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Ausschließende Dogmatismen ablegen und sich dem Gemeinwohl öffnen

16. Jänner 2018 in Aktuelles, 14 Lesermeinungen
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Franziskus: jede Generation muss sich die Kämpfe und die Errungenschaften der früheren Generationen zu eigen machen und sie zu noch höheren Zielen führen. Die Ansprache im Wortlaut


Rom (kath.net) Beim ersten offiziellen Termin seiner 22. Apostolischen Auslandsreise nach Chile und Peru (15.-22. Januar 2018) traf Papst Franzisulus auf die Vertreter der Regierung und des öffentlichen Lebens sowie das Diplomatische Korps im La Moneda-Palast, Santiago.

„Ein Ort, ein Haus, eine Familie, genannt Chile: großherzig, gastfreundlich – ein Land, das mit Liebe auf seine Geschichte schaut, sich für das Zusammenleben in der Gegenwart einsetzt und mit Hoffnung in die Zukunft blickt.“

„Ich kann nicht umhin, den Schmerz und die Scham zum Ausdruck zu bringen, die ich angesichts des nicht wieder gutzumachenden Schadens empfinde, der Kindern von Geistlichen der Kirche zugefügt worden ist. Ich möchte mich mit den Mitbrüdern im Bischofsamt vereinen; denn es ist recht, um Verzeihung zu bitten und mit allen Kräften die Opfer zu unterstützen. Zugleich müssen wir uns dafür einsetzen, dass sich dies nicht wiederholt.“

„Mit dieser Fähigkeit des Zuhörens sind wir eingeladen – heute in besonderer Weise –, eine vorrangige Aufmerksamkeit unserem gemeinsamen Haus zu widmen: eine Kultur wachsen zu lassen, die sich der Sorge um die Erde anzunehmen weiß und die sich diesbezüglich nicht zufrieden gibt, nur spezifische Antworten auf die auftretenden schweren Öko- und Umweltprobleme zu geben.

Hier ist eine Kühnheit gefordert, die »einen anderen Blick« schenkt, »ein Denken, eine Politik, ein Erziehungsprogramm, einen Lebensstil und eine Spiritualität, die einen Widerstand gegen den Vormarsch des technokratischen Paradigmas bilden«, eines Paradigmas, das das Eindringen mächtiger wirtschaftlicher Interessen in unsere natürlichen Ökosysteme und folglich in das Gemeinwohl unserer Völker privilegiert. Die Weisheit der autochthonen Völker kann hier einen großen Beitrag liefern. Von ihnen können wir lernen, das es keine Entwicklung für ein Volk gibt, das der Erde den Rücken kehrt und allem und allen, die sie umgeben.

Chile besitzt in seinen eigenen Wurzeln eine Weisheit, die dazu beitragen kann, über eine rein konsumistische Lebensauffassung hinauszugehen und eine weisheitliche Haltung gegenüber der Zukunft anzunehmen.“


kath.net veröffentlicht die Ansprache von Papst Franziskus bei der Begegnung mit Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens sowie mit dem Diplomatischen Korps im La Moneda-Palast, Santiago, Chile:

Frau Präsidentin,
verehrte Mitglieder der Regierung der Republik und des Diplomatischen Corps,
sehr geehrte Verantwortungsträger und Vertreter des öffentlichen Lebens,
meine Damen und Herren,

es ist mir eine Freude, erneut auf lateinamerikanischen Boden zu weilen und den Besuch in diesem geliebten Land Chile zu beginnen, das mich in meiner Jugend beheimatet und geformt hat. Ich möchte, dass dieser Aufenthalt bei Ihnen auch eine Gelegenheit sei, für so viel Gutes zu danken, das ich hier erhalten habe. Mir kommt wieder jene Strophe Ihrer Nationalhymne in den Sinn: »Rein ist, Chile, dein Himmel, der blaue, / sanfte Lüfte durchweh’n dein Gefild’. Deine Äcker und blumigen Aue / sind fürwahr Edens glückliches Bild. « Es ist ein wahrer Lobgesang auf das Land, das Sie bewohnen. Es ist randvoll mit Hoffnungen und Herausforderungen, aber insbesondere erfüllt von Zukunft.


Danke, Frau Präsidentin, für die Begrüßungsworte, die Sie an mich gerichtet haben. In Ihrer Person möchte ich das chilenische Volk begrüßen und umarmen, von der Region Arica und Parinacota im äußersten Norden bis zum südlichen Archipel »und seiner Zersplitterung in Halbinseln und Kanälen«[1]. Die geographische Verschiedenheit und der Reichtum Ihres Landes lässt uns die Vielfalt der kulturellen Polyphonie erahnen, die Sie auszeichnet.

Ich danke den Mitgliedern der Regierung, den Präsidenten des Senats, der Abgeordnetenkammer und des Obersten Gerichtshofs für ihre Anwesenheit, ebenso den anderen staatlichen Verantwortungsträgern und ihren Mitarbeitern. Ich grüße hier den neu gewählten Präsidenten, Herrn Sebastián Piñera Echenique, der kürzlich vom chilenischen Volk den Auftrag erhalten hat, die Geschicke des Landes für die nächsten vier Jahre zu leiten.

Chile hat sich in den letzten Jahrzehnten durch die Entwicklung einer Demokratie hervorgetan, die ihm einen nachhaltigen Fortschritt beschert hat. Die jüngsten politischen Wahlen haben die Festigkeit und die gesellschaftliche Reife gezeigt, die das Land erreicht hat. Das erhält eine besondere Bedeutung in diesem Jahr, in dem der 200. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung begangen wird. Es war ein sehr wichtiger Moment, weil er Ihr Geschick als ein auf Freiheit und Recht gegründetes Volk kennzeichnete. Es sollte jedoch verschiedene turbulente Phasen durchmachen, die es – nicht ohne Schmerzen – zu überstehen vermochte. Auf diese Weise konnten Sie den Traum Ihrer Gründerväter festigen und bestärken.

Diesbezüglich erinnere ich an die bedeutungsvollen Worte von Kardinal Silva Henríquez, der bei einem Te Deum sagte: »Wir alle sind Erbauer des schönsten Werkes, des Vaterlands. Das irdische Vaterland kündigt das Vaterland ohne Grenzen an und bereitet es vor. Jenes Vaterland beginnt nicht im Heute mit uns. Aber es kann nicht ohne uns wachsen und Frucht bringen. Daher wollen wir es mit Achtung und Dankbarkeit empfangen, wie eine Aufgabe, die vor vielen Jahren begonnen hat, wie eine Erbschaft, die uns stolz macht und zugleich verpflichtet«. [2]

Jede Generation muss sich die Kämpfe und die Errungenschaften der früheren Generationen zu eigen machen und sie zu noch höheren Zielen führen. Das Gute, ebenso wie die Liebe, die Gerechtigkeit und die Solidarität erlangt man nicht ein für alle Male; sie müssen jeden Tag neu errungen werden. Unmöglich kann man sich mit dem zufrieden geben, was man in der Vergangenheit erreicht hat, und dabei verweilen, es zu genießen, als würden wir nicht merken, dass viele unserer Brüder und Schwestern unter Situationen der Ungerechtigkeit leiden, die uns alle angehen.

Sie haben demnach eine große und spannende Aufgabe vor sich: weiter dafür zu arbeiten, dass die Demokratie, der Traum Ihrer Vorfahren, über die formalen Aspekte hinaus wirklich ein Ort der Begegnung für alle ist. Dass sie ein Ort ist, in dem sich alle – ohne Ausnahme – aufgerufen fühlen, ein Haus, eine Familie und eine Nation zu errichten.

Ein Ort, ein Haus, eine Familie, genannt Chile: großherzig, gastfreundlich – ein Land, das mit Liebe auf seine Geschichte schaut, sich für das Zusammenleben in der Gegenwart einsetzt und mit Hoffnung in die Zukunft blickt. Es tut uns gut, hier die Worte des heiligen Alberto Hurtado zu bedenken: »Mehr als durch ihre Grenzen, mehr als ihre Landschaften, Gebirgsketten und Meere, mehr als ihre Sprache und ihre Traditionen ist eine Nation eine Sendung, die es zu erfüllen gilt«[3]. Sie ist Zukunft. Und diese Zukunft liegt großenteils in der Fähigkeit des Zuhörens, über die das Volk und seine Verantwortungsträger verfügen.

Einer solchen Fähigkeit des Zuhörens kommt in dieser Nation eine hohe Bedeutung zu. Denn hier muss die ethnische, kulturelle und historische Pluralität vor jedem Versuch einer Parteinahme oder Vormachtstellung geschützt werden und vielmehr unsere Fähigkeit zur Geltung bringen, ausschließende Dogmatismen abzulegen und sich dem Gemeinwohl unvoreingenommen zu öffnen (das nie ein Gut wird, wenn es nicht einen gemeinschaftlichen Charakter hat).

Man muss zuhören: den Arbeitslosen zuhören, die ihre Familien nicht in der Gegenwart und noch weniger in der Zukunft versorgen können; den autochthonen Völkern zuhören, die oft vernachlässigt wurden. Ihre Rechte müssen beachtet und ihre Kultur geschützt werden, damit nicht ein Teil der Identität und des Reichtums dieser Nation verloren geht.

Man muss den Migranten zuhören, die an die Türen diese Landes klopfen auf der Suche nach einem besseren Leben, doch ebenso mit der Kraft und der Hoffnung, eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.

Man muss den jungen Menschen zuhören in ihrem Streben, bessere Chancen zu erhalten – besonders auf dem Gebiet der Bildung – und sich so als Hauptakteure des Chile, von dem sie träumen, zu fühlen. Sie sind unbedingt vor der Geißel der Droge zu schützen, die ihnen das Beste ihres Lebens wegnimmt.

Auch den älteren Menschen ist Gehör zu schenken mit ihrer so notwendigen Weisheit und der Last ihrer Gebrechlichkeit. Wir dürfen sie nicht allein lassen.

Wir müssen den Kindern zuhören, die sich mit ihren Augen voll von unschuldigem Staunen der Welt zuwenden und von uns echte Antworten für eine Zukunft in Würde erwarten.

Und hier kann ich nicht umhin, den Schmerz und die Scham zum Ausdruck zu bringen, die ich angesichts des nicht wieder gutzumachenden Schadens empfinde, der Kindern von Geistlichen der Kirche zugefügt worden ist.

Ich möchte mich mit den Mitbrüdern im Bischofsamt vereinen; denn es ist recht, um Verzeihung zu bitten und mit allen Kräften die Opfer zu unterstützen. Zugleich müssen wir uns dafür einsetzen, dass sich dies nicht wiederholt.

Mit dieser Fähigkeit des Zuhörens sind wir eingeladen – heute in besonderer Weise –, eine vorrangige Aufmerksamkeit unserem gemeinsamen Haus zu widmen: eine Kultur wachsen zu lassen, die sich der Sorge um die Erde anzunehmen weiß und die sich diesbezüglich nicht zufrieden gibt, nur spezifische Antworten auf die auftretenden schweren Öko- und Umweltprobleme zu geben.

Hier ist eine Kühnheit gefordert, die »einen anderen Blick« schenkt, »ein Denken, eine Politik, ein Erziehungsprogramm, einen Lebensstil und eine Spiritualität, die einen Widerstand gegen den Vormarsch des technokratischen Paradigmas bilden«[4], eines Paradigmas, das das Eindringen mächtiger wirtschaftlicher Interessen in unsere natürlichen Ökosysteme und folglich in das Gemeinwohl unserer Völker privilegiert.

Die Weisheit der autochthonen Völker kann hier einen großen Beitrag liefern. Von ihnen können wir lernen, das es keine Entwicklung für ein Volk gibt, das der Erde den Rücken kehrt und allem und allen, die sie umgeben. Chile besitzt in seinen eigenen Wurzeln eine Weisheit, die dazu beitragen kann, über eine rein konsumistische Lebensauffassung hinauszugehen und eine weisheitliche Haltung gegenüber der Zukunft anzunehmen.

Die chilenische Seele äußert sich als Berufung zum Sein, als jener störrische Wille zum Leben. [5] Eine Berufung, zu der alle aufgefordert sind und der gegenüber sich keiner ausgeschlossen oder entbehrlich fühlen kann. Eine Berufung, die eine radikale Option für das Leben verlangt, besonders in allen Formen, wo es bedroht wird.

Nochmals danke ich für die Einladung, hierherzukommen und Ihnen zu begegnen, der Seele dieses Volkes. Ich bete darum, dass Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel, die Mutter und Königin Chiles, diese gesegnete Nation weiter begleite und ihre Träume Wirklichkeit werden lässt.
___________________

[1] Gabriela Mistral, Elogios de la tierra de Chile.
[2] Predigt bei der ökumenischen Feier des Te Deum (4. November 1970).
[3] Te Deum (September 1948).
[4] Enzyklika Laudato siʼ, 111.
[5] Vgl. Gabriela Mistral, Breve descripción de Chile, in: Anales de la Universidad de Chile (14), 1934.

Papst Franziskus Apostolische Reise nach Chile Begegnung mit Vertretern der Regierung 16.1.2018



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Lesermeinungen

 Hadrianus Antonius 18. Jänner 2018 
 

Wow!

"Ausschließende Dogmatismen ablegen und sich dem Gemeinwohl öffnen"...
Ich bin verblüfft:
Wenn man das auf die postvatikanische Kirche appliziert, daß sie ihre mantrahaft vorgetragene links-modernistische Begeisterung für den Mainstream und die Isolierung und Kujonnierung der Traditionsfreundlichen, allen voran die Priesterbruderschaft St. Pius X und ihre Verbündeten, endlich ablegen wird und sich dem Gemeinwohl der 50 Jahre lang betrogenen Gläubigen öffnet und denen wenigstens richtig das Evangelium Unseres Herrn Jesus Christus verkündet und die Sakramente richtig spendet, würden sich ganz neue Perspektiven eröffnen.
Leider sagt meine Erfahrung, daß dieser Text ohne Folgen bleiben wird; er wird wohl zu so vielen anderen Texten und Kalendersprüchen in den inzwischen 3. Karton landen.


3
 
 phillip 18. Jänner 2018 
 

"Demokratie, ein Ort, in dem sich alle aufgerufen fühlen, ein Haus und eine Familie zu errichten"

Auf den ersten Blick: eine merkwürdige Auffassung und Definition von Demokratie? In Wahrheit bezeichnet der Begriff "Demokratie eine - diesseitige - Herrschaftsform, politische Ordnung oder ein politische System, in der Macht und Regierung vom Volk ausgehen.

Was meint der Papst (als Stellvertreter Christi auf Erden, von dem Christus selber sagt, sein Reich ist nicht von dieser Welt), wenn er sagt, es sei eine große und spannende Aufgabe, dafür zu arbeiten, dass die Demokratie wirklich ein Ort der Begegnung für alle ist, ein Ort, in dem sich alle – ohne Ausnahme – aufgerufen fühlen, ein Haus, eine Familie und eine Nation zu errichten; klingt irgendwie nach puren (freimaurerischen, befreiungstheologischen eine Welt, ein Volk, eine Nation, eine Religion) Humanismus, oder täusche ich mich?


2
 
 lesa 17. Jänner 2018 

Tu dich auf für das Wort GOTTES

"Ephata - tu Dich auf." sagte Jesus zu dem Taubstummen. Dabei seufzte Er tief. Er legt dem Taubstummen die Finger in die Ohren. Vergiss einmal neue Paradigmen und all die wirren Stimmen. Hör auf Jesus. Sein Wort heilt dich. Vertrau IHM. Er gibt deinem Herzen Kraft! Aber wo höre ich denn noch, was ER wirklich sagt? Wie soll ich wissen, welches die rechte Auslegung ist? Dafür hat Jesus das lebendige Lehramt eingesetzt. Die ununterbrochene Stimme des Guten Hirten seit Seiner Auferstehung. Wie sagte er doch zu Mose und Elija und zu uns." DIESER IST mein geliebter Sohn. Auf IHN sollt ihr hören." (vgl Lk 9) DIESER, der den drei Jüngern erschien ausgerechnet in der Begleitung von Mose und Elija. Zufall? "Lerne wo Friede ist und Licht", sagt der Psalmist. Nur im liebenden Willen Gottes.


6
 
 Montfort 17. Jänner 2018 

"Man muss zuhören, ..."

Davon spricht PF in einem Ausmaß, dass man ihm fast nicht mehr zuhört. Obwohl er doch meinte, man solle wie der hl. Franziskus die Botschaft verkünden, "wenn notwendig auch mit Worten". Er spricht zuviel vom Zuhören. Und das Vorbild-Sein legt er allen nahe. Er macht es auch vor: Wie viele warten seit langer Zeit vergeblich auf eine Audienz (von lat. audire "zuhören", nicht von lat. audere "Lust haben, sich erdreisten")! Wieviele will er nicht empfangen, wie vielen will er nicht zuhören! Wie viele verurteilt er als Sünder, er, der einst im Flugzeug eloquent verkündete: "Wer bin ich, dass ich (ver)urteile? ..."? Ist es Klugheit, Schläue, die ihn fein säuberlich unterscheiden und (ver)urteilen und dann doch wieder alles relativieren lässt: "Wir alle sind Sünder! Ich bin ein Sünder!"? Meint PF das als Selbst-Entschuldigung, Selbstanklage, ... oder weiß er noch um den letzten Richter aller, der gerecht und darum barmherzig über die urteilen wird, die sein Erbarmen nicht nur im Mund führen?


9
 
 Zeitzeuge 16. Jänner 2018 
 

Die Reden möchte ich nicht weiter kommentieren,

der Besuch hätte sicher Zeit bis nach dem
11.03.18 gehabt, an dem der anwesende gewählte, neue, nicht linke, Präsident Sebastian Pinera
sein Amt antritt, so hätte man die linke
Präsidentin Bachelet umgehen können, die
die Aufweichung des bisherigen Abtreibungsverbotes befürwortet hat.

Sebastain Pinera ist übrigens ein Neffe
des ältesten Bischofs der kath. Kirche,
Bernhardino Pinera, geb. 26.09.1915, der
noch 1958 von Papst Pius XII. zum Bischof ernannt wurde!


9
 
 Chris2 16. Jänner 2018 
 

Mir reicht's

"Man muss den Migranten zuhören, die an die Türen diese Landes klopfen auf der Suche nach einem besseren Leben [!], doch ebenso mit der Kraft und der Hoffnung, eine bessere Zukunft für alle zu schaffen". Wieso muss ich bei diesen Worten an die hunderttausenden jungen Männer bei uns denken, die (ihre?) Frauen und Kinder in Elend oder gar Krieg zurückgelassen haben? Ein Teil von Ihnen bringt sogar Islamismus, Gewalt und Terror mit, vor dem sie angeblich geflohen sind. Ich kann und mag nicht mehr.


16
 
 phillip 16. Jänner 2018 
 

"Auf einen Hinweis, auch auf Gott zu hören, wartet man man vergebens."

Liebe elisabetta! Der Papst und seine vertrauten Gefährten huldigt der Befreiungstheologie, eine Ideologie, die mE ihre Wurzeln im Sozialismus hat und die in gewissem Sinne eine Selbsterlösungstheorie ohne Gott darstellt; es fehlt diesem Subjektivismus, Relativismus und - im religiösen Sinn - Modernismus jedwede vertikale Verbindung zu Gott, dessen objektive Existenz und damit auch seine Gebote geleugnet werden. Freilich wird vom Papst kein Gebot expressis verbis aufgehoben, jedoch mit Hilfe des Subjektivismus unwirksam gemacht, siehe zB AL und dessen Auswirkungen. Das Schweigen des Papstes zu den Dubia und zur correctio filialis bzw seine Zustimmung zu pervertierten subjektivistischen Auslegung bewirkt eine Spaltung der Kirche, die ja nach Aussagen des Papstes beabsichtigt ist. Ich frage mich immer heftiger, wie lange lässt Gott das Wirken dieses Bischofs von Rom und der ihm ideologisch nahestehenden Bischöfe und Kardinäle zu? Eine harte Prüfung! Erzengel Michael ..........!


