung - ist auch das rechte Maß der Liebe zum Nächsten. Keine Vergötterung des Nächsten...

P.S.: Persönlich hatte ich lange Jahre mit mangelndem Selbstbewusstsein zu kämpfen - und mir hat u.a. diese Bibelstelle geholfen, anzunehmen, dass ich mich selbst akzeptieren muss.


0
 
 Herbstlicht 26. Mai 2018 
 

@lenitas

Ja, Fehler machen wir alle!
Es geht mir, glauben Sie mir bitte, im Grundsatz nicht um eine Auflistung der Fehler, die Papst Franziskus vermeintlich oder tatsächlich machte, sondern um die Irritationen und Verwirrungen, die er dabei auslöste.

Da er sich einmal dahingehend geäussert hat, dass er womöglich in die Geschichte eingeht als jemand, der die Kirche gespalten hat (lt. SPIEGEL), sind die sorgenvollen Gedanken so mancher schon nachvollziehbar.

Es liegt mir fern, Ihnen die Freude an Franziskus zu nehmen.
Ich wünsche mir nur, dass anerkannt wird, dass es den meisten jener, die dieses Pontifikat nicht gar so positiv sehen, nicht um billige Polemik geht, sondern sie sich echte Sorgen um die Entwicklung in der Kirche machen.

Auch ich wünsche Ihnen abschließend, geehrte @lenitas, ein gutes Wochenende und einen gesegneten Sonntag!


3
 
 Walter Knoch 26. Mai 2018 

Reichtum macht unabhängig III

Ich ändere die polemische Vokabel Reichtum in Wohlstand. Ein entsprechender Wohlstand macht unabhängig, so dass ich in der öffentlichen Diskussion gegen Abtreibung eintreten kann, gegen den Krieg gegen die Familie, gegen den Gender-Wahnsinn, gegen ein unkontrollierte Einwanderung. Aber für Hilfe vor Ort, lokal, abgestimmt.
So dass ich eintreten kann für die Ehe, für Vater, Mutter, Kind, ohne um meinen Arbeitsplatz fürchten zu müssen.
Noch einmal zum Götzen: Dietmar Hopp, Milliardär. Was der für meine Region getan hat und tut, das tut keine Caritas. Seine Projekte mit Hilfe seiner Stiftung sind ein Segen für die Rhein-Neckar-Region. Die Ausstrahlung "seines" Unternehmens kann in Geld überhaupt nicht beziffert werden.
Dies ist Reichtum, der segensreich wirkt, während er, in Steuern bezahlt, vom Väterchen Staat konsumtiv verpulvert worden wäre.

Ein letztes: De "Armen" abhängig zu halten und ihm die Verantwortung für sein Leben durch Alimentierung abzunehmen ....?????? Der falsche Weg!


2
 
 kreuz 26. Mai 2018 

Caritas-Kalender Spruch 16.Mai

"Es ist nichts falsch daran,
daß Menschen Reichtümer besitzen.
Falsch wird es,
wenn Reichtümer Menschen besitzen."


4
 
 Walter Knoch 26. Mai 2018 

Reichtumg macht unabhängig II

Ich habe zwei Fragen gestellt. Siehe unten. Vielleicht beantworten sich beide Fragen mit der Tatsache, dass Jesus genau wie später seine Jünger als abhängige Wanderprediger lebten. Daher die Nähe zu sozialistischem Gedankengut.
In Matthäus heißt es: Ich war hungrig und ihr habt mich nicht gespeist.
Die Speisung macht abhängig. Wer Verhältnisse schafft in denen der Einzelne seinen Lebensunterhalt verdienen kann ohne danke sagen zu müssen, der hilft.
Wenn Franziskus die Not der 3. Welt beklagt und Europa auffordert seinen Reichtum abzugeben, dann führt er in Irre. Wo sind sie geblieben, die vielen Milliarden an Entwicklungshilfe. Versickert bei Despoten, in den Kanälen der Korruption. Wer die Verhältnisse nicht ändert, dort, der wird die Hoffnungslosigkeit nicht besiegen. Ein weiteres: Die Bevölkerungsexplosion ist ein Problem mit dem keine Wirtschaft fertig wird. Exponentiell. Man betrachte die Zahlen von etwa 1950 und 2018 und in seinen Lehrbüchern "Mathe" eine exponentielle Kurve.


1
 
 lenitas 26. Mai 2018 
 

Wer ist ohne Fehler...

@Herbstlicht

Ich kann natürlich auch nicht ausschließen, dass der Papst in dem einen oder anderen Fall eine falsche Entscheidung getroffen hat. Es wird, unter der Sonne, vermutlich keinen Menschen geben, der frei von jedem Fehler und von jeder Fehlentscheidung ist. Verstehen kann ich natürlich, wenn Sie persönlich dann auch mal enttäuscht sind. Mir ging es jetzt eher um die Richtung insgesamt, in die er geht, und
um die Frage, inwiefern der Papst auch europäischen Christen Wertvolles mitgeben kann. Dennoch respektiere ich natürlich Ihre persönliche Enttäuschung, wenngleich auch hoffend, dass Sie evtl. noch etwas in diesem Pontifikat finden, das Ihnen Wertvoll ist. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Wochenende.


3
 
 lenitas 25. Mai 2018 
 

Die Begegnung mit Gott

@Herbstlicht

Ich denke, dass es so ist, wie es in Matthäus 25,35-37 geschrieben steht:

"Dann ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen."

In der Begegnung mit den Ausgegrenzten und Bedürftigen, denen wir helfen, durch ein freundliches Wort, ein Gebet oder praktische Hilfe, begegnen wir Gott.

Und weil der Papst genau in diese Richtung arbeitet, denke ich, dass er seine Sache gut macht. Er zeigt den Menschen, wie und wo sie Gott begegnen können. Es ist eine zupackende Art den Glauben zu leben. Andere Päpste hatten eine andere Herangehensweise, weil sie eben andere Persönlichkeiten waren. Ich bin überzeugt davon, dass sich in nahezu jedem Pontifikat Wertvolles finden lässt, dass die Begegnung mit Gott näher bringt
- auch in diesem.


3
 
 Walter Knoch 25. Mai 2018 

Reichtum macht unabhängig I

Ich halte mit guten Gründen die Behauptung Reichtümer seien Götzendienst für pure Demagogie.

Wobei - zuerst einmal zu definieren wäre, ab wann der gemeine Mitbürger reich ist.

Ist der reich, der als Bediensteter der Kirche im Kardinalsrang mit einem monatlichen Salär jenseits der 10000 Euro ausgestattet am Sonntag das Hohe Lied der Armut singen darf?

Oder ist der reich, der eine Firma gegründet, die sich am Markt durchgesetzt, so dass sein Unternehmen mittlerweile einen beträchtlichen Vermögenswert darstellt?

Das Hohe Lied der Armut ist ein falsches Lied. Armut ist schlimm. Armut, wie wir sie in früheren Jahrhunderten auch bei uns kannten, legt dem Menschen ein Leid auf, das heute nur schwer vorstellbar ist.

Die Marktwirtschaft - mittlerweile auch von Kardinal Marx als Kapitalismus ungern gesehen - befreite die Menschen von einer Geisel.

Woran mag es liegen, dass die Kirche den, der Almosen gibt, preist? Den Unternehmer aber mit Argwohn beäugt?


5
 
 lenitas 25. Mai 2018 
 

Das Gute sehen

@Kreuz

Ein sehr bewegendes Foto haben Sie da ausgesucht. Danke.

Zu Ihrer Kritik am Papst kann ich nur sagen, dass ich schon viele Predigten von ihm, sehr inspirierend empfunden habe. Ich meine ich habe noch nicht eine Predigt von ihm gehört, die mir unpassend für mich erschien. Er ruft auf zu Mission, zur Zurückhaltung im Reden, zum beharrlichen und mutigen Beten, zur Armutsbekämpfung und Umweltschutz. Er besucht die Ausgegrenzten, auch hier in Europa und mahnt die Journalisten diese nicht aus dem Blick zu verlieren. Er ermutigt Europa Kinder zu bekommen und vom Reichtum etwas abzugeben.Er warnt unermüdlich vor Satan. Und das doch alles immer mit Bezugnahme auf das Evangelium. Ich kann wirklich nichts finden, was mich stören würde, oder was mir fehlen würde in seinen Predigten und in seinem Auftreten. Vielleicht stört Sie etwas am Papst so sehr, dass Sie dann das, wofür wir ihm sehr dankbar sein können, gar nicht mehr sehen. Vielleicht finden Sie doch noch einen Zugang zum Papst.


2
 
 Diasporakatholik 25. Mai 2018 
 

@Margziam

Anders als bei den offiziellen Ansprachen und Predigten des Papstes bei Audienzen, Auslandsbesuchen, großen Festessen etc., wo theologisch versierte Fachleute zumindest bei der Ausarbeitung der Texte mitarbeiten und beraten, sind wohl die Papstpredigten aus Santa Marta authentischer Orginalton des Papstes Franziskus!


6
 
 Diasporakatholik 25. Mai 2018 
 

@Ad verbum tuum

Entschuldigen Sie, dass ich Sie dahingehend korrigiere, dass es ein biblisches DOPPEL-Gebot der Liebe jedoch kein Dreifachgebot der Liebe gibt:
Die Selbstliebe ist nämlich kein Gebot, sondern wird vom HERRN, als normalerweise vorhanden, vorausgesetzt.
Nur in pathologischen Fällen fehlt sie.
Ich weiß, dass leider in unserer verwirrenden Zeit leider gelegentlich selbst in kirchlichen Kreisen vom angeblichen Dreifachgebot der Liebe geredet wird. Aber ein GEBOT(!) der Selbstliebe gibt es in der Bibel nicht und ist daher auch biblisch nicht belegbar.


6
 
 wedlerg 25. Mai 2018 
 

@kreuz: das ist in der Tat die Gefahr

Die Verabsolutierung eines wahren Teilaspekts hat der Kirche immer geschadet.

Die Kultivierung der Barmherzigkeit in einseitiger Form wird der Barmherzigkeit nicht gerecht, reduziert Gott, macht den Menschen zum Sozialarbeiter.

Es ist diese Überbetonung, die das Pontifikat so gefährlich macht. Denn unter dem Deckmantel "arme Kirche" entsteht eine Kirche, die nichts mehr glauben, erleiden und leisten muss.
Gleichzeitig fühlen die Armen, dass zum Mittel des Zwecks werden. Es ist ein Jammer, das das so wichtige Anliegen des Evangeliums für die Armen in dieser Weise missbraucht wird und vom Wesentlichen weg- statt zum Wesentlichen hinführt.


8
 
  25. Mai 2018 
 

Predigten in St. Marta

hält Papst Franziskus vor einem kleinen Zuhörerkreis, wenn er sonst keine Termine hat.
Diese Predigten werden auch von kath.net redigiert und verbreitet, vielleicht auch von anderen Stationen.
Ich nehme nicht an, dass der Papst für jede Predigt und Formulierung einen Juristen und Theologen zu Rate zieht.
Meine Meinung:
Wem die Gedanken des Papstes zu den aktuellen Lesungen und/oder Themen interessieren, der hat via kath.net die (glaube ich) einmalige Gelegenheit, diese mit zu verfolgen.
Wem sie "verwirren", wer was anderes möchte oder wer es besser formuliert haben möchte, der ist nicht gezwungen, die Predigten zu lesen.
Wer in Versuchung kommt, den Papst zu verurteilen, dem rate ich dringend ab, die Predigten anzusehen, um nicht Schaden an der Seele zu nehmen.


4
 
 lakota 25. Mai 2018 
 

Ich hätte da mal eine Frage:

werden die Predigten die P. Franziskus in St. Marta hält weltweit in den Medien verbreitet? Ich lese davon nur hier in kath.net. Wenn solche Predigten nur die Anwesenden in St. Marta hören, sind sie in meinen Augen sinnlos, denn die angesprochenen Reichen werden wohl nicht in St. Marta dabei sein. Genau so wenig wie die Rigiden, die Pharisäer ect. Ich stelle mir einfach nur vor, ich säße bei diesen Predigten in St. Marta....


2
 
 kreuz 25. Mai 2018 

ich stimme überein lb. @lenitas

und möchte doch nochmal den Unterschied zwischen himmlischer und irdischer Barmherzigkeit herausstellen (s. Foto im link).

den Regenbogen, den können sich alle mainstream-Medien nicht dazu kaufen, für kein Geld der Welt.
er ist ein Zeichen des Himmels, hier: für gelebte Barmherzigkeit.

Franziskus macht uns zurecht auf die ARmut der 3. und 4. Welt aufmerksam, aber er läßt Europa und Amerika (um es sanft auszudrücken) "links liegen".

bei uns gibt es auch andere, unbehandelte Probleme. eins davon ist, daß der arme ausgebeutete ARbeiter mit Zweitwagen trotz seinem dritten Jahresurlaub unruhig und unzufrieden ist, daß er etwas sucht und nicht findet.
er vermißt im Innersten DEN der sagte: "ich bin bei Euch alle Tage dieser Welt".
ich brauch einen Papst der auch für meine Erdteil zuständig ist.
www.kathtube.com/player.php?id=3249

www.kathtube.com/player.php?id=8165


5
 
 Ad Verbum Tuum 25. Mai 2018 

@Laus Deo

es geht um das doppelte - eigentlich 3fache - Liebesgebot Jesu.
Zuerst Gott, dann den Nächsten und sich selbst.


0
 
 Fatima 1713 25. Mai 2018 
 

Barmherzigkeit

Ich finde es nicht richtig, wenn der Begriff Barmherzigkeit hier in dem Sinne verwendet wird, dass man den Armen etwas von seinem Vermögen abgeben soll.
Bei den Botschaften Jesu an Sr. Faustyna betont Jesus geht es darum Seelen zuretten."Wer nicht durch das Tor meiner Barmherzigkeit geht, muss durch das Tor meiner Gerechtigkeit gehen." Wir Sünder brauchen die Barmherzigkeit Jesu und wir sollen auch barmherzig sein zu jenen, die uns unrecht tun.
Natürlich sollen wir uns auch um die Armen kümmern, unser Vermögen nicht verschwenden, Almosen geben, Caritas üben, aber dass wir als Sünder der Barmherzigkeit Gottes bedürfen, wird heute kaum betont.


3
 
 Stefan Fleischer 25. Mai 2018 

Ich bin nach wie vor überzeugt:

Mit dem Kampf gegen die Bösen lässt sich der Kampf gegen das Böse nicht gewinnen! Es gibt nur eine Waffe, das Kreuz Christi, die Erlösung, die wir annehmen und verkünden müssen.


4
 
 phillip 25. Mai 2018 
 

Warum sieht der Papst im Betrug einen Verstoss gegen das 2. Gebot?

Werter laus Deo, liegt die Antwort nicht klar auf der Hand? Hat der Ghostwriter des Papstes genügend Kenntnisse und Respekt von den Zehn Geboten oder besteht die Absicht, bewusst zu verwirren oder soll damit den Menschen gesagt werden, dass eine Unkenntnis und Einhaltung der Gebote nicht relevant sind? Allesamt interessante Fragen. Apropos Fragen. Es würde viele interessieren, ob der Papst eine differenzierte Auffassung von Barmherzigkeit hat, und wenn ja, ob es eine Vor- und Nachrangigkeit gibt, und wenn wiederum ja, welcher ein Vorrang zu geben wäre? Aus der - unverkürzten - Bergpredigt ist sprachlich einer geistigen Barmherzigkeit das Wort geredet und ein Vorrang herzuleiten! Aber was gilt schon Jesu Wort und Gottes Barmherzigkeit in unserer Zeit? Gepredigt wird eine göttliche Barmherzigkeit ohne das Erfordernis einer sittlichen Disposition, und das noch dazu vom Papst - oder doch nur von seinen Ghostwritern?


5
 
 Robert S 25. Mai 2018 
 

Deusche Bischöfe 8000-11000 Euro,3700 Euro -5000 Euro monatlich

Die Gefahr dass "Reichtum verführt und zum Sklaven macht" ist bei jedem Menschen gegeben.Ich fange das bei mir zuerst an.Ich denke diese Predigt sollte vor allem den Kirchensteuerfinannzierten und gut bezahlten deutschen Bischöfen, Priestern,Diakonen aber auch anderen Laienpersonal welches bei der kath. Kirche in Deutschland arbeitet,zu denken geben. Mir ist niemals klar gewesen was ein Bischof mit 8000 bis 11000 Euro monatlich als alleinstehender Mann anstellt oder ein Pfarrer als alleinstehender Mann mit 3700 Euro bis 5000 Euro monatlich.Der Papst sollte wirklich die deutsche Kirche zu mehr Armut auffordern,bzw. deren Funktionäre,Verzeihung Funkionsträger :). Warum der Papst es nicht tut, frage ich mich?Auch das Wohnen des Papstes in Hotel Sankta Marta,trotz eingerichteter päpstlicher Wohnung,das Anschaffen neuer- vermentlich bescheidener-Autos trotz bestehender-vermeintlich luxuriöser-Autoflotte,gibt einem zu denken ob das was der Papst predigt der Papst auch selber hält.


8
 
 lenitas 25. Mai 2018 
 

Vorbild

@Kreuz

Ich denke nicht so sehr, dass der Papst ans Herausputzen, sondern wahrscheinlich eher ans Herausstellen denkt.Im Sinne einer Vorbildfunktion. Kaum ein Papst vor ihm, lebte in einer Zeit, mit einem derart starken gesellschaftlichen Gefälle zwischen Arm und Reich, das nach wie vor immer größer wird. Er sieht, was das anrichtet. Die eine Seite ist so arm, dass sie ums Überleben kämpft, aus der Verzweiflung heraus oft auch mit Methoden, die gegen Gottes Willen sind. Die andere Seite ist so reich, dass sie sich kurzerhand selbst zum Gott erklärt hat, und nach den eigenen egomanischen Regeln lebt, die mit den Gesetzen Gottes wenig zu tun haben.
Gerade hier in Europa sieht er, dass die Kirchen immer leerer werden, weil die Menschen eben Glauben, dass der Mammon doch ausreicht für ein gutes Leben.
Er glaubt was er predigt, weil er jeden Tag sieht, was er predigt und das in voller Übereinstimmung mit dem Evangelium erlebt.


3
 
 kreuz 25. Mai 2018 

das ist evtl der Knackpunkt lb. @lenitas

bei den 3 Vorgängern (bzw 4 mit JP I)war die Barmherzigkeit ebenfalls -und SELBSTVERSTÄNDLICH- an der Tagesordnung und Schwerpunkt.

ich begreife nicht warum Franziskus diese für einen Papst selbstverständliche Tugend so herausputzt.

zudem ist es nicht (immer) der theologische Aspekt der Barmherzigkeit, sondern der sozialpolitische, der gepredigt und von den Medien beworben wird.

mir ist einfach das Sein lieber als der Schein.

www.kathtube.com/player.php?id=43284


6
 
 lenitas 25. Mai 2018 
 

Barmherzigkeit

@Kreuz

Sie haben natürlich Recht mit Ihrem Einwand, aber ich meine, in diesem Pontifikat ist das Thema Barmherzigkeit ein Schwerpunkt, vermutlich auch, weil der Papst aus Argentinien kommt. Gerade dort ist die Kluft zwischen Arm und Reich besonders hoch und zeigt, was mit einem solchen Land geschieht.


2
 
 Federico R. 24. Mai 2018 
 

Im Tod sind alle arm

„Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher ins Reich Gottes gelangt.“ Ein bekanntes Herrenwort, das leider immer wieder einseitig gegen „die Reichen“ in Stellung gebracht wird – aber trotzdem auch wieder überaus zutreffend ist. Kein einziger Mensch – ob reich, ob arm, wird von dem, was er auf Erden an materiellen Gütern einmal besessen hat, auch nur den kleinsten Teil mit in die Ewigkeit nehmen können. Wie sagt man zurecht: Das letzte Hemd hat keine Taschen! Im Tod wird „automatisch“ ein jeder arm. Nur die Taten werden gewichtet – die guten wie die schlechten - die der Armen wie die der Reichen. Ich denke, das wird Jesus gemeint haben.


7
 
 trueman 24. Mai 2018 

Wenn der Reichtum auch wächst, so verliert doch nicht Euer Herz an ihn...

Reiche kommen nämlich sehr viel schwerer ins Himmelreich! Vor allem kann man nicht zugleich Gott dienen und dem Mammon, denn wo Euer Schatz ist, da ist Euer Herz! Wenn Du aber vollkommen sein willst, dann lebe nicht nur so, als ob Du nichts besitzen würdest, sondern verkaufe alles und Folge mir nach! Wenn man diese komprimierten Zitate mal überdenkt, dann ist die Armut zwar nicht das Zentrale des Evangeliums, aber das Wesentliche für die Nachfolge Christi!


6
 
 kreuz 24. Mai 2018 

so haben wir es bei den letzten 3 Päpsten auch schon gemacht

s.g. @lenitas.
Franziskus hat das Rad nicht erfunden.
bzw die Barmherzigkeit.


8
 
 Federico R. 24. Mai 2018 
 

Wer seinen Reichtum ...

... unredlichem oder gar kriminellem Handeln „verdankt“ oder wer ihn, z.B. als Steuerhinterzieher, nicht mit anderen zu teilen bereit ist, der ist ein Sünder. Vorausgesetzt, es handelt sich um einen Christen. Ist er kein Christ, so kann er darüber hinaus auch ein Straftäter sein. Grundsätzlich: Legaler Reichtum ist weder Sünde noch Straftatbestand, egal ob Christ oder Nicht-Christ. In anderen Religionen und ebenso bei Atheisten mag Reichtum ohnedies ganz anders gesehen werden.

Ein Papst kann somit nicht einfach sagen, dass Reichtümer per se das Leben oder die Seele ruinieren würden oder reiche Menschen grundsätzlich Egoisten seien und was sonst noch alles. Das sind Vorurteile, Worthülsen. Reichtum ist für Christen erst dann Sünde, wenn man unverantwortlich, verschwenderisch oder gar kriminell damit umgeht.

Gottlob hat der Papst zum Schluss doch noch dahingehend differenziert. Frage zum Nachdenken: Wieso eigentlich preist Jesus ausgerechnet die Armen selig?


6
 
 lenitas 24. Mai 2018 
 

Franziskus

Der Papst hat diesen Namen nicht umsonst gewählt. Eine sehr schöne und wahre Predigt. Herausfordernd natürlich. Keine Predigt mit der man sich überall beliebt macht. Aber dazu ist das Evangelium uns auch nicht geschenkt. Da auch kleinste Beträge für die wirklich Bedürftigen in der Summe schon viel Not lindern, kann fast jeder in Deutschland oder Österreich ein wenig mithelfen. Das hilft dann nicht nur den Bedürftigen, sondern auch den Gebenden, die sich ein Stück weit vom materiellen Besitz lösen lernen.


6
 
 Mysterium Ineffabile 24. Mai 2018 

???

Ich frage mich wirklich, in welcher Parallelwelt der Papst lebt. Ansonsten kann man dazu nichts sagen.


7
 
 JohannBaptist 24. Mai 2018 
 

@wedlerg

"wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes"

Welch wahre Worte.


4
 
 Laus Deo 24. Mai 2018 

2. Gebot

2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.

Warum sieht der Papst im Betrug einen Verstoss gegen das 2. Gebot? Das 7. Gebot lautet du sollst nicht stehlen.


4
 
 Zeitzeuge 24. Mai 2018 
 

Der beschriebene Reichentyp, katholisch, Kirchgänger,

in kath. Vereinen tätig, Novenenbeter, aber gleichzeitig Sozialbetrüger, ist
bei uns wohl kaum vorhanden.

Ich hoffe, daß der hl. Vater die anderen Hauptsünden mit der gl. Vehemenz anprangert und verurteilt!

Bestimmt gibt es auch Reiche, die Gutes tun, z.B. die Kolumbusritter in den USA.

Mit der gleichen Sorge sollte m.E. der
Papst über die Mittelschicht reden, die
ihren Wohlstand oft mit der Reduzierung
der Kinderzahl durch moralisch unerlaubte, künstliche Empfängnisvereitelung, erkauft hat!

Wir haben z.B. als Humanae vitae-treue
größere Familie unser Auskommen, mußten
jedoch weitgehend auf Urlaub verzichten und haben auch kein Eigenheim, Neid auf
die besagten anderen Menschen haben wir ganz sicher keinen, denn Mark. 8,36 gilt für alle Menschen, genauso wie übrigens auch Math. 26,11 für alle Zeit!

Die überlieferte kath. Soziallehre zeigt den richtigen Weg zur sozialen Gerechtigkeit für alle, die
guten Willens sind, wer das Naturrecht missachtet, kann nicht dem Gemeinwohl dienen!!


16
 
 siracides 24. Mai 2018 
 

Die Löwen Kommen!

http://www.kath.net/news/44982

Bin ich der einzige, oder gibt es noch andere, die das Gefühl haben, dass der Kommunismus immer mehr in Mode kommt?

Tut mir leid - ist nur eine kleine Befürchtung, ohne den HL. Vater beleidigen oder angreifen zu wollen. Nur - es herrscht ein Gedankengut in Europa - ob bewusst oder unbewusst - wo dieser Trend leider zu beobachten ist. (Sieht hierzu die kürzliche "Verehrung" des Vaters des Kommunismus - - Atheist Karl Marx - durch Reinhard Kardinal Marx.

Kann es sein, dass es in diese Richtung geht? Dazu vielleicht Ein Buchtipp
Die Löwen Kommen!
http://www.kath.net/news/44982


12
 
 Stefan Fleischer 24. Mai 2018 

Im Übrigen

gibt es in der Schrift eine in unserem Zusammenhang eine interessante Bitte, bzw. eine interessante Begründung dieser Bitte:
"Das Zepter des Frevlers soll nicht auf dem Erbland der Gerechten lasten, /
damit die Hand der Gerechten nicht nach Unrecht greift." (Ps 125,3)
"Alles was geschrieben steht, ist zu unserer Belehrung geschrieben", sagt Paulus.


1
 
 garmiscj 24. Mai 2018 

Rätselhaft

Der Heilige Vater predigt immer wieder die Einfachheit und Genügsamkeit. Er setzt sich pausenlos für die Armen ein und mahnt (wie oben) vor den Gefahren des Reichtums.
Es ist mir deshalb nach wie vor ein Rätsel, warum er gerade einen Kardinal wie Reinhard Marx regelrecht hofiert (ja, eigentlich den ganzen deutschen Episkopat), wo mit Millionen jongliert wird, dass es einem schwindelig wird. Normalerweise müsste der Papst doch seinem Charisma entsprechend rigide durchgreifen. Macht er aber nicht, was mir ein völliges Rätsel ist.


11
 
  24. Mai 2018 
 

wedlerg: kreuzgefährlich

Lieber Wedlerg,
ich denke, es ist nicht kreuzgefährlich, über die Entwicklung der Kirche der letzten Jahrzehnte nachzudenken. Aus Fehlern der Vergangenheit kann man einiges lernen.
Jede persönliche und auch generelle Verurteilung liegt mir fern. Gott allein weiß über die Seelen - von den Päpsten dem Mittelbau, den Priestern und Gläubigen Bescheid. ER richtet, sonst niemand.
Ich hoffe, es ist keine Verurteilung, wenn ich sage, dass sich das Leben in der Kirche in der westlichen Welt vielerorts der "Welt" angepasst hat, besonders was Komfort und Güter, aber auch "Vertuschen" und "Verfehlungen besonders Unschuldigen gegenüber" betrifft.
Nichts wäre mir lieber, als das Gegenteil zu glauben - ich kenne auch sehr viele gute Priester und Bischöfe persönlich.
Im Blick auf Jesus bete ich täglich für die Priester.


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 wedlerg 24. Mai 2018 
 

@:Margziam: kreuzgefährlich

Alles richtig, was Sie schreiben.

Aber eines ist kreuzgefährlich: "Wenn wir nach den Ursachen der Entwicklung in der RKK fragen, müssen wir auch nachdenken, ob die Kirche in den letzten Jahrzehnten wirklich ein vom Reichtum losgelöstes Hinwenden zu Gott vorgelebt hat."

Diese Art der Kritik löst immer den Impuls aus: wir müssen jetzt alles anders machen.

Ich sehe das so: die Kirche hat immer gesündigt. das vermeintliche Ideal der Urgemeinde gab es auch nicht. Schon damals klagt Jakobus (Lesung oben), klagt Paulus über die Missstände.

Die Kirche der letzten Jahrzehnte ist viel besser als ihr Ruf. Gerade die Päpste der letzten Jahrzehnte waren exzellent, gleiches gilt wohl für die Päpste der letzten 200 Jahre - praktisch ohne Ausnahme. Alle waren demütig, glaubensstark und keiner hat feudal gelebt. Fehler haben Fußvolk und Mittelbau gemacht. Es liegt immer an allen. Je mehr der Blick auf die Heiligen gerichtet wird, desto weniger kommen oberflächlichen Blickwinkel zum Tragen.


9
 
  24. Mai 2018 
 

Das Evangelium ist keine Sozialbotschaft,

richtig.
Es geht um die Erlösung und Rettung ALLER Seelen.
Jesus hat es vorgezogen, den Weg der Armut hier auf Erden zu gehen. Er hat oft über die Reichen und Mächtigen (geht mit dem Reichtum einher) gesprochen.
Ich denke, wir sollten uns bemühen, Jesus nachzuahmen - wenigstens ein Leben in Einfachheit und Bescheidenheit zu leben.
Wenn wir nach den Ursachen der Entwicklung in der RKK fragen, müssen wir auch nachdenken, ob die Kirche in den letzten Jahrzehnten wirklich ein vom Reichtum losgelöstes Hinwenden zu Gott vorgelebt hat. Die jetzige Situation der Kirche ist nicht gestern entstanden - sie hat sich über Jahrzehnte entwickelt.
Wir dürfen uns daher nicht wundern, wenn der Hl. Geist auch in Bevölkerungsgruppen wirkt, die wir vorerst gar nicht als Gläubige identifiziert hätten.
Für mich gilt: Ich bin so dankbar, in der RKK beheimatet sein zu dürfen. Jesus, ich vertraue auf Dich!


6
 
 Wiederkunft 24. Mai 2018 
 

Stimmt

Es stimmt, dass man das Evangelium nicht nur auf eine Sozialbotschaft reduzieren soll. Aber auf den Feldern und Baustellen Europas, arbeiten genug ohne Pensionsversicherung, da gibt es schon eine gewisse Ausbeutung! Der Papst spricht das an, obgleich er weis, das das Evangelium mehr ist!


7
 
 kreuz 24. Mai 2018 

@Margziam

das ist doch kein Tabu mehr das zu sagen.

was mich mehr beunruhigt ist, daß es KEINEN der Angesprochenen mehr interessiert.

bis vor 40, 50 Jahren hatten sogar noch die größten Ausbeuter leichte Sorge wie es nach dem Sterben weitergeht, wie Sie in Erinnerung bleiben werden etc.

und haben sich deshalb ins Gewissen reden lassen.

ich glaube nicht, daß (als Beispiel) der neue Deutsche-Bank-Chef auch nur mikroskopische Gewissensregungen hat, wenn er jetzt 7000 von insg. 97000 MA rausschmeißt. 900 Millionen/ Jahr gespart, und der Betriebsrat ist auch schön geschmiert.

also manchmal schockiert mich WAS Franziskus sagt.
aber noch mehr schockiert mich daß es NIEMAND mehr interessiert.

ein König ohne Volk.

das "System" (also der Herrscher dieser Welt) hält ihn sich "warm" (PF) und lobt ihn. diese "Beliebtheit der Welt" sollte ein starkes Warnzeichen für PF sein.


4
 
 Stefan Fleischer 24. Mai 2018 

Die Frage ist einfach

Ist Gottes Sohn Mensch geworden um auf dieser Welt sozial gerechte Strukturen zu schaffen oder kam er um "sein Volk aus seinen Sünden zu erlösen", wie dies der Psalmist vorhersagte und dann der Engel bestätigte? Oder anders gefragt: Kam Christus als Befreier der Armen und Unterdrückten aus der Hand der Reichen und Mächtigen, oder als Erlöser aller Menschen aus ihren Sünden und ihrer Schuld, egal ob materiell arm oder reich, mächtig oder ohnmächtig?


18
 
 wedlerg 24. Mai 2018 
 

und dann falsche Schlüsse

Das Evangelium ist MEHR als eine Sozialbotschaft. Der Papst hat recht: die Stelle ist keine politische Sozialbotschaft. Aber dann bitte auch nicht daraus eine Sozialbotschaft machen.

Richtig ist: wer andere unter Wert bezahlt, betrügt, nicht teilt, Reichtum anhäuft, anbetet, etc. handelt gegen Gott und den Nächsten.

Falsch ist: zu meinen, Leute werden ohne Arbeit gelassen, um die großen Kapitale zu retten. Das ist nicht Evangelium, sondern Karl Marx. Arbeitslosigkeit hat viele Ursachen, v.a. aber die miserablen Strukturen, die überall dort entstehen, wo Innovationen verschlafen und nicht weitsichtig agiert wird. Entsprechend gibt es im Sozialismus mehr Arme und dort wo vernünftig gewirtschaftet wird (im Westen) weniger.

Gefährlich ist das Klischee vom reichen Kirchgänger, der keine Rentenbeiträge zahlt. Mir scheint das ein Märchen zu sein, zumindest für Europa. Solche Arbeitgeber gehen nicht in die Kirche. Mag sein, dass in Südamerika solche Fälle existieren.


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 wedlerg 24. Mai 2018 
 

Gute Predigt - halbe Wahrheit

Vollkommen, klar und richtig: Wehe dem, der betrügt, ausbeutet, Lohn vorenthält, Reichtum anhäuft, etc.

Jedes Wort von Franziskus ist wahr und in seiner Schärfe angebracht.

Aber der Vers im Jakobusbrief geht weiter: "Ihr habt auf der Erde in Üppigkeit gelebt und geschwelgt; ihr habt eure Herzen gemästet an einem Schlachttag. Ihr habt verurteilt, ihr habt getötet den Gerechten..."

und davor steht:
"ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes. Oder meint ihr, dass die Schrift umsonst rede: "Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ?"

Darin unterscheiden wir uns von den Kommunisten und Gewerkschaftlern: wir fordern nicht Lust und materielle Güter für alle, sondern den Willen Gottes zu tun.


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 doda 24. Mai 2018 

"Der Mittelpunkt des Evangeliums: die Armut."

Hm.
Das Evangelium ist doch die frohe Botschaft des Heilswillens Gottes für uns Menschen.
Also, die Offenbarung der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, sein Versöhnungsopfer am Kreuz, seine Auferstehung und Himmelfahrt - um uns einen Platz beim Vater zu bereiten und seine Einladung an uns, diese Erlösung für uns persönlich anzunehmen, um für immer im Haus seines Vaters zu leben?


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 doda 24. Mai 2018 

Ja,

"...um das Evangelium, die Frohe Botschaft, den Armen zu verkünden, die frohe Nachricht den Armen’..."
Ja, ausnahmslos allen Armen.
Denjenigen, die materiell arm sind - Papst Franziskus hat sie schon genannt.
Und jetzt kommen hinzu alle, die arm sind in Hinblick auf Glauben, geistliches Leben, Bildung, Erziehung, Freiheit, Nächstenliebe, Heimat, Gesundheit des Leibes und viele andere mehr.


6
 
  24. Mai 2018 
 

Richtig und Treffend!

Ich wundere mich, dass ein Papst sich so etwas zu sagen getraut.
Ich erwarte schon die "Korrekturen": Hat Jesus nicht "die Armen im Geiste" gesagt? etc.
Tatsache ist: Jesus hat den Weg der Armut gewählt. Er hatte wohl begüterte Freunde (Lazarus, Nikodemus, Manaen, Josef v. Arimathäa), aber keinen Platz, wohin er sein Haupt legen konnte.
Ein unsäglicher Stachel damals im Fleisch der religiösen Elite des Volkes, die gleichzeitig auch sehr reich waren und riesige Dienerscharen und auch Sklaven hatten.
Es ist höchste Zeit, diese Dinge auch einmal beim Namen zu nennen. Der globale Reichtum konzentriert sich auf immer weniger Personen; die Familien werden ruiniert, weil beide Eltern arbeiten müssen und Kinder zu teuer sind. Viele gründen auch deswegen keine Familie.
Vor 50 Jahren konnte noch der Mann die ganze Familie ernähren - wo sind diese Zeiten geblieben??


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