Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Taylor sei mit Euch

Nigeria: Wachsender christlicher Glaube trotz Attacken

17. Februar 2018 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erzbischof aus Kaduna zur Lage des Christentums in seiner Heimat.


München (kath.net/ Kirche in Not)
Obwohl sich die Regierung Nigerias bemüht, die von der islamistischen Terrorsekte „Boko Haram“ besetzten Gebiete des Landes unter Kontrolle zu bekommen, finden immer wieder Übergriffe auf Christen und ihre Gemeinden statt, vor allem im Norden und Nordosten Nigerias.

Das sagte Matthew Man-Oso Ndagoso, Erzbischof der nordnigerianischen Diözese Kaduna gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Auch er selbst war bereits von Attacken durch Boko Haram betroffen: Das Bischofshaus in seiner früheren Diözese Maiduguri wurde von der Terrorsekte zerstört. Boko Haram entstand in einer Moschee in der Nachbarschaft des Bischofshauses. Nach der Veröffentlichung von islamkritischen Karikaturen in Dänemark im Herbst 2005 radikalisierte sich die nigerianische Terrorgruppe.

Im November 2017 besuchte Erzbischof Ndagoso in seine ehemalige Diözese. Zwei Tage nach seiner Abreise gab es dort erneut einen Angriff. Zwar ist der heutige Erzbischof von Maiduguri mit dem Leben davongekommen, „doch es gab wieder viele Tote – solche Angriffe machen unseren Alltag unsicher“, sagt Ndagoso. In Nigeria gibt es derzeit laut internationalen Angaben rund 1,8 Millionen Binnenflüchtlinge, mindestens 140 000 sind aufgrund anhaltender Überfälle allein im vergangenen Jahr hinzugekommen.


Attackiert werden vor allem Märkte sowie Kirchen und in letzter Zeit laut Ndagoso auch Moscheen. „Terroristengruppen geben vor, beten zu wollen. Sie mischen sich unter die Versammelten in Gebetsräumen, wo üblicherweise niemand Bombenattentate vermutet.“ So werde Konfusion verbreitet. Der Erzbischof nennt Entführungen und Lösegelder, die erpresst werden, als eines der größten Probleme.

Inzwischen haben sich weitere Gruppen radikalisiert, darunter Mitglieder des Nomaden-Hirtenvolkes der Fulani. Zwar gehe es im Konflikt zwischen den islamischen Viehhirten und den meist christlichen Bauern um Weideland, erklärt Erzbischof Ndagoso. Doch es falle auf, dass die Fulani mit modernen Waffen ausgestattet sind – ein Umstand der darauf deuten könnte, „dass hinter solchen Gruppen starke Kräfte stehen, die Beziehungen zu den Terrororganisationen IS und al-Qaida haben“, vermutet Ndagoso.

Doch so sehr auch die Attacken Christen treffen, „desto stärker werden sie im Glauben“. Nicht nur die Zahl der Studenten in den Priesterseminaren in Nigeria sei gewachsen, sondern auch die der Christen insgesamt. „In den vergangenen vier Jahren habe ich jährlich mindestens drei neue Pfarreien gegründet“, berichtete der Erzbischof aus Kaduna. Dabei ist das Umfeld in seiner Diözese im Norden Nigerias für Christen alles andere als einfach: Sie sind eine Minderheit innerhalb einer muslimischen Mehrheit; es gilt teilweise die islamische Gesetzgebung der Scharia. Es gibt immer wieder Anschläge auf Kirchen. Der Bau neuer Kirchen wird staatlicherseits nicht genehmigt.

Für die Christen seiner Diözese seien die Aktivitäten von Boko Haram wie „ein Weckruf“ gewesen, so Ndagoso. Ein Beispiel sei der Anschlag auf eine Kirche in Kaduna im Jahr 2012 mit mehreren Toten und über 100 Verletzten. Vor dem Anschlag habe es dort drei Gottesdienste pro Woche gegeben, jetzt werde fast täglich eine heilige Messe gefeiert.

Seit dem Anschlag habe sich die Zahl der Gläubigen in der Pfarrei verdreifacht. Dank der Hilfe von „Kirche in Not“ konnte das benachbarte zerstörte Pastoralzentrum wiederaufgebaut werden. Mit Blick auf die Rolle der Christen in seinem Land betonte Ndagoso: „Wir müssen so geduldig sein, wie Gott es mit allen Menschen über Jahrtausende war: Wir müssen selbst die Initiative für den Frieden ergreifen – denn unser Gott ist ein Gott des Friedens und nicht der Gewalt.“

„Kirche in Not“ unterstützt die verfolgten Christen Nigerias seit über zehn Jahren. Das westafrikanische Land gehört zu den Schwerpunkten der Hilfe von „Kirche in Not“ auf dem afrikanischen Kontinent. Neben dem Wiederaufbau gewaltsam zerstörter kirchlicher Gebäude hat das weltweite katholische Hilfswerk in Maiduguri in Nordnigeria ein Hilfsprogramm für Witwen und Waisen der Opfer durch Anschläge von Boko Haram eingerichtet.

Um weiterhin helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online unter www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nigeria

Foto: Seminaristen am Priesterseminar von Kaduna. © Kirche in Not


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 19. Februar 2018 
 

Deutschland:

Schrumpfender christlicher Glaube in einem sicheren Land. Soll man sich deswegen 'freuen', dass es auch bei und immer mehr (Probleme und tödliche Gewalt mit und durch) Islamisten gibt? Ganz sicher nicht...


1
 
 Chris2 19. Februar 2018 
 

DeutachDeutsch

: Wachsender christlicher Glaube trotz Attack


1
 
 JohnPaul 17. Februar 2018 

Wachsender christlicher Glaube nicht trotz Attacken ...

... sondern WEGEN der Attacken.

Es ist eine alte Lehre, dass der christliche Glaube überall dort wächst, wo Christen Bedrängnis erleiden. Gerade auch in China und im Iran wächst die Gemeinde Christi mit am stärksten. Und überall dort, wo die Kirche institutionell sklerotisiert und saturiert ist und wo sie glaubt, selbst das als erlaubt bezeichnen zu können, was das Wort Gottes klar als Sünde bekennt, da ist sie so tot wie unsere Kirche. Und so unerrettet sind dort wohl leider auch ihre Glieder.


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Nigeria

  1. "Wenn die Demokraten die Macht haben, schauen sie bei der Ermordung der Christen in Nigeria weg"
  2. Nigeria. Mehr als 60 Christen in zwei Monaten im Bundesstaat Benue getötet
  3. Nigeria: Bischof bestürzt über die Ermordung von Priestern: „Niemand ist mehr sicher“
  4. Nigeria: Kirche beklagt „schleichenden Genozid“ an Christen
  5. Kirchen in Nigeria beklagen zunehmende Gewalt gegen Christen
  6. Nigeria: Sophia hat wieder eine Stimme
  7. Nigeria: Entführter 75-jähriger Priester ist wieder frei
  8. Nigeria: 17-Jährige seit drei Jahren verschleppt
  9. Nigeria: „Boko Haram wird uns niemals unseren Glauben nehmen“
  10. „In Nigeria geschieht ein Völkermord“







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  6. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  7. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  8. Taylor sei mit Euch
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz