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Seligsprechungsprozesse für Gerlich und Guardini wurden eröffnet

19. Dezember 2017 in Chronik, 4 Lesermeinungen
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Münchner Kardinal Marx würdigte den Journalisten und den Religionsphilosophen als Wahrheitssucher


München (kath.net/pem) Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, hat am Samstagabend zwei Seligsprechungsprozesse im Münchner Liebfrauendom eröffnet. Sie gelten dem Journalisten Fritz Michael Gerlich und dem Religionsphilosophen Romano Guardini. Marx würdigte sie mit Blick auf Johannes den Täufer als „Johannesgestalten“, die die Fähigkeit gehabt hätten „Licht zu sein“ und als Vorangehende Zeugnis abzulegen für die Herrlichkeit Gottes.

Gerlich sei ein Mann gewesen, der nie aufgehört habe, die Wahrheit zu suchen. „Im Licht des Evangeliums hat er klarer als viele andere erkannt, was die Stunde geschlagen hat“, so Marx. Der Gefahr der nationalsozialistischen Herrschaft sei sich Gerlich gewahr gewesen. „Viele, auch viele Christen, sind dieser Ideologie gefolgt“, konstatierte Marx und hob Gerlich hervor, „der sich ganz klar unter Einsatz seines Lebens auf die Seite des Lichts“ gestellt habe. Gerade in München und gerade Journalisten seien dankbar für ein solches Zeugnis, so der Kardinal, der appellierte: „Schaut auf diesen Mann, der die Wahrheit gesucht hat!“ Gerlich sei Vorbild und Inspiration für viele Menschen von heute, so Marx. Christian Krügel, Ressortleiter bei der Süddeutschen Zeitung (SZ), deren Vorgängerin, die Münchner Neuesten Nachrichten, Gerlich von 1920 bis 1928 leitete, hatte die erste Lesung im Gottesdienst vorgetragen.

Guardini sei ebenfalls ein Mensch auf der Suche gewesen, hob Kardinal Marx hervor. Der Religionsphilosoph habe einen klaren Blick darauf gehabt „was die Ideologien des 20. Jahrhunderts den Menschen angetan haben“. Er sei ein Mensch gewesen, der nie eng geführt nur auf die Welt der Kirche geschaut habe, sondern immer über die Grenzen hinaus gedacht habe. Er habe im Bewusstsein, dass die Wahrheit Gottes nur von Christus her komme, auch die Philosophie, die Kunst, das Theater, die Literatur betrachtet. Die Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Guardini-Expertin und Vorstand des Europäischen Instituts für Philosophie und Religion an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz, hatte die zweite Lesung im Gottesdienst vorgetragen.


Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Johannes Modesto, der die Verfahren als Postulator inhaltlich begleitet und organisatorisch durchführt, das an den Erzbischof gerichtete Bittgesuch um die offizielle Eröffnung der Verfahren vorgetragen. Zum Abschluss des Gottesdienstes wurden unter anderem der Bischöfliche Beauftragte für die Verfahren, Diözesanrichter Günther Ferg, und der Kirchenanwalt, Dominikanerpater Christophe Holzer OP, vereidigt. Die Capella Cathedralis unter der Leitung von Benedikt Celler gestaltete den Gottesdienst mit der Missa brevis in D-Moll von Josef Gabriel Rheinberger.

Der Historiker Fritz Michael Gerlich (1883-1934) war in den 1920er Jahren Schriftleiter der „Münchner Neuesten Nachrichten“, der Vorgängerin der „Süddeutschen Zeitung“. Ab 1930 wandte er sich als Herausgeber der Zeitschrift „Illustrierter Sonntag“, später „Der gerade Weg“, scharf gegen Adolf Hitler und die Nationalsozialisten. Im März 1933 wurde Gerlich verhaftet und blieb ohne Prozess und ohne Anwalt eingesperrt, bis er in der Nacht auf den 1. Juli 1934 nach Dachau überführt und dort erschossen wurde. Romano Guardini (1885-1968) war Priester und Professor für Religionsphilosophie und katholische Weltanschauung, zunächst in Berlin, später in Tübingen, von 1948 bis 1962 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo er auch als Universitätsprediger an St. Ludwig wirkte. Der Theologe erreichte in Kirche und Hörsaal eine breite Zuhörerschaft. Er gilt als ein Wegbereiter der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Fast drei Jahrzehnte liegt die jüngste Seligsprechung eines Bistumsangehörigen zurück: Der Redemptoristenpater Kaspar Stanggassinger, der in Gars am Inn als Erzieher tätig war, wurde 1988 seliggesprochen. 1987 folgte der Jesuit Pater Rupert Mayer, der als „Apostel Münchens“ vor allem für sein caritatives Wirken und seinen Widerstand gegen den Nationalsozialismus verehrt wird. Maria Theresia von Jesu Gerhardinger, die Gründerin der Kongregation der Armen Schulschwestern mit Sitz in München, wurde 1985 seliggesprochen.

