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Katholische Sexualmoral

14. Februar 2018 in Kommentar, 26 Lesermeinungen
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„Die Kirche hat schon viel erlebt, auch auf dem Gebiet der Moral. Dabei gab es auch Übertreibungen, vor allem bezüglich der Sexualmoral, laxistische und rigoristische. Das Ziel kann nur sein…“ kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Die Kirche hat schon viel erlebt, auch auf dem Gebiet der Moral. Dabei gab es auch Übertreibungen, vor allem bezüglich der Sexualmoral, laxistische und rigoristische. Das Ziel kann nur sein, sich an die klare, biblische Lehre, wie sie vor allem der hl. Papst Johannes Paul II. dargelegt hat, zu halten. Das heißt: Gott schuf den Menschen als Mann und Frau und gab ihm die sexuelle Kraft zur Vermehrung und auch zu seiner Freude in der Liebe und Zärtlichkeit. Der Mensch kann sie nützen und sich ihrer freuen (Amoris laetitia, Freude an der Liebe, sagt Papst Franziskus, der hl. Papst Johannes Paul II redet sogar von einem heiligen Akt), Der Mensch kann die Sexualität aber auch ihrer Schönheit berauben, sie missbrauchen und sündigen. Wenn ihm sein Gewissen lässliche oder schwere sexuelle Sünden vorhält, gilt, was für alle Sünden gilt: Der Mensch sollte sie bereuen, beichten und den ehrlichen Vorsatz fassen, die Sünde nicht mehr zu begehen.

Zwei rigoristische und besonders unvernünftige Irrtümer seien benannt: Es gab Autoren, die behaupteten, im Bereich der sexuellen Sünden gäbe es nur Todsünden, keine lässlichen Sünden. Aber dass diese These falsch ist und der Tradition der Kirche widerspricht, wurde schon vor rund 100 Jahren klar bewiesen (in dem lesenswerten Buch von August Adam, Der Primat der Liebe, Kevelaer 1940). Der andere Irrtum, mit sicher auch schlimmen, ungerechten Folgen für die Betroffenen, lautete: Die schwersten Sünden überhaupt seien homosexuelle Sünden, weil gegen die Natur, und darum schlimmer als jede andere, als ob es nicht leicht wäre, Beispiele zu nennen, die diese Behauptung klar widerlegen und ad absurdum führen, ohne homosexuelle Akte in Nicht-Sünden umzudeuten.


Jesus hat wenig zur Sexualität gesagt, außer der Benennung des lüsternen, ehebrecherischen Blickes und dem Verweis auf die Gebote gegenüber dem reichen jungen Mann, der ihn nach dem Weg zum ewigen Leben befragte. Aber in den Geboten ist natürlich auch die Ordnung für das sexuelle Leben enthalten, die herauszuarbeiten Aufgabe der Moraltheologie und des kirchlichen Lehramtes ist. Aber die schärfste moralische Kritik lösten bei Jesus nicht sexuelle Sünden aus. Harte Worte verwendet Jesus gegen Heuchelei und Ungehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes. Er spricht zu den Pharisäern und Schriftgelehrten, nennt sie „Nattern und Schlangenbrut“ und warnt sie vor dem „Strafgericht der Hölle“. Bei anderer Gelegenheit heißt es: „Er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz.“ Und sogar die eigenen Aposteln nennt er: „Kleingläubige“ Und bei all dem geht es nicht um das Geschlecht der Täter, sondern um die Sünde der Verhärtung, der Klein- und Ungläubigkeit und all der anderen Sünden, die Jesus in der Bergpredigt aufzählt.

Konkreter sexueller Unmoral begegnet Jesus laut NT bei drei Frauen: der Frau am Jakobsbrunnen, der Frau, die ihm die Füße wusch, und der Ehebrecherin, die ihm seine Feinde zur Steinigung präsentierten, um ihm eine Falle zu stellen.

Dabei geht es nicht um das Geschlecht, sondern immer nur um die Sünden, die Reue und Umkehr, derer, die sie begangen haben. Auffallend ist, wie behutsam Jesus mit den Frauen umgeht und spricht, ohne ihre Sünde schönzureden.

Für die heutigen Menschen in der westlichen Welt, die weitgehend eine höchst laxistische Einstellung leben und vertreten, ist besonders die Geschichte von der Ehebrecherin lehrreich: Jesus verurteilt die Frau nicht, aber er bestätigt das Urteil ihres Gewissens, indem er sagt. „Geh hin und sündige nicht mehr.“ Es gibt übrigens zu denken, dass es in der Urkirche Menschen gab, die meinten, diese Geschichte könne unmöglich wahr sein, Jesus könne doch nicht so sanft geantwortet haben. Der hl. Papst Johannes Paul stellte dazu die Frage, warum denn der dazugehörige Mann, der Ehebrecher, nicht erwähnt wird, und meinte, Jesus habe auch die Pharisäer aufmerksam auf ihre Sünden gemacht.

Im Geist dieses Wortes ist auch die Darlegung der katholischen Ehe- und Sexualmoral zu lesen, wie sie die kasachischen Bischöfe vorlegen. Es geht um Wahrheit, Liebe und Barmherzigkeit, unvermischt und ungetrennt.

Bischof Andreas Laun - Der wahre Gott



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Lesermeinungen

 Zeitzeuge 20. Februar 2018 
 

Werter Bentheim!

Danke für die Reklamation des Tippfehlers, gemeint ist natürlich,
das ist Ihnen bestimmt auch so klar gewesen, das Apostolische Schreiben
von Papst Johannes-Paul II. v. 02.12.1984

Reconciliatio et paenitentia!

Im übrigen kann ich ja dann davon ausgehen, daß Sie meinem Beitrag zustimmen, der ja nur die lehramtl. Verlautbarungen hinsichtlich lässliche Sünde, Todsünde, in aller Kürze darstellen soll, die besagte dreifache Unterscheidung in lässliche, schwere und todbringende Sünden von Ihnen also auch abgelehnt wird, vgl. Ziff. 17, drittletzter Absatz des von mir benannten, päpstlichen Schreibens!


1
 
 Bentheim 20. Februar 2018 
 

@ Zeitzeuge

Wenn Ihr Posting zu meinem an @trueman eine Rezension sein sollte, dann haben Sie nicht begriffen, was ich an @trueman geschrieben habe.
Außerdem:("Reconcitiatio" = Reconcitatio?)


1
 
 Zeitzeuge 20. Februar 2018 
 

Die dreifache Unterscheidung der Sünden in lässliche,

schwere und todbringende Sünden wurde lehramtlich abgelehnt, vgl. Nr. 17 des
nachsynodalen Schreibens vom 02.12.1984
"Reconcitiatio", drittletzter Absatz ("zwischen Leben und Tod gibt es keinen mittleren Weg"), vgl. auch Veritatis splendor Nr. 69-70 "es gibt Handlungen,
die durch sich und in sich sittl. schlecht sind"!

Es gibt also absolute Handlungsverbote,
deren Missachtung objektiv mit dem Sein und Leben in Christus (Ermecke) immer absolut unvereinbar ist und auch unabhängig von den Folgen her, immer als Todsünde objektiv von Gott trennt(z.B. Mord, Ehebruch, Glaubensabfall, Abtreibung, Krankentötung, widernatürliche Empfängnisvereitelung usw). Dass es verschiedende Grade b.d. Todsünden gibt(Mord schlimmer als Bestehlen eines
Reichen) ist logisch, aber Todsünde ist
eben beides, Mord und schwerer Diebstahl.

Kritikern empfehle ich, die Dubia zu beantworten!

Lit.: Art. "Todsünde" in der kathpedia, dort auch Links d. Lehramtstexten!


2
 
 Bentheim 19. Februar 2018 
 

@ trueman: "Die schwerere Sünde"

Eine schwere Sünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat und die dazu mit vollem Bewusstsein und bedachter Zustimmung begangen wird.
Eine noch schwerere Sünde ist nicht von der Handlung her, aber von den Folgen her die Todsünde, die - unvergeben im Todesfalle - endgültig und unwiderruflich von Gott trennt (nach WB A.Laun).


