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Papst kündigt harten Kurs gegen Gewaltstrukturen in der Kirche an

23. Jänner 2018 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Franziskus vor Journalisten am Rückflug aus Peru: Habe Null-Toleranz von Benedikt gelernt - Neue Besetzungen der Kinderschutzkommission nach Ablauf des ersten Mandats


Rom (kath.net/KAP) Papst Franziskus will gegen seelische und sexuelle Gewalt in katholischen Gemeinschaften hart vorgehen. Er habe von Benedikt XVI. gelernt, solche Dinge nicht zu tolerieren, sagte Franziskus auf dem Rückflug von seiner Lateinamerikareise vor Journalisten. Er verwies dabei auf die besonders in Peru tätige Gemeinschaft "Sodalitium Christianae Vitae" oder kurz "Sodalicio", die er kurz vor seinem Besuch unter kommissarische Leitung gestellt hatte.

Der Gründer der Bewegung, der Laienkatholik Luis Fernando Figari, sei wegen sexuellen Missbrauchs und Gehirnwäsche angezeigt und von einem Kirchengericht in Rom verurteilt worden, berichtete der Papst bei der "Fliegenden Pressekonferenz". Der heute 70-Jährige lebe inzwischen allein und unter Betreuung. Figari selbst bezeichne sich als unschuldig und habe Berufung beim obersten Kirchengericht, der Apostolischen Signatur, eingelegt. Dies habe jedoch weitere Opfer veranlasst, gegen Figari vor zivilen und kirchlichen Gerichten zu klagen.

Es seien dabei "noch viel schwerere Fälle" ans Licht gekommen, ergänzte Franziskus: "Ich glaube, die Situation entwickelt sich nachteilig für den Gründer." Unabhängig von der Person Figaris seien auch die wirtschaftlichen Verhältnisse bei Sodalicio unklar, weshalb schon 2016 der US-amerikanische Kardinal Joseph William Tobin zur Aufsicht und als Sonderbeauftragter für eine wirtschaftliche Reform der Gemeinschaft eingesetzt worden sei, so der Papst weiter.


Er verglich die Lage bei Sodalicio mit den Legionären Christi, die sich unter dem Vorgängerpapst Ermittlungen unterziehen mussten. Der Fall sei "inzwischen gelöst", betonte Franziskus: "Benedikt XVI. tolerierte diese Dinge nicht, und ich habe von ihm gelernt, sie nicht zu tolerieren."

Eine Woche vor dem Papstbesuch in Peru hatte der Vatikan mitgeteilt, dass die Laienorganisation Sodalicio unter die kommissarische Leitung des kolumbianischen Bischofs Noel Antonio Londono kommt. Die Gemeinschaft steht unter dem Verdacht, sektenähnliche Strukturen aufgebaut zu haben. Der Vatikan verwies auch auf "schwerwiegende Maßnahmen der peruanischen Justiz" gegen den Gründer Figari.

Das "Sodalitium Christianae Vitae" wurde 1971 in Peru als Gegenbewegung zur Theologie der Befreiung gegründet und gewann in der katholischen Kirche rasch an Einfluss. 1997 wurde Sodalicio unter Johannes Paul II. (1978-2005) vom Vatikan anerkannt. Die Bewegung rekrutierte ihre Mitglieder vor allem in der peruanischen Mittel- und Oberschicht. Sie stellt in Peru heute zwei Bischöfe, unterhält mehrere Schulen und eine Universität.

Kinderschutzkommission soll bestehen bleiben

Der Papst trat vor den Journalisten im Flugzeug auch der Kritik entgegen, er behandle die Arbeit seiner eigenen Kinderschutzkommission nachrangig. Nachdem das erste Mandat der Kommissionsmitglieder abgelaufen sei, werde das Gremium jetzt teilweise neu besetzt, sagte er. Eine Liste der neuen Kandidaten liege seit zwei Wochen vor. Es seien noch einige wenige Punkte bei den Lebensläufen zu klären; dies geschehe innerhalb der normalen Fristen in der Kurie.

Franziskus hatte die Kinderschutzkommission 2014 eingerichtet und der Leitung von Kardinal Sean O'Malley unterstellt. Sie sollte den Vatikan bei Prävention und Ahndung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche beraten. Aus Deutschland gehörte dem Gremium der Jesuit Hans Zollner an. Der Psychologieprofessor leitet das Kinderschutzzentrum der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.

Die beiden in der Kommission vertretenen Missbrauchsopfer hatten sich vorzeitig aus dem Gremium verabschiedet. Seit Februar 2016 ließ der Brite Peter Sanders sein Mandat ruhen. Im vergangenen März trat die Irin Marie Collins aus und begründete ihren Schritt mit einer mangelnden Kooperation der vatikanischen Glaubenskongregation. Zwei Tage vor dem regulären Ende der Beauftragung am 17. Dezember gab auch Sanders seine Mitgliedschaft in der Kommission formell auf.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Lämmchen 23. Jänner 2018 
 

bin gespannt

ob es auch einen Wechsel in der Leitung geben wird - zumindet würde dies die offene Vorgehensweise bei der kürzlichen verbalen Entgleisung von P. F. erlären


1
 
 Hadrianus Antonius 23. Jänner 2018 
 

Fangen wir doch mit DeKesel und Danneels an...


8
 
 Federico R. 23. Jänner 2018 
 

Nur eine Bemerkung zum Rücktritt Marie Collins' , ...

... den sie damals mit „mangelnde Zusammenarbeit von Büros der römischen Kurie mit der Kinderschutz-Kommission“ begründet hatte. In deutschsprachigen Medien wurde daraus flugs ein „Fall Müller“ konstruiert. Kardinal Müller als zuständiger Glaubenspräfekt trage die Hauptverantwortung für Verzögerung oder sogar Nichtverfolgung angezeigter Fällen von Missbrauch im kirchlichen Bereich. Unterschlagen wurde dabei aber meist wider besseres Wissen, dass die Glaubenskongregation jeden einzelnen Fall dem Papst selbst zur Absegnung vorzulegen hatte. Meines Wissens ist das auch so geschehen. Somit lag seinerzeit jede Letztentscheidung immer beim Papst und keineswegs, wie von Medien suggeriert, bei Kard. Müller. Vielleicht war das auch einer der Gründe für dessen Abschied aus dem Amt – weil er aus Sicht des Papstes „falsch“, nämlich im Sinne Benedikts, entschieden hatte.


7
 
  23. Jänner 2018 
 

"Benedikt XVI. tolerierte diese Dinge nicht, und ich habe von ihm gelernt, sie nicht zu tolerieren.

Eine steile Lernkurve wäre dringend notwendig.
Allein es bleibt eine ratlosmachende Verblüffung angesichts des bisherigen Handelns des amtierenden Papstes.

Der langjährige Vatikanist Robert Mickens schreibt auf La croix international über die verhängnisvolle Befangenheit.
Am plausibelsten Grund für die Lähmung bei der Durchsetzung von entschiedenen und durchgreifeden Mechanismen um irrende Bischöfe zur Rechenschaft zu ziehen, sei in seiner wiederholt in Interviews betontem `Sündersein` zu sehen.
Auch sei Bergoglio authentisch insofern als er nicht versuche ein anderer zu sein. So schrieb er an einen Priesterfreund “Ich versuche zu sein und zu handeln wie in Buenos Aires, weil wenn ich versuche mich in meinem Alter zu ändern, würde ich mich lächerlich machen.”
Mickens weist auf starke Beweise hin, dass B. als Erzbischof und Vorsitzender der BK selbst nichts unternommen habe.
https://international.la-croix.com/news/the-pope-s-bewildering-inaction-on-sexual-abuse/6763


4
 
 Sebi1983 23. Jänner 2018 
 

Ich wünsche mir auch, dass Franziskus in vielen Bereichen mehr von BXVI. lernt!!!!!


14
 
 girsberg74 23. Jänner 2018 
 

Gut , dass er von Benedikt XVI. lernt.

Er sagt zwar "gelernt", doch die Sprache stellt hiermit nur eine Situation in Aussicht, die, von Benedikt ausgehend, noch andere Bereiche erfassen sollte, in denen Benedikt vorbildlich gewirkt hat. Denn Kirche hat nicht nur mit seelischer und sexueller Gewalt ihre Sorgen.

Immerhin ist das in diesem Bereich sehr zu begrüßen; vielleicht kommt er dabei auch nach Belgien und in andere europäische Länder, in denen Seilschaften aufgefallen sind.

Das Hauptproblem, vor der versprochenen Härte, ist zunächst das Erkennen und das Wollen.


16
 

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