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Jesus nachfolgen, nicht aus Interesse, sondern aus Glauben

16. April 2018 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: wahre Nachfolge. Die beiden Fragen – was hat Jesus für mich getan? Was soll ich für Jesus tun? Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Jesus aus „Interesse nachfolgen? Aufgrund der Wunder, die er vollbringt? Nein. Papst Franziskus ging in seiner Predigt bei der heiligen Messe im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“ am Montag der dritten Woche im Osterkreis vom Tagesevangelium aus (Joh 6,22-29) und mahnte, Jesus aufgrund des Glaubens zu suchen, um sein Wort zu hören. Daher sei es notwendig, sich das Gedächtnis hinsichtlich dessen aufzufrischen, was der Herr in unserem Leben vollbracht habe, und dementsprechend mit Liebe zu antworten.

Im Evangelium wird von der Zeit unmittelbar nach der Brotvermehrung berichtet. Die Menge wolle Jesus zum König machen und habe ihn nicht nur gesucht, um ihm zuzuhören, sondern eben aus diesem „Interesse“ heraus, denn er habe Wunder gewirkt. Jesus aber ziehe sich zurück und tadle sie, als sie ihn fänden: „Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid“ (V. 26). Der Papst machte also auf die beiden Aspekte aufmerksam, die gleichzeitig gegeben seien. Einerseits suche die Menge Jesus, um zu spüren, wie sein Wort durch den Glauben ins Herz dringe, f der anderen Seite auch aus Interesse. Sie seien zweifellos gute Menschen gewesen, doch mit einem Glauben, der vom Interesse geleitet gewesen sei. Jesus also tadle diesen geringen Glauben.


Es handle sich dabei um eine Haltung, die auch bei der Heilung des Besessenen von Gerasa sichtbar werde (vgl. Lk 8, 26-39). Als die Menschen sähen, dass die Schweine verloren gegangen seien, hätten sie gedacht, dass dies für sie nicht günstig sei, da sie damit Geld verlören. Somit hätten sie ihm gesagt, fortzugehen. Zu Ähnlichem sei es bei der Heilung der zehn Aussätzigen gekommen. Nur einer sei zurückgekehrt, um ihm zu danken, während die anderen Jesus vergessen hätten. Aus diesem Grund fordere Jesus dazu auf, sich nicht der Speisen wegen anzustrengen, die vergingen, sondern um dessentwillen, was für das ewige Leben bleibe, das „Wort Gottes und die Liebe Gottes“.

Es gebe jedoch auch eine andere Haltung: die des Protomärtyrers Stephanus, wie sie in der ersten Lesung sichtbar werde (vgl. Apg 6,8-15).Diese sei klar, so klar, dass die Menschen seiner Weisheit nicht widerstehen könnten:

„Er folgte Jesus nach, ohne die Folgen abzuwägen: das ist gut für mich, das nicht... er war keiner, der einem Interesse folgte. Er liebte. Und er folgte Jesus, sicher. Und so endete er. Sie haben ihm die Falle der Verleumdungen gestellt, sie haben ihn da hineintappen lassen und so endete er als Gesteinigter. Aber: während er Zeugnis für Jesus gab“.

Sowohl die Menge des Evangeliums als auch Stephanus folgten Jesus, doch auf zweierlei Weisen: der eine durch die Hingabe des Lebens oder die anderen eben „ein wenig aus persönlichem Interesse“. Somit forderte der Papst einen jeden auf, sich zu fragen, wie er Jesus folge. Franziskus riet dazu, „sich das Gedächtnis aufzufrischen“ und sich zu fragen, was Jesus konkret im Leben eines jeden getan habe:

„Und wir werden viele große Dinge finden, die Jesus uns unentgeltlich gegeben hat, weil er uns liebt: einem jeden von uns. Und wenn ich einmal die Dinge sehe, die Jesus für mich getan hat, dann stelle ich mir die zweite Frage: und ich – was soll ich für Jesus tun? Und auf diese Weise, mit diesen beiden Fragen, wird es uns vielleicht gelingen, uns von einem interessierten Glauben welcher Art auch immer zu reinigen. Wenn ich all das sehe, was Jesus mir gegeben hat, kommt die Großherzigkeit des Herzens zu einem: ‚Ja, Herr, ich gebe alles! Und ich werde nicht mehr diese Fehler begehen, diese Sünden, mein Leben wird sich darin ändern...’. Der Weg der Umkehr aus Liebe: du hast mir so viel Liebe geschenkt, auch ich gebe dir diese Liebe“.

Abschließend unterstrich der Papst erneut die Wichtigkeit dieser beiden Fragen, um den Glauben zu läutern:

„Das ist ein guter Test, wie wir Jesus nachfolgen: aus Interesse oder nicht? Sich das Gedächtnis auffrischen: die beiden Fragen. Was hat Jesus für mich in meinem Leben aus Liebe getan? Und wenn ich es sehe: was soll ich für Jesus tun, wie antworte ich auf diese Liebe? Und so werden wir fähig sein, unseren Glauben von jeglichem Interesse zu läutern. Der Herr helfe uns auf diesem Weg!“.

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Lesermeinungen

 Montfort 17. April 2018 

Ein weiterer Hintergrund dieser Predigt ist das Gespräch der Barmherzigkeit (Exerzitienbuch Nr. 53)

„Indem man sich Christus unseren Herrn vorstellt, vor einem und ans Kreuz geheftet, ein Gespräch halten: Wie er als Schöpfer gekommen ist, Mensch zu werden, und von ewigem Leben zu zeitlichem Tod, und so für meine Sünden zu sterben.
Wiederum, indem ich mich selbst anschaue:
─ das, was ich für Christus getan habe;
─ das, was ich für Christus tue;
─ das, was ich für Christus tun soll.
Und indem ich so ihn derartig sehe und so am Kreuz hängend, über das nachdenken, was sich anbietet.“


2
 
 Montfort 17. April 2018 

Vielleicht ist es doch wichtig, anzumerken, ...

... dass "interesse" im Italienischen und "interés" im Spanischen vor allem auch die Bedeutung "Eigeninteresse, Eigennutz" hat, also gerade nicht das ehrliche Interesse für eine Person, sondern das auf Eigennutz bedachte Interesse mit Hintergedanken meint.

So weist ja schon der hl. Ignatius in seinen Geistlichen Übungen, Nr. 189, darauf hin: "Denn jeder bedenke, dass er in allen geistlichen Dingen soviel Nutzen haben wird, als er aus seiner Eigenliebe, seinem Eigenwillen und Eigeninteresse herausgeht."

Das ist wohl der Hintergrund für diese päpstliche Predigt.


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