1
 
 Bentheim 16. Februar 2018 
 

@ Thomas-Karl

Hervorragend, dass Sie dieses sehr gute Posting damals notiert haben und griffbereit haben. Vielen Dank! Wer weiß, mit welchen Notizen Sie uns sonst noch überraschen werden.Ich mache das auch so und muss feststellen, dass manchmal "wissen" nur heißt: Wissen, wo es steht, wenigstens aber, wo es stehen kann bzw. könnte. Theologie und Philosophie sind, was die Sek.-Literatur betrifft, schwer überschaubare Bereiche,weil viele da publizieren, wo sie gerade wollen. In Sprachen sieht das schon anders aus. Dass in manchen entlegenen Beiträgen mehr steht als in der zuständigen Literatur, ist schon nichts Neues mehr.
Wenn Sie Empfehlungen haben, halten Sie diese nicht zurück! Habe auch ein Konto in kathTube, wo der Platz zum Schreiben viel größer ist (oben links anklicken, sich anmelden und senden).


1
 
 Spondeo 15. Februar 2018 
 

Bischof Dr. Laun ist der Beste,

weil ehrlichste und gradlinigste unter (fast) allen Bischöfen. Er bringt Dinge auf den Punkt - das missfällt einigen - ist aber besser, als Schönfärberei. Für klare Aussagen ist er schließlich Bischof. Das ist sein Job. Gott segne Sie, Exzellenz!


5
 
 Zeitzeuge 15. Februar 2018 
 

Die von mir bereits weiter unten genannte Erklärung

der Glaubenskongregation "Persona humana" v. 29.12.1975
ist für alle Gläubigen, inkl. der Moraltheologen, verbindlich!

Darin wird u.a. klar gelehrt, daß jede direkte Verletzung der sittl. Ordnung der Sexualität objektiv schwerwiegend ist.

Die in der Hl. Schrift genannten unsittlichen Handlungen, inkl. Unzucht,
sind gravitas materiae, da sie objektiv vom Himmelreich ausschliessen!

Bzgl. August Adam "Primat der Liebe" verweise ich auf die Rezension von
Prof.Dr. Otto Schilling in der Tübinger
Quartalsschrift, 1931, Seite 436, Adam,
jüngerer Bruder von Karl Adam, bekam damals erheblichen Widerspruch!

Eph. 5, 3-8 ist für uns alle eine stete
Mahnung und Eph. 4, 18-19 trifft leider auch für sehr viele Menschen unserer Zeit zu!

Die Zehn Gebote und das Gesetz Christi,
wie z.B. St. Paulus es öfter anführt, siehe oben, ist zusammen mit der Lehrüberlieferung der Kirche verbindlich
in Allem für Alle, die davon seit 50 Jahren abweichenden Moraltheologen laden
große Schuld auf sich!


2
 
 Fatima 1713 15. Februar 2018 
 

@Bentheim

Vielen Dank für die Übersetzung bzw. Erklärung! Objektive, von der Kirche festgelegte Kriterien sind letztlich entscheidend für diese und auch andere Fragen. Ich freue mich auch, wenn ich dazu lernen kann. Trotzdem sollte natürlich auch eine Diskussion unter Laien ohne spezielle Kenntnisse möglich sein.
Zur Frage Sünde/Nächstenliebe: Da die beiden Gebote (Gottesliebe/Nächstenliebe ) so eng miteinander verknüpft sind, glaube ich schon, dass jede Sünde zumindest indirekt auch die Nächstenliebe verletzt. Dabei denke ich auch an 1 Kor 12,26:"Wenn ein Glied leidet, leiden die anderen mit." Ich beziehe das auch auf die Sünde, durch die der Leib Christi verletzt wird.


1
 
 Thomas-Karl 15. Februar 2018 

Schwere und weniger schwere Sünden

Exc. Laun hat vor Jahren diesen Text in KathNet gepostet:
http://www.kath.net/news/39273


1
 
 Bentheim 15. Februar 2018 
 

Fatima 1713

Zu 1)
In der Moraltheologie haben sich diese beiden Begriffe in der lat.Sprache gehalten. Gemeint ist ein "schwerwiegender Sachverhalt" und ein "nicht schwerwiegender Sachverhalt". Der ist ja eine der drei Bedingungen für die Entscheidung darüber, ob eine schwere Sünde vorliegt oder nicht.
Ich habe den Kollegen @Thomas-Karl schon gebeten, aus der ihm vorliegenden Literatur ein vielleicht objektives Kriterium anstelle unserer subjektiven Einschätzung für die Unterscheidung zu nennen.
Zu 2) Gegen die Nächstenliebe sicherlich nicht, wenn ein Nächster gar nicht damit in Zusammenhang steht.


0
 
 Fatima 1713 15. Februar 2018 
 

gravitas und parvitas materiae

@Bentheim
1. Vielleicht sind nicht alle hier so gute Lateiner wie Sie. Das gilt zumindest für mich. Könnten Sie bitte eine Übersetzung liefern? Möglicherweise würden dann auch andere mitdiskutieren.
2. Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe: Sie sind der Meinung, dass die Gottes- und Nächstenliebe nicht mit jeder Art von Sünde verletzt wird?


0
 
 Bentheim 15. Februar 2018 
 

Thomas-Karl

Vielen Dank für Ihre Hinweise!
Die Historie, die zur parvitas materiae führte, beschreibt auch A.Adam. Mir ging es nur um das jetzt gültige Kriterium des Unterschiedes zwischen der gravitas und der parvitas materiae. Das scheint hier im Forum außer uns beiden niemand aufzugreifen.


1
 
 Rosenzweig 15. Februar 2018 

" .. die Schönheit der keuschen Liebe -

-
zwischen Mann und Frau in der Ehe."
Danke- werte @Fatima 1713-
so einfach und klar verständlich haben Sie es noch einmal auf den Punkt gebracht-
in Anlehnung an: 1 Kor 6,15- 18!
--
Ja nehmen wir täglich das Wort Gottes zur Hand und dann tiefer in unser Herz auf.

So dankbar verbunden..


2
 
 Bentheim 15. Februar 2018 
 

@ trueman

1)"Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach: Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? Jesus antwortete ihm:
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt lieben".
Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich:
"Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst".
In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

2)Eine Folgewirkung ist auch die Infektion durch Geschlechtsverkehr, ob nun legitimer oder illegitimer Verkehr statfindet.

3)"Die Gottes- und Nächstenliebe wird mit jeder Art von Sünde verletzt..."
Das trifft nach der Definition (oben unter 1) nicht zu.


0
 
 Fatima 1713 15. Februar 2018 
 

1 Kor 6,15- 18

Paulus sagt nichts davon, dass die Unzucht eine schwerere Sünde als die anderen ist. Er betont lediglich, dass sie sich gegen den eigenen Leib richtet und dass man die Glieder des Leibes Christi nicht zum Gliedern einer Dirne machen darf.
Der Artikel von Weihbischof Laun ist für mich wunderschön und ausgewogen zugleich . Er betont die Schönheit der keuschen Liebe zwischen Mann und Frau in der Ehe, spricht auch über die Gefahr des Missbrauchs der Sexualität (die auch innerhalb einer Ehe gegeben sein kann) und warnt vor extremen Positionen, die es sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche geben kann.


7
 
 Thomas-Karl 15. Februar 2018 

@Bentheim

Klebers Buch habe ich bei mir daheim auch nicht. Es ist eine historische Arbeit; sie zeigt, wie es zum Vorherrschen der Theorie kam, dass jede Sünde gegen das 6. Gebot schwer ist. Eine wichtige Rolle spielten hier die Jesuiten. Mit der strengen Linie wollten sie dem Vorwurf begegnen, sie seien Laxisten. Wenn Sie Zugang zu einer Bibliothek haben: Eine Rezension von Hans Rotter steht in Zeitschrift für katholische Theologie 99 (1977), Heft 2, S. 230.


2
 
 gebsy 14. Februar 2018 

"GOTT HELFEN LASSEN"

meint ein Leserbrief vom 14.09.1997 in der Wiener Kirchenzeitung.
Die ERLEBTE helfende Liebe ist das Beglückende schlechthin; das kann nicht beschrieben, aber erfahren werden ...


2
 
 Zeitzeuge 14. Februar 2018 
 

Erinnert sei an die Erklärung "Persona Humana"

der Glaubenskongregation vom 29.12.1975, Ziffer 10, drittletzter Absatz:

"Nach der christlichen Überlieferung und der Lehre der Kirche wie auch nach dem Zeugnis der gesunden Vernunft beinhaltet die sittliche Ordnung der Sexualität Werte von so großer Bedeutung für das menschliche Leben, daß jede direkte Verletzung dieser Ordnung objektiv schwerwiegend ist."

Die vollständige Erklärung ist online verfügbar.

Im übrigen verweise ich auf 1 Kor. 10,13!

Die gläubigen Katholiken/innen wissen auch,
daß das Meiden der nächsten Gelegenheit ebenfalls streng verpflichtend ist!

Gläubige, die wirklich aus dem Glauben
heraus ihr Leben gestalten, sind dadurch mit Hilfe der Gnade in der Lage, den Versuchungen zu widerstehen, vgl. auch Gal. 2,20!

Literatur:

Gustav Ermecke: Sein und Leben in Christus: Über die Seinsgrundlagen der kath. Moraltheologie, 1985, antiquarisch lieferbar!

Georg Siegmund: Die Natur der menschlichen Sexualität, 3.A. 1973,
ebenfalls antiquarisch lieferbar!


4
 
 trueman 14. Februar 2018 

@ bentheim Schweregrat der Sünde

ich meine, dass zu dem, was ohnehin für alle Sünden gilt, bei der Unzucht noch die "Versündigung" gegen den Leib hinzukommt, was ja sehr gravierend sein kann. Um nur ein Beispiel zu nennen, können durch Geschlechtsverkehr massiv Krankheiten übertragen werden, die u.U. sogar zum Tod führen, wenn ich nur an AIDS denke (nicht mal ein Kondom ist da ein sicherer Schutz, aller gegenteiliger Kondompropaganda zum Trotz). Ich finde daher eine Sünde in diesem Bereich deshalb gravierender, weil sie sich zusätzlich direkt auf den Leib auch auswirken kann. Die Gottes- und Nächstenliebe wird mit jeder Art von Sünde verletzt und kann m.E. deshalb auch nicht als die "schwerere" Form einer Sünde betrachtet werden weil ein Verstoß gegen sie doch in jeder Sünde enthalten ist. Natürlich kann die Folge anderer Sünden sich auch auf den Leib auswirken, aber das scheint mir dann eher erst als eine Folgewirkung, wenn also jemand lügt und dafür Schaden am Leib verursacht.


4
 
 Bentheim 14. Februar 2018 
 

De parvitate vel gravitate materiae

@Thomas-Karl
Das von Ihnen zitierte Buch gibt es nicht mehr. Es wäre interessant,hier darzulegen, inwieweit Prof.Kleber über Adams Buch (in meiner Bibliothek mit gleichem Titel) hinausgeht, was die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Moraltheologie betrifft. Könnten Sie zur gravitas bzw. parvitas materiae in sexto vielleicht einige Beispiele zur Diskussion stellen?


1
 
 wedlerg 14. Februar 2018 
 

Katholische Sexualmoral ist perfekt - im Gegensatz zur weltlichen Sexualmoral

Wenngleich der Beitrag fast zu zahm daherkommt (immerhin wird das 6.Gebot sprich das Gebot gegen Ehebruch in den Evangelien mit 6 Erwähnungen nach dem ersten gebot am häufigsten ausgeführt), zeigt er wie differenziert und wahr die Sexualmoral der Christen und damit der kath. Kirche ist.

Ein schöner Vergleich mit der Sexualmoral der Welt zeigt sich hier: Zwar hat die antikapitalistische NGO Oxfam viel gute Presse - sie "tritt für Arme und Ränder ein" und haut kräftig auf alles ein, was linken nicht gefällt: Kapitalismus, Ungleichverteilungen von Gütern, Fähigkeiten, etc.

Am Ende fällt ihr aber dann doch die selbstgemachte Moral vor die Füße: So haben etliche Mitarbeiter wohl Arme ausgebeutet, insbesondere sexuell, wurden von Helfern Orgien gefeiert und Prostitution kultiviert. Mit der Wahrheit hat man es auch nicht so.

Ach ja: Oxfam wird von Ptr. Hagenkord beworben.


https://www.tichyseinblick.de/meinungen/oxfam-skandal-anklaeger-gegen-die-reichen-auf-der-anklagebank/


5
 
 Bentheim 14. Februar 2018 
 

Paulus vergleicht

@trueman
den Blick und die ausgefhrte Tat. Beides bleibt innerhalb des 6.Gebotes. Ihre Frage, ob Unzucht nicht schwerwiegender sei, läuft auf einen Vergleich des 6. Gebotes mit den anderen hinaus. Dazu sagt Ihre zitierte Stelle nichts.
Die schwerste Sünde war und ist immer die gegen die Gottes- und Nächstenliebe.
Für eine schwere Sünde müssen drei Bedingungen erfüllt sein: der schwerwiegende Sachverhalt, die Erkenntnis bzw. das Wissen und das Bewusstsein beim Vollzug der Handlung. Fehlt nur eine dieser Bedingungen, liegt eine schwere Sünde nicht vor.


6
 
 Rolando 14. Februar 2018 
 

trueman

Es geht nicht darum, welche Sünde schwerwiegender ist, (da spielt der Erkenntnisstand eine wesentliche Rolle). Jesus vergibt die schwersten Sünden. Es braucht Sündenerkenntnis und Sündenbewusstsein, das kam fast ganz zum Erliegen. Da nützen die besten Argumente nichts, es kommt ja der Ungehorsm dazu. Es geht nur über Gebet und Opfer, daß Gott den Menschen seine Sünden bewusst macht, der in Sünde verhärtete Mensch braucht Beter, die um das Erbarmen Gottes flehen, der Sünder kann das nicht alleine. Es ist die weltgeistigr Manipulation sehr stark, die Kirche, die da alleine helfen kann, wird noch nicht erkannt, ja sie wird verunglimpft, doch sie wird notwendig gebraucht.


16
 
 Fink 14. Februar 2018 
 

Der Sexualtrieb hat das Potential zum Guten und zum Schlechten

Der Sexualtrieb braucht Kultivierung und Einhegung (eine Christa Mewes hat viel richtiges dazu gesagt). Er muss sich in den Dienst der Liebe (in der Ehe) stellen lassen.
Dagegen lehrt die liberale Theologie die "autonome Sexualmoral."
In der modernen Welt wurde die Sexualität von Ehe und Liebe abgelöst und zu einem Konsumgut (und Suchtartikel) gemacht. Kurzfristige Befriedigung des aufgereizten Sexualtriebs, so heißt quasi das Motto. Folgeschäden und Zerstörung werden ignoriert, ausgeblendet, schöngeredet. Der Sex wird vergötzt. Es darf nichts negatives über ihn gesagt werden.


16
 
 trueman 14. Februar 2018 

Ist Unzucht wirklich nicht schwerwiegender, Exzellenz?

Der heilige Paulus schreibt sehr wohl von einer besonderen Stellung der Unzucht, nachzulesen in 1 Kor 6:

18Hütet euch vor der Unzucht! Jede andere Sünde, die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Wer aber Unzucht treibt, versündigt sich gegen den eigenen Leib.
19Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst;
20denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!
Wenn Gott schon einen unkeuschen Blick so hart verurteilt, um wieviel mehr muss er eine unkeusche Tat verurteilen?
Die Kirche sollte vielmehr wieder lehren, was Unkeuschheit bedeutet - ich bin überzeugt, dass nicht mal 10 % der Katholiken das heute noch wissen. Was soll also das ganze Gerede vom "Gewissen" der Menschen, auf das sich ja die Päpstliche Enzykliken stützen. Fehlt es hier nicht vor allem am Unterricht und der Verkündigung?

www.pfarre-imsterberg.at/predigten


12
 
 Thomas-Karl 14. Februar 2018 

Danke!

Sehr gute Zusammenfassung. - Bezüglich der materia gravis im 6. Gebot wäre das Buch von Karl-Heinz Kleber zu ergänzen:
De parvitate materiae in sexto. Ein Beitrag zur Geschichte der katholischen Moraltheologie. Regensburg: Pustet
1971.


3
 

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