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Bilbo, das bin ich

18. August 2017 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
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„Der kleine Hobbit“ von J. R. R. Tolkien erzählt von Versagen und neuen Siegen. BeneDicta von Petra Knapp-Biermeier.


Linz (www.kath.net) „In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit.“ Der Sommer meint es gut mit uns, und es ist einer der unzähligen heißen Nachmittage, an denen ich mit Sack und Pack zum Fluss fahre. Das Buch ist klein und ragt nur wenig über meine Handfläche hinaus. Klein ist auch jenes Geschöpf, das der englische Schriftsteller J. R. R. Tolkien 1937 im ersten Satz eines Kinderbuches als „Hobbit“ vorstellte.

„Der kleine Hobbit“ erzählt von diesen wundersamen Gestalten, die in einer behaglichen Wohnhöhle mit unzähligen Speisekammern leben, mehrmals am Tag frühstücken und gerne ein Pfeifchen rauchen. Ein Hobbit hat pelzige Füße und ist ungefähr so groß wie ein Kleinkind. Er pflegt seine Blumen, lädt Freunde zum Tee und kleidet sich gern in leuchtende Farben, vor allem gelb und grün.

Tolkien erzählt in dem Buch vom Abenteuer des Hobbits Bilbo Beutlin – ein Abenteuer, das schließlich der Auftakt zum großen Fantasy-Epos „Der Herr der Ringe“ wurde. Ich krame in meiner Tasche und finde neben Eimern, Keschern und Brotchips endlich das Notizbuch. Die Kids bauen schon Becken für die Fische, die sie gleich fangen werden, und ich tauche ein in Tolkiens Fantasywelt, die mir tiefe Wahrheiten über die „condition humaine“ offenbart.


Bilbo wirkt zunächst wie ein Antiheld im tolkienschen Universum. Keiner nimmt ihn besonders ernst, als er hineingerufen wird in ein Abenteuer, das er doch gar nicht haben will. „Wir sind ruhige Leute hier und suchen keine Abenteuer“ sagt er etwas patzig dem großen Zauberer Gandalf, der unerwartet vor seiner kreisrunden grünen Haustür steht. „Ein ärgerlicher, störender, unbehaglicher Zeitvertreib. So etwas verspätet nur die Mahlzeiten. Ich kann nicht verstehen, was jemand daran findet.“

Gandalf wiederum weiß mehr als alle anderen. Und genau deswegen will er Bilbo, den unfähigen, etwas behäbigen, immer bedürftigen kleinen Tollpatsch. Er sieht nämlich, dass im Herzen jedes Hobbits „ein Saatkorn des Muts verborgen liegt“, das „auf eine entscheidende und ausweglose Gefahr, die es wachsen lässt“, wartet. Und so beschenkt er den kleinen Hobbit mit einem gefährlichen Auftrag, der seine Grenzen sprengt und ihm zeigt, dass da noch eine ganz andere Welt auf ihn wartet.

Bilbo (und im „Herrn der Ringe“ auch seine Neffe Frodo und dessen Freunde) kriegt in der Folge jede Menge Gelegenheiten für Abenteuer und erlebt sich selber in zweierlei Hinsicht als vollkommen neu: als einer, der Dinge vermasselt, als Versager. Und als einer, das über sich hinauswächst, der leidensfähig wird und die Komplexität der Welt rund um sich erstmals wahrnimmt.

Zum einen ist da das Versagen: Es ist offensichtlich, dass der Auftrag Bilbos Kapazitäten bei weitem überschreitet. Die Hobbits sind in ihrer Unfähigkeit vollkommen abhängig von der Hilfe stärkerer Kräfte, wie kleine Kinder der Weitsicht und Führung der Erwachsenen bedürfen.

Zum anderen wachsen die Hobbits und erringen Siege, die jenseits ihres Vorstellungsvermögens waren. So besiegt Bilbo mit seinem kleinen Schwert eine Riesenspinne, und das bewirkt Folgendes: „Irgendwie hatte der Tod der Riesenspinne, die er in der Finsternis ganz allein, ohne die Hilfe des Zauberers oder der Zwerge, besiegt hatte, aus Mister Beutlin einen anderen Hobbit gemacht. Er spürte, dass er ein anderer geworden war, wilder und kühner, trotz eines leeren Magens.“

Und: Im Kampf gegen die Riesenspinnen wird Bilbo bewusst, dass er mehr kann „als Rauchringe blasen, Rätsel raten und kochen“, und er erinnert sich daran, dass er schon als Junge ein ausgezeichneter Kieselsteinschütze war, „sodass Kaninchen und Eichhörnchen, ja Vögel sogar, schnell wie ein Blitz ihm aus dem Weg wischten, wenn er sich bloß bückte“.

Im Lauf der Geschichte wächst auch das Ansehen Bilbos bei seinen Gefährten, den Zwergen. Er stieg in ihrer Achtung. „Sie vermuteten, dass er sich bereits einen wundervollen Plan ausgedacht hatte, ihnen zu helfen, und jammerten nicht mehr so viel… Sie lobten ihn in der Tat so sehr, dass Bilbo schon glaubte, irgendwie müsse doch wirklich etwas von einem kühnen Abenteurer an ihm sein.“

Wolken ziehen auf, und wir sammeln Schaufeln, Kübel und Badetücher ein. Bilbo, das bin ich, notiere ich in meinem Buch noch schnell. Und Frodo und die anderen Hobbits. Hinausgerufen in ein Abenteuer, das meine kühnsten Vorstellungen überschreitet. Das meine „comfort zone“ zu einem weiten Land macht, wo meine bescheidenen Fähigkeiten plötzlich ausschlaggebend sind. Gott ist es, der mich ruft, der dich ruft. Der das Saatkorn in dich hineingelegt hat, aus dem ein starker Baum mit wunderbaren Früchten wachsen wird. Komm, Heiliger Geist! Setze frei, rüste aus, mache uns bereit für deine Abenteuer im Reich Gottes!


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Lesermeinungen

 bücherwurm 19. August 2017 

@LasseJ:

Wenn Sie möchten, informieren Sie zu der Frage, ob der "Herr der Ringe" christlich zu deuten ist oder nicht, mal hier:
http://www.kath.net/news/58040

http://www.kath.net/news/38225

http://www.kath.net/news/34522


2
 
 amor crucificada 19. August 2017 
 

Nicht christlich zu deuten?

@LasseJ
Und was ist damit, dass der Ring ausgerechnet am 25. März (für den Fall, dass Sie mit dem katholischen Festkalender nicht vertraut sind: Verkündigung des Herrn, der Tag, an dem wir das große Ja Mariens und die Fleischwerdung des ewigen Wortes in ihrem geheiligten Schosse feiern) ins Feuer ging? Lesen Sie den Herrn der Ringe nochmal.
Und lesen Sie mal das Silmarillon, die ersten Kapitel. Wenn Ihnen die Überlegungen der wirklich katholischen Theologen zum Abfall Satans und seiner Engel bekannt sind, werden Sie auch das in der Schöpfungsgeschichte von Tolkiens Welt wiederfinden.


2
 
 LasseJ 19. August 2017 
 

Vanilleeis mit Senf

Ich bin ja auch stark christlich geprägt und zugleich ein großer Tolkien-Fan. Aber Tolkien christlich zu deuten halte ich fast für ein Sakrileg ;-) Man denke nur an den "Herrn der Ringe". Traditionell ist der Ring ein Symbol für eine höhere Bindung und bei Lessings Ringparabel ganz explizit für die Religionen. Was aber tun die Hobbits im Herrn der Ringe? Unter großen Mühen vernichten sie den "Einen Ring" der sie knechtet und bindet.

Wobei der "eine Ring" natürlich auch für ganz weltliche Ideologien wie etwa - wie Manche vermuten- für den Nationalsozialismus stehen könnte. Aber gleichviel! Für mich ist die Kombi aus Christentum und Tolkien so ungenießbar wie Vanilleeis mit Senf.


3
 
 Fan Tasi 18. August 2017 
 

Herr der Ringe, Herr der Carringe

Sehr schöner Text, der die zeitlose Qualität Tolkiens spiegelt, wie sie sich jetzt auch in der christlich-allegorischenen Saga "Herr der Carringe" manifestiert, einer Hommage an Tolkien. Kennen Sie die? Gruß, Fan


3
 
 Joy 18. August 2017 
 

Danke,

wirklich toll!


6
 

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