Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  7. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  8. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  9. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  12. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  13. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  14. Taylor sei mit Euch
  15. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist

Die Gnade der inneren Wahrheit vor Gott

20. Oktober 2017 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. Die Nichtigkeit der Wahrheit des Heuchlers mit seiner geschminkten Seele. Die Gnade der Weisheit der Selbstanklage. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die erste Lesung vom Tag bildete den Ausgangspunkt der Betrachtungen von Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der 28. Woche im Jahreskreis.

„Der Herr schenke uns die Gnade der inneren Wahrheit“, so der Papst in Bezug auf die Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer. Paulus mahne dazu, mit einem Akt des Glaubens bei Gott zu sein. Er erkläre, was „die wahre Vergebung Gottes“ sei, das heißt jene, die „unentgeltlich“ sei, aus „seiner Gnade“, aus „seinem Willen“ komme, gewiss nicht jene, von der wir meinten, sie durch unsere Werke zu erlangen:

„Unsere Werke sind die Antwort auf die unentgeltliche Liebe Gottes, der uns gerechtfertigt hat und uns immer vergibt. Und unsere Heiligkeit besteht gerade darin, immer diese Vergebung zu empfangen. Aus diesem Grund zitiert Paulus den Psalm, den wir soeben gebetet haben: ‚Selig sind die, deren Frevel vergeben und deren Sünden bedeckt sind. Selig ist der Mensch, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet’ (V. 7-8). Es ist der Herr, er ist es, der uns die Erbsünde vergeben hat und der uns jedes Mal vergibt, wenn wir zu ihm gehen. Wir können uns unsere Sünden nicht mit unseren Werken vergeben: allein er vergibt. Wir können mit unseren Werken auf diese Vergebung antworten“.


„Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei“: im heutigen Evangelium (Lk 12,1-7) lasse uns Jesus dann „eine andere Weise der Suche nach der Rechtfertigung“ verstehen, indem er uns vor das Bild derer stelle, „die meinen, aufgrund des Scheins gerecht zur sein“: jene also, die es verstünden, ein „frommes Gesichtchen“ zu machen, als seien sie Heilige. Bei diesen Menschen handle es sich um die Heuchler. In ihrem Innern „ist alles schmutzig“, doch sie wollen gut und gerecht „erscheinen“, indem sie sich beim Fasten, Beten oder Almosen Geben sehen ließen. Doch in ihrem Herzen sei da nichts, „da ist keine Substanz“, ihr Leben sei heuchlerisch, ihre Wahrheit „ist nichts“:

„Diese da schminken die Seele, sie leben von der Schminke, die Heiligkeit ist ein Make-up für sie. Jesus fordert von uns immer, wahrhaftig zu sein, doch wahrhaftig im Innern des Herzens, und wenn etwas in Erscheinung treten soll, dann diese Wahrheit, das, was in unserem Herzen ist. Aus diesem Grund jener Rat: wenn du betest, dann geh hin und tue es im Verborgenen. Wenn du fastest, dann ja: leg ein wenig Schminke auf, damit keiner auf dem Gesicht die Schwäche des Fastens sieht. Und wenn du Almosen gibst, dann soll deine Linke nicht wissen, was die Rechte tut, tue es im Verborgenen“.

Die Rechtfertigung der Heuchler „ist die Rechtfertigung des Scheins“. Sie „sind Seifenblasen, die heute da sind und morgen nicht mehr“:

„Jesus fordert von uns Kohärenz im Leben, Kohärenz zwischen dem, was wir tun, und dem, was wir in unserem Inneren leben. Die Falschheit schadet so sehr, die Heuchelei schadet so sehr, das ist eine Lebensart. Im Psalm haben wir um die Gnade der Wahrheit vor dem Herrn gebetet. Es ist schön, worum wir gebeten haben: ‚Herr, ich bekannte dir meine Sünde und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir. Ich habe meine Seele nicht geschminkt. Ich sagte: ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. Und du hast mir die Schuld vergeben’. Immer die Wahrheit vor Gott, immer. Und diese Wahrheit vor Gott ist es, die den Raum für die Vergebung des Herrn schafft“.

Die Heuchelei werde also zu einer „Gewohnheit“. Der von Franziskus angezeigte Weg sei daher jener, nicht die anderen anzuklagen, sondern „die Weisheit der Selbstanklage“ zu lernen, ohne unsere Schuld vor dem Herrn zu bedecken.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Aloe 23. Oktober 2017 

@Montfort

Ihre Zeilen haben bei mir Überlegungen ausgelöst.
a) Notwendige Warnungen, ob von unserem Heiland selbst ausgesprochen u. überliefert oder vom Papst im Rahmen der Auslegung des Evangeliums verkündet, können nicht den Ohren schmeicheln, sprich 'wohltuend' sein. Sie sind Aufruf, den für die eigene Seele verhängnisvollen Status zu verlassen. Sie sind Aufruf zur Umkehr. Das gilt auch für sog. Heuchler.
b) Die Notwendigkeit der Selbstanklage gilt für uns alle. Über die Selbstanklage von Papst Franziskus wissen nur er selbst und Gott. Des Öfteren hat sich P. Franziskus als Sünder bezeichnet.
c) Sich Jesus und seinem Geist mit Hilfe des Evangeliums zu nähern bedeutet niemals, das vom Heiland aufgezeigte Fehlverhalten an den Mitmenschen zu überprüfen u.deren Sünden zu erforschen. Immer geht es darum, sich selbst zu prüfen.
Eine Ausnahme bilden Situationen der persönlichen Verantwortung für das Seelenheil eines Mitmenschen. Ebenso natürlich haben Seelsorger Verantwortung zur Ermahnung.


1
 
 Montfort 22. Oktober 2017 

Wie wohltuend für katholische Ohren wäre es, ...

... vom Papst nicht so viel an Beschimpfung der Heuchler zu hören, sondern tatsächlich die von ihm öfter einmal die hochgepriesene "Weisheit der Selbstanklage" zu vernehmen. Das wäre glaubwürdig!


2
 
 herzrosenduft 21. Oktober 2017 

Ja...

wir sollen unseren Glauben nicht zur Schau stellen, und wenn wir beten, dann sollen wir dazu in unsere Kammer gehen. Es nutzt nichts nach außen hin fromm zu tun und sich fromm zu stellen. Besser ist es auf Gottes Wort zu hören und es zu befolgen...wenn wir dann wahre, ungeheuchelte Frömmigkeit nach außen hin ausstrahlen, dann sind wir wohl auf dem richtigen Weg! Bis dahin ist es aber ein hartes Stück Arbeit an uns. Ein Leben lang reicht dazu nicht aus.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  7. Der Teufel sitzt im Detail
  8. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  9. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  10. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  11. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  12. Taylor sei mit Euch
  13. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  14. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  15. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz