Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Prag: Zeman schiebt staatlicher Ehrung Kardinal Vlks Riegel vor

7. Juni 2017 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Präsident begründete dies damit, dass er wiederholt von Vlk kritisiert worden sei


Prag (kath.net/KAP) Tschechiens Staatspräsident Milos Zeman lehnt trotz einer Empfehlung des Prager Abgeordnetenhauses eine staatliche Ehrung für den verstorbenen Kardinal Miloslav Vlk ab. Das geht aus einem Bericht der Tageszeitung "Pravo" (Mittwoch) hervor. Zeman hatte bereits im März abgelehnt, an der Trauerfeier für den Kardinal im Prager Veitsdom teilzunehmen. Er begründete dies damit, dass er wiederholt von Vlk kritisiert worden sei. Unterdessen mischt der Vlk-Vertraute Daniel Herman die tschechische Politik auf.

Das Parlament hatte am Dienstag der Prager Burg eine Reihe von Personen für die traditionelle Ehrung am Staatsgründungstag der Tschechoslowakei, dem 28. Oktober, vorgeschlagen, darunter auch Vlk. Die Abgeordneten haben laut der Verfassung ein Vorschlagsrecht, das aber für den Präsidenten nicht bindend ist.

In einem TV-Interview in der vergangenen Woche erinnerte Zeman daran, dass er 2016 den derzeitigen Erzbischof, Kardinal Dominik Duka, ausgezeichnet habe. "Duka hat sich um eine Annäherung von Staat und Kirche verdient gemacht. Kardinal Vlk hat dagegen alles getan, um die Streitigkeiten von Kirche und Staat eskalieren zu lassen." Zeman verwies ausdrücklich auf die Rolle Vlks in der Frage der Restitution des von den Kommunisten verstaatlichten Kirchenvermögens.


Vlk hatte in den Jahren seines Wirkens für die Rückgabe des ehemaligen Kircheneigentums gekämpft und dabei auch den Gang vor Gerichte nicht gescheut. Vom damaligen Präsidenten Vaclav Havel wurde der Kardinal 2002 mit dem Masaryk-Orden geehrt, einer der höchsten Auszeichnungen des Landes.

Zeman soll Berichten zufolge auch wegen der Polit-Karriere eines Vlk-Vertrauten. Daniel Herman, verärgert sein. Herman, aktuell tschchischer Kulturminister, ist laisierter Priester. Sein öffentliches Wirken begann mit seiner Priesterweihe im Wendejahr 1989. Im Jahr darauf machte ihn Vlk, Bischof von Hermans Heimatstadt Budweis, zu seinem Sekretär. Als Vlk zum Erzbischof von Prag avancierte, blieb Daniel Herman als Sekretär der Tschechischen Bischofskonferenz von 1996 bis 2006 sein enger Mitarbeiter.

Vlk habe ihn schon vor 20 Jahren gefragt, ob er nicht "eines Tages irgendwo kandidieren" wolle, so Herman in seinem Nachruf an den Kardinal. Auch den Verzicht auf die Ausübung des Priesteramts habe er mit Vlk abgesprochen, der ihm dabei "überaus hilfreich" gewesen sei.

Nach Zwischenstationen im Prager Polizeipräsidium und als Leiter des "Instituts für das Studium totalitärer Regine" legte Daniel Hermans Karriere im Jahr 2013 rasant zu: Ab dem 1. Juli war er Sprecher der Christdemokraten, am 26. Oktober wurde er auf deren Liste in den tschechischen Nationalrat gewählt und am 29. Jänner 2014 zum Kulturminister ernannt.

Einer breitesten Öffentlichkeit wurde Herman bekannt, als sich Präsident Zeman im vergangenen Herbst weigerte, einen Onkel Hermans, den Holocaust-Überlebenden Jiri Brady, mit dem Masaryk-Preis auszuzeichnen.

Bei den tschechischen Nationalratswahlen am 20. und 21. Oktober tritt Herman im Wahlkreis Prag für das Wahlbündnis von Christdemokraten (KDU-LS) und Bürgermeistern (STAN) an zweiter Stelle hinter dem Kandidaten der "Bürgermeister und Unabhängigen" an. Der sichere Listenplatz belegt den Aufstieg des "Sterns der Volkspartei" (so die Tageszeitung "Lidove noviny") ebenso wie seine kürzlich erfolgte Wahl zu einem der fünf Stellvertretenden Vorsitzenden der KDU-LS (Christdemokratische Union/Volkspartei).

Auch international wird das kompromisslose proeuropäische und menschenrechtliche Engagement des 54-Jährigen gewürdigt: Am 23. Mai vertrat Herman die Tschechische Republik bei deren Übernahme des Vorsitzes im Europarat, den sie bis zum 17. November innehaben wird. Ein besonderes Anliegen ist dem überzeugten Europäer, der fließend Deutsch, Englisch und Italienisch spricht, der Sprachunterricht in den 47 Ländern des Europarats.

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Stephaninus 8. Juni 2017 
 

@hortensius @girsberg

Ich sehe das wie Sie. Ich finde, ein Staatspräsident müsste etwas souveräner an diese Sache gehen.

Zu Daniel Herman's Laisierung stellen sich mir (aus der Ferne und des Tschechischen unkundig, womit ich mir keine weiteren Informationen beschaffen kann) natürlich auch ein paar Fragen. Immerhin ist das ja auch nicht der Weg, der für einen Priester eigentlich vorgesehen ist.


3
 
 hortensius 8. Juni 2017 
 

Wenig souverän!

Das kleinliche Verhalten des sozialdemokratischen Präsidenten ist bedauerlich. Das ist gegen den Zusammenhalt der Gesellschaft gerichtet.


9
 
 girsberg74 8. Juni 2017 
 

Souveränität über persönliche Unpässlichkeiten im politischen Geschäft

Fragezeichen!


8
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Tschechien

  1. Zehntausende bei tschechischer Nationalwallfahrt in Velehrad
  2. Prager Ordensfrauen verwandeln verfallenes Bauernhaus in Kloster
  3. Kirche will bekannten Heinrichsturm im Zentrum Prags verkaufen
  4. Jan Graubner wird neuer Erzbischof von Prag
  5. Unwetter in Tschechien: Bischof von Brünn besuchte Katastrophenregion
  6. Graubner neuer Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz
  7. Tschechien: Öffentliche Gottesdienste ab Ende April!
  8. Prager Weihbischof Herbst an Corona erkrankt
  9. Prager Mariensäule soll nun doch wiedererrichtet werden
  10. Seligsprechungsprozess für von Nazis und KP verfolgten Jesuiten







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz