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Judas im Himmel?

30. November 2017 in Buchtipp, 60 Lesermeinungen
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Jesus trägt alle Menschen und auch Judas in den Himmel, glaubt Christoph Wrembek SJ. Rezension von Rainer Beckmann


Ottmaring (kath.net) „Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel“, heißt es in einem alten Karnevalslied. Natürlich ist diese Aussage nicht ganz ernst gemeint. Deshalb spricht auch wenig dagegen, das Lied beim Schunkeln im Karneval (oder süddeutsch: Fasching) mitzusingen. Von ganz anderer Qualität ist dagegen die theologisch ernst gemeinte These, die Hölle sei leer, weil aufgrund der grenzenlosen Barmherzigkeit Gottes am Ende doch alle Menschen in den Himmel kämen.

Eine neue Form dieser „Allerlösungslehre“ verkündet der Jesuit Christoph Wrembek in seinem Buch: „Judas, der Freund“. Ausgangspunkt ist seine Deutung eines Steinkapitells in der Kathedrale von Vézelay in Frankreich. Nach Auffassung des Autors zeigt es auf der einen Seite, wie sich Judas erhängt, und auf der anderen Seite, wie Jesus als „Guter Hirte“ Judas „nach Hause“ trägt. Schon im Vorwort macht Wrembek deutlich, dass letztlich alle Menschen – und eben auch Judas – „Rettung und Heil“ erwarten können: „Auch wir dürfen – wie auch immer unser Leben mit all seinen Ungereimtheiten verlaufen sein mag – am Ende sagen: „Du, der du Judas trägst nach Hause, trage auch mich!“ Und sollten uns diese Worte nicht über die Lippen kommen – ER trägt auch den Wortlosen nach Hause. Jeden. Auch mich.“

Man mag dem Autor glauben, dass er von dieser Hoffnung erfüllt ist. Was er allerdings auf knapp 160 Buchseiten an Gründen für seine Überzeugung anführt, ist äußerst dürftig: phantasievolle Ausschmückungen von Gleichnissen, damit sie die eigene These unterstützen, und gezielte Auslassungen von Aussagen des Evangeliums, damit der Leser nicht den Widerspruch zu Jesu Wort und Tat bemerkt. Und am Ende wird es ganz kurios: Der Leser wird aufgefordert, ein Foto des Kapitells von Vézelay umzugestalten, damit das vom Autor gewünschte Ergebnis bestätigt wird.

Im ersten Kapitel „verarbeitet“ Wrembek die Begegnung Jesu mit der Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-42). Er betont, dass sich Jesus ihr „zuwendet, ohne als Vorbedingung Reue, Umkehr, Buße zu fordern“ (S. 31). Das Gespräch selbst wird zehnmal als „Communio“ bezeichnet (hervorgehoben durch Kursivdruck). Die Absicht ist überdeutlich: Dem Kommunionempfang schwerer Sünder ohne vorherige Beichte soll dadurch eine quasi „biblische Grundlage“ verschafft werden. Die Samariterin könne man „nach heutigen Maßstäben als sechsfach wiederverheiratete Geschiedene betrachten. Und … Jesus (hat) sie zur Communio zugelassen, zur Nähe und Einheit mit ihm …“ (S. 35). „Gott schenkt seine Communio, seine Einheit, nicht weil ein Mensch sie verdient hätte, sondern weil er sie braucht. Und weil Gott beschenken will, das ist sein Wesen. Sünder mehr als Gerechte“ (S. 48 f.). „Die sechsmal wiederverheiratet Geschiedene ist verherrlicht, weil Gott sie beschenken will!“ (S. 49). Jesu ständiger Aufruf zur Umkehr spielt für Wrembek offenbar keine wesentliche Rolle. Sie fällt unter den Tisch.


Im zweiten Kapitel geht der Autor auf die Frage ein, was mit Menschen geschehe, die Gott „auch in der letzten Stunde“ ablehnen. „Wird Gott, wie immer wieder gesagt wird, unsere „Freiheit“, die ja von ihm kommt, dann „respektieren“, und diesen Menschen in die Hölle fahren lassen …?“ (S. 52). Seine Antwort ist eindeutig: Es wird nach dem Tod eine Zeit der Reinigung geben - „wie durch Feuer hindurch“ -, aber keine ewige Verdammnis. Um den gegenteiligen biblischen Befund (vgl. Lk 13,22-30; 16,19-31; Mk 9,42-48; Mt 3,10-12; 13,40-43,49; 25,41,46) umgehen zu können, macht es sich Wrembek leicht. Er bezweifelt einfach, dass bestimmte Aussagen des Evangeliums von Jesus stammen, insbesondere die „rabiatesten“ Sprüche zu „Hölle“ und „ewigem Feuer“. Sie könnten „unmöglich von Jesus … selber stammen oder real so gemeint sein“ (S. 60). Er gesteht zu, dass es für sündige Menschen nach dem Tod eine Zeit der Läuterung geben müsse, eine Art „himmlische Reha“. Aber dann kämen doch alle Menschen in den Himmel.

Bei der Darstellung der Gleichnisse „von den drei Verlorenen“ – das verlorene Schaf, die verlorene Drachme und der verlorene Sohn (Lk 15,1 ff.) – bemüht sich der Autor, herauszuarbeiten, dass das Verhalten des Menschen letztlich unerheblich sei, wenn es darum geht, das himmlische Heil zu erlangen. Denn auch derjenige, der zu Lebzeiten nicht umgekehrt ist, und der es nach dem Tod nicht mehr kann, werde von Gott gerettet werden. Als „Beweis“ dient ihm vor allem das Gleichnis von der verlorenen Drachme (S. 96 ff.). Eine Drachme könne nicht laufen oder um Hilfe rufen, sie könne überhaupt nicht „umkehren“. Und trotzdem suche Gott sie, bis er sie gefunden habe. „Der Schächer am Kreuz, der noch um Hilfe bittet, ist wie das Schaf, das um Hilfe ruft. Der andere, der nicht mal mehr um Hilfe bittet, ist wie die verlorene Drachme – dann wird Gott maßlos, bis er auch ihn findet“ (S. 98). Gott ist sicherlich in einer Weise gnädig, wie sie vielen Menschen kaum begreiflich ist. Er sagt dem Schächer, der erst in letzter Sekunde seine Taten bereut, den Einzug ins Paradies zu. Dass der andere Schächer, der Jesus noch im Angesicht des Todes verhöhnt, auch ins Paradies kommen könnte, dafür gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Wrembeks Erlösungsphantasien ohne Reue und Umkehr stehen vielmehr in offenem Widerspruch zu den von ihm zitieren Gleichnissen. Er hätte sie nur vollständig lesen oder zitieren müssen: Bei allen drei Gleichnissen wird jeweils die Umkehr der Sünder ausdrücklich als Voraussetzung für die Freude im Himmel genannt (Lk 15,7, 15,10 u. 18-21).

Was schließlich Judas betrifft, so bemüht sich der Autor, dessen Verrat als fehlgeschlagenen Versuch, Jesus zur Demonstration seiner Macht zu zwingen, darzustellen. Judas habe auf keinen Fall beabsichtigt, dass Jesus von seinen Feinden umgebracht werden solle. „Er muss geradezu felsenfest überzeugt und sicher gewesen sein, dass sein Jesus sich in jedem Fall aus den Händen der Feinde befreien würde. So sehr vertraute er ihm!“ (S. 137 f.). Dazu finden wir allerdings kein Wort im Evangelium. Als Begründung dienen dem Autor Spekulationen über die Motive und das Seelenleben von Judas – weitgehend im Konjunktiv und unter mehrfacher Verwendung des Wortes „vielleicht“.

Zu guter Letzt präsentiert er das Kapitell von Vézelay als scheinbar „historischen Beweis“ für die Richtigkeit seiner Thesen. Abgebildet auf dem Kapitell ist unstreitig der erhängte Judas auf der einen Seite und auf der anderen Seite ein Mann, der den Erhängten auf seinen Schultern wegträgt. Dass diese Figur Jesus darstellen soll und dass aus der Darstellung des Bildhauers eine theologische Aussage über das Schicksal von Judas abgeleitet werden könne, hat erstmals – soweit ersichtlich – Eugen Drewermann („Das Markusevangelium. Zweiter Teil. Bilder von Erlösung, 1988) behauptet. Irgendwelche Quellen, Belege oder gar Beweise gibt es für diese Interpretation nicht. Sie passt nur gut in eine Theologie der „leeren Hölle“. Sie passt aber in keiner Weise zum Evangelium von Jesus Christus, der immer wieder zur Umkehr aufgerufen und davor gewarnt hat, das ewige Heil durch Missachtung der Gebote Gottes auf‘s Spiel zu setzen.

Ob Judas zu den Verdammten gehört, kann niemand mit letzter Sicherheit sagen. Immerhin reute ihn, dass er Jesus für 30 Silberstücke verraten hat (Mt 27,3). Aber er hatte wohl keinen hinreichenden Glauben an die Gottheit und Barmherzigkeit Jesu, so dass er sich selbst richtete. Es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass Judas vor seinem Tod noch eine (innere) Umkehr hin zum Glauben an Jesus als Gottessohn und Erlöser vollzogen hat. Der Gedanke, dass Judas von Jesus selbst ins Himmelreich getragen worden sei, hat jedenfalls keinerlei Stütze im Evangelium. Und er bliebe auch dann eine Phantasie des Autors, wenn ein singulärer Steinmetz im Mittelalter tatsächlich diese Vorstellung in Stein gemeißelt hätte.

Wie sehr sich Christoph Wrembek in die eigene These verliebt hat, zeigt sich auf den allerletzten Seiten, auf denen er behauptet, „das Geheimnis des Guten Hirten von Vézelay“ zu lüften. Er schildert, dass er eine Abbildung des Judas-Kapitells in seinem Arbeits- und Wohnzimmer hängen habe. Eines Tages sei ihm die merkwürdige Mundpartie des „Hirten“ aufgefallen. Die untere rechte Gesichtshälfte erscheine leblos, flach, wie unbearbeitet, der Mund „regelrecht halbiert, sein rechter Teil ist anders als der linke geradezu inexistent“. Um diesem Mangel abzuhelfen, empfiehlt der Autor – ernsthaft! – den sichtbaren Teil der Mundpartie des Judas auszuschneiden, zu drehen, in das Gesicht des „Hirten“ einzupassen und damit ein Lächeln zu erzeugen. „Jetzt lacht Jesus! Mithilfe und gemeinsam mit dem – wie es heißt – größten aller Sünder lacht Gott“ (S. 155).

Ja, es ist schön, sich ein Lächeln zusammenzubasteln. Und es erscheint vielleicht auch tröstlich, wenn man einer Allerlösungslehre anhängen kann, nach der wir „alle, alle, alle in den Himmel“ kommen. Aber christlich ist das nicht. Der Autor von „Judas, der Freund“ hat sich nicht nur ein falsches Lächeln, sondern auch ein eigenes, verfälschtes Evangelium zusammengebastelt - aus sorgfältig selektierten, mit viel Phantasie angereicherten und eigenwillig interpretierten Gleichnissen. Die Begeisterung über das von ihm entdeckte angebliche „Geheimnis“ des Kapitells von Vezelay trübt seinen Blick dafür, dass jede Allerlösungstheorie im Grunde das ganze Christentum ad absurdum führt. Wenn Gott „jeden“ nach Hause trägt, dann haben die Apostel (bis auf Judas) etwas falsch gemacht. Sie haben den Tod und die Auferstehung Jesu verkündet, um allen Menschen die Chance zu geben, ihr Seelenheil zu retten. Das Einstehen für die ihnen geoffenbarte Wahrheit hat ihnen Verfolgung, Folter und Tod eingebracht. Wenn die Allerlösungsthese zutreffend wäre, hätten sie sich das ersparen können. Sie hätten in brenzligen Situationen Jesus verleugnen, davonlaufen und darauf vertrauen können, dass er sie schon finden und „nach Hause tragen“ werde. Sie sind aber den Weg der Wahrheit und des Kreuzes gegangen. Und sie kannten Jesus vermutlich besser als der Autor von „Judas, der Freund“.

Das Buch: Christoph Wrembek, SJ: Judas, der Freund. Du, der du Judas trägst nach Hause, trage auch mich. Verlag Neue Stadt, München 2017, 158 S., Preis Österreich 17,50 Euro.


