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Ehre sein Gott in der Höhe? Pokal statt Pfingsten

22. Mai 2018 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
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An Pfingsten wendeten sich viel Frankfurter einem moderneren und zeitgemäßeren Gott zu: dem Fußball-Gott. Der Mensch verdankt sein Glück nicht mehr dem Weltenlenker in der Höhe, sondern dem runden Ball auf dem Platz. Gastbeitrag von Andreas Kuhlmann


Aachen (kath.net) Eintracht Frankfurt gewinnt am 19. Mai 2018 gegen den FC Bayern München den DFB-Pokal. Eine große Überraschung – noch größer die Freude der Fans auf dem Römerberg von Frankfurt bei der Präsentation des Pokals durch ihre Helden von Berlin. Am Pfingstsonntag stehen zehntausende von Menschen dort und huldigen der Mannschaft. Freude muss sein. Nichts dagegen. Auch Pfingsten soll und darf ruhig auch außerhalb der Kirchen ausgelassen gefeiert werden. Direkt um die Ecke einige hundert Meter entfernt aber sind die Alte Nikolaikirche und Kaiserdom St. Bartholomäus. Vermutlich haben es nur wenige Prozent – wenn überhaupt –als Bedürfnis empfunden, an diesem Hochfest des Heiligen Geistes Gott die Ehre zu geben und beim Gottesdienst dabei zu sein. Das macht allerdings nachdenklich.


Während mehr oder weniger zur gleichen Zeit in den Gottesdiensten zum Pfingstfest das Apostolische Glaubensbekenntnis gesprochen wird, indem das Bekenntnis zum dreifaltigen Gott und die christlichen Überzeugungen ihren Ausdruck finden, wenden sich die meisten Bürger der Stadt Frankfurt einem moderneren und zeitgemäßeren Gott zu: dem Fußball-Gott. Der Mensch verdankt sein Glück nicht mehr dem Weltenlenker in der Höhe, sondern dem runden Ball auf dem Platz. Das ist natürlich nur ein Symptom eines allgemeinen Phänomens, nämlich der Entchristlichung unserer Gesellschaft.

Die Bekenntnisse sind heute andere geworden. So könnte das weltliche Credo der Moderne heute so heißen:
Ich glaube an mich,
den souveränen Menschen, den selbstermächtigten,
Beherrscher des Kosmos und der Erde,
und an die Natur, mein letzter Grund,
ich glaube an den Menschen, erklärt und erhöht durch die reine Vernunft,
erzeugt durch die IVF und perfektioniert durch CRISPR,
einstmals gelitten unter der Tyrannei von Religion und Kirche,
malträtiert durch den Wahrheitsanspruch des Christentums,
auferstanden durch Aufklärung und sexuelle Revolution,
aufgefahren zur Neudefinition der Werte und grenzenlosen Autonomie.
Ich glaube an die heilige menschliche Freiheit, die heilbringende Macht der Demokratie, die Gemeinschaft der Genießer, die rettende Kraft der Wissenschaften, das endgültige Ende mit dem Tod und das ewige Nichts. Amen.

Dieses Credo wird so vielleicht kaum jemand wagen zu sprechen, aber danach leben tun wohl – allzu – viele. Die schönste Nebensache der Welt ist anscheinend vielen Zeitgenossen fast zur Hauptsache geworden. Diese Beobachtung stimmt einen bedenklich nachdenklich.

Dr. med. Dr. theol. Andreas Kuhlmann ist Priester des Opus Dei und lebt in Aachen


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Lesermeinungen

 Pilgervater 23. Mai 2018 

Katholen

Lieber Pfarrer Kuhlmann, ich will Ihnen bzgl. des Fußballgötzen nicht widersprechen, aber vielleicht interessieren Sie ein paar Details zur Sache. Pfingstsonntag. Unter den 13000 auf dem Frankfurter Römer stehe auch ich 2 Stunden lang in Erwartung unserer Heroen. Zehn Meter weiter im Gewühle grüßt ein Kollege, sehr engagiert in der katholischen Kirche. Man kommt mit seinen eng an eng stehenden Nebenleuten -alles Eintrachtfans, versteht sich- ins Gespräch; zwei ältere Männer, der eine Kroate, einige jüngere. Man reicht mir ein Bier, um die Warterei etwas angenehmer zu gestalten. Ich sage, dass ich heute Morgen im Hochamt feststellen musste, dass ich nicht mehr singen konnte, weil meine Stimme weg war. Verständnisvolles Nicken. Dem anderen Älteren ging es heute in der Messe genau so, sagt er. Den sensationellen Sieg haben wir zwei Kroaten zu verdanken, Ante Rebic und Nico Kovac. Unter Katholen ist es bekannt, dass der Erfolgstrainer jeden Sonntag eine kroatische Hl. Messe besucht hat...


2
 
 Hesychast 22. Mai 2018 
 

Pusillus grex

Etwas entfernt Vergleichbares: In meiner Heimatpfarrei besuchten am Pfingstsonntag ein paar Hundert Gläubige die Messfeier und ein paar Tausend ("gefühlt" ca. 10.000) "Ungläubige" einen riesigen Flohmarkt, der jeden zweiten Sonntag auf dem riesigen Parkplatz mehrerer Einkaufszentren am Ortsrand stattfindet. Die praktizierenden Katholiken heute: Pusillus grex - siehe dazu z.B. http://www.kath.net/news/36968


5
 
 st.michael 22. Mai 2018 
 

@Hausfrau und Mutter - das war leider immer so

Zitat:"Die Öffentlichkeit führt die Leute aus den Kirchen."
Das war schon immer so, meine Mutter hat mir erzaehlt, das im 3.Reich ganz bewusst Ereignisse jedweder Art auf die Zeiten der hl. Messen gelegt wurden um die Leute aus den Kirchen zu treiben.
Funktionaere drohten den Klerikern mit Konsequenzen, wenn man etwas dagegen sagte.
Trotzdem waren die Kirchen voll.
Warum wohl ?
Die Kirche konnte den Menschen durch ihre Gebraeuche eine Beziehung zum Transzendenten vermitteln und stand fuer unverbruechliche Werte.
Die vielen ermordeten Geistlichen legen ein Zeugnis dafuer ab.
Und wie ist es seit dem unseligen "Aggiornamento" ? Man hechelt allerorts dem Zeitgeist hinterher, Jesus als guter Mensch, die Liturgie wurde der Bequemlichkeit angepasst und so einer weiteren Vergottung des Menschen preisgegeben.
Messe ist nicht mehr Kult sondern Entertaiment und das koennen die "Weltlichen" einfach besser.
Aber unsere Klerisei schlaeft schoen weiter und so werden die Kirchen immer leerer.


8
 
 Hausfrau und Mutter 22. Mai 2018 
 

Auswirkung auf die Kinder ist desaströs! Das Beispiel ist wieder perfekt!

Die Öffentlichkeit führt die Leute aus den Kirchen.

Während wir Sonntags mit den Kindern in die Kirche gehen, begleiten tolle Väter deren Jungs, die 2-3 Mal der Woche trainieren, zum Footballmatch. Nichts dagegen, man kann in solchen Fällen -wohl gemerkt, wenn es ab und an passiert- durchaus am Samstagabend (Vorabendmesse) oder in großen Städten wie FFM eine Abendmesse erleben. Auch am Pfingsten!

Was aber desaströs ist, ist das man sich für nur Fußball entscheidet. Wie sollen die Kids wissen, woran sie glauben sollen?

Geärgert hat mich regelmäßig die Predige eines -mittlerweile beförderten und umgezogenen- Kaplans, der JEDES Mal die Entwicklung seiner Lieblingsfußballteam vorgetragen hat und wie toll es sei Fußball zu spielen. Die Leute haben teilweise applaudiert!

Es ärgert mich noch mehr, dass solchen Themen nur von Priester kommen , die selber keine Pfarrer sind. Ein Pfarrer müsste umso mehr merken, welche Stühle Sonntag leer bleiben!

H&M


8
 
  22. Mai 2018 
 

Genau so!

Leider ist es so. Aber das ist nichts Neues - das Heidentum hat nur neue Formen.
Man könnte auch sagen: "Brot und Spiele", ebenfalls ein uraltes Prinzip. Und während sich die Menschen betäuben (lassen), wird die wirkliche Gefahr, der Islam, weiterhin kleingeredet und verharmlost, ja sogar als Bereicherung verkauft. Das ist das wirklich Schlimme.


6
 

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