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„Hausgottesdienst und Hauskirche“

12. Dezember 2017 in Deutschland, 2 Lesermeinungen
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Regensburger Bischof Voderholzer ermutigt zum Gebet in Hausgemeinschaften - "Großartig wäre es natürlich, wenn auch das freie Gebet beim Hausgottesdienst Raum findet."


Regensburg (kath.net/pbr) kath.net dokumentiert den Hirtenbrief des Bischofs von Regensburg, Rudolf Voderholzer,
zum 1. Adventssonntag 2017 in voller Länge
:

Liebe Kinder, liebe jugendliche und erwachsene Schwestern und Brüder im Herrn!

1. Mit dem heutigen Ersten Adventssonntag beginnen wir die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Heuer haben wir den kürzest-möglichen Advent, weil der Vierte Adventssonntag unmittelbar in den Heiligen Abend übergeht. Umso wichtiger ist es, dass wir als Christen die kommenden Tage gut nützen und sinnvoll gestalten.

2. Vor 40 Jahren wurde im Bistum Regensburg zum ersten Mal zu einem adventlichen Hausgottesdienst eingeladen. Mein Vorgänger Bischof Rudolf Graber hatte die guten Erfahrungen bei der Katholischen Landvolkbewegung aufgegriffen und den Hausgottesdienst im Advent allen Pfarreien des ganzen Bistums empfohlen. Er war der Überzeugung, dass es gut und wichtig ist, wenn sich Familien oder Nachbarschaftskreise gerade im Advent als Hauskirche erleben. Der Hausgottesdienst sollte, wenn möglich, am Montag nach dem 1. Adventssonntag gefeiert werden und um 19 Uhr beginnen. Zur Erinnerung sollten um 18.45 Uhr und noch einmal um 18.55 Uhr die Kirchenglocken läuten.
Diese Initiative ist damals von vielen sehr positiv aufgenommen worden. In den darauffolgenden Jahren sind sogar etliche bayerische Bistümer dem Beispiel Regensburgs gefolgt. Auch sie haben die Idee des Hausgottesdienstes übernommen.

3. Das häusliche Gebet und die Erfahrung der Hauskirche sind heute vielleicht noch wichtiger geworden. Darum bin ich sehr dankbar, dass auch für dieses Jahr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hauptabteilung „Seelsorge“ im Bischöflichen Ordinariat einen Hausgottesdienst für Sie vorbereitet haben. Das Heft, das Ihnen entweder in der Kirche ausgeteilt wird oder auch im Internet heruntergeladen werden kann, bietet Ihnen Gestaltungsvorschläge für den Hausgottesdienst im Advent und für den Heiligen Abend.


4. Das Gebet daheim in den eigenen vier Wänden steht nicht in Konkurrenz zur Liturgie der Kirche. Die häusliche Feier bereitet den Gottesdient der Pfarrgemeinde vor und gibt ihm Leben und Innigkeit.
Jeder getaufte und gefirmte Christ hat Teil am gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen. Das beinhaltet auch die Aufgabe, gegebenenfalls im Kreis der Familie oder in der Nachbarschaft den Dienst des Vorbeters oder der Vorbeterin zu übernehmen. Im Kreis gläubiger Christen vorzubeten, ist nicht Anmaßung, sondern ein Dienst und ein Glaubenszeugnis. Wie wichtig ist es gerade auch für Kinder und Jugendliche, ihre Eltern und Großeltern als Beterinnen und Beter zu erleben! In einer Zeit zunehmender Säkularisierung und der Zurückdrängung des Glaubens aus der Öffentlichkeit ist die Familie oft der einzige Ort, wo über den Glauben gesprochen, die biblischen Erzählungen weitergesagt und zu Gott gebetet wird.
Ich freue mich, dass ich den Hausgottesdienst auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit einer Familie in einer Regensburger Stadtpfarrei feiern darf.

5. Ich bitte Sie, liebe Schwestern und Brüder, mit dem Hausgottesdienst frei und geistlich-kreativ umzugehen. Es können sich Nachbarn zusammentun. Laden Sie Alleinstehende ein, die niemanden haben, der mit ihnen betet. Ich weiß von Vereinen und kirchlichen Verbänden, Gruppen und Einrichtungen, die sich im weiteren Sinn als Familie verstehen und den Hausgottesdienst gemeinsam feiern. Wenn für Sie der Montagstermin aus welchen Gründen auch immer unmöglich ist, dann legen Sie selber einen anderen Termin fest. Eine gute Gelegenheit sind etwa die Samstagabende. Das Entzünden einer neuen Kerze am Adventskranz kann im Rahmen einer häuslichen Feier stattfinden. Wenn Sie eine Sonntagsbibel besitzen, kann sie mit einbezogen werden. Das Aufschlagen der neuen Seite, die Verlesung des Sonntagsevangeliums und die Betrachtung des Bildes können Elemente der Feier sein. Nützen Sie auch das neue Gotteslob mit seinen vielen altvertrauten aber auch neuen Liedern. Wenn Ihnen ein vorgeschlagenes Lied nicht bekannt ist, ersetzen Sie es durch Ihr Lieblingsadventslied, oder singen Sie dieses zusätzlich. Wer ein Musikinstrument spielen kann, darf sein Können einbringen.
Großartig wäre es natürlich, wenn auch das freie Gebet beim Hausgottesdienst Raum findet. Bei den Fürbitten können immer die Sorgen und Anliegen, die uns ganz aktuell bewegen, vor Gott gebracht werden.

6. Über den Hausgottesdienst des Bistums hinaus gibt es gerade im Advent noch viele andere häusliche Gottesdienstformen. Mit Freude höre ich, dass an vielen Orten das „Frauentragen“ gepflegt wird. Ein Marienbild, im Idealfall sogar ein Bildnis der „schwangeren Gottesmutter in der Hoffnung“, wird von Haus zu Haus getragen. In der Hauptabteilung „Seelsorge“ des Bischöflichen Ordinariats gibt es Bildnisse für das Frauentragen käuflich zu erwerben. In den Häusern findet dann jeweils eine Andacht statt, bei der der Rosenkranz (oder wenigstens ein Gesätz) gebetet und Adventslieder gesungen werden. So wird auch gleichsam die „Herbergssuche“ der Heiligen Familie dargestellt. Wir machen uns bewusst, dass die Heilige Familie – und mit ihr der zur Welt kommende Gottessohn – auch an der Türe meines Herzens anklopft und um Aufnahme bittet.

7. Liebe Schwestern und Brüder! Zum Advent gehört gewiss so manche äußerliche Vorbereitung auf das Fest der Geburt Christi. Weil Gott uns reich beschenkt mit seinem Sohn, dürfen auch wir einander beschenken. Das Fest ist Anlass, einander Grüße zukommen zu lassen oder zu besuchen. All das gut vorzubereiten, lohnt so manche Mühe.

8. Entscheidend freilich ist, dass der Advent eine Zeit der geistlichen Erneuerung und der Vertiefung des Glaubens ist. Im Evangelium ruft uns der Herr auf, „wachsam“ zu sein (Mk 13,35). Wachsam zu sein im geistlichen Sinne heißt nicht, auf den nötigen Schlaf zu verzichten. Wachsam sein heißt, sich der Gegenwart des Herrn in meinem Leben bewusst zu sein und aus der Beziehung mit ihm heraus zu leben.

9. Erster und wichtigster Lernort des Betens ist die Familie als Hauskirche. Und so möchte ich Sie zu Beginn dieser adventlichen Tage ermutigen, die Adventszeit und das kommende Weihnachtsfest vor allem auch durch das gemeinsame Beten und Singen geistlich zu gestalten. Was im Advent und an Weihnachten eingeübt und liebgewonnen wird, kann dann auch das Jahr hindurch tragen und die Freude am Glauben nähren.

Dazu segne Sie und Ihre Hauskirche der dreifaltige Gott, der + Vater und + der Sohn und + der Heilige Geist.

Regensburg am Fest des heiligen Apostels Andreas im Jahr des Herrn 2017
+ Rudolf
Bischof von Regensburg

Archivfoto Bischof Voderholzer (c) Bistum Regensburg


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Lesermeinungen

 Ehrmann 13. Dezember 2017 

Wenn sich das Dunkel weiter mehrt, wird das unsere Katakombe werden...


1
 
 Micha1984 12. Dezember 2017 

Eine schöne Tradition!

Und wichtige Worte von Bischof Voderholzer:
- "Wie wichtig ist es gerade auch für Kinder und Jugendliche, ihre Eltern und Großeltern als Beterinnen und Beter zu erleben!"
- Wie wichtig ist es, als Christ sprachfähig zu sein, im freien Gebet, im Glaubensgespräch, z.B. zum eigenen Gottes- und Menschenbild. Nur dann kann man als brennend für seinen Glauben wahrgenommen werden. Zumindest was das freie Beten angeht, haben uns da die Protestanten etwas voraus.


4
 

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