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Lesermeinungen

 Claudia_Sperlich 5. Oktober 2018 

Du lieber Himmel...

Ich habe kein Problem damit, die Erlösung des Judas für möglich zu halten. Es gibt gute Gründe, das zu glauben, sehr schön dargestellt übrigens von Walter Jens, "Der Fall Judas". Aber wissen kann ich es nicht.

Was aber diesen Allerlösungszirkus angeht, möchte ich den Autor mal fragen, ob er das wirklich glaubt. Daß er sich eine himmlische Nachbarschaft mit Judas und vielleicht auch mit Herodes, Herodias und Pilatus vorstellen kann - geschenkt. Aber, lieber Pater Wrembek - gilt diese Allerlösungstheorie auch für Heinrich Himmler? Seiß-Inquart? Pol Pot?

Ich merke, daß ich an meine Grenzen komme, wenn ich das Gedankenspiel zulasse, diese könnten von Gott begnadigt werden. Natürlich *können* sie - wenn Gott das will. Wir haben keine Möglichkeit, vorher zu wissen, wer in die Hölle kommt.
Aber die Entscheidung liegt doch bei Gott. Nicht bei P. Wrembek. Und bei keinem anderen.


0
 
 Diasporakatholik 6. Dezember 2017 
 

@Fuechsin

Ich kann mir nicht votstellen, dass die Seele nach dem irdischen Tode nicht zutiefst bereut, nicht mehr zu Gott kommen zu können. Denn wie auch z.B. sog. Nahtoderfahrungen ( NTE ) belegen, erkennen dann die Seelen offenbar die Wahrheit - egal welche Weltanschauung sie im ird. Leben hatten: Dass es Gott wirklich gibt und z.B., dass es im Leben einzig auf die geübte Liebe und den Erwerb des Wissens ankommt (s. Jörgen Bruhn "Blicke hinter den Horizont").
Aber dann, wenn man die Grenze DES Todes endgültig überschritten hat, ist es zu spät für eine Korrektur des Lebens. Es folgt das Gericht in Christus und dann eben die Bestimmung der Seele für ein Weiterleben bei Gott oder getrennt von Ihm (Hölle). Genau das hat der Herr in dem zitierten Gleichnis ja auch dargelegt.
Die Seele selbst kann sich dann offenbar nicht mehr für oder gar gegen Gott frei entscheiden.
Letzteres kann ich mir bei Anschauung Gottes auch überhaupt nicht vorstellen.


2
 
 Fuechsin 6. Dezember 2017 

@Diasporakatholik

oh ja, na klar, man kann das Bild der Hölle wörtlich verstehen oder eben als Bild, beides ist nicht falsch denke ich. Die Fatima-Kinder haben ja auch die Hölle gesehen. Aber ich halte das eben für eine himmlische Übersetzung ins Bildhafte, Sinnenhafte wie wir es kennen und uns vorstellen können, um etwas zu schildern, was wir wohl erst wirklich in der Ewigkeit 'sehen' (besser gesagt: hoffentlich nicht sehen)


0
 
 Diasporakatholik 6. Dezember 2017 
 

@Fuechsin - Zur Vorstellung der Hölle

Denken Sie an das vom Herrn höchstselbst erzählte Gleichnis aus Lk16,19-31.
Darin wird die Höllenhitze, in der der hartherzige Reiche nach seinem Tod landet, sehr drastisch geschildert.


2
 
 myschkin 5. Dezember 2017 
 

@St. Hildegard

Das ist eine sehr gescheite Überlegung. Und als Laie weiß ich mich dazu nur ohne theologisches Fundament und unter Vorbehalt und mit Vorsicht zu äußern. Meine Überlegung geht dahin, dass Judas die Freiheit hatte, von seinem Verrat und auch von seinem Freitod abzusehen. Warum er sich anders entschied? Ich weiß es nicht. Jedenfalls war der Herr Jesus so tief- und einsichtig, dass er erkennen konnte, dass ihm von Menschen von der Art des Judas widerfahren würde, was er dann zu erleiden hatte.


3
 
 Fuechsin 5. Dezember 2017 

@Hubert_2 am 30.11. - Hölle übersetzen (Teil 2)

(Teil 2) er will sich nicht Gott ausliefern, er will sich selbst für sich selbst behalten und seine Illusion selbstverliebt (in ein falsches, stolzes Selbst verliebt) über sich selbst aufrecht erhalten. Gott lässt das zu, er zwingt niemanden. Die immer präsente Selbsterkenntnis brennt schrecklich, je näher der Verlorene sich Gott nähert, daher wendet er sich ab ... leidend, wie einer, der irdisch trotz Reichtum und Erfolg unter der Leere und Sinnlosigkeit leidet, nur in der Ewigkeit in voller Schärfe und Klarheit, daher eine Qual.


1
 
 Fuechsin 5. Dezember 2017 

@Hubert_2 am 30.11. - Hölle übersetzen (Teil 1)

(Teil 1)
das finde ich einen sehr interessanten Gedanken. Ich finde, mit diesem logischen Gedanken haben Sie Recht. Ich glaube deshalb, in die heutige Zeit muss man das im Mittelalter eventuell intuitiv verstandene Bild von den Höllenqualen übersetzen - z.B. so: Die Hölle könnte ist die selbst gewählte Distanz von Gott sein im Wissen oder sogar im Angesicht Gottes. So ähnlich, wie Reue auf der Seele brennen kann - und ich kann mich dem stellen, oder ich verweigere mich dem, wende meinen Geist von der Sündenerkenntnis ab, rechtfertige sie vor mir, schiebe den Schmerz der Erkenntnis damit weg, übertöne ihn mit Geschäftigkeit. Das geht auf der Erde. Aber in der Ewigkeit ist einem die Vergeblichkeit des Abwendens (der Selbstrechtfertigung durch Verdrehung der Wahrheit, der Stolz) einerseits bewusst, andererseits will der Verlorene nicht davon lassen,


1
 
 St. Hildegard 5. Dezember 2017 
 

@glottafix

als Laie äußere ich mich hierzu unter Vorbehalt, aber mir scheint die Formulierung "ohne Judas keine Heilsgeschichte" etwas fragwürdig. So äußern sich oft auch Protestanten, nach dem Motto: Gott gebraucht das Böse, um schließlich Gutes zu bewirken. Damit aber wäre das Böse gerechtfertigt. Für mich ist nur folgende Argumentation nachvollziehbar: Gott hat die Abgründe des Menschen (und damit auch das Handeln des Judas) vorausgesehen, deshalb hat er als Erlöser seinen Sohn in die Welt gesandt.


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 glottafix 5. Dezember 2017 
 

Nicht ganz leicht zu entscheiden auf Basis unserer menschlichen Begrenztheit. Nur eins steht fest: Ohne Judas keine Heilsgeschichte, mag man von dem Begriff selber denken, was man will!


0
 
 SCHLEGL 2. Dezember 2017 
 

@Gandalf

Ich wurde erst jetzt auf Ihr Posting aufmerksam gemacht.
Natürlich gehe auch ich davon aus,dass niemand wegen des problematischen Buches Valtortas,von dem laut Kardinal Ratzinger,KEINE ÜBERNATÜRLICHKEIT behauptet werden darf,vom Glauben abgefallen ist!
Aber Ihr Seitenhieb pauschal auf Religionslehrer,damit auch auf mich, als ehemaligen AHS Lehrer mit 39 Dienstjahren,stört mich schon.
Immerhin war ich auch 15 Jahre am Erzbischöflichen Amt für Unterricht und Erziehung als geistlicher Assistent.
Ich habe sowohl von ausgezeichneten Religionslehrern (Priestern und Laien) gehört,als auch von Personen,die dafür nicht geeignet schienen.
Manchem,der gut katholisch begonnen hat, wurde von Kolleginnen/Kollegen an der Schule,beziehungsweise von aggressiven Eltern das Leben schwer gemacht.
Ich kenne einen Priester,der von den Eltern angezeigt wurde,weil er über die letzten Dinge (Himmel, Hölle, Fegefeuer) gesprochen hat.Er hat den Dienst quittiert.Msgr. Franz Schlegl


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 SCHLEGL 2. Dezember 2017 
 

@Konrad Georg

Natürlich kann man davon ausgehen, aber wir wissen es eben nicht mit derselben Sicherheit,mit der wir wissen, dass der heilige Franz von Assisi, oder der heilige Therese von Avila in der ewigen Herrlichkeit sind. Mehr kann man dazu nicht sagen.Msgr. Franz Schlegl


5
 
 Konrad Georg 1. Dezember 2017 
 

Msgr. Schlegl

Ist es nicht einfach so, daß wir von der Verdammung des Judas ausgehen müssen?
Dadurch entsteht für den Glauben keinerlei Schaden, aber das Bewußtsein für die gräßlichen Folgen eines unversöhnten Todes würde gestärkt.
Und wenn sich Hirler erschießt, dann hat er keine Zeit mehr, sein Tun zu bereuen.
Vom Pfarrer von Ars aber wissen wir, daß er "sah", wie ein Selbstmörder sich zwischen Brückengeländer und Tod bekehrt und damit gerettet hat.


2
 
 Kostadinov 1. Dezember 2017 

@serafina

im Zeitalter der neuen Barmherzigkeit hätte der Hl. Michael damals sagen müssen, wer bin ich um zu urteilen anstatt "Wer ist wie Gott?"


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 serafina 1. Dezember 2017 
 

Eine weitere eindeutige Aussage von JESUS

"Jesus erwiderte: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel." (Joh. 6,70)

Was ist daran noch unklar?
Deutlicher geht es ja wohl nicht mehr!


5
 
 Smaragdos 1. Dezember 2017 
 

Alan Ames und Judas

Auch der zeitgenössische Mystiker Alan Ames aus Australien spricht ausführlich über Judas in seinem dreibändigen Werk "Durch die Augen Jesu". Dort erfährt man u.a., dass Jesus zu einem Jünger sagt: "Judas liebt Mich zwar, aber er liebt sich selbst mehr als Mich". Das war sein großes Problem! Sehr aufschlussreich!


5
 
 Smaragdos 1. Dezember 2017 
 

Gabriele Amorth, der leider verstorbene Chef-Exorzist von Rom, behauptete, mit Judas während eines Exorzimus gesprochen zu haben. Von daher kann man dreimal raten, wo er sich (leider) befindet.


5
 
 Laus Deo 1. Dezember 2017 

@alle, verstehe die Diskusion nicht, Die heilige ...

die Heilige Schrift, also Jesus Christus wahrer Gott von wahrem Gott sagt dies bezüglich sehr klare Worte. Hier muss die Kirche niemanden "Verdammtsprechen". Jesus selber sagt eindeutig das Judas verdammt ist, dass haben bereits die Kirchenväter so ausgelegt, wenn jetzt irgend ein Theologe was anderes behauptet schön für ihn, dass seit den 60er die Jesuiten oft eine zweideutige Lehre verkünden ist keine Neuheit. Der einst Elite Orden unter des grossen Heiligen Ignatius ist leider heute einer der liberalsten Orden überhaupt und gerät meistens leider in Schlagzeilen mit Texten, welche im Wiederspruch zur 2000 jährigen Lehre und dem Lehramt stehen. Wenn der Chef der Jesuiten bereits sagt: Man hat Jesus nicht mit einem Aufnahmegerät aufgenommen und alles relativiert, was soll man dann von solchen Texten halten? Nichts!


6
 
  1. Dezember 2017 
 

Ist die Societas Jesu von Häretikern unterwandert?

Der amtierende Generalobere stellt ohne sich wirklich zu korrigieren die Worte Jesu in Frage, da diese ja nicht mit Geräten aufgenommen worden seien.

Das Logo zum Jahr der Barmherzigkeit stammt ebenfalls von einem Jesuitenpaters Marko I. Rupnik der sich zahlreicher gnostischer Symbole bedient hat
http://www.chiesaviva.com/torre%20di%20babele/a%20mercy%20for%20the%20new%20tower%20of%20babel.pdf

Das `Sprachrohr` des amtierenden Papstes und Rechenkünstler P. Spadaro summiert zwei plus zwei auf fünf.

Pater Wrembek fällt mit seinem lutherischen Zwangsvorstellung der Heilsgewissheit schon gar nicht mehr besonders auf, scheint er doch nur ein Echo zahlreicher Äußerungen prominenter Jesuiten zu sein.

Die Initiatoren, die die gnostischen Irrlehren des Jeuitenpaters Teilhard de Chardin rehabilitiert sehen wollen, haben gute Aussichten auf eine wohlwollende Gewährung ihrer Bitte.
(im Gegensatz zu anderen Anfragen)


9
 
 nurmut 1. Dezember 2017 
 

Wir wissen es nicht

und das ist die Wahrheit.
In Wahrheit wissen wir nicht einmal genau, wer bereits sicher im Himmel ist.
Wir dürfen "mit Sicherheit annehmen", "mit Sicherheit glauben" etc. Ob das Urteil der Kirche über "Heiligkeit" oder "Seligkeit" in jedem einzelnen Fall der 2.000 jährigen Kirchengeschichte stimmt?
Gott allein weiß es; Gott allein richtet.
Ja, wir haben anerkannte Wunder bei Heiligen, oft auch "nicht anerkannte" Privatoffenbarungen - aber haben wir einen letzten Beweis?
Uns bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe - und keines dieser Wörter beinhaltet "Gewissheit". Einst werden wir vom Glauben zum Schauen kommen - aber nicht jetzt. Möge jeder Mensch in den Himmel kommen! Gott selbst wünscht sich, dass jede von Ihm erschaffene Seele das ewige Heil erlangt.
Persönlich fürchte ich, dass es Menschen gibt, die aus freiem Willen die Liebe Gottes ablehnen. Ich wünsche aber, dass ich mich irre.


5
 
 Smaragdos 1. Dezember 2017 
 

Judas bei Valtorta

Um nochmals zum eigentlichen Thema zurückzukehren: Es wäre höchst interessant, eine Studie über Judas bei Valtorta zu machen, denn es gibt dort eine Fülle von Details und Informationen über ihn. Kaum ein Jünger wird dort so in seinen Tiefen und Untiefen beleuchtet wie er. Man könnte eine komplette Psychologie des Judas erstellen. Nur zwei Beispiele:

Laut Valtorta ist Judas der einzige Jünger, der nicht eigentlich von Jesus berufen wurde, sondern selbst Jünger werden wollte – aus niederen Machtinteressen - und den Jesus nur widerwillig und nach vielen Vorwarnungen in den Kreis der Zwölf aufgenommen hat.

Sehr schön ist auch, wie Jesus bis zuletzt versucht, Judas zu retten und von seinem Vorhaben abzuhalten, obwohl ja Jesus weiß, dass Judas ihn letztlich verraten wird. Doch Judas weigert sich bis zum Schluss.

Also statt vom Kapitell in Vézelay auszugehen, wäre P. Wrembek lieber von Valtorta ausgegangen, das hätte mit Bestimmtheit ein viel realistischeres Bild von Judas abgegeben!


4
 
 Diasporakatholik 1. Dezember 2017 
 

@Montfort - Volle Zustimmung zu Ihren Ausführungen

Natürlich kann kein Mensch von einem anderen verstorbenen Menschen mit letzter Sicherheit sagen, dass der Betreffende in der Hölle ist.

Aber NACH MENSCHLICHEM ERMESSEN können wir von einigen wie Adolf Hitler, Josef Mengele oder dem Ehepaar Goebbels annehmen, dass sie in der Hölle sind und brennen.


4
 
 Palmsonntag 1. Dezember 2017 
 

Den Jesuiten

ist der Marsch durch die Kirchen-Institutionen gelungen, bis an die oberste Spitze!


2
 
 Montfort 30. November 2017 

@Schlegl - Ja, danke, ich hatte Sie schon verstanden, ...

... allerdings ist die Aussage, dass die Kirche nie ein Verdammungsurteil gesprochen hat, eben zu wenig, um theologisch zu erklären, dass daraus nicht die Unmöglichkeit einer Verdammnis durch Gott abgeleitet werden kann.

"Aber sie hat niemals mit derselben Sicherheit gelehrt, dass eine bestimmte Person in der ewigen Verdammnis sei. Nicht mehr und nicht weniger!"

Genau, denn die Kirche KANN das ja auch gar nicht. Diese Aussage aus theologischer Begründung versuchte ich Ihren Ausführungen hinzuzusetzen. Denn dieser Zusatz scheint mir wichtig, um nicht - was Sie sicher nicht tun! - aus dem reinen historischen Nicht-Vorhandensein eines kirchlichen
Verdammungsurteils die Unmöglichkeit einer ewigen Verdammnis durch Gott abzuleiten - wie es viele in einer oberflächlichen modernen, fälschlich als "barmherzig" hingestellten "Allerlösungslehre" tun, die wenig Verständnis für die dogmatischen Zusammenhänge verrät.

Alles klar!

Danke auch für Ihren Kommentar zum Religions-und Ethikunterricht!


5
 
 wandersmann 30. November 2017 
 

Es gibt die Hölle und sie ist nicht leer

Gäbe es die Hölle nicht, warum leben wir dann hier auf der Erde, warum leben wir diese Leben von dem die
Heilige Teresa von Avila sagt, es sei wie eine "schlechte Nacht in einem schlechten Wirtshaus"?

Wenn hier auf der Erde nichts von Belang passiert, warum lässt Gott uns dann nicht direkt in den Himmel. Ist das nicht unbarmherzig?


Hier auf dieser Erde entscheiden wir uns für oder gegen Jesus.

Frau Käsmann hat ja immer diesen Spruch gemacht:

„Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand."

Diese Leute bringen immer nur eine humanistisch und eigensinnig verschmutzte und einseitige Wahrheit. Käsmann und Wrembeck sind durch die Heilige Schrift klar widerlegt:

Hebr 10,31 Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!


6
 
 serafina 30. November 2017 
 

Und noch einmal JESUS

"Weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre ihm besser, daß er nie geboren wäre." (Matth. und Mk)


5
 
 SCHLEGL 30. November 2017 
 

@Montfort

Ach ja,sie hätten nur lesen müssen, was ich genau geschrieben habe, aber Sie verbeissen sich gerne in ein Thema! Unbeschadet der Tatsache, dass Jesus mehrfach von der Möglichkeit gesprochen hat auf ewig verloren zu gehen, siehe Gerichtsrede Mt 25, habe ich festgehalten, dass die Kirche mit unfehlbarer Sicherheit Heiligsprechungen durchführt.
Aber sie hat niemals mit derselben Sicherheit gelehrt, dass eine bestimmte Person in der ewigen Verdammnis sei.Nicht mehr und nicht weniger!Hoffe, jetzt ist alles klar? Msgr. Franz Schlegl


7
 
 serafina 30. November 2017 
 

Gebet des scheidenden Jesus

".... Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens (Joh. 17)"

Mit seiner "Judas-im-Himmel-These" stellt Wrembek JESUS als Lügner dar!


9
 
 Montfort 30. November 2017 

@Schlegl - Heißt das, das Jesus nie von "Strafgericht der Hölle" oder "Verdammnis" sprechen ...

... hätte dürfen, weil die Kirche tatsächlich nie über jemanden ein Verdammungsurteil gesprochen hat? Die Kirche KANN dies ja letztlich auch gar nicht - das Nichtvorhandensein eines kirchlichen Verdammungsurteils ist ja nicht bloss historische Tatsache, sondern ist dogmatisch (in der theologischen Anthropologie) begründet.

Daraus kann aber nicht abgeleitet werden dass es keine Verdammungsurteils gebe oder dass GOTT niemanden verdammen wird oder es - "nicht könnte".

Aber genau aus solch theologisch fragwürdigem Verständnis scheint Wrembeks eigenwillige Umdeutung des Evangeliums zu stammen.

Noch eine Vermutung: Die fehlgedeutete Darstellung auf dem Kapitell (der Dämon, der Judas endgültig als Beute in die Hölle schleppt, sei Christus, der den Toten "Freund" nach Hause in den Himmel trägt wie ein zeitweise verirrtes Schaf) diente wohl als Vorlage für das unsägliche Logo zum Jahr der Barmherzigkeit. :-(


8
 
 wedlerg 30. November 2017 
 

nochmal Valtorta

"Das Rätsel Valtorta" vom Parvis Verlag ist ein ausgezeichnetes Buch, das zur Erläuterung des Vatorta-Werks dient.

Der Autor ist ein pensionierter Ingenieur, dem seine Frau ursprünglich mit dem Werk Valtortas gehörig auf die nerven ging. Am Ende analysierte er das Gesamtwerk selbst: Die Geschichtlichkeit unzähliger Personen, Archäologie, Kunst und Technik, Sitten und Gebräuche, Fauna und Flora, Valtortas Beschreibung des Geländes, der Strassen, der Wasserläufe und der Ortschaften stimmt mit der Geografie Palästinas perfekt überein, obwohl sie nie dort war. Etliche Passagen konnten erst mit neuesten Archäologischen Funden verstanden und bestätigt werden.

Ich habe versucht, das Originalwerk selber zu lesen. Nach 30% wurde es mir zu langatmig: unglaubliche viele Landschaftsbeschreibungen und Details.

Aber etliche Passagen sind wirklich interessant, z.B. die Brotvermehrung oder div. Heilungen, das Gleichnis von den Talenten regen durchaus an.

Das ist kein Machwerk, sondern spannend.


7
 
 wedlerg 30. November 2017 
 

@SCHLEGL: Valtoras und der Index ist nur die halbe Wahrheit

Es ist keineswegs so, das die Schriften der Maria Valtortas deswegen auf dem Index gelandet sind, weil sie der katholischen Lehre widersprechen. Sie sind "wegen schweren Ungehorsams" auf dem Index gelandet, weil sie in Druck gingen, bevor der Vatikan sie geprüft hatte.

Von Pius XII. ist überliefert, dass er das Werk gelesen hat. Ihm wird der Satz zum Werk zugesprochen: "
„Veröffentlichen Sie das Werk so, wie es ist. Wer es liest, wird verstehen.“

Den Index gibt es seit 1966 nicht mehr.

Kardinal Ratzinger hat 1993 verlangt, dass die künftigen Veröffentlichungen das Werk als nicht übernatürlich kennzeichnen. Es sollte vermieden werden, dass das Werk mit der Bibel vermischt werde.

Als Naturwissenschaftler muss ich sagen, dass sehr viele Passagen in dem Buch verblüffend viele Details kennen, die erst nach dem Tod Valtortas von Archäologen entdeckt wurden, dass das Werk keine geographischen oder sonst. offensichtlichen Fehler hat.

Valtortas wusste mehr als sie wissen konnte.


7
 
 Montfort 30. November 2017 

Ein ausgezeichneter Kommentar ...

... zu einem offensichtlichen Versuch, die von der Kirche tradierte Offenbarung nach eigenem Gutdünken zu verfälschen.

Luther scheint mit seiner Anmaßung, als Einzelperson festzulegen, was Heilige Schrift ist, und auszulassen, was ihm nach seinem eigenen theologischen Verständnis nicht passend erschien, heute groß in Mode zu sein.

Von der in der lebendigen Tradition der Kirche geschenkten und im Hl. Geist eröffneten Offenbarung Gottes in der Heiligen Schrift als "norma normans, non normata" hatte Luther ebenso wenig Ahnung wie anscheinend viele "Theologen" heute, die dazu übergegangen sind, ihren Zeitgenossen mitzuteilen, was und wie es Jesus damals "sagen hätte wollen" und noch mehr heute "sagen würde". Da ist es doch besser, im Gebet auf Gott selbst und auf die kirchlich tradierte Offenbarung hinzuhören, als auf "falsche Propheten im Expertenstatus".

Danke Rainer Beckmann für seinen ausgezeichneten Kommentar!


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 serafina 30. November 2017 
 

Credo

Ich glaube an Jesus Christus, der zur Rechten Gottes, des Allmächtigen Vaters sitzt und richten wird die Lebenden und die Toten.

Wenn JESUS alle Menschen in den Himmel tragen würde, wozu sollte er dann noch richten?


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 padre14.9. 30. November 2017 

"dann haben die Apostel (bis auf Judas) etwas falsch gemacht"

Bravo, dieser Satz alleine, zeigt das sich Christoph Wrembek SJ. sein Buch hätte sparen können.


4
 
 Stefan Fleischer 30. November 2017 

Alles, was geschrieben steht

ist zu unserer Belehrung geschrieben, sagt Paulus. Die Geschichte des Judas ist nicht deshalb aufgezeichnet, damit wir wissen, ob oder gar dass dieser konkrete Mensch in der Hölle ist. Sie will uns, jeden einzelnen von uns, belehren, dass das ewige Heil nun gerade kein Automatismus ist, dass jeder Mensch ohne Ausnahme der Versuchung zu erliegen kann, Gott zu verraten und – was noch schlimmer ist (weil schlussendlich alles entscheidend) – sich zu weigern zu bereuen, umzukehren und zu sagen: „Vater ich habe gesündigt!“ Bitten wir also Gott, dass er uns helfe, diese Reue und Umkehr immer und immer wieder zu üben, damit wir schlimmstenfalls auch in der Todesstunde bereit und willig sind, dies zu tun.


6
 
 Chris2 30. November 2017 
 

17,50 für ein "neues Evange


1
 
 M.Schn-Fl 30. November 2017 
 

Der jesuitische Autor

folgt hier dem irrenden Aspekt von Teilhard de Chardin (den wir ja hier schon einmal diskutiert haben), dass menschliche - unweigerlich auf den Punkt Omega zuläuft. Das erinnert uns alles Leben - vor allem das an die Apokatastasis, die Wiederbringung Aller.
Diese Irrtum wurde von der Kirche strikt abgelehnt.


9
 
 Aschermittwoch 30. November 2017 
 

Urteil

Jesus sagte über Judas: "Es wäre besser für ihn, er wäre nicht geboren..." Das tönt doch sicher nicht nach: "In den Himmel kommen".
Einige Jesuiten wären wahrscheinlich froh, es gäbe die Hölle nicht.....


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 Bengsch 30. November 2017 
 

Nach Hause tragen

: „Du, der du Judas trägst nach Hause, trage auch mich!“ Fragt sich nur, was dieses "zu Hause" und wer da trägt.


6
 
 Gandalf 30. November 2017 

Ad Valtorta

@Schlegl. Bitte nicht übertreiben, ich kenne keinen, der wg. einem Valtorta-Buch vom Glauben abgefallen ist, ich kenne aber nicht wenige, die z. B. wegen dem Religionsunterricht den Verstand an der Kirche verloren haben oder die beim Theologiestudium den Glauben verloren haben. Was sagt uns das?


16
 
 SCHLEGL 30. November 2017 
 

@ Smaragdos

Wogegen, oder wo für Sie sind,ist für die katholische Kirche völlig unerheblich!Heiligsprechungen gelten übrigens als Akte des unfehlbaren Lehramtes, also Vorsicht!
Auch wenn es heute keinen Index mehr gibt, ändert das gar nichts an der Verurteilung des Machwerks von Valtorta. Das sollte ihnen als Katholik eigentlich genügen, oder etwa nicht? Msgr. Franz Schlegl


4
 
 SCHLEGL 30. November 2017 
 

@Laus Deo

Eben, eine Meinung! Die Ansicht der Kirchenväter hat einiges für sich. Aber es ist eine Tatsache, dass die Kirche Heiligsprechungen vornimmt, aber keine "Verdammtsprechungen". Während wir mit Sicherheit sagen können, dass zum Beispiel der heilige Thomas von Aquin, oder sein Lehrer Albertus Magnus, oder der heilige Franziskus in der ewigen Seligkeit sind, kann dies, was die ewige Verdammnis betrifft, von niemandem mit der gleichen Sicherheit ausgesagt werden.Msgr. Franz Schlegl


7
 
 st.michael 30. November 2017 
 

Du sollst den Herrn nicht versuchen

Solche Beitraege erscheinen immer wieder und beweisen eigentlich nur eins, naemlich die Hybris der jeweiligen Autoren, zu wissen was Gott tut und sensationsheischend etwas angeblich Neues zu verkuenden.
Die Beziehung Judas - Christus ist durch die Aussagen des Gottessohnes klar definiert worden.
Was der Herrgott danach tut, ist alleine seine Sache und sollte nicht missbraucht werden, um der gaengigen Allerloesungstheorie zu dienen.
Gott respektiert den freien Willen des Menschen, so oder so.
Man sollte endlich wieder zu mehr Gootesfurcht zurueckkehren, diese kann Seelen vor der ewigen Verdammnis retten.
Hier waere die Kirche gefragt !


9
 
 agora 30. November 2017 
 

Falsche Deutung

Der Jesuit Wrembek folgt hier einer falschen Deutung der Plastik von Papst Franziskus. Wenn der, der hier Judas trägt, Jesus wäre, müßte er einen Heiligenschein haben.


4
 
 Maxim 30. November 2017 
 

moso

Ihre Konsequenz:
(Über das Jugendamt selbst "erlebt"!!)
Der 16 jährige Sohn will seine Mutter umbringen, weil sie ihm etwas nicht erlaubt hat. So.. Und jetzt müssen Sie sich als Vater aus lauter Liebe, Liebe, Liebe...auf die Seite des Sohnes stellen - und das ohne innere Umkehr des Sohnes?
Umwerfendes Verständnis von Liebe!!


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 Hubert_2 30. November 2017 
 

Die Rede von der menschlichen Freiheit,

die Gott einem angeblich läßt, habe ich nie verstanden. Es sagt doch niemand, dass einem der Staat die Freiheit läßt eine Bank auszurauben oder die Erbtante zu meucheln. Das ist allenfalls eine Möglichkeit, aber infolge der Sanktionen (Gefängnis)die der Staat bereithält keine Freiheit. Jemandem die Freiheit zu geben nach eigenem Gutdünken zu handeln, bedeutet auch, dass welchen Weg einer dann geht nicht bestraft wird. Und das ist bei Höllenstrafen gewiss nicht der Fall.


1
 
 Laus Deo 30. November 2017 

Msgr Schlegl

Das Judas garantiert in der Hölle ist, war aber auch die Meinung jenster Kirchenväter und der Tradition. Die Bibelstelle wo Jesus sagt; es wäre besser er wäre nie geboren worden, wird von den Heiligen auch so ausgelegt.

Judas läßt weder bei der ersten noch bei der zweiten Zurechtweisung ab von seinem Verrat. Vielmehr nährte die Geduld des Herrn noch seine Unverschämtheit. Daher wird nun die Strafe vorhergesagt. Nachdem ihn sein Ehrgefühl nicht bewegt hatte, sollten ihn die angekündigten Strafen zum Guten zurückführen. (Hieronymus)


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 Kostadinov 30. November 2017 

@moso - etwas sehr billig

der barmherzige Vater stellte sich erst auf die Seite des verlorenen Sohns, nachdem der umgekehrt war

Meine Eltern hatten immer die Formulierung, dass man für die Kinder die Tür immer offen haben muss - aber dass sie sich auf Gedeih und Verderb (Teufel komm raus?) immer auf die Seite der Kinder stellen, das klingt mir zu sehr nach Freifahrtschein


11
 
 Chris2 30. November 2017 
 

Jesus selbst sagte dazu:

"Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn ausgeliefert wird! Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.". Eindeutiger kann man sich doch nicht ausdrücken, oder?


10
 
 Diasporakatholik 30. November 2017 
 

Falschpropheten

Mich beruhigen die Ausführungen Pater Wrembeks in keiner Weise - erinnern mich vielmehr höchst beunruhigend an die in den adventlichen Schriftlesungen für die Endzeit angekündigten falschen Propheten und falschen Christusverkündigungen, die der Herr lt. den Evangelisten selbst vorausgesagt hat und welche viele(!) Menschen in die Irre führen werden...


10
 
 PBaldauf 30. November 2017 
 

Allerlösungslehre: Von der katholischen Kirche unmissverständlich klar als Irrlehre verurteilt. Dieser Jesuit nimmt m. E. die unfassbar großen möglichen Folgen freier Entscheidungen von Menschen nicht ernst und erliegt einem total verharmlosenden Wunschdenken.


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 elisabetta 30. November 2017 
 

Fatima

Die Gottesmutter spricht in Fatima ganz klar von Existenz der Hölle, wohin viele Menschen kommen, weil niemand für sie betet. Sie fordert die Menschheit auf zu Gebet, Buße und Umkehr, bevor es zu spät ist. Kann man diese Botschaft so einfach ignorieren?


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 Nussknacker 30. November 2017 
 

Oder,

ist Judas jener, der die Sünde wider dem heiligen Geist erfüllt hat?


2
 
 Nussknacker 30. November 2017 
 

Philipper 2, 9-11

Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jesu sich beugen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der HERR sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Könnte man nicht auch diese Stelle so verstehen, dass nach einer möglichen Zeit der Reinigung in dieser wie in jener Welt (Math.12,32 Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt"),
am Ende jeder Einzelne Jesus Christus als seinen Herrn annimmt?


1
 
 Stefan Fleischer 30. November 2017 

Ob Judas in der Hölle ist oder nicht

interessiert mich eigentlich nicht. Das überlasse ich gerne Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Wichtig für mich ist nur, dass ich selber den Weg in die ewige Heimat finde (und nötigenfalls auch immer wieder zurück finde, wenn ich abgewichen bin) und dass niemand wegen mir den falschen Weg wählt und/oder die Umkehr verweigert. Deshalb ist mir das Fatimagebet so wichtig: "Bewahre mich/uns vor dem Feuer der Hölle. Führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit (so wie ich) am meisten bedürfen.


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 SCHLEGL 30. November 2017 
 

Problematisch

Die katholische Kirche nimmt zwar Heiligsprechungen vor, lehrt aber von niemand mit letzter Sicherheit,dass er/sie in der ewigen Verdammnis sei.
Wir können das nicht wissen,weil es die Sache Gottes ist. Wir wissen auch nicht, was der ALLERLETZTE GEDANKE des Judas gewesen ist.
Die Position des Autors aber hat einen Pferdefuß,der darin besteht,dass die MENSCHLICHE FREIHEIT jeder Person NICHT ernst genommen wird!
Gott ist nämlich kein ZWANGSBEGLÜCKER , der,wie einst die grausame kommunistische Ideologie, alle Menschen in sein Reich zwingen will.Gott respektiert die menschliche Freiheit, die er den Menschen als größtes Geschenk seiner Liebe gegeben hat.Er respektiert diese Freiheit sogar dann,wenn diese Freiheit von Menschen gegen seinen Schöpfer und dessen Liebe missbraucht wird!
Ähnliches wissen auch Eltern eines heranwachsenden Jugendlichen.Trotz ihrer Liebe zu ihrem Kind,müssen sie es zur Freiheit erziehen, sogar wenn sich diese Freiheit gegen die liebenden Eltern wendet.Msgr.F.Schlegl


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 Beda46 30. November 2017 

Erstaunt

Ich kann mir so gar nicht denken, dass ich - sollte ich es in den Himmel schaffen - mich dort über meine Mitbewohner beschwere.


6
 
 siebenschlaefer 30. November 2017 
 

Bevor ich mir solch einen Schwachsinn zueigen mache,

glaube ich lieber daran, dass ich in meinem nächsten Leben als glückliche Almwiesenkuh auf die Welt komme ;-)
Aber im Ernst: Das Teuflische an diesen Allerlösungslehren ist, dass die Menschen davon abgebracht werden, Ernsthaftigkeit und Entscheidungscharakters ihres kurzen irdischen Seins wahrzunehmen und dass dadurch viel mehr Seelen verloren gehen, als wenn die Wahrheit des Evangeliums gepredigt würde.


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 JuergenPb 30. November 2017 

Nicht schon wieder!

Oh Nein! Nicht schon wieder das Kapitell von Vezelay!

Auch Papst Franziskus hat dazu schon Unsinn erzählt.

Auf der einen Seite ist der erhängte Judas zu sehen, das ist richtig; auf der Rückseite ist allerdings nicht Christus als Guter Hirte zu sehen, sondern ein Dämon, der den Judas in Hölle hinwegschleppt.


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 derGl?ckliche 30. November 2017 
 

Ich denke Jesu Worte lassen wenig Interpretationsspielraum übrig

Johannes 17,12; Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt.


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 Hermann-Josef 30. November 2017 
 

Wo leben denn die Jesuiten ?
Da ist ja nicht mehr viel vom Glauben da. kennen sie eigentlich noch die Bibel?


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