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Priester: IS-Besetzung Mossuls vertiefte Riss zwischen Religionen

13. Juli 2017 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Aus Mossul vertriebener Ordensmann P. Benoka in Radio Vatikan: "Schwierige Erfahrung, dass sich ehemalige muslimische Freunde nach unserer Flucht unsere Häuser angeeignet haben"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die IS-Besetzung von Mossul hat tiefe Gräben zwischen den Religionen verdeutlicht und vertieft, hat der von dort vertriebene Seelsorger Pater Benham Benoka am Mittwoch in einem "Radio Vatikan"-Interview betont. Benoka gehört der Mossuler syrisch-katholischen Diözese an und hat die letzten Entwicklungen in seinem Exil in Erbil im kurdischen Teil des Landes beobachtet. "Der Irak ist zersplittert. Wir müssen das Land zuerst einen und sehen, wie wir bei all den internen Spaltungen überhaupt Frieden aufbauen können", so der Geistliche.

Mit dem Sieg über den IS und der Befreiung Mossuls werde für die Christen nicht auf einmal alles wieder gut; nicht zuletzt sei die weitere Existenz der Christen im Irak schon vor dem IS in Frage gestanden, betonte der Ordensmann. "Wir sprechen hier über einen langsamen demografischen Wandel, den verschiedene irakische Regierungen in christlichen Städten unterstützt haben. Unsere Sorge ist also nicht, ob der IS nun besiegt ist oder nicht - vielleicht war der IS ja einfach nur der letzte Schritt des Leidens der Christen, das es schon vorher gab."


Jedenfalls habe niemand die Christen beschützt, als der IS gekommen sei - auch das irakische Militär nicht, das jetzt Mossul befreit hat, so P. Benoka. In einem aktuellen Bericht von Amnesty International ist davon die Rede, dass der Islamische Staat Zivilisten in West-Mossul als menschliche Schutzschilde missbraucht habe. Irakische Streitkräfte und US-geführte Koalitionstruppen hätten bei der Befreiung der Stadt den Tod Tausender Zivilisten in Kauf genommen, heißt es darin weiter.

Vor Hintergrund der traumatischen Kriegserfahrungen sind in Erbil derzeit noch Zehntausende von Christen, die abwarten, berichtete der Priester. Außerdem sei es im Zuge des IS-Besetzung immer wieder zu Verrat gekommen, zur Kollaboration ehemaliger Nachbarn mit dem IS gegen Christen.

Angst vor dem Nachbarn habe sich deshalb jetzt breit gemacht, Vertrauen sei zerstört worden, was die Rückkehr zu einem normalen Umgang miteinander erschwere: "Das sind sehr schwer zu ertragende Erfahrungen, dass ehemalige muslimische Freunde, die zu uns gekommen waren, um mit uns zu essen oder sich mit Medikamenten zu versorgen, nach unserer Flucht in unsere Häuser gegangen sind und sie sich angeeignet haben. Wir hatten sie akzeptiert, aber dann haben sie uns abgewiesen", so P. Benoka. Im Irak bleibe man deswegen als Christ lieber vorsichtig.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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