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Starker Glaube in gottloser Umgebung

21. März 2018 in Kommentar, 8 Lesermeinungen
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Sind wir Katholiken in der Umgebung von Ungläubigen wirklich so arm dran, wie wir manchmal denken? - Die Jugendkolumne von kath.net von Viktoria Samp


Linz (kath.net)
Als ich zuletzt aus meinem Studentenzimmer ausgezogen bin und der Hausverwalter mein Zimmer kontrollierte, war alles ok. Nur eine Kleinigkeit ist ihm aufgefallen: „Nehmen Sie bitte noch das Kreuz ab“. Es hang über meinem Bett, so selbstverständlich, dass es für mich wie ein Teil des Mobiliars war. Das habe ich ihm dann auch mit einem Lächeln gesagt. „Nicht für jeden ist es selbstverständlich“, war seine Antwort und es folgte ein kurzes Gespräch eines lebenserfahrenen, älteren Herren mit einer Studentin, die noch am selben Tag des Auszuges an ihren nächsten Studienort zog:

An eine katholische Universität im Ausland. Es war eine Ironie des Schicksals. Noch am letzten Tag vor der Ausreise wurde ich mit einer Frage konfrontiert, die mir in meinem von Atheisten dominierten Studienort immer wieder begegnete und so war die Freude über eine „Auszeit“ von diesen Fragen, die mir die neue Studienumgebung an der katholischen Uni bieten würde, umso größer.


Am neuen Ort angekommen, konnte ich den Kontrast sofort erkennen: Das Kreuz brauchte ich gar nicht auspacken, denn es hang bereits eins in meinem Zimmer, in jedem Klassenraum, in der Mensa und auch in der Aula. Dazu eine wunderschöne Kapelle im Unigebäude, in der täglich heilige Messen stattfinden. Tolle, offene und humorvolle Menschen, tolle Dozenten und eine wunderbare Lern- und Lebensumgebung. Ein Traum.

In der Küche traf ich eine Studentin, die von ihrem Leben erzählte: Von ihren gläubigen Eltern, ihrer katholischen Grundschule, den Gemeinschaften, zu denen sie von Kind an gehört, vom katholischen Gymnasium und nun von ihrem Doppelstudium an der katholischen Uni. Dann war ich an der Reihe. Ganz begeistert erzählte ich ihr davon, wie froh ich bin, hier ein wenig Auszeit zu haben von den vielen Fragen danach, wieso ich ein Kreuz trage, warum Gott Böses zulässt usw. „Über diese Fragen habe ich mir noch nie Gedanken gemacht!“, lautet ihre Antwort. In was für unterschiedlichen Realitäten wir doch leben!

Sind wir Katholiken in der Umgebung von Ungläubigen wirklich so arm dran, wie wir manchmal denken? Ist es nicht vielmehr eine Gnade, dort Zeugnis geben zu dürfen, wo die Menschen Gott nicht kennen oder noch mehr: nicht kennen wollen? Es ist nicht nur ein Zeugnis für unser Gegenüber, aber vor allem auch für uns selbst: Wie sehr kenne ich meinen Glauben eigentlich? Wie stark bin ich, wenn jemand Gott verlacht oder Ihm Vorwürfe macht?

Wie tief bin ich in meinem Glauben verwurzelt, dass mich ein leichter Windstoß nicht gleich zu Fall bringt; eine gute Frage nicht gleich an Gott zweifeln lässt?
Ich glaube, dass wenn wir im Herzen erkennen, dass Gott die Liebe ist, dann kann kein Argument, sei er noch so gut begründet, uns von unserem Glauben abbringen. Die tiefe Erfahrung und Überzeugung Seiner Liebe wird uns dazu zwingen, durch solche Fragen nicht in Zweifel zu geraten. Mehr noch: Sie wird uns dazu drängen, uns stärker mit unserem Glauben auseinanderzusetzen, um Das, was wir am meisten lieben, von Herzen vor jedem Angriff zu bewahren. Ich freue mich auch wieder auf die Zeit, in der ich aufs Neue mit Fragen nach Gott und dem Glauben konfrontiert werde. Ich freue mich, dass mein eigener Glaube immer wieder geprüft wird. Ich bin dankbar für alle Menschen, denen ich begegne, denn sie halten mir ein Spiegel vors Gesicht, der mich in mein Herz blicken lässt. Der Glaube in meiner alten Umgebung mag herausfordernder sein, aber dafür kann er umso größer sein und umso stärker auf andere wirken. Ich weiß, dass ich ohne die Kraft des Glaubens nicht viel wirken kann und glaube, dass das Gebet die Grundlage jeden Wirkens ist.


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Lesermeinungen

 lenitas 22. März 2018 
 

Spiegelung

Da es auch Menschen gibt, die sich dem Bösen verschrieben haben, die das Böse lieben und das Gute verachten, ist die Spiegelung durch andere Menschen immer auch eine Gefahr. Ich denke, die zuverlässigste Spiegelung, sofern auch nur im Ansatz möglich, erhalten wir nur durch Christus. Wenn wir uns an ihm orientieren, an dem, was er vorlebte, dann erkennen wir unsere Baustellen und Fehler. Wenn wir den Bedürftigen beistehen, den Ausgegrenzten, den Trauernden, den Armen, den Gescheiterten, dann sind wir in der Nachfolge von Jesus und vertiefen das Gute in uns, werden ihm ähnlicher, erkennen wo es bei uns noch hapert.
"Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht."
1. Korinther 13,12
Danke für diesen, zum Nachdenken anregenden Text, Victoria.


2
 
 lenitas 22. März 2018 
 

Verfolgung

Wenn wir bedenken, wie viele Christen aufgrund der Christenverfolgung schon ihr Leben lassen mussten, zum Teil qualvoll gestorben sind und ihr Leben gegeben haben für Gott,geht es uns hier noch immer sehr gut. Aber auch hier dreht sich der Wind. Dort, wo Christus abgelehnt wird, dort wo gegen seine Worte und Werte gelebt wird, ist allen bösen Geistern Tür und Tor geöffnet.
"Denn Wind säen sie und ernten Sturm."
Hosea 8,7


3
 
 LasseJ 22. März 2018 
 

Gottlose Umgebung

Mir missfällt die Formulierung"gottlose Umgebung". Kann es für einen wirklich gläubigen Menschen wirklich eine gottlose Umgebung geben? Ist es nicht eher die Herausforderung des gläubigen Menschen, im Gegenüber den göttlichen Funken zu erkennen?


1
 
 Diadochus 21. März 2018 
 

Komfortzone

Richtige gemütliche Komfortzonen gibt es schon lange nicht mehr. Bei mir ist das jedenfalls so. Das fängt schon in meiner Verwandtschaft an. Selbst da werde ich schon angefeindet und belächelt, was mir mittlerweile nichts mehr ausmacht. Mit dem Rosenkranz habe ich eine starke Waffe in der Hand. Ich habe keine Angst mehr. Die Argumente sind auf unserer Seite.


6
 
 Maryanne 21. März 2018 

Danke Viktoria !

Auch ich hab mich erinnert, wie es vor 30 Jahren war, als mein Mann und ich auf dem Weg waren, bewusst eine christliche (katholische) Ehe zu schließen. Es war nicht leicht, gegen den Strom zu schwimmen, nicht zusammen zu ziehen...
"Ihr lebt auf einem anderen Stern..."
Auch in vielen anderen Fragen zu Glauben, zum Lebensrecht der Ungeborenen , Sterbehilfe haben wir ganz ruhig und sicher geantwortet. Heute merke ich, diese Fragen sind keinesfalls überholt, es braucht zu jeder Zeit ZEUGEN ! Danke Viktoria, dass Sie heute als junge Christin Zeugnis geben!


8
 
 Stefan Fleischer 21. März 2018 

@ BedaVenerabilis @ lakota

Ich kann Ihnen beiden nur beipflichten. Dabei bitte ich Gott, dass möglichst viele Leser verstehen und dann beherzigen: "Wir haben inzwischen die Komfortzone des Christseins verlassen und müssen zu unserem Glauben stehen und ihn bezeugen - und das ist eine sehr wichtige Aufgabe." Das werde auch ich mich bemühen zu tun. Wie sehr wünsche ich mir, dass insbesondere alle, welcher in irgend einer Weise mit der Verkündigung betraut sind, dies bedenken und merken, dass man mit dem Schmudelkurs von heute nicht mehr weiter kommt, in Gegenteil. Das wäre für uns einfache Laien eine starke Unterstützung, welche dann logischerweise auch diesen wieder zu Gute kommen würde.

www.srk-bern.ch/de/biel-seeland/home/


7
 
 lakota 21. März 2018 
 

Danke Victoria,

ich bin ja nun schon älter und ich mußte nach Ihrem Artikel an meine Zeit als junge Erwachsene an meiner Arbeitsstelle denken. Wie oft wurde auf die Kirche geschimpft, wie oft wurde ICH als dumm bezeichnet, weil ich noch an Gott und Kirche glaubte und sogar in die Hl.Messe ging. - Das Ergebnis war, daß ich noch mehr in der Bibel, in christlichen Büchern las, Argumente sammelte, um Kirche und Glauben verteidigen zu können. Dadurch wurde mein Wissen immer mehr, mein Glaube immer fester. - Nach vielen Jahren war es dann so, wenn jemand eine Frage zum katholischen Glauben hatte, hieß es: Geh zur Romy, die kennt sich da aus.
Wer weiß, ob mein Glaube so stark geworden wäre, wenn es keine Probleme gegeben hätte und ich nicht immer hätte Zeugnis geben müssen.


11
 
 BedaVenerabilis 21. März 2018 

Ein schöner Text! Frau Samp, Sie haben sehr recht damit: Wir haben inzwischen die Komfortzone des Christseins verlassen und müssen zu unserem Glauben stehen und ihn bezeugen - und das ist eine sehr wichtige Aufgabe. Es ist nicht immer leicht, es gibt Anfeindungen, es gibt Spott und Häme, aber das hat uns unser Erlöser Jesus Christus vorausgesagt. Und er hat auch noch etwas gesagt, was Sie, liebe Frau Samp auch angesprochen haben: "Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht."(Mt 11.29f) Also lasst uns unseren Herrn bezeugen und ihm so entgegen gehen!


12
 

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