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'Übersetzungen sind Glückssache'

30. Oktober 2017 in Kommentar, 11 Lesermeinungen
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„Ist es das, was uns erwartet, wenn die Kontrolle der Übersetzungen der liturgischen Texte an die Bischofskonferenzen übergeht?“ Kolumne „Gedanken eines Nichttheologen“ von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net/sf) Vor einiger Zeit habe ich auf mein Tablet neben dem Stundenbuch in Deutsch auch die lateinische Version geladen und parallel anzeigen lassen. Ich hatte gehofft, damit meine bescheidenen Lateinkenntnisse aus alten Zeiten wieder ein wenig aufbessern zu können. Dazu aber war der deutsche Text eine doch zu „sinngemässe“ Übersetzung. Eigentlich hätte ich das längst wieder löschen können.

Doch nun war ich froh, dass ich das noch nicht getan hatte. Mir fiel eine Antiphon auf, welche hieß: „Die Erfüllung des Gesetzes ist die Liebe; wer den Nächsten liebt, hat das Gesetz erfüllt.“ Lateinisch stand daneben: „Magister, quod est mandatum magnum in lege? Ait illi Jesus: Diliges Dominum Deum tuum in toto corde tuo.“ Selbst als sinngemässe Übersetzung würde ich das nicht mehr bezeichnen. Ich selber würde das übersetzen mit: „Meister, welches ist das größte Gebot? Jesus antwortete ihm: Liebe den Herrn, deinen Gott, mit ganzem Herzen.“


Ist es das, was uns erwartet, wenn die Kontrolle der Übersetzungen der liturgischen Texte an die Bischofskonferenzen übergeht? Auszuschließen ist es, wie Beispiel zeigt, sicher nicht.

kath.net-Buchtipp
Heiligkeit für Anfänger
Ein Wegbegleiter
Von Stefan Fleischer
Taschenbuch, 156 Seiten
2011 BoD
ISBN 978-3-8448-0949-7
Preis 12.40 EUR

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Foto Stefan Fleischer


Screenshot: ´Übersetzung´ einer lateinischen Antiphon



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Lesermeinungen

 lesa 2. November 2017 

Gefährliche Verwischungen

Danke, Stephan Fleischer. Jetzt sind Wachsamkeit, Unterscheidung der Geister und Denkvermögen gefragt, sonst ist der letzte Rest auch noch weg. "Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Wer liebt, erfüllt das Gesetz".
Was "nicht Böse", sondern "gut" ist, geht nämlich nicht aus der eigenen Stimmungslage hervor. Wir finden es im Gesamt der Offenbarung des Wortes Gottes im Zusammenhang mit der lebendigen Überlieferung. Gewisse Übersetzungen sind ideologieträchtig.


0
 
 Thomas-Karl 30. Oktober 2017 

@Stefan Fleischer

Übersetzungen liturgischer Texte sind eine Heiden(pardon: Christen-)Arbeit. Die Übersetzungen sollen das Original wiedergeben, verständlich sein (zumindest nach mehrmaligem Hören), den Stilgesetzen des Deutschen entsprechen (verkleidetes Latein genügt nicht), sing- und sprechbar sein... - Sollte es nun wirklich zu einer Neuübersetzung des Missale kommen, so muss man die Fachleute,die eine solche Arbeit (nun zum vierten Mal) auf sich nehmen, erst finden. Vielen, die früher dabei waren, reicht es wohl.


4
 
 Stefan Fleischer 30. Oktober 2017 

@ JuergenPb @ Tschuschke

Herzlichen Dank für die Korrekturen. Das war mir nicht bewusst.
Was den Text der Antiphon betrifft, so wird er verständlich durch den Hinweis auf Paulus. Einfach so wie er dasteht könnte er auch als Rechtfertigung benutzt werden, um sich von der Einhaltung unbequemer Gebote zu dispensieren.


2
 
 JuergenPb 30. Oktober 2017 

keine falsche Übersetzung

Es ist keine falsche Übersetzung, sondern eine andere Antiphon. Das lat. Stundenbuch und das dt. Stundenbuch unterscheiden sich. Das lat. kennt z.B. auch nur ein Lesejahr. Aber das ist ein anderes Thema.

Die dt. Antiphon scheint mir dem Römerbrief entlehnt.
Vgl. Röm 13,9-10: »(9) Denn die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren!, und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
(10) Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes«


6
 
 organist2 30. Oktober 2017 
 

@Fleischer

Sehr schön der Screenshot zu Ihrem Beitrag.

"Ant. Die Erfüllung des Gesetzes ist die Liebe; wer den Nächsten liebt, hat das Gesetz erfüllt."

Mehr braucht es nicht.


0
 
 Tschuschke 30. Oktober 2017 
 

Nicht Glücksache

...sondern andere Auflage.
Das Beispiel von Stefan Fleischer erklärt sich so: Das deutsche Stundenbuch von 1978 hat das lateinische, die Liturgia Horarum, von 1971 zur Grundlage. Die Liturgia Horarum ist 1985 in einer neuen Fassung veröffentlicht worden, dabei hat man die Antiphonen zum Magnificat und zum Benedictus an den Sonntagen verändert. Also hier: keine falsche oder schlechte Übersetzung, sondern ein anderer Grundtext.
Gleichwohl gibt es leider im Messbuch und im Stundenbuch viele, viele Beispiele für tendenziös falsche und schlechte Übersetzungen. Deswegen wäre es dringend geboten, dass endlich unsere dutschen Liturgiebücher nach den Weisungen der Instruktion Liturgiam Authenticam von 2001 (!) neu übersetzt werden. Papst Benedikt XVI. hat es leider versäumt, dieses so wichtige Anliegen durchzusetzen.
Wolfgang Tschuschke, Pfarrer i. R.


10
 
 Sefa 30. Oktober 2017 
 

Ich habe erst beim zweiten Lesen verstanden, dass das eine Übersetzung sein sollte - selbst als Nacherzählung geht das nicht durch. Und dabei geht es nicht einmal um diffizile sprachliche oder kulturelle Feinheiten (die tatsächlich in Rom unbekannt sein könnten), denn das "Dominum Deum" fehlt ganz! Der deutsche Text ist platt und oberflächlich.


4
 
 UnivProf 30. Oktober 2017 
 

Fortdauernde Fehlübersetzungen

Nur ein kurzer Blick zeigt schon grobe Fehler: Maria wird nicht als "voll der Gnade" bezeichnet; die Übersetzung der "Kenosis" im Philipperbrief kann als Verzicht auf die Gottheit missdeutet werden.


6
 
 Sestos 30. Oktober 2017 
 

secundum autem simile est huic diliges proximum tuum sicut te ipsum

Die Rede Jesu darf nicht verkürzt werden, denn er sagt gleich weiter: „Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Schon in Lev 19,18 folgt das Gebot der Nächstenliebe aus dem Gebot,
heilig zu werden, wie Gott heilig ist (Lev 19,2). So auch hier: Das Gebot
der Nächstenliebe ist eigentlich kein neues, zweites Gebot, sondern mit
dem Gebot der Gottesliebe zusammen EIN EINZIGES (vgl. Mk 12,31.34).

Dieses Weglassen ist genau so falsch, wie eine unkorrekte Übersetzung.


5
 
  30. Oktober 2017 
 

Ad fontes

Ich finde es gut ,Dass Sie zu den Quellen
zurück kehren wollen

ich vermisse oft den Lateinischen Kontext
den ich seit meiner Jugend im Innersten
kenne.


7
 
 moso 30. Oktober 2017 
 

@Fleischer

Auch hier gilt wieder:
Man darf hier die weitere Aussage Jesu nicht weg lassen.
Gleichsam in einem Atemzug sagt er weiter: „Ebenso wichtig ist das zweite: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

"secundum autem SIMILIE est huic diliges proximum tuum sicut te ipsum"

Und EBENSO heißt hier auch EBENSO . Beide Gebote sind GLEICH WICHTIG , und eins geht nicht ohne das andere. Jesus bestätigt dies dann noch im nächsten Satz: „An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten“
Man darf die beiden Gebote nicht voneinander trennen, ohne Gefahr zu laufen Jesu Lehre zu verzerren oder gar zu verfälschen.


6
 

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