Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Gott behüte uns davor! Die Deutsche Bischofskonferenz will (wieder einmal) die 'Demokratie' retten.
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  12. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  13. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben

„I‘m serving another master“

18. Mai 2018 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wenn das Reich Gottes auf das Reich des Fürsten dieser Welt prallt. BeneDicta von Petra Knapp-Biermeier.


Linz (kath.net) „I‘m serving another master.“ Der Wind schlägt um, und plötzlich ist Aufruhr da und dann fünf Fragen gleichzeitig, und er reißt sein Handy aus der Hosentasche, um mir seine Musik vorzuspielen, aber die Show ist jetzt vorbei. Der Faden gerissen, die Welten prallen aufeinander.

Er ist ungefähr 25 und steht in der Nachmittagshitze vor dem Einkaufszentrum, als ich ihm über den Weg laufe. Zwanzig Autominuten lang habe ich Gottes Gegenwart geatmet, denn hinter dem Lenkrad habe ich meine besten Gebetszeiten. Normalerweise höre ich Lobpreismusik, aber an diesem Montag drehe ich ab und bete intensiv zum Heiligen Geist, ohne zu wissen warum, bis ich vor dem Geschäft parke.

Als er sich mir mit einem freundlichen Lächeln in den Weg stellt und mir „young lady“ Komplimente macht, plätschert alles noch so dahin. Bis ich das Cover der CD sehe, die er mir verkaufen will. Zwanzig Zentimeter vor meiner Nase blickt mich eine Figur des Fürsten dieser Welt an, hin platziert in ein Heavy Metal Ambiente, grinsend, herausfordernd. Ein seltsamer Kontrast zu dem gesprächigen smarten Blondschopf.

Dem schaue ich jetzt direkt in die Augen und unterbreche seinen Redeschwall. „Hey, es tut mir echt leid, aber ich kann dir das nicht abkaufen“, höre ich mich mit meiner allerfreundlichsten Stimme sagen, ohne recht nachzudenken. „Ich diene einem anderen Meister.“ Der ist Jesus, sage ich dann, und „Weißt du eigentlich, für wen du singst?“ Und jetzt läuft ein anderer Film.


Der Junge ist erst zwei, drei Sekunden still, lacht dann irritiert, gekünstelt, fragt mich, warum, und es sei doch alles das Gleiche, an das wir glauben, und überhaupt. Irgendwie weiß ich, was ich zu tun habe: Ich drücke ihm ein paar Euro in die Hand, als Geschenk, weil ich ihn wertschätze als Musiker, sage ich. Dann segne ich ihn laut und verabschiede mich. Aus dem Augenwinkel sehe ich noch, wie er seinem Freund zu grinst und eine Geste macht, die signalisiert, dass ich irgendwie durchgeknallt bin.

Manchmal gibt es Momente, wo die Welten aufeinanderprallen. Es gibt Fernsehdiskussionen, die mehr oder weniger dahinplätschern, wo Meinung auf Meinung folgt und sich nichts abhebt. Bis einer von sechs Teilnehmern höflich anmerkt, dass bei einer Abtreibung ein kleiner Mensch ums Leben kommt. Und dann knallt es. Dann wogen sie auf, die Irrationalitäten, die persönlichen Traumata, die Geschichten von der Urgroßmutter.

Aber sie alle halten nicht stand, denn das Blut dieser ungeborenen Kinder schreit Tag und Nacht zum Himmel, und vielleicht sind die Menschen deshalb so wutentbrannt und aufgebracht und bringen immer dieselben fadenscheinigen Argumente vor, weil die Wahrheit unbezwingbar ist, und in der geistlichen Welt ist das sonnenklar. Die Wahrheit bricht durch, denn Gott ist zwar barmherzig, aber er ist auch furchterregend und gerecht.

Während ich Gurken und Tomaten in den Einkaufswagen schlichte, wird mir klar, dass ich eben gerade von Gott vorbereitet worden war für einen Crash, eine klare Positionierung – denn meine übliche Standard-Antwort bei Straßenverkäufern ist immer ein sehr reserviertes „Nein danke“ und tschüss.

Aber wie oft bin ich nicht vorbereitet! Manchmal bin ich zu eingelullt, zu besetzt von meinen persönlichen Problemen, manchmal fürchte ich mich vor den Menschen und vor der Isolation, die es mir bringt, wenn ich mich positioniere, vor dem Etikett, das ich draufgeklebt bekomme. Manchmal vergesse ich, dass die Welt wartet auf Menschen, die eine ewige Wahrheit aussprechen, mit Vollmacht, Autorität und Liebe.

Gott sehnt sich so sehr danach, dass wir in seiner Nähe sind, damit wir endlich in unsere volle Identität hineinwachsen können. Und je mehr wir das tun, desto mehr Frieden kommt in unser Leben. Das ist wunderbar. Aber Gott will mehr! Er will, dass wir durch unsere Existenz sein Reich in dieser Welt wieder aufrichten.

Jedes Mal, wenn du in Liebe eine Wahrheit Gottes über den Menschen aussprichst, wenn du aussprichst, wem du dienst und wem nicht, dann haust du einen Pflock in diese Erde hinein, steckst du Grenzen ab und sagst: Hier ist heiliger Boden. Hier herrscht der Schöpfer des Universums. Hier wartet ein liebender Vater.

Es knallt dann vielleicht. Es empört. Und du kriegst einen Kratzer ab oder es haut dich kurzfristig um. Umso mehr mach dich im Gebet bereit für diese Kämpfe, denn jeder einzelne Beter ist gefragt, in dieser Welt, wo das Unrecht auflodert, wo Gott im Himmel laut weint über jeden einzelnen, der mordet, betrügt, verführt, Unrecht tut, sich selbst vergötzt.

Mach dich bereit, und lege dir jeden Tag die Waffenrüstung Gottes an, von der Paulus in Epheser 6 schreibt. Denn kein Kampf, in dem es um ewige Wahrheiten geht, wird mit bloßen Argumenten gewonnen. Die Gefechte in der unsichtbaren Welt bestimmen darüber, was sich in der sichtbaren Welt manifestiert.

Der blonde Musiker ist jetzt, zwei Wochen nach unserem Meeting, in meiner unmittelbaren Nachbarstadt gelandet. Eine Freundin hat ihn heute getroffen, beim Supermarkt. Und von ihr hat er das gleiche Wort noch einmal gehört: „Sorry, I`m serving another master.“

Manchmal ist es Zeit anzubeten. Manchmal ist es Zeit zu kämpfen. Dies und jenes habe ich im Nachhinein noch über den Blondschopf und seine fünf Kumpanen erfahren, die seit Jahren durch die Städte touren. Jesus ist ihnen nahe. Aber vielleicht braucht er dich heute, damit du Zeugnis gibst von der Liebe Gottes, den Jungs dieser Band, deinen unfreundlichen Nachbarn, dem Busfahrer, dem Flötenlehrer. Mach dich bereit!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Rosario 19. Mai 2018 

Das Kreuz unsere mächtigste Antwort

Und wenn man nicht aufgelegt ist für ein bekennendes Gespräch oder man glaubt sich seinem wortgewandten Gegenüber nicht gewachsen zu sein, dann kann man wenigstens das Kreuzzeichen machen.
So mache ich das manchmal bei Zeugen Jehovas, wenn sie einem mit einem Wortschwall im Türrahmen erdrücken wollen und mir nur die Zeit stehlen.

Das Kreuz unser mächtigstes Zeichen.


4
 
 lesa 18. Mai 2018 

Pfingstgeschenk

Danke für diesen wunderbaren, starken Bericht über Christsein heute!


5
 
 lenitas 18. Mai 2018 
 

"Mach dich bereit!"

Gut, dass Sie und eine Freundin von Ihnen Klartext geredet haben und der junge Mann so weitere Chancen bekommen hat aufzuwachen. Der Gedanke, dass es egal ist wem wir dienen und doch eh alles das Gleiche ist, wie von dem jungen Mann geäussert, ist leider weitverbreitet und sitzt oft tief. Dass dazu dann auch noch gegrinst wird, spricht Bände. Umso schöner ist es, wenn wir uns dennoch nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter freundlich Zeugnis ablegen.
Ja, Christus gebraucht uns wie ein Werkzeug, wenn wir aus seinem Geist heraus sprechen und tritt auch durch uns nahe an andere Menschen heran, wenn wir es zulassen.
Wenn Sie uns hier zurufen "Mach dich bereit!", dann ruft durch Sie auch Christus uns zu "Mach dich bereit!".


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Fasten mit Bilbo Beutlin
  2. 'Trotzdem noch ein unerträglicher Zeitgenosse? - Macht nichts, Hauptsache der Glaube passt'
  3. Fünf Handys und ein Hühnerstall
  4. Wie Gottes Herrlichkeit erstrahlt
  5. Fernandez vernichtet Narrativ des Synodalen Weges
  6. Wovor sollen wir uns fürchten?
  7. 'Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken!'
  8. Die letzte Schokolade und ewiger Trost
  9. Ein liebevoller Wink aus dem Himmel
  10. 'Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft...






Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  3. Roma locuta - causa (non) finita?
  4. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  5. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  6. Gott behüte uns davor! Die Deutsche Bischofskonferenz will (wieder einmal) die 'Demokratie' retten.
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  12. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  13. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz