Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  6. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  11. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  12. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  13. "Jesus ringt mit dem Vater. Er ringt mit sich selbst. Und er ringt um uns"
  14. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
  15. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben

Cicero in der Schmuddelecke

8. März 2018 in Aktuelles, 27 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wer sich da auf das Heute einlässt, ist schon bald von gestern. Öffnen wir doch unseren Horizont zu katholischer – d.h. weltumspannender und Zeitgrenzen überschreitender – Weite! Latein – der vergessene Reichtum. Von Walter Kardinal Brandmüller


Rom (kath.net/as) Das war ein Schock für den Erzbischof! Was musste er da lesen? „Ich taufe dich im Namen des Vaterlandes, der Tochter und des Heiligen Geistes“ – in nomine patria et filia et spiritus sancti! Da kann man nur noch sagen: „Amen“! Oder man fragt den Papst, was denn von solcher Taufe zu halten sei. Und eben dies tat der Erzbischof Bonifatius – und darum ist uns dieses bemerkenswerte, beschämende Zeugnis aus der deutschen Kulturgeschichte überliefert.

Offensichtlich hängen Kulturverfall und Kirchenkrise enger zusammen als man denken mag.
Eines ist gewiss: den Grund für eine kirchliche Erneuerung legte Karl der Große mit seiner säkularen Kulturrevolution – man nennt sie „Karolingische Renaissance“ – an die noch zu Bonifatii Lebzeiten keiner zu denken gewagt hätte. Und: Karl fing mit dem Latein an, dem er in der nach ihm benannten Schriftart, der karolingischen Minuskel, eine bis heute wirksame Schriftgestalt schuf.

Dann aber bildeten sich mit dem Zerfall des Karls-Reiches langsam die europäischen Nationalsprachen aus. Doch jede von ihnen nahm soviel an Grammatik und Wortschatz von der Römer-Sprache mit, dass ein Philologe aus unseren Tagen über dieses Thema ein vielaufgelegtes, vergnügliches Buch mit dem Titel schrieb: „Mutter Latein und ihre Töchter“.

Diese epochale Leistung Karls des Großen machte das Latein zu einem entscheidenden Faktor für das, was wir heute europäische Integration nennen würden. Der Kaufmann in Trondheim bestellte fortan sein Olivenöl in Sizilien, seine Stoffe in Florenz oder seine orientalischen Spezialitäten bei den Zwischenhändlerin in Venedig – auf Latein! Auf dem Camino de Santiago konnte man in den Pilgerherbergen ein vielstimmiges Sprachengewirr hören, in dem ein nicht gerade ciceronianisches Latein den Grundton angab.

Besonders aber auf einem Gebiet erwies das Latein seine grenzüberschreitende, völkerverbindende Kraft: in der Welt der Wissenschaft. An den Universitäten sprach und schrieb man Latein. Die Folge davon war, dass ein jeder überall studieren oder lehren konnte. Wer an einer Universität zum Magister oder Doktor promoviert war, hatte kraft päpstlicher Privilegien das Recht, an jeder Universität zu lehren – und tat man das dort, wo es gerade am angenehmsten oder lukrativsten war.

Das war eine internationale Vernetzung, von der die vom Bologna-Prozess von heute Geschädigten nur träumen können. Und das im ach so finsteren Mittelalter, wo „unter den Talaren offenbar kein Muff von tausend Jahren“ zu spüren war. Wo aber die Sprache der Römer am reinsten und schönsten gesprochen – und gesungen(!!) – wurde, das war in der Kirche. In der gesamten westlichen Welt, von Sizilien bis Trondheim – im Osten hatte man das Griechische der Kirchenväter bewahrt – wurde die Liturgie lateinisch gefeiert.

Wiederum war es der große Karl, der die liturgischen Bücher, die Gesetzessammlung des kirchlichen Rechts sich von den Päpsten erbeten und in seinem Reich verpflichtend eingeführt hat. Mit der Übernahme des Cantus Romanus, des gregorianischen Chorals, und mit dessen Pflege hat er uns einen von den Großen der abendländischen Musikgeschichte bewunderten, bis heute die Menschen faszinierenden Schatz überliefert. Die hohen Auflagen der entsprechenden CDs, von Mönchen gesungenen Chorals, zeugen davon.


Die Väter des II. Vatikanischen Konzils haben beides nachdrücklich betont: Das Latein ist die liturgische Sprache des Römischen Ritus, und der gregorianische Choral sein ureigener liturgischer Gesang. Die Volkssprache wollte das Konzil etwa für die biblischen Lesungen und die Fürbitte zulassen. Von einer Vorschrift war bezeichnenderweise nicht die Rede – ebenso wenig wie von der Wendung des Priesters am Altar hin zur Gemeinde.

Doch es sollte anders kommen, und mancher, der vor, auf und nach dem Konzil um einen Platz für die Muttersprache in der Liturgie eine Lanze gebrochen hatte, sah sich bald in der Rolle des Zauberlehrlings, der nun die Geister nicht mehr los wurde, die er gerufen hatte.

Alsbald war es so, dass einer, der es wagte, noch einmal „Dominus vobiscum“ zu sagen, sich flugs in der Mottenkiste der Ewiggestrigen wiederfand. Das hatten die Väter des Konzils nicht gewollt! Die haben bis zum Ende des Konzils nicht nur in Latein, sondern sogar im alten „Lefebvrianischen“ Ritus zelebriert.

Aber dann vollendete die „Aufklärung“ ihren Siegeszug, den sie schon einmal vor guten hundertfünfzig Jahren begonnen hatte. Damals schon, in jenen Jahren, in denen die Marseillaise der große Schlager war, schrieb ein eifriger Pfarrer, Dr. Ludwig Busch hieß er, im Vorwort seines „Liturgischer Versuch oder deutsches Ritual für katholische Kirchen“, das drei Auflagen erlebte, folgende bemerkenswerte Sätze: „Alle äußeren Formen der Religion … haben die allgemeine nothwendige Absicht: Den Verstand der versammelten Christen mit neuen Religionserkenntnissen zu bereichern …“ Darum also ging es – und darum musste jedes Wort verstanden werden, und darum war dem Latein der Garaus zu machen. Da sang man da in der Kirche:

„Drum lasst uns klüger sein und itzt
So tun – macht es gleichwohl Beschwerden –
Wie wir wenn’s Wünschen nichts mehr nützt
Getan zu haben wünschen werden…“
(Das „neue geistliche Lied“ von 1810.)

Das „Gloria in excelsis Deo“ war dem Triumph der Banalität gewichen.

Johann Michael Sailer hingegen, der große Überwinder der Aufklärung, dachte da etwas anders. Ihm war klar, dass der Mensch nicht nur mit dem Verstand versteht. Die Wahrheit des Evangeliums, Nähe und Gnade Gottes finden durch alle Sinne ihren Weg ins Herz des Menschen, meinte er: „Verstehen ist gut, aber den Stachel der verstandenen Wahrheit in sich fühlen, in sich tragen, ist besser…“ Wie sagte doch der Kleine Prinz? „Man sieht nur mit dem Herzen gut“.

Nun ja, diese Einsicht ist unseren Tagen erneut abhandengekommen.

Da war doch ein internationaler Kongress, und Vf. war dabei. Natürlich sollte am Sonntag auch die heilige Messe – nun, Eucharistiefeier sagt man heute – nicht fehlen. Aber, bei dieser Internationalität, in welcher Sprache? Die geniale Lösung wurde gefunden, und die hieß: in allen Sprachen der Kongressteilnehmer. Und es breitete sich dann ein wahrer linguistischer Fleckerlteppich über die feiernde Gemeinde: Es war babylonische Sprachverwirrung an Stelle eines Pfingstwunders, das alle in einer Sprache hätte beten und singen lassen… Dabei wäre doch das Latein die eleganteste Lösung gewesen, waren doch alle Teilnehmer des Kongresses Historiker, die sogar Latein verstanden hätten. Hätte es nicht genügt, die Lesungen und Fürbitten in mehreren Sprachen vorzutragen? Keine der vertretenen Nationen und Sprachen hätte sich benachteiligt fühlen müssen, ein Gefühl der grenzüberschreitenden Gemeinschaft hätte sich eingestellt…

Gerade in diesem Zusammenhang erleben wir, dass die Exklusivität der Volkssprache in der Liturgie auch erhebliches Konfliktpotential enthält. Es genügt, an Grenzregionen zu erinnern, in denen da und dort nicht nur zwei, sondern mehrere Sprachgruppen aufeinander treffen und sich vermischen. Denken wir an Oberschlesien, wo polnische und deutsche Sprache aufeinandertreffen!

Erinnern wir uns noch an die Versöhnungsfeier in Schloss Kreisau zwischen Deutschen und Polen in den Tagen des Mauerfalls. Wie krampfhaft hat man sich damals bei der heiligen Messe bemüht, ja genauso viele Texte in deutscher wie in polnischer Sprache vorzutragen! Wahrhaft völkerverbindender wäre das Latein gewesen!

Aber das ist doch kein Einzelfall! Ungarn und Slowaken, Slowenen und Österreicher, Deutsche und Belgier, Italiener in Südtirol und so fort: Sie alle leben in ein und derselben Gegend dieser Erde zusammen – und: wie oft schon ist die eine Volkssprache den anderen gegenüber schon zum Unterdrückungsinstrument geworden! Das übernationale und überzeitliche Latein hingegen besitzt eine völkerverbindende, gemeinschaftsbildende Kraft.

Doch es gibt für das Latein in der Liturgie auch noch andere, gute andere Gründe. Es ist doch klar, dass man in der Schule anders redet als auf dem Fußballplatz, dass man zuhause anders als in der Öffentlichkeit spricht! So kennt auch die Anbetung Gottes, der Gottesdienst eine eigene, von der alltäglichen abgehobene Sakralsprache. Das gilt für alle Kulturkreise und alle Religionen. Vor Gottes Angesicht zieht der Mensch wie Moses einst nicht nur die Schuhe aus, er spricht auch anders als mit Seinesgleichen. Da haben sich denn archaische Sprachformen erhalten, die nur noch im heiligen Bezirk ihren Platz behaupten. Und eben das ist für uns katholische Christen laut II. Vatikanischem Konzil nach wie vor die Sprache der Römer, das Latein.

Natürlich erregt es Widerspruch, wenn nun behauptet wird, dass das Deutsche sich als Liturgiesprache wenig eignet – gerade dann, wenn es, wie das Messbuch vorgibt, gregorianischen Melodien unterlegt wird. Da häufen sich die Konsonanten, der Sprachrhythmus ist holprig – und so weiter. Wie viel klangvoller, singbarer ist das vokalreiche Latein mit dem edlen Rhythmus des klassischen Cursus! Vielleicht sollte man doch Deutsch lieber sprechen, und singen können wir ja unsere schönen Lieder!

Doch noch ein anderes kommt hinzu: Die modernen Sprachen haben eine kurze Lebensdauer. Die Sprachentwicklung läuft uns geradezu davon. Es genügt, ans Internet zu denken und an das SMS-Deutsch. Wer sich da auf das Heute einlässt, ist schon bald von gestern, und manches Wort und manche Wendung, den Vätern wohl vertraut, suchen die Söhne und Töchter im Fremdwörterbuch. Die Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, im Jahre 1980 erschienen, wurde soeben, gerade dreißig Jahre (eine Generation) danach – durch eine neue abgelöst, und das 1975 erschienene „Gotteslob“ hat ebenfalls 2013 einem neuen Platz gemacht. Ein erstaunlich kurzes Verfallsdatum. Dem Messbuch geht’s nicht besser. Sollte das nicht zu denken geben? Jedenfalls sollten die kirchlichen Kassenwarte hellhörig werden! Solche Neuausgaben binden viele Kräfte, kosten viele Millionen! Aber, wollen nicht auch die Verlage leben?!

Nachdenken scheint angesagt! Dabei könnte man etwa auf einen Gedanken kommen, den schon die Urgroßväter hatten: Die kannten den „Schott“, ein Buch für die Messe: Links der lateinische Text, der dann vorgetragen, nicht selten sogar schön gesungen wurde, und auf der rechten Seite die deutsche Übersetzung, die gewiss keinen literarischen Anspruch erhob, wohl aber wort- und sinngetreu den lateinischen Text wiedergab.

Seit seiner ersten Auflage im Jahre 1884 erlebte das Werk des Beuroner Benediktiners Anselm Schott noch mehr als 50 Neuauflagen. Und alle boten auch Erklärungen der Liturgie und der Feste. Und: die Altarmessbücher überdauerten mehr als hundert Jahre, für ein neu eingeführtes Fest fügte man einfach ein neues Blatt hinzu.

Genug damit! Doch ganz zum Schluss noch eines: Leben wir nicht im Zeitalter der Globalisierung? Und zugleich betreiben wir einen liturgischen Nationalismus?! Öffnen wir doch unseren Horizont zu katholischer – d.h. weltumspannender und Zeitgrenzen überschreitender – Weite!

kath.net dankt Seiner Eminenz für die freundlich Erlaubnis zur Veröffentlichung seines Aufrufs „ad fontes“ zu einer besseren Zukunft.




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SCHLEGL 9. März 2018 
 

@DamianBLogos

Da ich kein Smartphon besitze,sondern mich eines praktischen Seniorenhandys bediene,bei dem man sowohl die Tasten, als auch das Display deutlich sehen kann,ein kleiner Hinweis,dass man auch auf dem PC mit großem Bildschirm das lateinische Stundengebet haben kann. Unter folgendem Link:
https://www.almudi.org/Portals/0/docs/Breviario/fuentes/breviario.html
Sehr praktisch vor allem groß genug geschrieben.
Mit dem Latein ging es bereits in den 60ger Jahren des 20. Jh. zu Ende,man merkte dies schon auf dem II.Vaticanum. Die Bischöfe aus USA,aber auch aus Asien und Afrika konnten nur mehr sehr schlecht Latein.
Die Reform der Gymnasien,verlegte den Beginn des Lateinunterrichts,in die 5. Klasse, also zu 15 jährigen!Ich habe das als Lehrer selbst erlebt,dass weder die Grammatik,noch die Vokabel in den 4 Jahren bis zur Matura ausreichend gelernt werden.
Ich habe mir noch ein Hobby daraus gemacht,lateinisch sprechen zu lernen, was mir in Rom sehr geholfen hat.Msgr. Franz Schlegl


4
 
 Hadrianus Antonius 9. März 2018 
 

Henry_Cavendish (2)

Sprachenkenntnisse sind so eine Sache.
Msgr. Schlegl hat hier schon geschrieben, daß die Mitglieder der FSSPX (er nannte sie wohl anders) kaum über moderne Fremdsprachenkenntnissen verfügten; und der Pfarrer von Ars hatte mit Latein allergrößte Schwierigkeiten (er wurde übrigens von einem noblen hochstehenden Prälaten geholfen).
Ich habe das große Glück gehabt, eine fantastische Schule mit hervorragenden Lehrern, Priestern und Laien, besuchen zu können: karge finanzielle Ausstattung, vernachlässigt von der Obrigkeit, viel Disziplin, aber Qualität vom höchsten Niveau und menschlich toll.
"...Talaren...": die Frust sitzt offensichtlich sehr tief.
Und was Altgriechisch betrifft: St. Johann chrysostomus und St. Gregor v. Nazianz schrieben ein Griechisch, so hell und klar wie bi Xenophon 700 Jahre früher.
Das Latein ist der Kirche im Westen 2000 Jahre nicht schlecht bekommen.


4
 
 Antonius Bacci 9. März 2018 
 

Henry_Cavendish III

Übrigens ist das Lateinische durch die katholische Kirche in Regionen gekommen, die in antiker Perspektive noch gar nicht bekannt waren: Südamerika, Nordamerika etc. Im Rahmen der katholischen Kirche war das Lateinische durchaus eine weltumspannende Sprache, wenngleich natürlich in ihrem Binnenraum. Das ist heute bezüglich des Englischen sicher anders. Im übrigen ist das Englische selbst in seiner heutigen Gestalt ohne Latein gar nicht denkbar, oft vermittelt durch das Anglonormannische. Aber auch die Humanisten des 16. Jh. haben dem Englischen viele lateinische Lehnworte hinzugefügt. Und selbst in der Syntax lässt sich lateinischer Einfluss deutlich erkennen. Von daher kann man die Bedeutung des Lateinischen eigentlich gar nicht überhöhen, da sie für den europäischen Kulturraum enorm hoch ist. Latein und Griechisch bilden die geistigen Fundamente Europas und die nachlassende Beschäftigung mit den von ihnen gestalteten Kulturen kann man als europäischen Identitätsverlust beklagen.


4
 
 Hadrianus Antonius 9. März 2018 
 

Henry_Cavendish (1)

Der v. Ihnen angegebene Gegensatz zwischen "Kirchenlatein" und klassischem Latein (Cicero etc.) ist größtenteils konstruiert.
Das Volkslatein war schon zu Zeiten Ciceros anders als die geschriebene Sprache; sieht man gut bei Caesar, besonders an seiner Korrespondenz, und bei den technischen Autoren (besonders Columella).
Die Italica und Vetus Latina zeigen dies auch, werden in viele gregorianischen Gesängen jedoch zitiert (und wohl anders als in der Vulgat).
Eine wunderschönes Aufgreifen der klassischen Poesie findet ich im Humanismus der Niederen Ländern, wo Jerôme de Busleyden (Collegium trilinguae/Erasmus) ds Liebesgedichtchen des Horaz(von Ihnen shmerzlichst vergessen!) Arm. I, 16 in ein herrliches Mariengedicht "O matre pulchra filia pulchrior:...", das übrigens auch v. John Milton umgedichtet wurde.
Und Albert Blaise steht neben Gaffiot wie Lampe neben Scott-Jones und Bailly.


3
 
 Antonius Bacci 9. März 2018 
 

Henry_Cavendish II

Dass Englisch Latein überragt, ist so auch nicht richtig und zu undifferenziert. In kulturhistorischer Perspektive sicherlich nicht. Teilweise bis ins 19. Jh. hinein wurden wissenschaftliche Abhandlungen eben in Latein geschrieben. Für die Beschäftigung mit europäischer Kulturgeschichte braucht man bis in die frühe Neuzeit hinein in aller erster Linie Latein. Es ist die wichtigste Sprache des Westens bis etwa 1600. Noch 1648 wurde der Friedensvertrag von Münster und Osnabrück in lateinischer Sprache verfasst. Das Englische hat in dieser Zeit zwar auch bedeutende literarische Denkmäler hervorgebracht, spielt aber in der europäischen Kultur noch nicht annähernd die Rolle des Lateinischen. Dass heute im praktischen Gebrauch das Englische das Lateinische überragt, bedarf keiner Diskussion. Aber: Das Lateinische ist sicherlich die "Vatersprache" des christlich gewordenen Europas, der kulturgeschichtlich nur das Griechische in seiner Bedeutung beigesellt werden kann.


4
 
 Antonius Bacci 9. März 2018 
 

Henry_Cavendish I

Ihre Stellungnahme ist leider ziemlich undifferenziert und ergänzungsbedürftig. Das "Kichenlatein" besitzt wie auch das "pagane" Latein sehr unterschiedliche Stilebenen und es ist nicht so, dass von Christen verfasste Texte per se schlechtes Latein seien. Schon früh haben die Christen begonnen, auch die höchsten Stilformen zu verwenden. Minucius Felix schreibt wie auch Laktanz ciceronianisches Latein, das sich hinter Cicero nicht verstecken muss. Es gibt eine eigene christliche Dichtung. Die liturgischen Texte der Kirche folgen den Gesetzen spätantiker Rhetorik, schauen Sie sich etwa das Exsultet an. Diese Orientierung an sprachlichen Hochformen gibt es bis weit ins 20. Jh. hinein. Lesen Sie einmal Enzykliken von Pius XII. bis hin zu Paul VI. Diese sind durchaus in einem glänzenden Latein verfasst, erst danach verflacht die Sprache in lateinischen Texten des Vatikan, da man teilweise wörtlich aus den nationalsprachlichen Vorlagen übersetzt, was in keiner Sprache gut gehen kann.


4
 
 quovadis 9. März 2018 
 

Lateinisch oder Deutsch?

Der Herr Kardinal zitiert (selbstverständlich zurecht) Johann Michael Sailer: „Verstehen ist gut, aber den Stachel der verstandenen Wahrheit in sich fühlen, in sich tragen, ist besser…“
Das heißt doch eigentlich, dass es nicht auf die Sprache ankommt, sondern darauf, dass man mit dem Herzen versteht und zu Gott findet.
Auch die lateinische Sprache wird (für mich als Lateinlehrer) bei der Hl. Messe von manchen Priestern verunstaltet, wenn sie falsch betonen, Silben auslassen, offensichtlich eine ganze Zeile überspringen, wodurch die Aussage sinnlos wird. Was ist an diesem Latein kulturell so hochstehend?
Aber da kommt es eben (für uns alle) darauf an, sich nicht auf die Sprache zu fixieren, sondern mit dem Herzen zu sehen und zu hören.


1
 
 Henry_Cavendish 9. März 2018 
 

Ziemliche Überhöhung #2/2

Daher stört mich: "die vom Bologna-Prozess von heute Geschädigten nur träumen können".

Vorab: Ich habe sowohl einen "alten" Abschluss als "magister artium" als auch einen neuen. Und mein "alter" ist Geschichtswissenschaft, also war ein Latinum Studienvoraussetzung. Und ich war ziemlich gut darin (dadurch konnte ich Religion aus der Berechnung der Abinote schmeißen).

Was den "Muff unter den Talaren angeht" ... wie sehr hat die katholische Kirche eigentlich angeregt, dass ihre Studenten Kontakt zu Andersgläubigen aufnehmen?

"hatte kraft päpstlicher Privilegien das Recht, an jeder Universität zu lehren" Ja, aber nur das zu lehren, was ohnehin der Papst erlaubte. Das hatte wenig mit dem Verständnis von Wissenschaft in der Antike oder heute zu tun.
Latein und das christliche Netzwerk wurden eben dazu genutzt, Information und Forschung zu kontrollieren, dosieren und bei Bedarf zu unterdrücken im Sinne des Glaubens.

Hatte nix mit Humboldt zu tun.


0
 
 Henry_Cavendish 8. März 2018 
 

Ziemliche Überhöhung #1/2

Was angemessen für die Liturgie der RKK ist, dazu will ich mich nicht äußern.

Jedoch denke ich, dass hier Latein überhöht wird. Zunächst: sog. "Kirchenlatein" hat nun nur wenig (Grammatik, Finesse, Versmaß) mit dem Latein Ciceros (Ovids, Seneca, Caesar, etc.) zu tun.

Latein war sicher im europäischen Raum eine verbindende Sprache der Menschen, ähnlich wie heute Englisch.
Aber Englisch wird heute viel universeller genutzt. Denn Latein stand (nicht zuletzt im Bereich der Wissenschaft) immer neben (Alt-)Griechisch und wissenschaftlich eben auch neben Arabisch (-> Algebra, Algorithmus, etc.). Und selbst das schloss eben noch Kulturen (und deren Wissenschaft) aus wie bspw. die chinesische. Von daher überragt Englisch Latein als Sprache.

Latein hat nie die Welt umspannt. Selbst die ältesten Schriften der Christenheit sind eher griechisch.


0
 
 Fatima 1713 8. März 2018 
 

@Petrusbinsfeldus

Auch ich möchte die Gebete in der Volkssprache natürlich nicht missen und dass wir die Bibel in unserer Muttersprache lesen können, ist letztlich unverzichtbar. Wenn man mehrere Sprachen spricht, ist es noch dazu eine große Bereicherung, Vergleiche zwischen den Übersetzungen anstellen zu können. Ich möchte auch auf viele Lieder aus dem Gotteslob nicht verzichten, und schon gar nicht auf die wunderschönen Gesänge in ungarischer Sprache, die mich seit meiner Kindheit begleiten. Moderne, "rhythmische" Lieder, Worship auf Englisch oder Deutsch, vieles davon aus dem freikirchlichen Bereich und von großer geistlicher Tiefe. Ich höre - und vor allem praktiziere - mit großer Freude die ganze Palette, aber Latein in der Liturgie muss unbedingt wieder einen höheren Stellenwert bekommen!


3
 
 DamianBLogos 8. März 2018 
 

Schritte für eine sinnvolle Restaurierung des Lateins

1. Einsetzungsworte
Es hat zwar kein Priester die Freiheit, gegen die Verzögerungstaktik der Bischöfe der Aufforderung von Papst Benedikt nachzukommen, „für viele“ zu beten, doch jeder Priester hat die Freiheit, die Einsetzungsworte auf Latein zu sprechen und so diese Wunde des Ungehorsams des deutschsprachigen Katholizismus zu heilen.
2. Kardinal Meisner hat uns mit dem neuen Gotteslob ein großartiges Vermächtnis hinterlassen: wichtige Gebete sind zweisprachig abgedruckt, so dass wieder begonnen werden kann, diese Texte in der Liturgie auf Latein zu beten.
3. Jeder Gläubige kann mit dem neuen Gotteslob lernen, Vaterunser, Ave Maria, Gloria Patri, Credo und so den ganzen Rosenkranz auf Latein zu lernen.
4. Wenn die Laien auf Latein beten, werden sich auch die Priester mehr und mehr trauen, lateinische Elemente der Liturgie zu benutzen.
5. Wer das Stundengebet bisher im Novus Ordo betet, kann einen Umstieg auf Latein zunächst mit Hilfe der kostenlosen App "Liturgia Horarum" testen.


3
 
 Fatima 1713 8. März 2018 
 

Danke auch für den Hinweis auf Mozart, Haydn @Bentheim

... und natürlich noch viele andere geniale Komponisten, die das Ordinarium der Messe in den letzten Jahrhunderten vertont haben. Wenn man eine dieser Messen hört (oder sogar selber singen darf :-)), erklingt nicht nur wunderschöne Musik, sondern auch die liturgisch korrekten Texte. Was wurde aus Gloria und Sanctus im Gotteslob? Das hat doch mit dem ursprünglichen Text oft so gut wie gar nichts mehr zu tun! Besonders das Gloria leidet: es wird ja nicht einmal in der Volkssprache richtig gebetet. Es ist halt so furchtbar lang ...


4
 
 Fatima 1713 8. März 2018 
 

Wunderbar!

Jeder kennt das Ordinarium in seiner Sprache. Es ist also überhaupt kein Problem, es auf Latein zu beten oder zu singen, auch wenn man nicht jedes einzelne Wort versteht oder sogar, wenn man gar nicht Latein kann. Falls man aus letzterem Grund vielleicht anfangs noch Schwierigkeiten beim flüssigen Lesen (die Texte befinden sich im neuen Gotteslob, es gibt also keine Ausreden, auch nicht für die Priester), werden sie sich mit der Zeit durch ständige Wiederholung legen. Ein weiteres Argument, das Ordinarium regelmäßig auf Latein zu beten.
Besonders dankbar bin ich für den Hinweis auf die Musik, besonders den gregorianischen Choral. Er ist von unschätzbarem Wert und muss wieder mehr gepflegt werden. Ich bin so dankbar, dass ich fast jeden Tag die Möglichkeit habe, eine "gregorianische Messe" zu besuchen. Bei uns wird mit romanischer Aussprache gesungen. Für mich steigert das die Sanglichkeit noch mehr. Es klingt noch weicher, voller und runder.


3
 
 lesa 8. März 2018 

@Bentheim: Vielen Dank, Ablenkungsmanöver gelungen!


2
 
 Mysterium Ineffabile 8. März 2018 

@Fink

Richtig. Aber bitte den "Ramm" nicht vergessen! Diese neue Version des Volksmessbuches ist wirklich vom Feinsten, sehr schön, und, wie Sie sagten, nicht nur für den alten Ritus. Ramm hat eine hervorragende Arbeit geleistet und das Volksmissale richtig aufgefrischt. Den Petrusbrüdern ist auch hierfür zu danken.


4
 
 Fink 8. März 2018 
 

Ich lese im neuen Schott und im alten Schott

Ich meine, jeder braucht den neuen Schott (3 Bände, Lesejahr A-B-C). Auf der Homepage der Erzabtei Beuron kann man den Schott- die Lesungen u.a.- für jeden Sonntag und Werktag kostenlos lesen/ ausdrucken.
Den alten Schott gibt es als Nachdruck bei der Petrusbruderschaft und bei der Piusbruderschaft (Sarto-Verlag). Der alte Schott ist für jeden nützlich, auch für den der nicht in die tridentinische Messe geht !


4
 
 maxjosef 8. März 2018 
 

Gratus sum

honesto Cardinali Brandmüller pro hic sapiens et utilis epistula! Lingua latina est lingua pentecostalis!

Date mihi veniam si lapsus sunt in epistula mea.... ;-))


5
 
 Hadrianus Antonius 8. März 2018 
 

Herrlich!

S.E. Kard. Brandmüller hat hier (wieder einmal) einen wunderbare Text geschrieben: gut verständlich, hübsch formuliert, ganz zur Sache und mit einer großen Prise Humor.
Ich mußte herzlich lachen wenn S.E. auch Belgier nantte:
tatsächlich wird in Brüssel seit der misglückten Einführung eines "neuen Vaterunsers" auf Niederländisch und einem späteren Debakel im Französischen bei mehrsprahigen Messsen meistens aufs Latein ausgewichen, wg. sehr lautem Protestrufen bei "Bekoring"... ;-)
Und daß er vom "lefebvrianischem Ritus" schreibt:
Nun, da tut S.E. vielen anderen Unrecht, aber Msgr. Lefebvre wir da sicher schmunzeln- es ist immer schön, wenn Verdienste anerkannt werden ;-)

Die Bergsteigermannschaft trifft sich auf dem Gipfel des Soracte.


4
 
 Bentheim 8. März 2018 
 

@lesa

Dieser Artikel schließt auch die Vertonungen der lateinischen Messe von Mozart und Haydn ein, die ja leider immer mehr durch deutsche Messgesänge ersetzt werden. Das bedauere ich sehr. Wer musikalisch ist, versteht Mozart und Haydn, ohne das Gloria oder Credo zu übersetzen. Die Musik ist die Übersetzung und Interpretation zugleich. Ich hoffe, damit Sie von Ihrer kulturpessimistischen Ironie ein wenig abgelenkt zu haben.


3
 
 myschkin 8. März 2018 
 

Ein heiterer Artikel,

schwungvoll geschrieben, zu einem Kultur-Thema. Und die Überlegungen sind ja nicht nur innerhalb der Kirche bedenkenswert. Allerdings muss ich gestehen, dass ich spätestens bei Tacitus an die Grenzen meiner Übersetzungskünste komme. Bei der Vulgata geht es deutlich besser.


4
 
 Thomas-Karl 8. März 2018 

Schade

Es ist wirklich schade, dass die Latein_Kenntnisse abnehmen - selbst bei Studierenden, die ein humnanistisches Gymnasium besucht haben. Eine wichtige Kulturtechnik geht verloren. Wer wird Quellen im Original lesen? - Was die Liturgie betrifft, so sind ja die Landessprachen zugelassen. Und Sprachen in derselben Feier zu mischen (z. B. lateinisches Ordinarium, übrige Gesäne, Lesungen und Gebete deutsch) ist ja auch möglich. - Ein Schmankerl am Rande: Im Internet gibt es die Akten des II. Vaticanums. (Beispiel: http://www.newliturgicalmovement.org/2015/05/the-acta-synodalia-of-vatican-ii-1st.html#.WqFRk0xFzGg.) Man kann sie sich auch vorlesen lassen. Nur versteht man kein Wort - wegen der amerikanischen Aussprache So viel zur Internationalität des Lateins.


2
 
 j@cobus 8. März 2018 
 

Tote Sprache

Die lateinische Sprache ist eine tote Sprache - so der Schweizer Katechismus von 1977 -, die aktuellen Sprachen sind lebendige Sprachen und ändern sich laufend. Unter Papst Johannes Paul II wurde das Primat des Latein aufgehoben. Bs dato bleiben lateinische Gesänge und Gebete bei Messen und Stundengebeten schön und elegant.


1
 
 Dottrina 8. März 2018 
 

Schöner, wahrer Artikel!

Ich habe (leider)nie Latein gelernt. Aber die schöne alte Sprache hat mir bei den vielen Papstmessen mit Benedikt XVI so sehr gut gefallen, dass ich zumindest was die Stelle ab dem "Dominus vobiscum" bis zum Vaterunser anbelangt, gut verinnerlicht habe. Die Art, wie unser Papa Emeritus die Liturgie zelebriert hat, war einfach nur wunderschön. Auch wenn man kein Latein kann, ein paar Sätze kann jeder lernen. Ich bete (wenn ich allein zuhause bin) das "Ave Maria" fast nur auf Latein. Nur in Gemeinschaft dann auf Deutsch. Danke, lieber Kardinal Brandmüller.


8
 
 karued92 8. März 2018 
 

1. Wir brauchen lat-dt. Messbücher und Stundenbücher
2. Wir leben in einer Zeit wo so viele eine hohe Schulbildung haben wie noch nie-sehr viele haben noch Latein-und wir geben die Kultsprache auf
3. Ich kenne aus meiner Heimat wo man auch erst das deutsche und dann das andere Vater unser betet, und wenn alle Volksgruppen da sind betet man noch auf ungarisch.
4. Jeder Katholik muss den Ordo Missae auf Latein auswendig können
5. Der Islam hat auch eine Völkerverbindende Kultsprache
6. Wir haben große Probleme mit den volkssprachigen Übersetzungen v.a bei den Orationen, Hymnen etc.-aber schon bei einfachen Dingen scheitert die Übersetzung (pro multis-eine lateinklasse 6 übersetzt das richtig)
7. Ich sage immer: so viel Latein wie möglich und so wenig Volkssprache wie nötig
8. Trotzdem schätze ich die Orationen auf deutsch
9. In Klöstern soll alles auf Latein sein-komplett wie z.B in Fontgombault
10. Vergleichen wir Messorte weltweit mit NOM auf Latein und vetus ordo-verhältnis vll. 1:10


4
 
 Petrusbinsfeldus 8. März 2018 
 

Sehr wahr...

...zumindest was die Liturgie betrifft. Aber in anderen Punkten schießt der Artikel dann doch etwas übers Ziel hinaus - früher war bekanntlich immer alles besser. Wenn man die Kritik an dem "Verfallsdatum" der Einheitsübersetzung so versteht, dass es besser wäre, die Heilige Schrift nur noch auf Latein zu veröffentlichen und zu lesen- na, dann wird es heute kaum noch jemanden geben, der das versteht. Und bitte: Auch in früheren Zeiten beherrschte nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung die lateinische Sprache, das sehr zu Recht erwähnte Schott-Messbuch ist nicht ohne Grund in solchen großen Auflagen verkauft worden, dass man es heute noch auf jedem Flohmarkt finden kann. Die Bauern und Fabrikarbeiter des 19. Jahrhunderts haben bestimmt nicht abends zusammengesessen und eine lateinische Bibelausgabe studiert.


4
 
 Cremarius 8. März 2018 

Volle Zustimmung.

Dem ist nichts Wesentliches hinzuzufügen, außer Seiner Eminenz ein herzliches "Ad multos annos!" zu wünschen.


12
 
 Mysterium Ineffabile 8. März 2018 

Ja, und dann dieser wichtige Aspekt!!

Vielen Dank! Ein wunderbar frischer Beitrag!!

"Die modernen Sprachen haben eine kurze Lebensdauer. Die Sprachentwicklung läuft uns geradezu davon. Es genügt, ans Internet zu denken und an das SMS-Deutsch. Wer sich da auf das Heute einlässt, ist schon bald von gestern, und manches Wort und manche Wendung, den Vätern wohl vertraut, suchen die Söhne und Töchter im Fremdwörterbuch. Die Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, im Jahre 1980 erschienen, wurde soeben, gerade dreißig Jahre (eine Generation) danach – durch eine neue abgelöst, und das 1975 erschienene „Gotteslob“ hat ebenfalls 2013 einem neuen Platz gemacht. Ein erstaunlich kurzes Verfallsdatum. Dem Messbuch geht’s nicht besser. Sollte das nicht zu denken geben? Jedenfalls sollten die kirchlichen Kassenwarte hellhörig werden! Solche Neuausgaben binden viele Kräfte, kosten viele Millionen! Aber, wollen nicht auch die Verlage leben?!"


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Brandmüller

  1. Creator Spiritus
  2. Religion: Mono- oder Dialog? Der Modernismus als Atheismus im Christentum
  3. Die Wahl des Papstes im Spannungsfeld zwischen Zentrum und Peripherie. Ein Vorschlag
  4. Kirche ohne Zukunft...
  5. Licht aus der Geschichte - Wege in die Krise
  6. ‘Traditionis custodes’ bei Licht betrachtet
  7. Walter Kardinal Brandmüller: Wege in die Krise
  8. 1521 – 2021: zur Klärung der Begriffe. Schisma und Häresie
  9. Brandmüller: deutsche Nationalkirche im Eilmarsch „Los von Rom“
  10. Brandmüller: deutsche Nationalkirche im Eilmarsch „Los von Rom“






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  3. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  4. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  9. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  10. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  11. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  14. Wacht und betet!
  15. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz