Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Kirchen müssen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufarbeiten!
  3. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  4. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  10. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  14. Der "leise Mord" an den kleinen Kindern soll in Deutschland zu 100 % vertuscht werden!
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Der Tag danach

24. Dezember 2017 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Eine Weihnachtsgeschichte. Von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net) Sem, der Oberhirte, hatte nur „Nein“ gesagt, als ihn die Hirten nach dem Besuch beim Kind im Stall zu Bethlehem fragten, ob man nicht noch ein paar Tage hier bleiben könnte. Der Weiterzug war längst beschlossene Sache. Das Futter auf dieser Weide begann spärlicher zu werden. Einen neuen Platz, zwei Tagesmärsche von hier, hatte man schon gefunden. In zwei bis drei Monate wollte man hierher zurückkommen. Inzwischen sollte sich das Land erholen.

So begann dann anderntags, am frühen Morgen nach der kurzen Nacht, der Aufbruch. Die Zelte wurden abgebrochen und, wie auch die Geräte und Vorräte, auf die Esel verladen, die Lagerfeuer gelöscht und mit Erde zugedeckt, die Herde zusammen getrieben. Das war reine Routine. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Alles verlief ruhig, ohne unnötige Hast, aber zügig. Dann gab Sem das Zeichen zum Aufbruch und der Zug setzte sich in Bewegung. Doch manch ein Blick wandte sich unterwegs noch einmal zurück zum Stall, manch ein Gedanke zurück zu den Ereignissen der letzten Nacht.

Hirten politisieren nicht. Sie wissen, dass auch ein neuer König für sie, in ihrem Leben, nicht viel ändern würde. Und das wäre erst noch frühestens in zwanzig bis dreißig Jahren der Fall. Sie kümmern sich auch nicht um theologische Spekulationen und Streitigkeiten. Das überließen sie gerne den Pharisäern und Schriftgelehrten. Sie hatten andere Sorgen. Und doch hatten sie gespürt, dass bei diesem Kind alles anders war als sonst. Aber was? Um darüber zu reden, dazu fanden sie keine Worte. Also mache einfach jeder seine Pflicht. Doch es war ungewöhnlich ruhig und still auf diesem Weg. Selbst die Tiere, die Schafe wie die Hunde, schienen sich ruhiger zu verhalten als sonst.


Auch Thomas, der Junghirte, was stiller als sonst. Eigentlich stammte er aus gutem Hause. Doch seine Eltern waren vor kurzem gestorben und sein Onkel, dem diese Herde gehörte, hatte ihn Sem anvertraut. Das würde ihn auf andere Gedanken bringen. Ja, er hatte andere Gedanken an diesem Tag. Seine Eltern hatten viel in der Schrift gelesen und vorgelesen. Sie waren auch jeden Sabbat in die Synagoge gegangen und hatten ihn, sobald er alt genug war, mitgenommen. Sie erwarteten den versprochenen Erlöser. Sie waren nur nicht einer Meinung, welcher Art dieser Messias denn sein werde. Vater träumte von einem neuen König wie David einer war, einer der das Volk einen und die Römer vertreiben würde. Mutter lächelte immer nur, wenn er sich wieder einmal ereiferte. Sie sagte dann meist: „Und dann, wäre dann alles besser als heute? Würden wir dann nicht einfach dem König statt dem Kaiser Steuern bezahlen? Blieben die Pharisäer und Schriftgelehrten nicht auch dann weiterhin die grauen Eminenzen im Hintergrund, welche die Fäden in der Hand hielten und es sich zu Lasten des Volkes gut gehen ließen?“ Dann brummte der Vater meist irgendetwas und ging an seine Arbeit.

Bei solchen Gesprächen erinnerte sich Thomas oft an Jesaia (42,3) „Das geknickte Rohr zerbricht er nicht / und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; / ja, er bringt wirklich das Recht.“ Auch heute ließ ihn dieser Text nicht los. Vater würde die Geschichte von diesem Kind armer Leute in einem schon beinahe baufälligen Stall, von dem Engel sagten, dies sei der versprochene Retter, wohl kaum glauben. Und Mutter? Sie würde wohl einfach wieder lächeln: „Armer kleiner Thomas. Du bist und bleibst ein Träumer mit einer blühenden Fantasie.“ Aber es war keine Fantasie. Die anderen hatten das alles auch gesehen und gehört. Und dann diese Gefühl beim Anblick des Kindes. Je mehr er darüber nachdachte, desto deutlicher merkte er, dass es jetzt einfach darum ging, zu glauben. Irgendeinmal, später, würde er verstehen. Dessen war er sich sicher. Das aber durfte er den Anderen nicht sagen. Sie würden ihn auslachen, wie immer, wenn er so ganz anders dachte und reagierte als sie.

Am Abend, als er beim Lagerfeuer die Wache zu halten hatte, begann er wie schon oft zu beten. Es war Psalm 130, der ihm heute in den Sinn kam: „Ja, er wird Israel erlösen / von all seinen Sünden.“ Da merkte plötzlich, hier war der Schlüssel zum Ganzen. Als er dies viele, viele Jahre später, den Aposteln, denen er sich angeschlossen hatte, erzählte, da lachten sie ihn nicht aus wie er befürchtet hatten. Und einer sagte zu ihm: „Selig bist du, weil du geglaubt hast, was der Herr dir sagen ließ.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Weihnachten

  1. ‚Stille Nacht’ am Times Square in New York
  2. Weg von Schall und Rauch hin zum eigentlichen Wesen eines Festes
  3. Bischof von Odessa: "Echter Friede" als Weihnachtswunsch
  4. Angst vertreiben — das ist Weihnachten!
  5. Ukrainisches Stahlwerk als Krippe im Vatikan
  6. Papst erinnert an Wert des Weihnachtsfestes
  7. Stille Nacht, Heilige Nacht
  8. Italienischer Bischof: ‚Den Weihnachtsmann gibt es nicht’
  9. Stammt die Komposition zu „Stille Nacht“ aus dem Volkslied „In an kloan Haus“?
  10. Christmette mit Papst Franziskus im Petersdom vorverlegt







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  3. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  4. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  5. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  8. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  9. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  10. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  11. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  12. Der "leise Mord" an den kleinen Kindern soll in Deutschland zu 100 % vertuscht werden!
  13. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  14. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  15. Schottische Katholiken sind schockiert: Ernannter Bischof stirbt plötzlich vor seiner Bischofsweihe

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz