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Noch einmal zum Marsch für das Leben

18. September 2017 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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„Großen Eindruck hat mir ein Redner gemacht, der gerade volljährig geworden ist und einfach und fröhlich von seinem Leben erzählte.“ Von Claudia Sperlich


Berlin (kath.net/Blog "Katholisch? Logisch!"/cs) Großen Eindruck hat mir ein Redner gemacht, der gerade volljährig geworden ist und einfach und fröhlich von seinem Leben erzählte. Wo und wie er lebt, was er gerne tut, was er gut kann – und Fußball spielt er auch (Video siehe unten). Ich durfte den jungen Mann vorher auch hinter der Bühne kurz sehen und hatte sofort den Eindruck: Ein außergewöhnlich freundlicher Mensch!

Besonderheiten? Nun ja, seine Freundlichkeit, sagte ich ja. Und sein Mut, vor einer riesigen Menschenmenge zu sprechen. Und noch etwas – er hat eine Behinderung. Aber mal ganz ehrlich: Wie „besonders“ ist Behinderung eigentlich? Kennt nicht jeder von uns irgendjemanden, der irgendeine Behinderung hat?

Weniger beeindruckt bin ich von den Hassparolen, die am Rande des Marsches (und einige Male auch mittendrin von Leuten, die sich hineingedrängt hatten, gebrüllt wurden. Es sind wirklich immer die gleichen Sprüche.

Mein Favorit ist das so herrlich sinnfreie „Mittelalter, Mittelalter, hey hey“ – ach ja, Mittelalter! Romanik! Gregorianik! Thomas von Aquin! Hildegard von Bingen! Jeanne d’Arc! – OK, das meinen die Gröler nicht, aber ich denke es und lächle.


Den boshaften Reim „Hätt Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben“ fand ich in meiner Grundschulzeit schon peinlich doof. (Ich bin jetzt 55 Jahre alt. Und ich war als Zehnjährige noch lange Atheistin und einige Jahre später ausdrücklich für ein „Recht auf Abtreibung“. Peinlich doof kann man diesen Reim auch finden, wenn man ganz und gar kein Lebensrechtler ist.)

„Eure Kinder werden so wie wir“ (in diesem Jahr erweitert durch „eure Kinder werden alle queer“) – nun ja, stimmt: irgendwann pubertieren sie. Aber das geht nicht bei allen so wüst ab, und vor allem: es hält sich nicht notwendig so lange. Angesichts zahlreicher Lebensrechtler im Alter zwischen 14 und 17 hatte ich dann die schöne Vorstellung, eine Gruppe Jugendlicher mit Kreuzen und Rosenkränzen stellt sich vor die blockierenden Krakeeler und skandiert: „Eure Kinder werden so wie wir! So mit Rosenkranz und Skapulier!“

„Mein Bauch gehört mir“ – da stimme ich zu. Auch mir gehört mein Bauch. Aber der junge Mensch im Bauch einer Frau ist nicht ihr Bauch. Hat eine eigene DNA. Wisst ihr ja eigentlich alle, oder war der Biologieunterricht so katastrophal?

„Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine“ – ja, wir auch. Es gibt für die Option „keine Kinder“ eine vollkommen sichere Option: Kein Sex. Und das ist tatsächlich immer die eigene Entscheidung. „Haut ab, haut ab, haut ab“ – das hat den gleichen Aussagewert wie die Blockade: „Wir sind so tolerant, wir wollen, dass die Leute, die anderer Meinung sind als wir, abhauen, damit die Welt toleranter wird.“ Merkt ihr schon, oder?

Ein großes Plakat der Gegenseite behauptete, 77% aller Abtreibungsgegner seien männlich. Man muss nur die zahlreichen Photos vom Marsch für das Leben anschauen, um zu sehen, dass gleich viel Frauen wie Männer dabei sind.

Die Teilnehmer am Marsch für das Leben sind keine homogene Gruppe. Sowohl konfessionell als auch politisch bin ich mit einem Teil davon durchaus nicht einig. Aber darum geht es ja nicht. Was uns eint, ist die unbedingte Achtung des menschlichen Lebens.

Ziemlich am Anfang sprach mich eine Frau an, ob das anstrengend sei, den Ordnerdienst zu machen. Ich sagte ihr ehrlich: „Ich mache das gern. Ein wenig anstrengend ist es, und manchmal ist man mit sehr gemeinen Anschuldigungen konfrontiert, dann muss man ruhig bleiben.“ Darauf sie: „Dann musst du die segnen.“ Recht hat sie – was ich zwar schon wusste, mir aber dennoch immer wieder gern ins Gedächtnis rufe.

Choral für die Ungeborenen - nach der Melodie „Aus tiefer Not“. © Claudia Sperlich

Die Kinder, die vom Mutterschoß
Aus dieser Welt genommen,
Betrogen um ihr Menschenlos –
Herr, lass sie zu Dir kommen!
Neig ihnen zu Dein Angesicht,
Lass leben sie in Deinem Licht,
Gib ihren Seelen Frieden.

Die Menschenknospen, wehrlos klein,
Zerrissen, ungeboren,
Sie lebten durch Dein Wort allein –
Herr, gib sie nicht verloren!
Wo Menschenschuld den Tod gebracht,
Erweise Deine Lebensmacht,
Führ sie zur ewgen Freude.

Führ auch an Deiner Vaterhand
Auf Deine guten Wege,
Die diesen Kleinen aberkannt
Die Liebe und die Pflege.
Geh nicht an ihrer Not vorbei,
Lass sie bekennen und verzeih,
Gib ihren Seelen Frieden.

Lukas (oben erwähnt) spricht ab Min. 24 beim Marsch für das Leben in Berlin 2017


Archivfoto: Marsch für das Leben (c) kath.net/Astrid Rochow


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Lesermeinungen

 Dottrina 18. September 2017 
 

Guter Bericht und schönes LIed!

Danke, Frau Sperlich. Passt alles! Ich konnte leider nicht nach Berlin kommen, aber in Gedanken war ich bei allen.


2
 
 Christophorus. 18. September 2017 

Das Lied

find ich wunderschön ! Danke


6
 
 mariaschnee 18. September 2017 
 

mariaschnee

Besonders berührend finde ich am Ende des Berichtes dieses zu Herzen gehende Lied für all die Kinder, die das Licht der Welt nie erblicken durften und dürfen...


6
 
 mariemarthe 18. September 2017 
 

Dank an den lieben Gott,

dass Er Berlin an diesem Tag - zur Freude aller Marschierenden - das schönste Sonntagswetter bescherte!


6
 
 doda 18. September 2017 

Das passt

„Eure Kinder werden so wie wir! So mit Rosenkranz und Skapulier!“
Passt! Unsere Söhne sind so.
Chapeau Frau Sperling, für den smarten Reim!


8
 
 Chris2 18. September 2017 
 

Linke Sprechöre

Gute Zusammenfassung und Kommentierung der üblichen Brüllparolen, die mich - ehrlich gesagt - mittlerweile schon fast langweilen. Vielleicht ist die beste Antwort tatsächlich das hundertfache Wiederholen des "Laudade omnes gendes". Was sehen, wer das länger aushält ;)


7
 

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