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Debatte um Gottesbild: Wer führt in Versuchung?

14. Dezember 2017 in Aktuelles, 20 Lesermeinungen
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Dogmatiker Niewiadomski und Sander, Bibelwissenschaftler Berger und reformierter Theologe Körtner kommen zu teils widersprüchlichen Einschätzungen - Gab Papst wichtigen Denkanstoß oder folgte er dem "modernen Mainstream-Christentum"?


Wien (kath.net/KAP) Die Debatte um das Gottesbild, die Papst Franziskus durch seine Äußerung zur Vaterunser-Bitte "Und führe uns nicht in Versuchung" angefacht hat, lodert weiter: Wer führt eigentlich in Versuchung? Gott, der Teufel oder wir selbst - so die Frage, zu der sich jetzt weitere Fachleute aus Systematischer Theologie und Bibelwissenschaft geäußert haben: der Innsbrucker Dogmatiker Jozef Niewiadomski, sein Salzburger Kollege Hans-Joachim Sander, der Heidelberger Bibelwissenschaftler Klaus Berger und auch der Wiener reformierte Theologe Ulrich Körtner brachten ihre Überlegungen in die kontroversielle Diskussion ein.

Papst Franziskus hatte jüngst die französische Übersetzungs-Änderung von "Ne nous soumets pas a la tentation" (dt.: "Unterwerfe uns nicht der Versuchung") zu "Ne nous laisse pas entrer dans la tentation" ("Lass uns nicht in Versuchung geraten") positiv gewürdigt: Denn nicht Gott als ein guter Vater führe den Menschen in Versuchung, sondern der Satan.

Die zuletzt "emsig diskutierte" Frage nach der Korrektheit der Übersetzung gehe am Kern der Sache vorbei, so Prof. Niewiadomski in einer Stellungnahme gegenüber "Kathpress". Franziskus habe demgegenüber auf die tiefer liegenden theologischen Probleme hingewiesen und sich dabei auf den Weltkatechismus bezogen: Dort heißt es unter Zitierung des Jakobusbriefes: Gott "führt auch selbst niemand in Versuchung" (Jak 1,13).


Der Dogmatiker würdigte den "mutigen Schritt" des Papstes, erstens über den eigentlichen Inhalt des zentralen christlichen Gebets nachzudenken und zweitens die "Frage nach den dämonischen Seiten des Gottesbildes" zu stellen. Wenn Franziskus "die Versuchung eindeutig dem Teufel, die Rettung und die Heilung eindeutig Gott zuordnet", falle er keineswegs einem dualistischen Weltbild zum Opfer oder stelle die Letztverantwortung Gottes für die Geschichte in Frage, entgegnete Niewiadomski auf entsprechende Bedenken.

"Bestürzend schlichte Theologie"

Ganz anders die Einschätzung des evangelischen Systematischen Theologen Ulrich Körtner. In einem Gastkommentar für "Die Presse" (Donnerstag) nennt er die Aussage des Papstes, Gott könne einen Menschen nicht in Versuchung führen, denn "ein Vater tut so etwas nicht", eine "bestürzend schlichte theologische Erklärung". Diese Sichtweise passe zu einem "modernen Mainstream-Christentum", das den biblischen Gott von allen verstörenden Zügen reinigen wolle. "Das Gottesbild wird nach den Maßstäben heutiger Moral passend gemacht und die Theodizeefrage - die Frage also nach Gottes Güte und Gerechtigkeit angesichts des Bösen und des Leidens - durch fromme Floskeln überdeckt", kritisierte Körtner.

Theologisch mache es letztlich keinen wirklichen Unterschied, ob Gott einen Menschen aktiv in Versuchung führen oder durch Unterlassen in Versuchung geraten lassen könnte. Für Körtner spielt beim Thema auch die Ökumene eine Rolle: Es sei ein großer Fortschritt gewesen, als sich die Kirchen in den 1970er-Jahren auf die heute gültige ökumenische Fassung des Vaterunsers geeinigt haben. "Dieses hohe Gut sollte nicht durch fragwürdige Übersetzungsversuche aufs Spiel gesetzt werden."

Keine Selbstverständlichkeit, ja "sogar anstößig" klinge es heute, von Gott in Zusammenhang mit "Versuchung" zu sprechen, bezog sich auch der Salzburger Dogmatiker Hans-Joachim Sander am Donnerstag auf den christlichen "Mainstream". In einem Beitrag für die theologische Feuilleton-Website "feinschwarz.net" betonte er, es brauche keinen Gott dafür, uns in Versuchung zu führen. "Das schaffen wir ganz alleine." Das "übersieht" die laufende Gottesbild-Debatte fast vollständig, meinte Sander. Aber: "Nur Gott ist fähig, die Versuchung zu begrenzen und unschädlich zu machen, in die er hineinführt, weil er nun einmal Gott ist."

"Eigentlichen Sinn der Bitte sehen"

Gegen zuletzt auch in Österreich vorgebrachte Bedenken gegen eine mögliche Neuformulierung der "korrekt" ins Deutsche übersetzten Vaterunser-Bitte stellte sich der Heidelberger Bibelwissenschaftler Klaus Berger am Mittwoch hinter Papst Franziskus: Die Passage "Und führe uns nicht in Versuchung" sollte besser heißen "Und lass uns nicht in Versuchung geraten", schrieb Berger in einem Beitrag für "Die Tagespost".

Berger findet es "naiv zu behaupten, die traditionelle deutsche Übersetzung sei noch immer genau das, was Jesus gemeint habe, weil sie wörtlich sei". Dieses Beharren "hilft gar nichts, wenn normale Menschen daraus die falschen Schlüsse ziehen". Eigentlicher Sinn der Vaterunser-Bitte sei: "Herr, verschone uns vor Situationen, denen wir nicht gewachsen sind."

Symbolbild: Diskussion


Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Johannes B. 18. Dezember 2017 
 

Versuchung, eine Prüfung?

Ich denke, man sollte die Versuchung als Prüfung sehen. Seit Adam und Eva prüft Gott die Menschen hinsichtlich ihrer Treue indem er die Versuchung zulässt. Er könnte sie natürlich auch verhindern.
Darf der liebende Gott die Liebe und Treue seiner Geschöpfe prüfen und sichtbar machen? Wenn ja: Welche Rolle spielt es dann noch durch wen er uns prüft (durch ihn persönlich oder durch andere in dem er deren Versuchung zulässt)? Für mich ist dies vom Ergebnis her gesehen ein Streit um des Kaisers Bart oder (und) auch ein Lagerkampf. Ich bete darum, dass Gott mich "in der Versuchung führt".


2
 
 Fatima 1713 18. Dezember 2017 
 

Ich denke "Versuchung" ist eine Art Überbegriff:

Die konkrete Situation, in der wir uns gerade befinden. Sie besteht darin, dass wir in einer bestimmten Situation versucht sind, gegen Gottes Gebote zu handeln oder (z. B. im Leid) an Gott zu zweifeln. Diese Gedanken kommen natürlich nicht von Gott. Sie kommen aus uns selbst oder werden uns vom Teufel eingegeben. Der Zweck der Versuchung ist wohl eine Erprobung und/oder Bewährung und aus einer bestandenen Versuchung gehen wir gestärkt hervor. Unsere Beziehung zu Gott hat sich im Idealfall vertieft und wir haben sogar ein klareres Bild von ihm: "Vom Hörensagen nur hatte ich von dir vernommen; jetzt aber hat mein Auge dich geschaut."(Hiob 42, 5)


2
 
 Christophorus. 18. Dezember 2017 

Und führe uns in der Versuchung

so bete ich selbst - auch im Vater unser. In der Versuchung auf den Vater schauen, an seiner Hand weitergehen genau das ist damit gemeint.
Es würde mich aber interessieren herauszufinden warum Drei Evangelisten genau andersrum überlieferten. Die Erklärung von Papst Benedikt führt sinngemäß genau zu: Und führe uns in der Versuchung - finde ich.


0
 
 Stefan Fleischer 16. Dezember 2017 

Vielleicht sollte man

zuerst einmal das Wort "Versuchung" klar definieren. Wie die Diskussion zeigt, kann es nämlich sehr unterschiedlich definiert werden, von Verlockung zum Bösen bis zum "Leistungstest" für unseren Glauben und unser Gewissen.


5
 
 lesa 16. Dezember 2017 

Vor Gott ist die Finsternis nicht finster und die Nacht leuchtet wie der Tag (Ps 139)

Wie "kreuz" in einer Lesermeinung einmal betont hat: Die Bitte führe uns nicht in Versuchung richtet sich an den, der uns durch Tod und Auferstehung vom Bösen erlöst HAT. Das ganze Vater Unser steht in diesem Licht: Dadurch, dass Christus uns erlaubt, bzw. es wünscht, mit ihm gemeinsam zu UNSEREM Vater zu beten, sind alle unsere Bitten "in Seinem Namen" erhört: "Wenn ihr den Vater in meinem Namen um etwas bittet, werde ich es tun." (Joh) Jesus selber ist unsere Kraft im Kampf gegen das Böse, wenn wir ehrlich sagen: "Dein Wille geschehe". Er verleiht den Sieg - als Hoherpriester, der in allem versucht worden ist wie wir aber nicht gesündigt hat." (Hebr)Wir stehen nicht allein dem Dunkel von Prüfung und Versuchung gegenüber. Sie bleiben eine Wirklichkeit. "In dieser Welt habt ihr Drangsal. Aber habt Mut, ich habe die Welt überwunden." (Joh)


1
 
 Cölestin 15. Dezember 2017 

Der Sander ...

... hab so meine Erfahrungen ... Vorsicht!


0
 
 Nadal 15. Dezember 2017 

Was mir in der ganzen Debatte abgeht ...

... ist, dass kaum jemand den Katechismus liest.
In Nr. 2846-49 wird die 6. Vater-unser-Bitte ausführlich erklärt und daran kann man erkennen, dass der Papst und Kardinal Schönborn nichts anderes sagen als der Katechismus: "Wir bitten unseren Vater, uns nicht in Versuchung zu „führen". Es ist nicht einfach, den griechischen Ausdruck, der so viel bedeutet wie „laß uns nicht in Versuchung geraten" [Vgl. Mt 26,41] oder „laß uns ihr nicht erliegen" in einem Wort wiederzugeben. „Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung" (Jak 1,13); er will uns vielmehr davon befreien. Wir bitten ihn, uns nicht den Weg beschreiten zu lassen, der zur Sünde führt. Wir stehen im Kampf „zwischen dem Fleisch und dem Geist". So fleht diese Bitte des Vaterunsers um den Geist der Unterscheidung und der Kraft." (2846)


4
 
 Diasporakatholik 15. Dezember 2017 
 

Unverständliches "gebenedeit" im Ave Maria

Sinnvoll dagegen wäre es nach meiner Meinung,im deutschen "Gegrüßet seist du, Maria" das vielen nicht mehr unmittelbar verständliche Wort "gebenedeit" durch das gleichbedeutende aber verständliche Wort "gesegnet" zu ersetzen


4
 
 lesa 15. Dezember 2017 

Waches Engagement

@myschkin: Danke für den Beitrag! Ja, die rege Beteiligung ist sehr schön. Es bezeugt Interesse am Wort Gottes und das Engagement, dasselbe zu schützen, wie es ihm gebührt. Da ist noch nicht die Planierraupe drübergefahren, und das gibt Hoffnung.


2
 
 zerosugar 15. Dezember 2017 
 

Ich bete schon lange: "Und gib mit die Kraft in der Versuchung zu bestehen"

In Jakobus Brief steht klar, dass Gott NIEMANDEN in Versuchung führt.


1
 
 Bengsch 15. Dezember 2017 
 

"versuchen" / "in die versuchung führen"

Ich trenne "versuchen = zur Sünde versuchen" und "in die Versuchung führen = in eine Prüfung führen".


3
 
 ashley1 15. Dezember 2017 

Ich glaube die Diskussion um das Vater unser hat mit der Geisteshaltung des Menschen zu tun,ob er aus dem weltlichen Geist oder sich bemüht aus dem hl. Geist zu denken.
Ich glaube die besagte Stelle ist so zu verstehen:Ganz klar führt nicht Gott in Versuchung, sondern der Widersacher der Teufel. Jesus möchte dass wir unser volles Ja zu Ihm sagen, ohne Kompromisse, damit ER uns führend,aus der Versuchung herausführt, damit wir der Versuchung nicht zum Opfer fallen, und dann es wieder in der Beichte bereuen müssen, dass wir Jesus nicht zugetraut haben, dass ER uns aus der Versuchung herausführt. Also dass wir IHM misstraut haben.
Ich glaube dass Jesus immer der ist, der führt, und niemals der, der verführt.
Für's verführen glaube ich, ist immer der Teufel zuständig. Der will ja nicht,dass die Seelen in den Himmel kommen. Also will er die Menschen verführen,blenden,täuschen und Lügen verbreiten. Ich habe keine Schwierigkeiten es weiter so zu beten.
Andreas Maier aus Innsbruck.


1
 
 myschkin 14. Dezember 2017 
 

@lesa

"Katechese u. Predigt könnten Zugang schaffen." Das ist wirklich richtig. Und es ist ja geradezu die Wiederholung der biblischen Situation, in der Jesus gebeten wird, die Jünger zu lehren, wie gläubige Menschen beten sollen.

Es liegt doch nahe, dass die Jünger das Vaterunser von Jesus überdies ausführlicher erklärt bekommen haben. Und in dieser Situation befinden sich selbstverständlich auch unsere Priester. Deshalb sollte der Text so bleiben, wie er dem Wortlaut des Urtexts am nächsten kommt. Das kirchliche Lehramt ist dazu da, uns Gläubige mit der biblischen Überlieferung vertraut zu machen. Deshalb freue ich mich darüber, dass wir seit einigen Wochen uns übers Vaterunser Gedanken machen und hören, was fachkundige Leute dazu zu sagen haben.


4
 
 trueman 14. Dezember 2017 

Wie ist unser Gott?

Unser Gott ist Liebe, alles was er tut, ist gut! Nur einer ist der Gute! Wenn schon Ihr, die Ihr böse seid, Euren Kindern Gutes tut, um wieviel mehr Euer Vater im Himmel....! Unser Gott ist gut, darauf kann man sich verlassen (im Gegensatz zum Gottesbild mancher Protestanten, aber auch zum völlig unberechenbaren und willkürlich handelnden Gott der Muslime). Nochmals - unser Gott, der Gott Abrahams, Jakobs und Josefs, der Gott, der aus der Knechtschaft Ägyptens herausführte und der uns seinen Sohn als Erlöser gesandt hat, will uns Gutes, nur Gutes. Darauf kann sich jeder verlassen und da gibt es kein Rütteln, schon gar nicht durch irgendwelche Theologen, die ihn nach ihrem eigenen Bild formen möchten!
Gott führt uns nicht in Versuchung, ein von der Erbsünde geschwächter Mensch (was man bei jedem kleinen Kind beobachten kann) rutscht da automatisch rein und deshalb ist es nötig, sich durch Tugend und Sakramente gegen Versuchung zu wappnen. Gott aber läßt die Freiheit, auch NEIN zu sagen!


2
 
 mabedor 14. Dezember 2017 
 

emojis

Unser (auch sprachlicher) Fortschritt hat uns aber weit gebracht. Wir verstehen also nicht mehr, was viele Generationen vor uns noch verstanden haben. Und weil sich der Fortschritt fast selbst überrollt haben wir vielleicht in ein paar Jahren ein Vaterunser nur noch aus Emojis?


4
 
 Fatima 1713 14. Dezember 2017 
 

Vielleicht

will uns Gott, indem Er die Versuchung zulässt, zeigen, ja beweisen, wie böse der Böse wirklich ist, damit wir endgültig die Nase voll haben von ihm? Jedenfalls gibt Gott jedem auch die Kraft, in der Versuchung zu bestehen, nur entscheiden müssen wir uns selber. Das wird keinem von uns abgenommen.


3
 
 ottokar 14. Dezember 2017 
 

Wer will eigentlich eine Änderung dieser Bitte?

...und führe uns nicht in Versuchung: seit 2 Jahrtausenden wird diese Wortfolge ,uns von Christus so gelehrt, so gebetet und jeder hat sich seit beim Beten seine eigenen Gedanken darüber gemacht. Im Augenblick versuchen nun diverse "Schriftgelehrte", vielleicht auch "Pharisäer" den einleitend angeführten Satz nach allen Seiten zu drehen und zu verdrehen. Dabei ist es doch unserem göttlichen Vater alleine überlassen uns zu prüfen, wozu auch die Versuchung gehört. Selbst Jesus Christus wurde in der Wüste vom Teufel in Versuchung geführt und hat dagegen "angebetet". "Halte die Versuchung von uns ab" ist doch im Prinzip das Gleiche, wie "Führe uns nicht in Versuchung". Woran man sich da stört ist das Wort "Führe uns nicht", das aber eine Bitte ist, die Versuchung von uns fernzuhalten. "Es gibt Dinge die sind neu und Dinge, die sind einem neu sind"


7
 
 M.Schn-Fl 14. Dezember 2017 
 

Haben wir Gott zu weich gespült?

Ist er nur der "Liebe Gott" nach unserem Verständnis von "lieb"? Oder ist er auch der unbegreifliche und erschreckende Gott, dessen Pädagogik so gar nicht zu der des "modernen" Menschen passt und doch der Ausfluss seiner Liebe ist. So geht es auch um die Debatte um Gottes Zorn, der Teil seiner Pädagogik ist:
"Ich werde eure Götzen zerschlagen und eure Leichen auf die Trümmer werfen und ich verachte euch, Spruch des Herrn". (Lev)
"Ist doch kein Unheil in der Stadt, dass der Herr nicht tut." (Amos 3,6b)
"Mein Bund bedeutet für ihn (Levi) Leben und Heil; beides gab ich ihm dazu die Furcht. Er sollte mich fürchten und vor meinem Namen erschrecken." (Maleachi 2,5). Kann auch nicht das Führen in Versuchung ein Teil seiner unbegreiflichen Pädagogik sein, um uns zu stärken und uns vor dem Bösen zu bewahren. Jesus kannte doch alle diese Schriftstellen. Und trotzdem sagt er diesen schwer verständlichen Satz in seiner Weisung: So sollt ihr beten.


11
 
 Fatima 1713 14. Dezember 2017 
 

Unterschied

Ich finde schon, dass es einen Unterschied gibt zwischen "führen" und "geraten lassen". Bei ersterem verhält sich der Betreffende (also in diesem Fall Gott) aktiv, bei letzterem schaut er sozusagen nur zu.
Wenn die Worte so in den Evangelien stehen, sollten wir sie auch nicht ändern, aber uns darüber Gedanken machen, was sie bedeuten (wie das ja hier schon seit einigen Tagen der Fall ist).


5
 
 lesa 14. Dezember 2017 

Den Menschen ruhig etwas zutrauen!

Die Auseinandersetzung, die (diesmal) durch den Papst ausgelöst wurde, kann m.E. durchaus vom Heiligen Geist veranlasst worden sein. Schon hier auf kath.net war sie mit Hilfe verschiedener Beiträge (Benedikt XVI. Bischof. Voderholzer, Söding, Tück, Gielen etc. eine Bereicherung. In welch dichte Bedeutungsfülle führt die Zusammenschau der relevanten Vergleichsstellen! Wie bei vielen Worten der Heiligen Schrift (z.B. Abendmahlsworte)kann man die unterschiedlichen Aussagen nicht gegeneinander ausspielen, sondern sie spielen ineinander, ergänzen sich, vermitteln uns auf verschiedene Weise Licht, um das Ganze zu verstehen. Um die Sachlage in anderen Ländenr Sprachen (z.B.Frankreich) einzuschätzen, müsste man wohl die Muttersprache in ihren Nuancen ausreichend kennen. Aber es wäre, wie in diesem Beitrag u. a. auch Körtner ausführt, wohl sehr schade, wenn man im Deutschen die Bitte aufgibt. So begreiflich die Überlegungen zur Änderung sind: Katechese u. Predigt könnten Zugang schaffen.


6
 

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