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Wenn 120 Menschen Tag und Nacht vor dem Tabernakel beten

3. Mai 2018 in Familie, 4 Lesermeinungen
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Interview mit Maximilian Oettingen von der "Loretto"-Gemeinschaft über Wasserrohrbrüche, Schneeballeffekt, Nähe zum Gebetshaus Augsburg und ein neues Gebetshaus in Wien - Von Linda Noé


Linz (kath.net)
KATH.NET: Lieber Maximilian Oettingen, Sie sind Leiter der katholischen Loretto Gemeinschaft, die seit 1987 in Österreich besteht. Begonnen hat Loretto als kleiner Gebetskreis. Können Sie uns ein wenig von der Entstehung berichten?

Maximilian Oettingen: Loretto ist 1987 nach einer Wallfahrt nach Medjugorje entstanden. Georg Mayr Melnhof ist unser Gründer, ich selbst war nicht von Anfang an dabei, denn ich war damals noch ein Schüler in Bayern - noch lange vorm Abitur. Ich lernte den Gebetskreis 1989 und 1990, wiederum auf Wallfahrten nach Medjugorje, kennen. Und ich war fasziniert. Einerseits von einer sehr natürlichen und echten Gottsuche von wirklich jungen Leuten. Niemand von uns war damals älter als vielleicht 23. Andererseits von einer ansteckenden und vibrierenden Lebensfreunde. Ich fühlte mich wie zu Hause - und bin sogar von Bayern aus, noch als Schüler, an den Wochenenden nach Wien gefahren, nur, um an diesem "Haufen" junger Leute dran zu bleiben.

KATH.NET: Wie viele Loretto Gebetskreise gibt es derzeit in Österreich? Gibt es Loretto auch in anderen Ländern? Welche verschiedenen Apostolate tragt ihr und liegen Euch am Herzen?

Maximilian Oettingen: Wir zählen nicht laufend und manche Gebetskreise sind auch in einer Gründungsphase. Aber insgesamt sind es derzeit etwa 45. Wir haben auch Gebetskreise in Süddeutschland, in der Schweiz, in Westungarn und in Südtirol. Alles sehr spannend! Diese Gebetskreise sind sicher unser "Hauptgeschäft". Das machen wir jahrein, jahraus auf einer wöchentlichen Basis, zum Teil seit über 30 Jahren. Darüber hinaus veranstalten wir gerne Abende der Barmherzigkeit, Alpha Kurse, mehrere Festivals pro Jahr, vier Bildungsmodule - und wir ermutigen diejenigen innerhalb unserer Gemeinschaft, Leuten aus ihrem Umfeld das christliche Leben vor Augen zu führen und sie dann in eine Nachfolge Jesu begleiten.

KATH.NET: Was ist das besondere an Eurer Gemeinschaft? In der katholischen Kirche Österreichs herrscht fast überall Mangel an Jugendlichen - bei Loretto kommen die jungen Leute zu tausenden zum Fest der Jugend nach Salzburg jedes Jahr an Pfingsten. Wieso?


Maximilian Oettingen: Ich empfinde uns in Vielem sehr normal und alltäglich. 1995 kam ich nach Wien, um fertig zu studieren und seit 2004 darf ich Loretto als Leiter dienen. Das, was ich vorgefunden habe, war: Eine ansteckende Lebensfreunde, eine tiefe Liebe zu Jesus, ehrliches Streben nach Heiligkeit bereits bei sehr jungen Menschen, einen affirmativer Zugang zur Kirche und zur Tradition, aber gleichzeitig ein echtes Interesse von den "getrennten Brüdern" zu lernen und sich mit ihnen zu befreunden. Eine Liebe zum Amt, eine Offenheit für das Charisma, eine Freiheit in der Verkündigung, im Lobpreis, im Heiligen Geist und schließlich eine große Lernbereitschaft und Belehrbarkeit. Das versuchen wir als Leiter weiterhin zu fördern, wobei wir danach streben, dass die junge Generation uns alte Hasen bei Loretto überragt und in Seinem Namen noch Größeres tut. Zum Teil passiert das auch schon. Wenn ich sehe, dass junge Leute (knapp unter und knapp über 30) unsere Jüngerschaftsschulungen leiten - so etwas habe ich in dem Alter noch nicht gemacht. Das fasziniert mich. Junge Leiter groß machen,

Zum Fest der Jugend: Auf einer ca. wöchentlichen Basis kommen rund 1000 Leute zu unseren Gebetskreisen. Jahrein, jahraus. Die nehmen Freunde zu unseren Festivals mit. Diese Freunde begegnen Jesus, und fangen dann an, in einen Gebetskreis zu gehen. Sie nehmen dann wiederum selbst im nächsten Jahr ihre Freunde mit. So entsteht ein Schneeballeffekt, sowohl beim Fest der Jugend, aber auch bei den Herbsttagen in Wien, beim Herz Jesu Fest in Innsbruck oder bei der Gebetskreiskonferenz in Linz. Wir versuchen einfach, dem nicht im Wege zu stehen.

KATH.NET: Das Geistliche Zentrum in der Wiener Operngasse wurde in „Gebetshaus Wien“ umbenannt - eine Anlehnung an die Freunde im Gebetshaus Augsburg mit Johannes Hartl?

Maximilian Oettingen: Noch ist der Name Geistliche Zentrum Operngasse geblieben. Aber es stimmt, es hat sich inzwischen ein Gebetshaus im Geistlichen Zentrum entwickelt. Natürlich auch in Anlehnung an unsere Freunde im Gebetshaus Ausgburg.

KATH.NET: Seit einiger Zeit haltet ihr dort rund um die Uhr, Tag für Tag, eucharistische Anbetung. Wie kam es dazu? Wie viele Leute beten dort regelmäßig? Macht ihr auch Lobpreis wie in Augsburg?

Maximilian Oettingen: Als wir das Geistliche Zentrum in der Operngasse 2009/2010 umgebaut haben, hatten wir keinen Plan, was wir dort machen sollten. Was wir hatten, war tatsächlich nur der stabilen Eindruck vom Herrn, dass wir Mitten in Wien einen Ort brauchen. Während der Bauphase gab es eine einzige Panne. Ein Spengler hatte eine Wasserleitung falsch gelegt. In der Folge wurde die Wand hinter dem noch nicht fertigen Tabernakel von Wasser durchtränkt und aus dem Tabernakel strömte Wasser, was natürlich ein Fall für die Versicherung war.

Aber natürlich war das für uns auch eine Metapher dafür, dass der Herr einen Strom der Gnade freisetzen will. Damals, im Frühjahr 2010, kannten wir weder Johannes Hartl noch Pete Greig. Aber das änderte sich bald. Im Sommer waren meine Frau und ich auf einen kurzen Besuch im Gebetshaus und im Herbst 2010 auf einem "Gathering" von 24-7 Prayer, und ich war wirklich fasziniert. Es hat sich eine neue Dimension eröffnet. Dass wir Katholiken immer schon eine Nähe haben zu Tag und Nacht Gebet, das ist ja nichts Neues. Aber, dass Freunde mit einem protestantischen Background beginnen, bei Tag und Nacht zu beten. Wow! Das war mir neu. Mir wurde klar, dass wir auf diese Art in der Kirche des Westens zum ersten Mal seit der Reformation beten. Wir sind zwar noch am Tisch des Herrn getrennt, aber in diesem strukturierten Tag und Nacht Gebet - da sind wir schon eins. Die geistliche Implikation ist nicht zu unterschätzen.

Seit Beginn der Fastenzeit beten wir (mit einer kurzen Ausnahme) Tag und Nacht durchgehend. Natürlich ist es unser Anliegen, dass es einfach weiter geht. 365 Tage pro Jahr, jedes Jahr - bis die Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn die Erde erfüllt, so wie das Wasser das Meer erfüllt. Aber es stresst uns nicht, wenn wir mal eine kurze Pause haben - und dann weiter machen. Es beten zur Zeit rund 120 Leute jede Woche in der Operngasse. Wir beten vor dem offenen Tabernakel. Es wird sehr viel in Stille gebetet und in etwa 20-30% der Zeit machen wir Lobpreis, so, wie in Augsburg. Es ist insgesamt ein guter Mix, wie ich finde.

KATH.NET: Was sind Eure Träume und Ziele für die Zukunft der Kirche in Österreich? Welche Bewegung nehmt ihr wahr unter den jungen Leuten?

Maximilian Oettingen: Letztlich träumen wir von einer echten Erweckung in Europa. Von vielen Menschen, die Jesus neu entdecken und ihn als ihren Herrn anerkennen. Unsere Möglichkeiten sind: Räume schaffen, in denen vor allem junge Leute Jesus kennen lernen, auf eine unmittelbaren Art und Weise. Das sind vor allem unsere Gebetskreise, Festivals und Gebetswochen. Dazu: uns gegenseitig und die junge Generation zurüsten, befähigen und im Glauben an Jesus Christus groß machen, so, dass das christliche Leben in Europa sichtbar und spürbar wird. Es ist schön und gut, dass unsere Kultur vom Christentum geprägt ist, aber unsere post-christliche Kultur dürstet geradezu danach, das authentisch gelebte christliche Leben zu sehen, um dann so den Herrn zu entdecken.

Die jungen Leute in unserem "Milieu" sind von der Lehre und von ihren Prioritäten wesentlich klarer als meine Generation es gewesen ist. Es liegt vielleicht daran, dass sie sich einfach einige Sachen von uns älteren Hasen abschauen kann. Darüber hinaus nehme ich drei Dinge unter den jungen Leuten wahr: Gebet, Jüngerschaft, Sendung. Es gibt einen wirklichen großen Hunger nach einer authentischen Begegnung mit dem dreifaltigen Gott. Das ist überall sichtbar. Es gibt dazu einen großen Hunger nach Jüngerschaft, also nach einer Intimität mit dem Vater, die zu einer Identität im Sohn führt, die wiederum zu einer Autorität im Heiligen Geist bei der Ausbreitung des Reiches Gottes führt. Die junge Generation will im Namen Jesu wirken, leben und beten.

KATH.NET: Ihr bietet auch Unterstützung für Gebetsgruppen, die sich Loretto anschließen möchten. Wie kann man sich das vorstellen? Gilt das auch außerhalb Österreichs?

Maximilian Oettingen: Es muss für beide Seiten passen. Am Besten ist es, sich via Loretto.at an den regional Verantwortlichen zu wenden und sie oder ihn dann persönlich zu treffen.

KATH.NET: Ganz herzlichen Dank für das Interview!


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Lesermeinungen

 priska 28. Mai 2018 
 

Sehr schön..es tut sich was..Danke


1
 
 723Mac 3. Mai 2018 
 

herzliche Einladung auch in die Münchner Herzogspitalkirche

Ort der längsten ununterbrochenen Anbetung des Allerheiligsten in Deutschland- ununterbrochen seit 1721- 24 Std/Tag, 365 Tage im Jahr- im Heiligtum der Schmerzhaften Gottesmutter vom Münchner Herzogspital- nur im 2.WK wurde die Anbetung samt der gnadenreichen Figur der schmerzhaften Gottesmutter in die Kapelle der Maria-Theresia-Klinik am Bavaria Ring verlegt
an 5 Nächten in der Woche besteht die Möglichkeit an der Teilnahme an der Nachtanbetung (an 2 Nächten in der Woche halten die Anbetung die Münchner SS Servitinnen)
Herzogspitalkirche ist historisch nachgewiesener Gebets- und Anbetungsort von der HLg. Kreszentia aus Kaufbeuren , vom seliger Ruppert Mayer sj und von der Dienerin Gottes Münchner Mystykerin Josepha Lindmayr
Münchner Herzogspitalkirche ist auch als Treffpunkt und Gebetsort von neuen Gebetsgemeinschaften geeignet.
Mit der schmerzhaften Gottesmutter trift man hier den eucharistischen Herren.


6
 
 Max_Moritz 3. Mai 2018 
 

Operngasse, 1010 Wien

Für mich klingt das irgendwie immer stärker so, als ob sich Hr. Oettingen nicht mehr so ganz jugendlich fühlt unter der nachgewachsenen Loretto-Generation. Damit liegt er sicherlich richtig. Bei Georg Mayr-Melnhof klingt das seltener durch, aber es stellt sich für mich wirklich die Frage, ob Max Oettingen bis zu seiner Pensionierung Leiter der Loretto-Bewegung sein kann. Besonders in Wien tummeln sich im Geistl. Zentrum in der Operngasse durchwegs nur Leute unter 30.
Vielleicht will er sogar das Zepter abgeben, weil er sich ja als "alten Hasen" bezeichnet.


0
 
 Slomo 3. Mai 2018 
 

wie

ist die genaue Adresse des Gebetshauses


1
 

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