11
 
 Ehrmann 16. Jänner 2018 

Nun, diesmal höre ich so manches heraus, das nicht dem gewohnten Rot-Grün-Schema entspricht -

was davon wächst, was diesseits des Ozeans bleibt? Wenn etwa Papst Franziskus die Worte von Kard.Silva Henriquez zitiert, die dieser bei einem Te Deum sprach "wir alle sind Erbauer des schönsten Werkes, des Vaterlandes-das irdische Vaterland kündigt das Vaterland ohne Grenzen an und bereitet es vor".Was wohl Rot/Grün diesseits des Atlantik dazu sagen würde? Wie die vielfach verteilten Kinderküsse, die sich nur Päpste leisten können, ohne des Mißbrauchs geziehen zu werden, wird auch hier das Wort "Vaterland" wohl nicht den Ruf nach Wiederbetätigung zur Folge haben, wie auch "Wachstum" und "Zuhörenkönnen" durchaus schöne Begriffe sind, wenn nur immer deutlich ist (bleibt?) wohin wir wachsen, wem wir zuhören sollen - und wem Papst Franziskus selbst zuhören will. Eine falsche Richtung wird hier zumindest nicht angedeutet. Hoffen wir weiter - im Sinn von "Spe Salvi".


2
 
 wedlerg 16. Jänner 2018 
 

Linksradikale Politik - kein Evangelium

"ein Denken, eine Politik, ein Erziehungsprogramm, einen Lebensstil und eine Spiritualität, die einen Widerstand gegen den Vormarsch des technokratischen Paradigmas bilden"

Das ist Widerstandskampf (gegen eine Windmühle) und könnte bei jeder 68er Protestdemo als Banner mitlaufen.

Dahinter steckt eine tiefe Abneigung gegen technisch sinnvolle Lösungen, gegen Vernunft, letztlich gegen die Allmacht Gottes, der es recht machen wird. Es fehlt auch er Gedanke der Nachfolge, der Feindesliebe, etc.

Im übringen ist eine solcher Propagandistischer Ansatz auch nicht kühn, sondern oberflächlich und nicht sachgerecht. Technisch verursachte Probleme müssen schonungslos analysiert und technisch gelöst werden. Politische Märchenstunden im Stil von Peron helfen da nichts.


9
 
 Ehrmann 16. Jänner 2018 

Prüfet alles, was gut ist,behaltet...????


4
 
 Stefan Fleischer 16. Jänner 2018 

Immer mehr habe das Gefühl

dass hinter vielem, was wir in unserer Kirche beobachten, der Denkfehler der Befreiungstheologie liegt, den ich einmal so formulieren habe:
Befreiungstheologie ist Symptombekäpfung. Sie will den Menschen aus den Folgen der Sünde befreien, statt ihm die Erlösung aus Sünde und Schuld zu vermitteln.


23
 
 Herbstlicht 16. Jänner 2018 
 

Die Rede eines x-beliebigen Präsidenten, eines Politikers also unterscheidet sich normalerweise von der Rede eines Papstes, zumindest sollte dies der Fall sein.
Hier in diesem Falle kann ich leider keinen Unterschied erkennen.

Die Rede als solche ist ja nicht schlecht, aber gerade mal am Schluss gab´s lediglich einen kleinen Hinweis auf "Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel, die Mutter und Königin Chiles,..."
Schade, es fehlt etwas Entscheidendes. Gott findet keinerlei Erwähnung.


25
 
 Kostadinov 16. Jänner 2018 

Vor 5 Jahren hätte ich das noch...

...als Alt-68er-Soziologengeschwafel abgekanzelt. Mittlerweile traue ich mich nur noch von Stuhlkreis-Weisheiten zu sprechen.
Wenn man die Frau vom Berge Karmel rausnimmt aus der Rede, und man nicht wüsste, dass sie vom Papst ist, würde ich denken, irgendein in linksgrüner Politiker würde sprechen :-(


22
 
 elisabetta 16. Jänner 2018 
 

Zuhören können…

…ist das Alpha und Omega unseres Papstes.
Man muss zuhören den Arbeitslosen, den autochthonen Völkern, den Migranten, den jungen Menschen, den Alten und den Kindern…
Und ganz wichtig für unseren Papst: die Sorge um die Erde wegen der schweren Öko- und Umweltprobleme… Widerstand ist angesagt gegen technische Paradigmas, die das Gemeinwohl der Völker in Gefahr bringen… so, als würden wir auf dieser Welt ewig leben.
Auf einen Hinweis, auch auf Gott zu hören, wartet man man vergebens. Gott ist doch der Weg, die Wahrheit und das Leben - ohne Ihn können wir nichts tun!
Müsste man als Papst nicht in erster Linie das bezeugen und dazu auffordern?


26
 

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