Alle Gläubigen sind aufgerufen, dem Erzbistum ab dem offiziellen Beginn des Verfahrens am Samstag, 16. Dezember, Informationen zukommen zu lassen, die für die Seligsprechungsverfahren nützlich sein könnten, beispielsweise zum Leben und Wirken von Gerlich und Guardini oder zu Gebetserhörungen (per Post an Erzbischöfliches Ordinariat München, Postulator für die Seligsprechungen, Postfach 33 03 60, 80063 München oder per E-Mail an [email protected]). Im Rahmen des Seligsprechungsverfahrens werden durch den Bischöflichen Beauftragten und den Kirchenanwalt Zeugen befragt, die über die Persönlichkeit, die Biografie und das Wirken von Gerlich und Guardini Auskunft geben können. Bei Gerlich, der für seine religiös begründeten Überzeugungen von den Nationalsozialisten getötet und so zum Märtyrer wurde, liegt der Schwerpunkt auf seiner Verfolgung, Haft und Ermordung. Auch Berichte über Wunder, die auf die Fürsprache der Seligsprechungskandidaten zurückzuführen sein sollen, können in dieser Phase untersucht werden. Bereits im Gang ist eine Erfassung und Auswertung der veröffentlichten wie auch unveröffentlichten Schriften Gerlichs und Guardinis. Die gesammelten Informationen sollen umfassend und objektiv sein, also auch mögliche persönliche Verfehlungen oder problematische Äußerungen enthalten. Diese diözesane Phase des Verfahrens dauert voraussichtlich mehrere Jahre, im Anschluss beginnt die römische Phase bei der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse.

Foto:
links: Fritz Gerlich © Archiv des Erzbistums München und Freising
rechts: Romano Guardini © Kath. Akademie in Bayern


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Lesermeinungen

 Kostadinov 19. Dezember 2017 

@Bernhard Joseph

das ist doch mittlerweile Standard. Johannes Paull II. wurde noch schnell heilig gesprochen, aber Veritatis Splendor und Fam Consortio werden munter ignoriert


6
 
 lesa 19. Dezember 2017 

Sterne am Himmel des Advent 2017

Welch eine Freude! Wie Sterne am Himmel dieses Advent 2017, Licht von der Supernova Christus. Lasst uns nach Bethlehem gehen! Der Engel wird vor Herodes schützen, wenn wir auf Gott hören wollen, denn "bei Gott ist kein Ding unmöglich.(Elberfelderübers.: "Denn kein Wort, das von Gott kommt, wird kraftlos sein") (Lk 1, 37)


2
 
 mphc 19. Dezember 2017 

Der Journalist Fritz Michael Gerlich

ist als Skeptiker nach Konnersreuth zur stigmatisierten Therese Neumann gefahren, um sie des Betruges zu überführen und ist verwandelt zurückgekommen. Das Buch "Therese von Konnersreuth oder Die Herausforderung Satans" von Wolfgang Johannes Bekh liest sich wie ein Thriller.


6
 
 Bernhard Joseph 19. Dezember 2017 
 

Komisch

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass diejenigen, die sich hier so in der Vordergrund einer Seeligsprechung schieben, dies nur deshalb tun, um so die Auseinandersetzung mit den Inhalten der Schriften von Gerlich und Guardini zu umgehen.

Guardini würde sicher entsetzt sein über den Zustand der Kirche heute und sich fragen, wie man ihn seelig sprechen will, wenn man seine Schriften faktisch ignoriert.

In unserer Kirche ist mittlerweile ein Maß an Heuchelei anzutreffen, das selbst schon belegt, wie weit man vom Katholischen sich entfernt hat.


6
 

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