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Die Vergebung: ‚leider’ – ‚vorausgesetzt, dass’

6. März 2018 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: der Teufel kettet an den Hass. Was Vergebung ist und woher sie kommt. Die Selbstanklage ist der erste Schritt zur Vergebung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Leider“ – „vorausgesetzt, dass“: mit diesen zwei Worten kann Botschaft der heutigen Liturgie zusammengefasst werden, so Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“ am Dienstag der dritten Woche der Fastenzeit. Es gehe immer um die „Vergebung“, was sie sei und woher sie komme.

In der ersten Lesung aus dem Buch Daniel (Dan 3,25.34-43) werde vom Asarja berichtet, der in den glühenden Feuerofen geworfen worden sei, da er sich geweigert habe, den Herrn zu verleugnen. Er klage vor Gott nicht ob dieser Behandlung, er tadle ihn nicht, indem er seine Treue geltend mache. Asarja fahre fort, die Größe Gottes zu bekennen und gehe an die Wurzel des Übels: „Du hast uns immer gerettet, aber leider haben wir gesündigt“. Er klage sich selbst und sein Volk an. Der Papst erklärte: „Die Selbstanklage ist der erste Schritt zur Vergebung“:


„Sich selbst anklagen ist Teil der christlichen Weisheit. Nein, nicht die anderen anklagen, nein... Sich selbst. Ich habe gesündigt. Und wenn wir zur Beichte gehen – das im Sinn haben: der große Gott, der uns so viel gegeben hat, und leider habe ich gesündigt, ich habe den Herrn beleidigt und bitte um das Heil“.

Franziskus erzählte wieder die Anekdote von einer Frau, die sich im Beichtstuhl lange mit den Sünden der Schwiegermutter abgegeben und versucht habe, sich zu rechtfertigen, bis der Priester ihr nicht gesagt habe: „Ist gut, beichte jetzt deine Sünden!“:

„Und das gefällt dem Herrn, da der Herr das reuige Herz empfängt, denn wie dies bei Asarja der Fall ist: ‚Wer dir vertraut, wird nicht beschämt’, das reuige Herz, das dem Herrn die Wahrheit sagt: ‚ich habe das getan, Herr. Ich habe gegen dich gesündigt’. Der Herr hält ihm den Mund zu, wie der Papa mit dem verlorenen Sohn. Er lässt ihn nicht reden. Seine Liebe bedeckt ihn. Er vergibt alles“.

Der Papst forderte dazu auf, keine Angst davor zu haben, die eigenen Sünden zu bekennen, da der Herr es sei, der uns rechtfertige und uns nicht einmal, sondern immer vergibt. Doch – „vorausgesetzt, dass“, wie dies im heutigen Evangelium (Mt 18,21-35: „Einen jeden von euch, der seinem Bruder nicht vergibt, wird auch der himmlische Vater nicht vergeben“) deutlich werde:

„Die Vergebung Gottes kommt mächtig in uns, vorausgesetzt, dass wir den anderen vergeben. Und es ist nicht leicht, das zu tun, denn der Groll nistet sich in unseren Herzen ein, und immer ist dann da diese Bitterkeit. Viele Male tragen wir ein Verzeichnis der Dinge mit uns herum, die uns angetan wurden: ‚Und der da hat mir das getan, und das andere, und das auch...’“.

Abschließend warnte Franziskus davor, sich vom Hass versklaven zu lassen, an den einen der Teufel kette:

„Das sind die zwei Dinge, die uns helfen werden, den Weg der Vergebung zu verstehen: ‚Du bist groß, Herr, leider habe ich gesündigt’ und ‚Ja, ich vergebe dir, siebzigmal siebenmal, vorausgesetzt, dass du den anderen vergibst’“.

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Lesermeinungen

 phillip 8. März 2018 
 

UMKEHR vom Uebel beschreitet. Warum sagt PF das nicht genauso ?

@st.Michael. Das Weglassen der Reue ist als konsequente Folgerung seiner bewussten Verkündigung einer (mE falschen) Barmherzigkeit, die er als „unverdient, bedingungslos und gegenleistungsfrei“ bezeichnet(AL 297), zu verstehen. Dass er mit dieser Auffassung aber das Dogma „Zum würdigen oder fruchtbringenden Empfang der Sakramente ist beim erwachsenen Empfänger eine sittliche Disposition erforderlich", missachten will, könnte durchaus so verstanden werden. Als sittliche Disposition (Bedingung) für den Empfang der Absolution (Sakrament der Buße oder der Versöhnung) ist nach Lehre der Kirche und ihres Glaubensverständnisses nun einmal die Reue - ein Seelenschmerz und eine Abscheu über die begangene Sünde, verbunden mit dem Vorsatz, fortan nicht mehr zu sündigen, also zu Gott wieder umzukehren, zu fordern (KKK 1451). Jede andere Auffassung und ein Beharren darauf ist in höchstem Maße bedenklich und könnte durchaus den Erfordernissen einer Häresie genügen.


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 phillip 8. März 2018 
 

"Die Vergebung Gottes kommt mächtig in uns, vorausgesetzt, dass wir den anderen vergeben"

Das, was der Papst hier zum Ausdruck bringt, halte ich nicht für falsch - im Gegenteil. Bedauerlicherweise ist das aber nur nicht die ganze Wahrheit, zumal es ein in diesem Zusammenhang bestehendes katholisches Dogma gibt, wonach für den Empfang der Sakramente der Versöhnung und Kommunion eine "sittliche Disposition" - nein nicht die Vergebung der Sünden anderer allein, sondern auch Reue und Umkehr mit dem Willen, fortan nicht mehr sündigen zu wollen - erforderlich ist. Schön langsam verstehe ich die Bemühungen, Dogmen in Vergessenheit fallen zu lassen oder abzulehnen; sie, die das betreiben, wollen - langsam auch offenkundig - sich schlichtweg nicht der Häresie überführen und ihre Umerziehungsarbeit zur einen einheitlichen Weltreligion gefährden lassen. Erst kürzlich habe ich mir wieder einmal - ebenfalls zum wesentlichen Glaubensgut der Katholischen Kirche gehörende - Dogmen durchgelesen und gehörig gestaunt, wie viele von den 245 nicht mehr beachtet und verkündet werden.


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 Chris2 7. März 2018 
 

@st.michael

Ihr Einwand ist richtig, aber Franziskus spricht ja vom "reuigen Herz". Damit ist ja auch die Umkehr und der Wille, nicht mehr zu sündigen, zumindest implizit angedeutet. Aber sicher, man hätte es deutlicher ausdrücken können.


1
 
 Federico R. 6. März 2018 
 

Im Prinzip hat Papst Franziskus recht, ...

... absolut. Wir erbitten/versprechen das ja bei jedem Beten des Vater-unsers: „... vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“. Die Sünde hassen, den sündigen Menschen lieben, zumindest aber verzeihen, wenn er seine Schuld einsieht und sie bereut, gehört zur Grundhaltung eines jeden Christen. Oft genug kann‘s allerdings nur der liebe Gott beurteilen. Doch grundsätzlich ist es immer gut, sich an die Regeln Gottes zu halten, und die sind nun mal im Dekalog grundgelegt. Und Gott erwartet deren Einhaltung – ohne Ausnahme – siehe die Metapher vom ersten Sündenfall (Erbsünde) und dessen Folgen.
Und wieder spricht Franziskus vom Teufel. Ja, auch hier hat er recht. Aber was sagen seine gelehrten jesuitischen Mitbrüder dazu. Oder der Fundamentaltheologe Walter Kasper? Oder der zweimal promov. Theologe und ausgebildete Psychotherapeut Kard. Maradiaga? Sind doch lauter g`scheite Leut‘. Und noch dazu Freunde. Geben sie ihm recht?


4
 
 Hadrianus Antonius 6. März 2018 
 

?

Was bedeutet das jetzt für die ungerechte Drangsalierunfg der Franziskaner und der Franziskanerinnen der Immaculata und für das ungerechte Wegjagen des Großmeisters des Ordens der Malteseritter und die Belohnung der lügenden Usurpatoren?
Und Grassi in Argentinien hat sich selbst nicht laut angeklagt (er kommt übrigens nach 5-jähriger Haft Ende März 2018 frei).
Und dann wurde vor einer Monat zu "Kohärenz" im Glauben aufgerufen...


4
 
 st.michael 6. März 2018 
 

Woraus besteht die Beichte ?

Zitat:"Der Papst forderte dazu auf, keine Angst davor zu haben, die eigenen Sünden zu bekennen, da der Herr es sei, der uns rechtfertige und uns nicht einmal, sondern immer vergibt."
Ja alles richtig, wenn der Beichtende auch den Weg der UMKEHR vom Uebel beschreitet.
Warum sagt PF das nicht genauso ?


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 Stefan Fleischer 6. März 2018 

„vorausgesetzt, dass“,

Genau dies ist es, was in der modernen Verkündigung gerne zu kurz kommt. Lieber redet man von der "bedingungslosen" Barmherzigkeit Gottes. Das ist zwar auch richtig, wenn es richtig verstanden wird. Aber genauso richtig und wichtig ist dieses doppelte "vorausgesetzt, dass", an welches uns hier unser Heiliger Vater erinnert:
1. dass wir bekennen
2. dass wir selber ebenfalls verzeihen.
Ganz ohne unser Zutun gibt es das ewige Heil eben doch nicht.


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 Herbstlicht 6. März 2018 
 

an meinen erkannten Sünden und Schwächen arbeiten

Nicht nur, die eigenen Sünden zu bekennen und sie zu bereuen ist die Bedingung, dass mir vergeben wird.
Auch die innere Bereitschaft und den Willen, eben diese Sünden, die mir so oft ein Bein stellen, nicht mehr zu tun.
Auch wenn ich oft genug mit meinem Vorsatz scheitere; trotzdem immer wieder einen neuen Anlauf machen.


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